Verschiedene Lebensgewohnheiten können zu erektiler Dysfunktion (ED) führen. Indem Du diese Faktoren angehst, kannst Du nicht nur die Symptome der ED lindern, sondern auch Deine allgemeine Gesundheit verbessern.

Weit verbreitete Faktoren wie Übergewicht, schlechte Ernährung, Schlafmangel und Stress aber auch Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Drogenmissbrauch und einige mehr sind Risikofaktoren, die wir in diesem Artikel näher unter die Lupe nehmen.

Mehr dazu kann man auf dem Gesundheitsportal Health and Go lesen, das Expertenwissen zur Gesundheit von Männern und Frauen präsentiert.

 

Diese zehn Risikofaktoren solltest Du kennen und vorbeugen

Dein Lebensstil ist die Summe Deiner (un-)gesunden Gewohnheiten und bestimmt maßgeblich Deine täglich erlebte Lebensqualität. Heute wollen wir mal einen Blick auf die Faktoren werfen, die für Deine Libido und erektile Leistungsfreude eine wichtige Rolle spielen.

 

Übergewicht

Die Weltgesundheitsorganisation definiert Übergewicht als “anormale oder übermäßige Fettansammlung, die ein Risiko für die Gesundheit darstellt”. Übergewicht prädisponiert eine Person für viele andere Gesundheitsprobleme und ist mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und niedrigen Testosteronspiegeln verbunden – alle spielen eine bekannte Rolle bei der ED. Forschungsstudien haben auch einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und kleinfasriger Neuropathie (Schaden an kleinen peripheren Nerven) gezeigt, der wahrscheinlich auch mit dem diabetischen Milieu zusammenhängt.

Überschüssiges Fettgewebe gibt bestimmte Chemikalien ab, die eine chronische Entzündungsreaktion verursachen. Dies schädigt das Endothel (die innere Auskleidung) der Arterien, was zur Bildung von Plaques und Blockaden (Arteriosklerose) führt. Wenn diese Blockaden die Arterien des Penis betreffen, können sie sich nicht mehr ausreichend mit Blut füllen, um eine Erektion aufrechtzuerhalten.

Gewichtsverlust hat gezeigt, dass er die Symptome bei einem Drittel der Männer im Alter von 35 bis 55 verbessert.

Übergewicht

Übergewicht kann Deine Libido einschränken.

 

Schlechte Ernährung

Der übermäßige Konsum von Fleisch aus Massentierhaltung, verarbeiteten Lebensmitteln, ungesunden Fetten und Zucker, typisch für die westliche Ernährung, kann zu Übergewicht, Diabetes und einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko führen. Alle drei Faktoren sind mit ED verbunden, wegen ihrer Auswirkungen auf Arterien und Nerven, wie in den jeweiligen Abschnitten unseres ED-Leitfadens ausführlich diskutiert.

Mehrere Forschungsstudien haben eine Verbesserung der ED-Symptome bei Männern gezeigt, die sich an eine mediterrane Diät halten, reich an extra nativem Olivenöl, Gemüse, Obst, mäßigem Weinkonsum, Vollkornprodukten, Nüssen, Ballaststoffen und Fisch.

 

Zu wenig Bewegung

Körperliche Aktivität und regelmäßiges Training spielen eine entscheidende Rolle in der Vorbeugung und Behandlung von erektiler Dysfunktion. Ein bewegungsarmer Lebensstil und mangelnde körperliche Aktivität können das Risiko einer ED erhöhen.

Bewegung hat zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen, die direkt oder indirekt die erektile Funktion unterstützen. Sie trägt dazu bei, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verhindern, ein gesundes Gewicht zu halten, Stress abzubauen und das Selbstvertrauen zu stärken. Alle diese Faktoren können zur Verbesserung der Symptome der erektilen Dysfunktion beitragen.

Insbesondere Herz-Kreislauf-Training, auch bekannt als aerobes Training, kann sehr vorteilhaft sein. Es kann dazu beitragen, die Durchblutung zu verbessern, was essentiell für eine gesunde Erektionsfunktion ist.

 

Tabakkonsum

Tabakkonsum, insbesondere das Rauchen von Zigaretten, hat einen signifikanten Einfluss auf die erektile Funktion. Dies geschieht durch mehrere Mechanismen, die alle zur Entstehung von erektiler Dysfunktion beitragen können.

Einer der Hauptmechanismen ist die Schädigung der Endothelzellen. Dies sind die Zellen, die die Innenwände der Blutgefäße auskleiden. Rauchen verursacht eine Schädigung dieser Zellen, die letztlich zu einer verringerten Durchblutung führt. Da eine Erektion auf einem ausreichenden Blutfluss in den Penis angewiesen ist, kann jede Bedingung, die diesen Blutfluss einschränkt, zu ED führen.

Zusätzlich zu der Schädigung der Endothelzellen beeinflusst Rauchen auch die Produktion von Stickstoffmonoxid, einem Molekül, das eine Schlüsselrolle bei der Erweiterung der Blutgefäße spielt. Eine reduzierte Produktion von Stickstoffmonoxid kann dazu führen, dass die Blutgefäße sich nicht genug erweitern, um einen ausreichenden Blutfluss zu ermöglichen, was wiederum zu ED führen kann.

Des Weiteren wird Nikotin selbst direkt mit Erektionsproblemen in Verbindung gebracht. Es hat eine konstriktorische Wirkung auf die Blutgefäße, was bedeutet, dass es die Blutgefäße verengt und somit den Blutfluss zum Penis einschränken kann.

Die gute Nachricht ist, dass das Aufgeben des Rauchens einen positiven Effekt auf die erektile Funktion haben kann. Untersuchungen haben gezeigt, dass Männer, die vor dem 50. Lebensjahr aufhören zu rauchen, eine bessere Chance haben, ihre ED-Symptome zu verbessern.

Erektile Dysfunktion_Rauchen

Rauchen – ein Risikofaktor aus vielen Gründen…

 

Alkoholmissbrauch

Alkoholmissbrauch kann sowohl kurzfristig als auch langfristig ED verursachen. Akuter Alkoholkonsum beeinträchtigt die Fähigkeit, eine Erektion zu erlangen, während chronischer Alkoholmissbrauch die Nerven und Blutgefäße schädigt, was zu einer permanenten ED führen kann.

 

Drogenmissbrauch

Der Missbrauch von Substanzen wie Marihuana, Kokain, Methamphetamin und anderen illegalen Drogen kann ED verursachen. Marihuana ist eine der am häufigsten verwendeten Freizeitdrogen, und ihre Verwendung wird zunehmend für die Behandlung bestimmter medizinischer Zustände legalisiert. Forschungsstudien haben den Konsum von Cannabis mit ED in Verbindung gebracht.

 

Anabole Steroide

Anabole Steroide sind synthetische Formen von Testosteron, die oft von Personen missbraucht werden, die ihre Muskelmasse erhöhen möchten. Der Gebrauch von anabolen Steroiden ist mit reduzierter Libido und ED verbunden, insbesondere bei Männern, die sie über einen längeren Zeitraum einnehmen.

Setze daher auf natürlichen Muskelaufbau und gib Deinem Körper die Bausteine, die er braucht, um sich nachhaltig erneuern und entwickeln zu können.

 

Schlafmangel

Schlafmangel (im Allgemeinen weniger als sieben Stunden Schlaf pro Nacht) kann sowohl vorübergehende als auch langfristige ED verursachen. Ein einzelner Vorfall von Schlafmangel führt am nächsten Tag zu Müdigkeit, was wiederum die Libido reduziert und zu Schwierigkeiten bei der Erzielung einer Erektion führen kann.

Langfristiger Schlafmangel ist mit einer erhöhten Häufigkeit von Blutgefäßentzündungen (auch in den Penisschlagadern) verbunden, die den Blutfluss durch die Arterien einschränkt.

Schlafstörungen Junger Mann sitzt auf Bettkante und hält sich verschlafen den Kopf mit den Händen

Schlafmangel nervt und erhöht Dein Stresslevel!

 

Stress

Stress ist die Art und Weise, wie der Körper auf eine wahrgenommene Bedrohung oder Belastung reagiert. Eine kleine Menge Stress kann die Leistung verbessern, aber zu viel über einen längeren Zeitraum wirkt sich negativ auf Stimmung und Gesundheit aus. Unterscheide hierbei bitte immer zwischen Eu- und Distress.

Distress ensteht durch strukturelle Faktoren in Deiner Lebensführung, aber auch die Qualität Deiner Gedanken und Deiner inneren Haltung gegenüber den Anforderungen des Alltags. Vergleiche Dich dabei bitte nicht mit anderen, sondern sei ehrlich, was Dich persönlich stresst. Denn durch diese Einsicht entsteht Raum für Veränderung.

 

Strahlungsrisiko & Umgang mit EMF

Abgesehen davon, dass die meisten von uns arbeitsbedingt viel vor dem Rechner sitzen, nutzen wir auch im Privaten in Form von Smartphone, Bluetooth-Headphones & Co. häufig elektronische Geräte.

Durch die unkontrollierte Nutzung von Messenger-Diensten & anderen sozialen Medien, wird nicht nur unsere Aufmerksamkeitsspanne kürzer, sondern ein Gefühl der Unruhe kann entstehen. Eigentlich sollten uns alleine diese psychischen Faktoren zu denken, aber hinzukommt Folgendes:

Durch Strahlung und übermäßige Wärme von Elektrogeräten, kann Deine Spermiendichte abnehmen. Die Lösung? Das Handy in den Flugmodus schalten, feste Zeitfenster zur Nutzung etablieren und nicht mit dem Laptop auf dem Schoß arbeiten.

 

Shoutout an Regio-Superfood Rote Beete

Wenn Du regelmäßig unsere Beiträge liest, kennst Du vermutlich schon viele unserer “Gesundheitslieblinge” wie Ingwer, Apfelessig und – Du ahnst es schon – Rote Beete. Was sie im heutigen Beitrag verloren hat, verraten wir Dir an dieser Stelle:

Rote Beete ist nicht nur lecker und vielseitig, sondern auch gut für Deine Libido! Warum? Sie wirkt durchblutungsfördernd und daher eine Art “natürliches Viagra”. Ob als Salat, in Folie gebacken, als Saft oder gefriergetrocknet als Pulver – gib Rote Beete eine Chance und baue sie regelmäßig in Deinen Speiseplan ein.

Ganz nebenbei hilft sie Dir auch dabei, den Lebensstilfaktor Übergewicht in den Griff zu bekommen, da sie sehr sättigend wirkt, Deinen Blutzucker stabilisiert und viele Ballaststoffe enthält. Möchtest Du noch mehr gute Gründe? Dann wirst Du in unserer Infographik mit Sicherheit fündig:

Rote Beete

 

Fazit

Ein Umdenken in Bezug auf einige Lebensgewohnheiten kann zu einer Verringerung der Symptome führen und dabei helfen, eine erektile Dysfunktion besser zu kontrollieren oder zu verhindern.

Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, ein moderater Konsum von Alkohol und Nikotin und ein guter Schlaf wesentliche Bestandteile für eine gute erektile Gesundheit sind.

Möchtest Du etwas ergänzen oder haben wir etwas Wichtiges vergessen? Dann freuen wir uns über Deinen Kommentar!

 

 


  1. Asgary, S.; Afshani, M. R.; Sahebkar, A.; Keshvari, M.; Taheri, M.; Jahanian, E. et al. (2016): Improvement of hypertension, endothelial function and systemic inflammation following short-term supplementation with red beet (Beta vulgaris L.) juice: a randomized crossover pilot study. In: Journal of human hypertension 30 (10), S. 627–632. DOI: 10.1038/jhh.2016.34.
  2. Slavin JL, Lloyd B. Health benefits of fruits and vegetables. Adv Nutr. 2012;3(4):506-516. Published 2012 Jul 1. doi:10.3945/an.112.002154