Blumenkohlcurry mit Rosinen und Mandeln nach ayurvedischer Art
Die ayurvedische Küche und speziell dieses Gericht habe ich vor über 15 Jahren entdeckt. Was eigentlich nur ein Abendessen mit anschließendem Lernen sein sollte, war für mich und meinen damaligen Mitschüler eine große Überraschung: einfach und ohne Fleisch gekocht – ein guter Geschmack, der nichts vermissen lässt.
Ayurveda – eine kurze Geschichte
Das Wort „Ayurveda“ bedeutet ins Deutsche übersetzt „Das Wissen vom Leben“ oder auch „Die Wissenschaft vom langen Leben“. Diese Lehre soll ein gesundes und glückliches Leben bis ins hohe Alter bescheren und kommt ursprünglich aus sehr alten Kulturen im Himalayagebiet. Laut den überlieferten Ur-Texten des Ayurveda sollen die Kulturen dort so gesund und vital gewesen sein, dass sie keine Krankheiten kannten.
Erst als sie begannen in Städten zu leben, traten erste körperlichen Leiden auf. Besorgt um das Schicksal der Menschheit begaben sich daraufhin 50 weise Maharishis (Seher) in tiefe Meditation, um zu ergründen, wie die Gesellschaft wieder gesunden und krankheitsfrei sein kann. Während dieser Meditation erkannten sie die Naturgesetze und die Strukturen des Kosmos, sowie die Funktionsweise und den Aufbau des menschlichen Körpers.
Dieses Wissen vermittelten sie von da an mit großem Erfolg zum Wohl der Menschen. Diese über 2700 Jahre alte Informationen gingen immer vom Meister auf den Schüler über und dabei geriet einiges in Vergessenheit. Seit über 40 Jahren forschen nun wieder Ayurveda-Ärzte und Textgelehrte Indiens zu diesem Thema, um das alte Wissen wiederzuerlangen und es vor dem Vergessen zu bewahren.
Was macht eine ayurvedische Ernährungsform aus?
Auch wenn das jetzt etwas esoterisch klingt – ein wichtiger Teil dieser Ernährung ist zu erkennen, dass wir Teil der Schöpfung sind und in ihre Gesetzmäßigkeiten eingebettet sind. Im Klartext heißt das: Auch der moderne Mensch von heute kann kein einziges Lebensmittel von Grund auf synthetisieren, also künstlich herstellen. Selbst für das aufkommende “Laborfleisch” braucht es Stammzellen von lebenden Tieren und auch wenn die Menschheit in der Lage ist, Pflanzen mittels Genmanipulation zu verändern, muss die Saat doch wie gehabt auf Muttererde wachsen.
Diese Abhängigkeit wird oft verdrängt, zeigt aber, dass der Mensch nur ein Teilchen einer Welt ist, die er achten sollte. Für mein persönliches Verständnis ist Respekt und die Ehrempfinden für alles, was uns nährt und am Leben hält, elementar für jede Form des Kochens. Dazu gehört auch, dass man möglichst alles verwertet und keine Reste ungenutzt in den Abfall wirft.
Abgesehen von diesen ideellen Werten handelt es sich beim Ayurveda um eine laktovegetabile Ernährungsform, die bis auf Ghee (Butterreinfett) und ein paar gesäuerte Milchprodukte fast vegan ist. Sie beinhaltet viel Gemüse, Hülsenfrüchte und Gewürze und kommt mit wenig glutenhaltigem Getreide aus. Es gibt wenig Rohkost, das Essen sollte heiß serviert und gut gekaut werden.
Was bedeuten die Doshas im Ayurveda?
Im Ayurveda werden drei sogenannte Doshas unterschieden. Sie heißen VATA, PITTA und KAPHA, die bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt sein können. Im Ayurveda geht man davon aus, dass das Gleichgewicht dieser Doshas wichtig für das individuelle Wohlbefinden jedes einzelnen ist und maßgeblich über die Ernährung beeinflusst werden kann.
VATA – ist das Bewegungsprinzip. Ein ausgewogenes VATA bedeutet Energie, Schnelligkeit, Wachheit und Kreativität für Körper und Geist.
PITTA – ist das Hitze- und Stoffwechselprinzip. Ein ausgewogenes PITTA sorgt für eine optimale Verdauung, einen sehr klaren Verstand und für Zufriedenheit.
KAPHA – ist für Struktur und Standhaftigkeit verantwortlich. Ein ausgewogenes KAPHA verleiht dem Menschen Stärke, Ausdauer, Widerstandskraft (Resilienz), Stabilität und Ausgeglichenheit.
Fast alle Menschen sind Mischtypen oder haben eine doppelte Dosha-Dominanz. Die Ausprägungen können aber durch die gezielte Aufnahme bestimmter Lebensmittel beeinflusst werden.
Kleine Ernährungslehre Blumenkohl
Blumenkohl ist ein Kreuzblütler, wie z. B. Brokkoli oder Grünkohl. Mit nur 22 kcal pro 100 g ist er ein sehr energiearmes Lebensmittel. Er liefert pro 100 g 1,9 g Protein, 2 g Kohlenhydrate und praktisch kein Fett. Außerdem enthält Blumenkohl viele Vitamine (B, C und K) und Mineralstoffe. Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe Sulforaphan und Indol-3-Carbinol reduzieren Entzündungen im Körper und im Darm und dienen als wachstumsfördernder Botenstoff für die Darmzellen. Er gehört im Rahmen der Organosulfide zu den Antioxidantien.
Zutaten
Zutaten
Gewürze
Zubereitung
Zubereitung
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Für die vegane Variante
Für eine vegane Variante des Rezepts kannst Du einfach die Crème fraîche durch Kokosmilch, das Ghee durch Oliven- oder Kokosöl und den Honig durch Zucker ersetzen.
Tipps für Deinen Einstieg ins vedische Kochen
- Besorge Dir vorab alle nötigen Gewürze in Mengen von ca. 50 bis 100 g und achte dabei auf das Haltbarkeitsdatum. Lagere die Gewürze gut zugänglich in angeschriebenen und luftdichten Gefäßen und möglichst vor Licht geschützt.
- Kokosmilchpulver anstatt Kokosmilch braucht weniger Platz, hält sich gut und lässt sich gut dosieren, achte aber auf Zusatzstoffe.
- Kaufe den Reis und Hülsenfrüchte am besten in guter, kontrollierter Qualität im Asiamarkt und probiere auch mal ungewöhnliche Sorten aus. Das ist oft deutlich günstiger als im Reformhaus 😉.
- Ghee ist Butterreinfett, hier empfehle ich Dir natürlich Butterreinfett aus Weidehaltung, gerne auch in Bio oder Demeter-Qualität.
Mich hat meine Ayurveda-Phase besser mit verschiedenen Gewürzen vertraut gemacht. Viele Gewürze durfte ich neu entdecken. So setze ich seitdem in allen Gerichten gerne und viele verschiedene Gewürze und Kräuter ein, aber deutlich niederschwelliger als es in der vedischen Küche der Fall wäre. Ich versuche auf diese Weise das Aroma der verwendeten Zutaten besser zu unterstreichen und schmackhaftes Essen mit wohl dosiertem Salzgehalt herzustellen.
Viel Spaß auf Deinem kulinarischen Weg zu mehr innerem Frieden und ein herzliches Namasté 😊 wünschen Dir
Felix & Caroline