Bärlauchpesto selber machen – Eine Anleitung für den Frühlingsboten

von Felix Glaser
Bärlauchpesto in Einmachgläsern

Es ist wieder so weit, der Frühling kommt und mit ihm der Bärlauch. Heute geht es erst zusammen in den Wald und dann gemeinsam in die Küche. Erfahre hier, was Du beim Sammeln von Bärlauch und der Verarbeitung beachten solltest und wie Du selbst ein köstliches Bärlauchpesto herstellst. Also lass uns gemeinsam loslegen:

 

Was macht Bärlauchpesto so gesund?

Bärlauch ist mehr als nur ein grünes Kraut im Walde – in der Naturheilkunde wird es seit Jahrtausenden genutzt, um die Entgiftung des Körpers anzuregen. Viele Umweltmediziner wie Dr. Joachim Mutter empfehlen es für die sogenannte “Sanfte Entgiftung” des Körpers, zusammen mit Dingen wie Knoblauch, Chlorella und Alpha-Liponsäure.

Bärlauch enthält viele Schleimstoffe und Schwefelstoffe, die sowohl Leber als auch Lymphe anregen und die Abfuhr von Altlast begünstigen. Auch Umweltgifte, Stoffwechselendprodukte, Mikroplastik und Schwermetalle soll Bärlauch helfen, zu entgiften.

In einem guten Bärlauchpesto kombiniert man das Beste aus dem Bärlauch mit ein paar Nüssen und Olivenöl. Auch letzteres ist für seine entzündungshemmenden und aufgrund der Bitterstoffe leberunterstützenden Eigenschaften bekannt.

Als Dip oder Ergänzung zu Kartoffeln, Süßkartoffeln, Fleisch oder Fisch ist Bärlauchpesto eine gesunde Unterstützung, die nicht nur schmeckt, sondern auch sehr gesund ist.

Wie passend, dass Bärlauch im Frühling – der Zeit des Frühjahrsputzes – überall wächst! 

 

Was ist beim Sammeln von Bärlauch im Wald zu beachten?

Beim Sammeln von wildem Bärlauch gibt es ein paar Dinge, die Du unbedingt beachten solltest: So solltest Du jedes Blatt einzeln ernten, um sicherzustellen, dass Du Bärlauch, und nur Bärlauch, sammelst.

Das klingt nach viel Aufwand und ist sicher auch etwas mehr Arbeit aber Deine Sicherheit geht vor. Zu groß wäre sonst das Risiko,  ähnlich aussehende, giftige Pflanzen wie Maiglöckchen zu erwischen und Schaden zu nehmen.

Die Bärlauch-Blätter erkennst Du zum einen an der Form und zum anderen an einem ausgeprägten Knoblauch-Aroma. Rieche also einfach daran, falls Du Dir unsicher bist. Dazu kommt, dass Du nicht so viel Bärlauch brauchst, wie Du vielleicht denkst, also zügel Deine Sammelwut und konzentriere Dich auf unversehrte junge Blätter und lass ältere lädierte Blätter stehen. So gefährdest Du den Bärlauch-Bestand nicht und stellst sicher, dass nächstes Jahr zur selben Zeit wieder genau so viel Bärlauch wächst.

Außerdem empfehle ich Dir eher vormittags, als nachmittags, sammeln zu gehen, falls Du die Wahl hast. Da sind die Blätter frischer und saftiger.

Sammle etwas abseits großer Wege und eher an schattigen oder halbschattigen Plätzen, gerne auch mit einem Wasserlauf in der Umgebung. Dort findet Bärlauch eine Umgebung vor, die ihm gefällt und in der er etwas langsamer wächst. Dadurch bekommt er ein besonders schönes Aroma. Stelle außerdem sicher, dass Du an dem von Dir ausgewählten Platz auch wirklich berechtigt bist, Wildpflanzen oder Pilze zu sammeln und Du Dich nicht in einem Naturschutzgebiet befindest.

Wort Hi aus Bärlauchblättern auf Holzbrett

Herzlich willkommen 😉

 

Wie solltest Du den Bärlauch für die Verarbeitung vorbereiten?

Der Bärlauch, den Du gesammelt hast, ist eine Wildpflanze. Du musst vor dem Konsum sicherstellen, dass eventuelle Parasiten oder Keime nicht auf Dich übergehen können. Dazu gibt es zu der üblichen und nötigen guten Küchenhygiene noch ein paar Tipps, mit denen Du zusätzlich für sichere Produkte sorgen kannst.

Wasche den Bärlauch erst einmal in kaltem stehenden Wasser, in dem Du etwas Salz aufgelöst hast (ca. 4 g auf einen Liter sollten reichen), dadurch vertreibst Du blinde Passagiere, die eventuell noch an den Blättern hängen. Anschließend den Bärlauch wiederholt in stehendem Wasser waschen, bis er wirklich sauber ist. Gut abtropfen lassen und mit einer Salatschleuder oder einem Tuch überschüssiges Wasser entfernen.

Diesen Tipp kannst Du auch für Blattsalat anwenden, wenn er einmal von Läuse oder anderen Schädlingen befallen ist.

 

Bärlauchpesto in Einmachgläsern

Bärlauchpesto selbst machen – Der Frühlingsbote

Portionen: 20 Zubereitungszeit: Kochzeit:
Nährwert 4500 Kalorien 520 Gramm Fett
Bewertung 4.4/5
( 7 bewertet )

ZUTATEN

400 g junge gewaschene, trockene Bärlauchblätter
400 g Olivenöl
150 g Paranüsse (alternativ auch Walnüsse)
5 g Salz oder nach Geschmack
Schwarzer Pfeffer

ZUBEREITUNG

  1. Den Ofen auf 150° Umluft einstellen und die Paranüsse auf einem Blech ca. 15 – 20 Minuten durchgehend goldbraun rösten.
  2. Währenddessen die Bärlauchblätter grob zerkleinern und in den Mixer oder einen Mixbecher geben. Damit erleichterst Du Deinem Mixer die Arbeit. Je nach Leistungsfähigkeit Deines Gerätes musst Du es in mehreren Portionen herstellen. Es funktioniert übrigens auch mit einem leistungsfähigen Stabmixer.
  3. Das Olivenöl, Salz, Pfeffer und die heißen Nüsse in den Mixer beigeben und fein mixen. Dabei den Rand ein oder zwei Mal herunterkratzen, damit der Mixer wirklich alles erwischt.
  4. Ich erhitzte das Pesto jetzt direkt im Thermomix auf 65 °C, bevor ich es in saubere Gläser mit 220 ml Volumen abfülle, mit einem Deckel verschließe und zusammen mit einem Kühlakku im Kühlschrank abkühle. Du kannst das Pesto aber auch kalt herstellen und es dann wie in der Einleitung beschrieben einfrieren und im Tiefkühler lagern.
  5. Im Kühlschrank hält sich das Pesto ca. drei Monate. Achte darauf, nur mit einem sauberen Löffel hineinzugehen, den Rand des Glases immer sauber zu halten und zu schauen, dass die «Trockenmasse» immer mit Öl bedeckt bleibt.

HINWEISE

Nimm lieber mehrere kleine Gläser als ein Großes. So vermeidest Du den Verderb durch Verunreinigungen, die nach der Herstellung entstehen, weil Du es schneller aufbrauchst. Ich verzichte bewusst auf Parmesan, weil man den Käse einem Gericht problemlos auch am Schluss noch beigeben kann.

Hast Du unser Rezept nachgekocht?
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Drei Gläser mit Bärlauchpesto auf Holztisch

Drei Gläser mit frischem Bärlauchpesto 🙂

 

Wie machst Du Dein Bärlauchpesto möglichst haltbar?

Du kannst das Pesto vor dem Abfüllen in Gläser ca. 1 Minute auf über 65 °C erwärmen und dann in sterilisierte Gläser abfüllen und mit einem Deckel verschließen. Oder Du kannst das Pesto nach dem Herstellen für mindestens 24 Stunden bei -20 °C oder für mindestens 15 Stunden bei -35 °C – ähnlich wie beim Sushi-Fisch – einfrieren, um zum Beispiel Wurmlarven vor dem Verzehr abzutöten.

Grundsätzlich schließt auch die eine Sicherheitsmaßnahme die andere nicht aus. So kannst Du zum Beispiel das fertige Pesto in eine mit Folie ausgelegte Terrinenform abfüllen, einfrieren und gefroren ausformen. So kannst Du die Form wieder verwenden und sie muss nicht die ganze Zeit im Tiefkühler stehen. Bei Bedarf kannst Du dann mit einem Messer Scheiben herunterschneiden und diese auftauen lassen:

Eine andere Möglichkeit ist, das Pesto in einem Topf mit wenig heißem Wasser aufzurühren und noch einmal kurz zu erhitzen. So bleibt auch die Farbe schöner, wenn Du auf ein rasches Abkühlen nach dem Erhitzen achtest oder es zeitnah isst, als wenn Du es einfach auf aus dem Tiefkühler nimmst und in den Kühlschrank stellst.

 

Wo und wie kannst Du Dein Bärlauchpesto variieren?

Ich verwende dieses Bärlauch-Nuss-Öl gerne zum Abschmecken von Quark-Dips, Saucen und für Marinaden. Auch mit Fleisch und Fisch schmeckt es köstlich.

Du kannst hier beim Öl und bei den Nüssen variieren, genauso wie Du das Kraut variieren kannst. Hier ein paar meiner Lieblingsvariationen:

  • Bärlauch-Olivenöl-Pekannuss oder Walnuss oder Nussmischungen
  • Petersilie-Knoblauch-Walnuss
  • Basilikum-Knoblauch-Mandel

Ich wünsche Dir viel Freude beim Bärlauch-Sammeln und gutes Gelingen für Dein Pesto – schreib mir gerne bei Fragen oder um Deine Erfahrungen zu teilen.

 

 

Gesunde Gewürze und weitere Zutaten, über die wir bereits geschrieben haben:

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