Joints sind vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt. In der Regel kommen Teenager zunächst nur auf Partys oder bei gemeinsamen Treffen in Kontakt mit Marihuana und Haschisch, doch der Konsum kann sehr schnell überhandnehmen.

Medizinischer Cannabis wird immer häufiger ärztlich verordnet und erweist sich als effektiv in Bezug auf Schmerzen, Entzündungen sowie Augen- und Immunprobleme. Doch es ist ein zweischneidiges Schwert: Ist man abhängig, fällt es sehr schwer, von der Sucht loszukommen.

Möchtest Du verstehen, wie CBD bei Cannabissucht helfen kann? Dann bist Du hier genau richtig: Wir erklären, woran man eine Cannabissucht erkennt, worin genau der Unterschied zwischen THC und CBD liegt und wie CBD im Rahmen eines sanften Entzugs eingesetzt werden kann.

 

Cannabissucht – wie erkennt man sie?

Der Besitz von Cannabis ist in Deutschland illegal. Joints, Gras und Co. gehören in unserer Bundesrepublik aktuell zu den verbotenen Rauschmitteln, die zu einer Abhängigkeit führen können.

Dennoch gilt Cannabis hierzulande als die beliebteste Droge. So ergaben Studien aus dem Jahr 2016, dass mehr als 7 Prozent der deutschen Bevölkerung regelmäßig Cannabis konsumieren – sowohl im medizinischen und nicht medizinischen Kontext. Und auch wenn klassisches Kiffen meist verharmlost wird, ungefährlich ist es keineswegs.

Wie man merkt, ob man süchtig ist: Jeder Körper ist anders und reagiert dementsprechend auch individuell auf den Cannabiskonsum. Es gibt allerdings Anzeichen, die auf eine Abhängigkeit hinweisen. Lagen innerhalb der letzten zwölf Monate drei oder mehr der folgenden zugleich vor, handelt es sich um eine Sucht:

  • Es bestehen Schwierigkeiten, den Konsum in Hinblick auf Menge sowie Beginn und Ende zu kontrollieren.
  • Es besteht ein intensiver Wunsch bzw. Zwang, Cannabis zu konsumieren.
  • Der Konsum von Cannabis nimmt einen sehr hohen Stellenwert ein; andere (Alltags-)Aktivitäten sowie Verpflichtungen stehen dahinter zurück.
  • Obwohl sich Betroffene der schädlichen Konsequenzen bewusst sind, wird Cannabis weiterhin konsumiert.
  • Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, wird immer mehr benötigt, das heißt, es entwickelt sich eine Toleranz gegenüber Cannabis.
  • Sobald der Konsum verringert oder beendet wird, manifestieren sich Entzugserscheinungen.

Der Entzug kann mit den folgenden Beschwerden einhergehen:

  • Schlafstörungen
  • Verminderter Appetit
  • Kopfschmerzen
  • Sehstörungen
  • Muskelzittern
  • Schwitzen, erhöhte Temperatur, Schüttelfrost
  • Magen-Darm-Beschwerden (Durchfall, Übelkeit, Erbrechen)

Aber auch die geistige Gesundheit wird in Mitleidenschaft gezogen, da Cannabis bewirken kann, dass die GABA– und Serotonin-Rezeptoren im Gehirn „abstumpfen“. So wirken Cannabissüchtige oftmals nervös, ängstlich, apathisch, manchmal auch aggressiv und durchleben immer wieder depressive Phasen.

Junge Frau dreht sich einen Joint

Sucht kann durch verschiedenste Faktoren begünstigt werden.

 

CBD bei Cannabissucht: Studien fördern ermutigende Ergebnisse zutage

In den letzten Jahren ist die Cannabisforschung stetig vorangeschritten. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Hanfpflanze unzählige Cannabinoide beinhaltet, die alle auf unterschiedliche Art und Weise wirken. THC ist ein psychoaktiver Stoff, CBD hingegen nicht. Zwar werden beide Cannabinoide für medizinische Zwecke verwendet, aber im Vergleich zu THC ist CBD kein Suchtmittel.

In einer Studie sind Wissenschaftler nun auf den Gedanken gekommen, der Cannabissucht mit CBD zu begegnen [1]. Dies mag auf den ersten Blick etwas bizarr klingen, doch die Studie lieferte erstaunliche Ergebnisse: Bei einer regelmäßigen Einnahme von mindestens 400 mg CBD gelang es den Probanden, ihren Cannabiskonsum zu reduzieren.

400 mg CBD täglich ist eine hohe Dosis, die jedoch unbedenklich ist und in der Studie gute Erfolge gezeigt hat. Längerfristig begünstigt CBD keine Abhängigkeit und bietet viele Vorteile, mit denen auch THC einhergeht, aber ohne dabei eine Gewöhnung oder Sucht nach sich zu ziehen.

 

THC vs. CBD: gleicher Ursprung, unterschiedliche Wirkung

Cannabinoide rufen wie bereits erwähnt verschiedene Effekte hervor, auch wenn der Ursprung all dieser Stoffe in der Hanfpflanze liegt. Tetrahydrocannabinol bewirkt das typische „high sein“. Darunter versteht man ein Hochgefühl, das Hemmschwellen senken und Glückshormone wie Dopamin freisetzen kann.

Zudem wirkt es sich beruhigend auf Verstand und Körper aus. Die Konsumenten fühlen sich unbeschwert und sorgenlos, was eine Sucht begünstigen kann. Gleichzeitig kann es in hohen Dosen zu Halluzinationen führen.

Im Gegensatz dazu ist Cannabidiol als Entzündungshemmer und Schmerzmittel bekannt. Es kann bei verschiedenen Krankheiten und Symptomen Linderung verschaffen und hilft auch bei Schlafproblemen, Angststörungen und Depressionen, ohne das Bewusstsein zu verändern.

Grund dafür ist die unterschiedliche Wirkung im Endocannabinoid-System: Dieses besteht aus den beiden Cananbinoid-Rezeptoren CB1, CB2 und den körpereigenen Endocannabinoiden wie Anandamid.

Während THC nun ausschließlich am CB1-Rezeptor bindet und seine Wirkung entfaltet, interagiert CBD mit dem CB2-Rezeptor und hemmt den CB1-Rezeptor.

 

Wie hilft CBD beim Cannabisentzug?

Beim Rauchen von Marihuana werden die Cannabinoid-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems im Gehirn von mehreren Wirkstoffen stimuliert. Neben THC nehmen Konsumenten im gleichen Atemzug auch CBD zu sich. Führt man nun dem Körper das harmlose Cannabinoid CBD weiterhin zu, kann sich der Entzug verkürzen und Entzugserscheinungen können sich verringern.

Durch die hemmende Wirkung auf den CB1-Rezeptor mit gleichzeitiger Aktivierung des CB2-Rezeptors wird das Endocannabinoid-System dank CBD wieder umgepolt – dadurch sinkt die THC-Abhängigkeit, sodass sich der Entzug verkürzt.

Die Symptome des Entzugs werden als weniger schlimm empfunden, da die beruhigende, stimmungsaufhellende und nicht zuletzt antiemetische Wirkung des CBDs Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen die Spitze nehmen kann [2].

Hanftee mit Hanfblättern auf Holztablett mit Felldecke im Hintergrund

Die Möglichkeiten des sanften Entzugs sind divers, aber nicht alle sind hilfreich.

 

Selbsttherapie mit CBD? Frei verkäufliche CBD Produkte sind häufig zu niedrig dosiert

Die bereits angesprochene Studie zeigte, dass sich eine deutliche Besserung der Sucht erst nach 400 mg CBD bemerkbar macht. CBD-Produkte wie Kapseln, Tee, Schokolade und Öle verfügen jedoch über einen weitaus geringeren CBD-Anteil.

Eine Selbstbehandlung wird dementsprechend kaum zu Erfolgen führen. Jedoch können mit CBD versetzte Medikamente mittlerweile vom Arzt verschrieben werden. In bestimmten Fällen lassen sich diese sogar von der Krankenkasse absetzen.

 

Was kann im Fall einer Sucht unternommen werden?

Solltest Du feststellen, dass Du Symptome einer Cannabissucht aufweist, solltest Du Dich nicht davor scheuen, Dir professionelle Unterstützung zu suchen, so z. B. beim Arzt oder bei Drogen- und Suchtberatungsstellen, die darauf spezialisiert sind, Menschen mit Suchtproblemen zu helfen. Auf diese Weise steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch eine langfristige Abstinenz erreicht wird.

 

Fazit – CBD bei Cannabissucht

Medizinischer Cannabis hat seine Daseinsberechtigung und ist zu Recht im Kommen, da nur wenige Naturstoffe derart effektiv Schmerzen, Sehprobleme und andere Symptome lindern können.

Wie bei anderen Naturmitteln, die gleichzeitig Genussmittel sind, wie z. B. Kaffee, ist ein verantwortungsbewusster Umgang entscheidend, um einer Abhängigkeit vorzubeugen. Tritt sie dennoch auf, kann mit CBD in hoher Dosierung natürliche Abhilfe geschaffen werden.

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Quellen
[1] https://www.thelancet.com/journals/lanpsy/article/PIIS2215-0366(20)30290-X/fulltext [2] Russo E. B. (2011). Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects. British journal of pharmacology, 163(7), 1344–1364. https://doi.org/10.1111/j.1476-5381.2011.01238.x