Die Quitte ist einer der Klassiker der herbstlichen Küche. Leider findet Sie heute immer seltener den Weg auf den heimischen Tisch und auf die Speisekarten dieser Welt. Ich persönlich finde es sehr schade, wenn Lebensmittel, die gut bei uns wachsen und geschmacklich durchaus attraktiv sind, direkt vom Baum im Garten in den Kompost wandern. Deshalb auf zum Rezept, ran an die Quitte!
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die Quitte – eine kleine Warenkunde
- 2 Wodurch unterscheidet sich ein Nektar von einem Saft?
- 3 Quittennektar
- 4 Wie kannst Du das Rezept variieren?
- 5 Schweinebauch Sous-Vide – ein Beispielrezept zum Podcast
- 6 Garen in Flüssigkeit – Ein Topf für alle Fälle
- 7 Bread & Butter Pudding – Dessert oder süßes Abendessen
- 8 Kartoffelgratin nach Schweizer Art – sag Cheese
- 9 Schnitzel – einfach, lecker und schnell gemacht
- 10 Thai-Curry – Dein Grundrezept
Die Quitte – eine kleine Warenkunde
Die Quitte (bot. Cydonia olonga) zählt zur Familie der Rosengewächse (bot. Rosaceae), genauso wie der Apfel. Mehr zu dieser Pflanzenfamilie erfährst Du hier in einem meiner früheren Artikel.
Es gibt Birnenquitten, Apfelquitten und Scheinquitten, auch japanische Zierquitten genannt. Quitten sind mit einer Art Flaum überzogen und müssen vor der Verarbeitung deshalb mit einem Tuch abgerieben oder geschält werden.
Birnenquitten sind im direkten Vergleich lieblicher und weicher im Geschmack, außerdem enthalten sie weniger Steinzellen als Apfelquitten.
Steinzellen sind, einfach ausgedrückt, eine Art «Verholzung», also unverdauliche und nicht zu beißende Körnchen im Fruchtfleisch, die auch beim Kochen kaum weich werden. Deshalb sind sie in der Küche auch nur beschränkt einzusetzen.
Apfelquitten haben ein knorpeliges, holziges und hartes Fruchtfleisch, das mit Steinzellen durchsetzt ist. Sie sind eher trocken, herb, würzig und aromatisch.
Scheinquitten werden in Europa vorwiegend als Zierpflanze genutzt. In ihrer Heimat, China und Japan, werden sie auch zur Fruchtgewinnung genutzt. Sie haben einen besonders hohen Säuregehalt.
Aufgrund der Steinzellen werden Quitten in der Küche überwiegend zu Gelee, Mus oder Saft verarbeitet. Ihr tolles Aroma bleibt aber auch nach dem Erhitzen gut erhalten. An meinem vorherigen Wohnort kannte ich eine Mostpresse, die reinen Quittensaft aus rohen Quitten gepresst und zu einem fairen Preis verkauft hat. Im Haushalt ist das roh eher schwierig umzusetzen, deshalb machen wir heute eine Art Nektar daraus.
Gib Quitten eine Chance :-)!
Wodurch unterscheidet sich ein Nektar von einem Saft?
Ein Nektar ist ein mit Wasser verdünnter Saft, welchem Zucker oder Süßungsmittel zugesetzt wurde. Normalerweise würde ich Dir nicht empfehlen, Nektar zu kaufen oder zu trinken, aber in diesem speziellen Fall brauchen wir das Wasser als Lösungsmittel und weil wir fachlich korrekt bleiben wollen, nennen wir das Kind beim Namen 😉. Sonst wird fertiger Saft verdünnt und mit Zucker versetzt. Wenn Du mehr dazu erfahren möchtest, kannst Du das hier tun.
Wie kannst Du das Rezept variieren?
Du kannst auch noch anderes Streuobst beimischen. Außerdem kannst Du dem Ganzen noch mit ein paar Gewürzen eine persönlichere Note geben, z. B. Vanille, Ingwer, Zimt, ungespritzte Zitronenschale, Nelke, Piment oder Lorbeer. Das kannst Du aber auch noch nachträglich machen, wenn Du das Ganze z. B. heiß als Punch servieren möchtest.
Ich würde Dir empfehlen, vor allem Streuobst so zu verarbeiten und gleich etwas mehr zu machen, so lohnt sich der Aufwand eher. Wenn Du sauber gearbeitet hast, ist der «Saft» gut haltbar.
Viel Spaß beim Nachkochen wünschen Dir
Felix & Caroline
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Felix ist gelernter Koch, Diätkoch, Konditor und Confiseur und staatlich geprüfter Küchenmeister.
Seit 10 Jahren engagiert er sich nebenberuflich für die Ausbildung von jungen Fachleuten und konnte bereits 600 Jungköche begleiten.
Er möchte sich für eine schmackhafte, schnelle, einfache und gesunde Ernährung einsetzen.
1 Kommentar
Ich liebe Quitten! Früher kannte ich die Früchte gar nicht, aber mittlerweile will ich sie nicht missen!
Ich glaube, ich werde das Rezept die nächsten Tage einmal ausprobieren und je nachdem ob ich es hinbekomme (habe leider tw. zwei linke Hände in der Küche), werde ich es noch mit Ingwer und Zitrone machen, um einen echten Gesundheitsbooster zu erschaffen 🙂