Innere Glaubenssätze – wie Du ungeahnte Kräfte entfesselst!

von Martin Krowicki, Dr. rer. medic.
Eine Frau steht auf einem Feld bei Sonnenaufgang und reißt die Arme in die Luft.

Glaubenssätze sind eine effektive Möglichkeit, ungeahnte Kräfte zu entfesseln und Dein Leben entscheidend zu verbessern. Ich finde es faszinierend, wie sich unterbewusste Gedankenmuster auf unsere täglichen Herausforderungen auswirken. Sie sind dazu imstande, Deine Gesundheit, Deine Beziehung, Deinen Beruf, Deinen Wohlstand und Deine Persönlichkeit positiv zu beeinflussen!

Henry Ford hat die Bedeutung der Glaubenssätze sehr treffend formuliert:

Egal, ob du denkst, du schaffst es oder du schaffst es nicht, du wirst Recht behalten.“ – Henry Ford

Arbeite an Deinen Glaubenssätzen und die Welt wird sich Dir öffnen.
Es ist erstaunlich einfach! Hier erfährst Du, wie es geht.

Hinweis: Zu diesem Beitrag haben wir eine passende Episode in unserem Podcast. Du kannst sie hier hören (oder direkt zu Spotify gelangen):

Was sind Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind tief verwurzelte Überzeugungen. Es sind fest verankerte sprachliche Muster, welche unser Denken und Handeln beeinflussen.

Zunächst einmal: Lass Dich nicht durch das Wort „Glauben“ beirren. Glaubenssätze haben nichts mit religiösen Ansichten zu tun. Vielmehr sind Glaubenssätze Überzeugungen, die tief in uns verwurzelt sind. Du kannst sie Dir wie fest verankerte sprachliche Muster vorstellen, die maßgeblich bestimmen, ob wir positiv denken oder nicht, und dabei unser Handeln beeinflussen.

Beschreiben kann man sie deshalb mit den Worten:

  • Überzeugungen,
  • Einstellungen oder
  • Erwartungen.

Glaubenssätze sind übrigens ein zentrales Thema in der NLP (neurolinguistische Programmierung). Über gezielte Programmierung lassen sich Glaubenssätze ändern.

“Gezielter Glaube verleiht jedem Gedanken durchschlagende Kraft. Sie können jeden Gipfel erreichen, wenn die unwiderstehliche Kraft des Selbstvertrauens – des Glaubens an sich selbst – Sie antreibt.” – Napoleon Hill

Ich erkläre es Dir zuerst an zwei Beispielen für Lebenseinstellungen:

Die „Das Leben ist schön“-Mentalität

Diese Einstellung pflegen Menschen mit einer sehr positiven Haltung. Sie sind immer gut gelaunt und lassen sich durch schlechte Ereignisse nicht beirren. Solche Menschen haben positive Glaubenssätze.

Die „Das Leben ist hart“-Mentalität

Auf der anderen Seite stehen Menschen, die sehr negativ eingestellt sind. Sie fühlen sich oft vom Leben überfordert und deshalb gleichsam machtlos. Sie glauben, dass sie nichts ändern können. Daran erkennst Du Menschen mit limitierenden Glaubenssätzen.

Wie Du sicher erkannt hast, sind Glaubenssätze das, was unseren Charakter und unser Handeln beeinflusst. Dies wird deutlich, wenn wir uns folgende Formel zu Herzen nehmen: Deine Gedanken (Thoughts) bestimmen Deine Gefühle (Feelings). Wiederum bestimmen Deine Gefühle Dein Handeln (Action) und Deine Handlungen führen schließlich zu Deinen Ergebnissen (Results).

T→ F→ A = R

Am Anfang der Kette stehen also immer Deine Gedanken. Ergo: Wenn Du positiv denkst, erzielst Du im Leben deutlich bessere Ergebnisse. Das gilt übrigens für alle Bereiche:

  • Gesundheit
  • Beruf
  • Wohlstand
  • Beziehungen
  • Persönlichkeit

Wenn Du an Deinen positiven Glaubenssätzen arbeitest, dann wirst Du ALLES verbessern können, was Du möchtest. Im Grunde genommen formst Du Deine Umwelt kraft Deiner Gedanken!

 

Wie entstehen Glaubenssätze?

Als Du auf die Welt kamst, warst Du frei von jeglichen Vorurteilen, Glaubenssätzen und Werten – Du warst wie ein weißes Blatt Papier. Erst im Laufe Deines Lebens hast Du bestimmte Überzeugungen entwickelt, die sich nun auf Dein Handeln niederschlagen. Es gibt 5 Faktoren, die zum Entstehen Deines Glaubenssystems beitragen:

  • Persönliche Erfahrung (negativ wie positiv)
  • Tradition (Familie, Gesellschaft)
  • Autorität (Lehrer, Dozenten, Trainer, Ärzte)
  • Umfeld (Freunde, Kollegen)
  • Interpretation (persönliche Intuition, Träume, Vorstellungskraft)

Im Laufe des Lebens strömt alles Mögliche auf uns ein. Dadurch entwickeln wir direkt und indirekt Überzeugungen, die einen enormen Einfluss auf unser Leben haben.

 

Wie beeinflussen Glaubenssätze unser Leben?

Glaubenssätze funktionieren nach dem Gesetz der Anziehung. Das, was Du denkst, ziehst Du unmittelbar an – bewusst und unbewusst. Hierbei möchte ich nochmal auf das eingangs erwähnte Zitat von Henry Ford verweisen.

Wenn Du eine positive Haltung hast, dann strahlst Du das auch aus. Folglich werden Dir andere Menschen offen gegenübertreten und den Kontakt zu Dir suchen. Wenn Du hingegen negativ eingestellt bist, gehen Dir die Menschen aus dem Weg.

Überzeugungen sind tief in Deinem Unterbewusstsein verankert. Jeder von uns führt einen inneren Dialog mit sich – rund um die Uhr. Zum Beispiel sollen 80 Prozent aller Frauen mehrfach kritische Gedanken am Tag haben.

 

Mein Beispiel

Ich möchte Dir den Einfluss von Glaubenssätzen gern an einem persönlichen Beispiel erläutern. Früher bekam ich in Bezug auf meine Schulleistungen immer wieder den folgenden Satz zu hören: „Die (Schulnote) 3 ist die 1 des kleinen Mannes.“ Dies ließ mir einen gewissen Spielraum, weshalb ich den folgenden Glaubenssatz daraus entwickelte: „Mittelmaß ist ausreichend, deshalb brauche ich mich nicht allzu sehr anzustrengen.“

Das ist ein Paradebeispiel für einen limitierenden Glaubenssatz – wozu soll ich mich anstrengen, wenn Mittelmäßigkeit ausreichend ist? Ich wiederhole an dieser Stelle gern die besagte Formel:

Deine Gedanken bestimmen Deine Gefühle.

Deine Gefühle bestimmen Dein Handeln.

Deine Handlungen führen zu Deinen Ergebnissen!

Natürlich entwickelte ich mich in der Folge hin zur Mittelmäßigkeit. Mein Abi schloss ich mit der Note 2,4 ab. Sicher – das ist nicht schlecht. Aber ich hätte wesentlich mehr Potenzial gehabt. Der Glaubenssatz limitierte mich stark.

Die Kraft, die diesem negativen Glaubenssatz innewohnt, bekam ich im Studium zu spüren – den ersten Studiengang setzte ich in den Sand. Ich entschloss mich für einen zweiten Versuch und wechselte den Studiengang. Erst nach 2 weiteren Semestern erkannte ich, dass ich mit Mittelmäßigkeit nicht weit kommen würde. Diese Erkenntnis gewann ich gerade noch rechtzeitig, denn als Sportstudent, insbesondere als mittelmäßiger, wäre ich in der Masse untergegangen.

Schließlich setzte ein Änderungsprozess ein. Ich wandte etwas mehr Anstrengung auf und erzielte erste Erfolge. Ich wurde gut in Vorträgen, Hausarbeiten und erhielt bessere Nebenjobs. Dadurch machte ich die Erfahrung, dass ich mehr erreichen kann. Und ich lernte, dass Mittelmaß nicht das ist, was ich anstreben wollte.

Seit ich diese Einstellung hinter mir gelassen habe, hat sich meine Lebensqualität um 100 Prozent verbessert. Mein Glaubenssatz hat sich durch das Sammeln positiver Erfahrungen verändert.

Es gibt jedoch auch schnellere Wege, um seine Überzeugungen zu ändern. Bevor ich dazu komme, noch ein paar Beispiele. Vielleicht erkennst Du Dich oder Mitmenschen wieder?

 

Beispiele für limitierende Glaubenssätze

  • Allgemein: Das Leben ist hart.
  • Freizeit: Sport ist Mord.
  • Persönlichkeit: Ich kann es doch sowieso nicht ändern. 
  • Arbeit: Wenn ich in Rente bin, dann … (So oft gehört!)
  • Geld: Ich muss an die Uni gehen, um später genug Geld zu verdienen.
  • Beziehung: Männern kann man einfach nicht vertrauen.
Ein Alltagsbeispiel – das Wetter
Ein Regentag kann total frustrierend sein. Du hast aber auch die Option, Deine Überzeugung zu ändern und den Regentag zu genießen. Die Sonne ist immer da – sie verbirgt sich nur hinter den Wolken. So ist es auch mit Deinen Gedanken. Du hast jederzeit die Chance, negative Gedanken wegzuschieben. Das Leben ist immer lebenswert.

 

Beispiele für positive Glaubenssätze

  • Allgemein: Ich selbst trage die Verantwortung für mein Leben.
  • Freizeit: Ich habe immer genug Zeit für mich!
  • Persönlichkeit: Ich bin liebenswert.
  • Arbeit: Ich bin eine Bereicherung für mein Unternehmen.
  • Geld: Geld ist gut und fließt mir zu.
  • Beziehung: Ich bin liebenswert.

Bevor Du ins nächste Kapitel durchstartest, habe ich eine Aufgabe für Dich: Hinterfrage Deine Glaubenssätze. Die folgenden Fragestellungen können Dir dabei helfen.

  • Was denkst Du über Dich?
  • Wie nimmst Du Ereignisse im Alltag wahr?
  • Auf welche Art beeinflusst Deine innere Haltung Dein Leben?

 

Wie verändere ich Glaubenssätze? 6 Schritte

Eine gute Nachricht: Du kannst Deine Glaubenssätze einfach umprogrammieren.

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Wenn Du davon noch nicht überzeugt bist, dann schaue bitte erst dieses Video von Joe Dispenza an. Er zeigt auf beeindruckende Weise, wie veränderungsfähig unser Gehirn ist:

Wirksame Methoden, negative Überzeugungen zu ändern, liefert uns die NLP. Genauer gesagt, möchte ich mich hierfür auf Anthony Robbins beziehen. Im Buch Das Robbins Power Prinzip: Befreie die innere Kraft* beschreibt er die neuro-assoziative Konditionierung.

Hierbei legt er 6 Schritte dar, mit denen Du wirkungsvoll Deine Glaubenssätze ändern kannst.

“Alles was wir sind, ist ein Resultat dessen, was wir gedacht haben.” – Buddha

 

 

Schritt 1: Was willst Du erreichen?

Zunächst musst Du wissen, was genau Du erreichen möchtest. Überlege Dir deshalb ein ganz bestimmtes Ziel! Mache Dir anschließend Gedanken, warum Du dieses Ziel nicht erreichst: Welcher Glaubenssatz hält Dich davon ab? Wenn Du die Antwort gefunden hast, dann hast Du eine Arbeitsgrundlage für die nächsten Schritte.

Beispiel:

Ziel: Ich möchte gerne nachhaltig und schnell abnehmen!
Limitierender Glaubenssatz: Ich bin unsportlich!

 

Schritt 2: Wecke Deinen Veränderungsbedarf!

Wir fangen erst damit an, Dinge zu verändern, wenn wir wirklichen Bedarf sehen. (Martin A. betont das so oft: Die Menschen sind erst dazu bereit, etwas für ihre Gesundheit zu tun, wenn sie schon verloren ist).

Mache Dir daher bewusst, warum Dein jetziger Zustand inakzeptabel ist. Zugegeben, dieser Schritt ist hart, weil Du Dir etwas sehr Negatives vor Augen halten musst. Aber bedenke: Du machst das, um einen positiven Wandel einzuleiten. Formuliere den Veränderungsbedarf bewusst sehr scharf!

Beispiel: Wenn ich nicht endlich an meiner Ernährung und Fitness arbeite, dann bin ich ein schlechtes Vorbild für meine Kinder. Sie werden dann auch übergewichtig!

 

Schritt 3: Breche Deine Automatismen!

Mit Deinem derzeitigen Glaubenssatz sind negative Automatismen verbunden. Das sind Handlungen, die sich unterbewusst in Dein Leben geschlichen haben. Diese gilt es nun zu identifizieren, damit Du sie brechen kannst.

Beispiel: Wann immer Du zum Kühlschrank gehen möchtest oder nach etwas Süßem greifen willst, unterbrich das Verhalten mit einer ungewöhnlichen Aktion! Lache laut über Dich, tanze oder mache 5 Liegestütze. Das klingt verrückt, aber damit erreichst Du Folgendes: Du machst Dir die Automatismen bewusst!

Neuronale Verbindungen

Deine alten Glaubenssätze sind feste neuronale Verbindungen in Deinem Kopf. Durch gezieltes Üben lassen sich Neuronen neu verschalten!

 

 

Schritt 4: Programmiere Dein Verhalten um!

Glückwunsch, Du hast Deinen Glaubenssatz und Dein dazugehöriges Verhalten identifiziert! Jetzt ist es an der Zeit, ein Ausgleichsverhalten zu etablieren.

Beispiel: Wenn Du nun Heißhunger bekommst, greife zu einer gesunden, leckeren Alternative. Habe immer ein paar Gemüsesticks parat. (Übrigens: Dass die nicht lecker sind, ist auch ein limitierender Glaubenssatz). Anstatt der Gemüsesticks kannst Du Dir auch ein großes Glas Wasser genehmigen – kein Leitungswasser, sondern wirklich gutes Quellwasser. Kaffee ist ebenfalls eine Option. Wofür Du Dich auch entscheidest, mache Dir immer Folgendes bewusst: Die Ausgleichshandlung ist etwas Besonderes, das Dich Deinem Ziel näherbringt.

 

Schritt 5: Belohne Dich

Natürlich ist eine Verhaltensänderung mit Überwindung verbunden. Deshalb sollst Du Dich bewusst für Deine Mühe belohnen! Hierbei bedienen wir uns des Prinzips der positiven Verstärkung. Die gewählte Handlung sollte deshalb positiv für Dich sein. Überlege Dir, was als geeignete Belohnung für Dich infrage kommt. Sie sollte jedoch gut in Deinen Alltag zu integrieren sein.

Beispiel: Die Belohnung kann das oben erwähnte hochwertige Wasser sein. Du kannst Dir aber auch gesunde Snacks gönnen (z. B. dunkle Schokolade oder ein paar Nüsse). Diese liefern Dir wichtige Mineralstoffe anstatt Zucker!

Eine Schüssel mit Bruchstücken dunkler Schokolade.

Du hast etwas gemeistert? Dann belohne Dich gern dafür, zum Beispiel mit Bitterschokolade. Du hast es verdient!

 

Schritt 6: Feedback

Der letzte Schritt ist einer der entscheidendsten: Überprüfe regelmäßig die Wirkung Deiner neuen Handlung. Damit stellst Du sicher, dass Deine neuen Glaubenssätze Dein Verhalten nachhaltig ändern. Du solltest also ein Resultat sehen.

Denke an die oben erwähnte Erfolgsformel: T (Gedanke)→ F (Gefühle)→A (Handeln) = R (Ergebnisse)

Beispiel: Du isst weniger Ungesundes, Du machst Fortschritte beim Abnehmen oder Dein Umfeld reagiert positiv auf Deine Veränderung! Wenn Dir die Leute Komplimente machen, bist Du definitiv auf dem richtigen Weg.😉

Wenn Du Dein Ziel nicht erreicht hast, keine Sorge. Lerne aus Deinen Erfahrungen und starte neu durch! Die 6 Schritte helfen definitiv dabei, Deine Glaubenssätze zu ändern.

Hier findest Du eine ausführliche Anleitung: Das Robbins Power Prinzip: Befreie die innere Kraft*

 

Fazit – Glaubenssätze bestimmen Dein Leben

Findest Du es auch so beeindruckend, wie sich tief verwurzelte Glaubenssätze auf unser Leben auswirken? Führe Dir das ganz bewusst vor Augen! Was Dir in Deiner Kindheit mitgegeben wurde, ist oft tief in Dir verankert. Aber: Was Dir nicht gefällt, kannst Du verändern!

Nur mit der Kraft Deiner Gedanken: T→ F→ A = R

Mehr Worte sind gar nicht mehr nötig. Also: Beginne JETZT!

Die 6 Schritte zum Ändern Deiner Glaubenssätze noch einmal zusammengefasst:

  1. Was willst Du erreichen?
  2. Was möchtest Du verändern?
  3. Welche Automatismen hast Du und wie kannst Du sie brechen?
  4. Verändere Dein Verhalten.
  5. Belohne Dich selbst.
  6. Feedback – siehst Du Ergebnisse?

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