CBD als natürliche Abhilfe bei psychischer Cannabissucht

von Martin Auerswald, M.Sc.
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Mann hält Cannabisblatt gegen die untergehende Sonne ins Licht

Joints sind vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt. In der Regel kommen die Teenager zunächst nur auf Partys oder bei gemeinsamen Treffen in Kontakt mit Marihuana und Haschisch, doch der Konsum kann sehr schnell überhandnehmen. Medizinischer Cannabis wird immer häufiger medizinisch verordnet – und häufig sehr effektiv in Bezug auf Schmerzen, Entzündungen, Augen- und Immunprobleme. Doch es ist ein zweischneidiges Schwert: Ist man abhängig, fällt es sehr schwer, von der Sucht loszukommen.

Möchtest Du verstehen, wie CBD bei Cannabisabhängigkeit helfen kann? Dann bist Du bei diesem Artikel genau richtig: Wir wollen erklären, woran man Cannabissucht erkennt, worin genau der Unterschied zwischen THC und CBD liegt und wie CBD im Rahmen eines sanften Entzugs eingesetzt werden kann.

 

Cannabissucht – wie erkennt man sie?

Der Besitz von Cannabis ist in Deutschland illegal. Joints, Gras und Co. gehören in unserer Bundesrepublik aktuell zu den verbotenen Rauschmitteln, die zu einer Abhängigkeit führen können.

Dennoch gilt Cannabis als die beliebteste Droge in den deutschen Gefilden. So ergaben Studien vom Jahr 2016, dass mehr als 7 Prozent der deutschen Bevölkerung Cannabis regelmäßig konsumiert – medizinisch und nicht-medizinisch. Und auch, wenn klassisches “Kiffen” meist verharmlost wird, ist es ganz und gar nicht ungefährlich.

Wie man merkt, ob man süchtig ist: Jeder Körper ist anders und reagiert dementsprechend auch individuell auf den Cannabiskonsum. Im Laufe der Jahre hat man allerdings einige körperliche und psychische Anzeichen ausfindig machen können, die auf einen Cannabismissbrauch hinweisen. Sollte es Betroffenen beispielsweise schwerfallen, auf Cannabis zu verzichten, haben wir einen eindeutigen Indikator für die Sucht.

Das kann mit körperlichen Beschwerden einhergehen:

Symptome des Entzugs sind Fieber, Schwindel und Magen-Darm-Störungen. Aber auch die geistige Gesundheit wird in Mitleidenschaft gezogen, da es die Wirkung von GABA- und Serotonin-Rezeptor im Gehirn “abstumpfen” kann. So wirken Cannabissüchtige oftmals nervös, ängstlich, apathisch, manchmal auch aggressiv und durchleben immer wieder depressive Phasen.

Junge Frau dreht sich einen Joint

Sucht kann durch verschiedenste Faktoren begünstigt werden.

 

CBD gegen Cannabissucht: Studien fördern ermutigende Ergebnisse zutage

In den letzten Jahren hat sich die Cannabisforschung immer weiterentwickelt. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Hanfpflanze unzählige Cannabinoide beinhaltet, die alle auf unterschiedliche Art und Weise wirken. THC ist ein psychoaktiver Stoff, CBD hingegen nicht. Zwar werden beide Cannabinoide zu medizinischen Zwecken verwendet. CBD ist aber kein Suchtmittel.

In einer Studie sind Wissenschaftler nun auf den Gedanken gekommen, der Cannabissucht mit CBD den Garaus zu machen. Dies mag auf den ersten Blick etwas bizarr klingen, doch die Studie lieferte erstaunliche Ergebnisse: Bei einer regelmäßigen Einnahme von mindestens 400 mg CBD schafften es die Probanden, ihren Cannabiskonsum zu reduzieren.

400 mg CBD täglich ist eine hohe Dosis, die jedoch unbedenklich ist und in der Studie gute Erfolge gezeigt hat. Längerfristig begünstigt CBD keine Abhängigkeit und bietet viele Vorteile, die auch THC zeigt, aber ohne eine mögliche Gewöhnung und Sucht.

 

THC vs. CBD: gleicher Ursprung, unterschiedliche Wirkung

Cannabinoide rufen wie bereits erwähnt verschiedene Effekte hervor, auch wenn der Ursprung der Stoffe in der Hanfpflanze liegt. Tetrahydrocannabinol ruft das typische „high sein“ hervor. Darunter versteht man ein Hochgefühl, das Hemmschwellen senken und Glückshormone wie Dopamin freisetzen kann.

Zudem wirkt es sich beruhigend auf Verstand und Körper aus. Die Konsumenten fühlen sich unbeschwert und sorgenlos, was die Sucht jedoch begünstigen kann. Gleichzeitig kann es in hohen Dosen zu Halluzinationen führen.

Im Gegensatz dazu ist Cannabidiol als Entzündungshemmer und Schmerzmittel bekannt. Es kann bei verschiedenen Krankheiten und Symptomen Linderung verschaffen und hilft auch bei Schlafproblemen, Angststörungen und Depressionen, ohne das Bewusstsein zu verändern.

Grund dafür ist die unterschiedliche Wirkung im Endocannabinoid-System: Dieses besteht aus den beiden Cananbinoid-Rezeptoren CB1, CB2 und den körpereigenen Endocannabinoiden wie Anandamid.

Während THC nun ausschließlich am CB1-Rezeptor bindet und seine Wirkung entfaltet, interagiert CBD mit dem CB2-Rezeptor und hemmt den CB1-Rezeptor. So sind beide Stoffe, THC und CBD, sehr ähnlich, aber doch verschieden.

 

Wie hilft CBD nun beim Cannabis-Entzug?

Beim Kiffen werden die Cannabinoid-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems im Gehirn von mehreren Wirkstoffen stimuliert. Neben THC konsumieren „Kiffer“ im gleichen Atemzug auch CBD. Führt man nun dem Körper das harmlose Cannabinoid CBD weiterhin zu, kann sich der Entzug verkürzen und Entzugserscheinungen können sich verringern.

Durch die hemmende Wirkung auf den CB1-Rezeptor mit gleichzeitiger Aktivierung des CB2-Rezeptors wird das Endocannabinoid-System dank CBD wieder umgepolt – dadurch sinkt die THC-Abhängigkeit schnell, effektiv und nachhaltig. Das kann kein anderer Stoff in der Natur.

Die Symptome des Entzugs werden als weniger schlimm empfunden, da die beruhigende, stimmungsaufhellende und nicht zuletzt antiemetische Wirkung des CBD Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen die Spitze nehmen kann. Die Suchtkranken lernen die Abhängigkeit in den Griff zu bekommen und können den Gedanken an die einst geliebte Droge aus dem Kopf verbannen.

Hanftee mit Hanfblättern auf Holztablett mit Felldecke im Hintergrund

Die Möglichkeiten des sanften Entzugs sind divers, aber nicht alle sind hilfreich.

 

Selbsttherapie mit CBD? Frei verkäufliche CBD Produkte sind häufig zu niedrig dosiert

Die bereits angesprochene Studie zeigte, dass sich eine deutliche Besserung der Sucht erst nach 400 mg CBD bemerkbar macht. CBD Produkte wie Kapseln, Tee, Schokolade und Öle verfügen jedoch über einen weitaus geringeren CBD-Anteil.

Einzig ein CBD-Konzentrat von 20 % und mehr* kann ausreichend hoch dosiert sein.

Eine Selbstbehandlung wird dementsprechend selten zu Erfolgen führen. Jedoch können mit CBD versetzte Medikamente mittlerweile vom Arzt verschrieben werden. In bestimmten Fällen lassen sich diese sogar von der Krankenkasse absetzen.

 

Fazit – CBD als natürliche Linderung

Medizinischer Cannabis hat seine Daseinsberechtigung und ist zu Recht im Kommen, da nur wenige Naturstoffe derart effektiv Schmerzen, Sehprobleme und andere Symptome lindern können.

Wie bei anderen Naturmitteln, die gleichzeitig Genussmittel sind, wie z.B. Kaffee, ist eine verantwortungsbewusste Herangehensweise entscheidend, um einer Abhängigkeit vorzubeugen. Tritt sie dennoch auf, kann mit CBD in hoher Dosierung natürliche Abhilfe erreicht werden.

 

 

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