Früchte und Fruchtsäfte sind voll im Trend aber auch aufgrund des hohen Zuckergehalts nicht unumstritten. Von vielen werden sie im Gesundheitswert wahrscheinlich überschätzt.
Aber Saft ist nicht gleich Saft. Heute schauen wir uns gemeinsam an, wie Du von Säften profitieren kannst!
Inhaltsverzeichnis
Worin unterscheiden sich Säfte?
Grundsätzlich gibt es verschiedene Qualitäten, die sich vor allem im Herstellungsprozess unterscheiden:
– Die Günstigste ist Saft aus Konzentrat, dafür werden die Früchte im Erzeugerland geerntet, gepresst, eingekocht zu Sirup, verschifft und mit Wasser im Land des Abfüllers wieder verdünnt. Dieses Verfahren ist sehr energieaufwendig und durch das Einkochen gehen viele Inhaltsstoffe verloren. Der Vorteil ist das geringere Transportgewicht und die lange Haltbarkeit.
– Dann gibt es den Direktsaft, dabei wird der Saft aus Früchten gepresst und kommt von dort direkt in die Verpackung. Dabei wird noch unterschieden, wie der Saft haltbar gemacht wurde also z. B. „pasteurisiert“ im Kühlregal oder „hocherhitzt“ im ungekühlten Regal.
– Die bestmögliche Qualität hat frisch gepresster Saft. Dieser hat nach dem Pressen aber nur während eines sehr kurzen Zeitraums Vorteile gegenüber anderer Varianten, da sich viele Vitalstoffe durch die Reaktion mit Sauerstoff während des Pressens und durch Lichteinwirkung auf den gepressten Saft zersetzen. Anders ausgedrückt: «Die Vitamine und Antioxidantien im Saft reagieren bereits außerhalb Deines Körpers mit freien Radikalen, was Dir keine Vorteile mehr bringt.»
Was beeinflusst die Qualität des Saftes außerdem noch?
Außerdem spielt es natürlich auch immer eine Rolle, wie alt die verwendeten Zutaten für den Saft sind. Hier haben die Hersteller, die im Erzeugerland pressen, einen klaren Vorteil gegenüber denen, die das Obst erst einmal mit dem Schiff übers Meer transportieren. Die beste Qualität und die höchste Nährstoffdichte haben Obst und Gemüse immer, wenn sie direkt vom Baum oder vom Feld kommen und zum richtigen Zeitpunkt vollreif geerntet wurden. Auch deshalb tust Du Dir mit einem regionalen und saisonalen Einkauf etwas Gutes.
Achtung: Fruchtnektar wird immer verdünnt, meistens wird auch noch Zucker oder Süßungsmittel zugesetzt. Nektar darf nicht als offizieller Saft verkauft werden.
Ist Saft ungesund?
Grundsätzlich solltest Du keine größeren Mengen Saft auf nüchternen Magen zu Dir nehmen, da der hohe Zuckergehalt mit Deinem Blutzucker Pingpong spielt. Trinke Saft am besten in einer moderaten Portion, ca. 200 ml, und immer zusammen mit einer nahrungsfaser- und proteinreichen Mahlzeit.
Saft kann aber auch eine sehr gute Möglichkeit sein, um mehr Gemüse zu essen, und das auch noch als Rohkost. Wie das? Indem Du Dir einfach einen Entsafter kaufst und darin vermehrt frisches Gemüse entsaftest, am besten noch mit der Schale und manchmal auch mit dem Grün. Das geht einfacher und ist günstiger, als Du denkst. Genau dieses Ziel habe ich verfolgt als ich mir vor fast 10 Jahren selbst einen Entsafter gekauft habe.
Natürlich wäre es besser, das Gemüse und Obst mit allen Fasern so zu essen, aber schaffst Du das auch regelmäßig? In der gewünschten Menge? Und wie viel von dem Gemüse, das Du isst, ist noch roh? Mit einem Entsafter kann man sich hier selber unterstützen.
Gemüse trinken – Schmeckt das und worauf solltest Du beim Entsaften achten?
Pure Gemüsesäfte schmecken mir und vielen anderen, eher so lala. Ganz anders sieht die Sache aus, wenn Du noch etwas Obst zum Entsaften beigibst. Entsaftet man trockenere Lebensmittel wie Rote Beete zusammen mit Orangen oder Äpfeln holt man geschmacklich mehr aus beidem heraus.
Geschmacklich finde ich einen Gemüseanteil bis ca. 60 % sehr gut und erlebe den Geschmack eher wie einen Fruchtsaft. Oft hilft auch schon etwas Zitrone im Saft oder saure Äpfel, um einen plump süßen Geschmack des Saftes interessanter zu machen.
Der Entsafter
Es gibt verschiedene Modelle, die alle Ihre Vor- und Nachteile haben. Grundsätzlich gibt es Zitruspressen, die nur Zitrusfrüchte pressen können, es gibt «Zentrifugen», dort wird das Produkt gerieben und der Saft ausgeschleudert und die sogenannten «Slow Juicer», dabei wird das Produkt mechanisch durch eine Walze an einem Sieb ausgedrückt.
Ich empfehle Dir einen leicht zu reinigenden «Slow Juicer», da er am nährstoffschonendsten arbeitet und den meisten Ertrag aus dem Produkt herausholt. Ich habe ein Produkt der Firma Jupiter, einer deutschen Firma, das schon seit fast 10 Jahren seinen Dienst bei mir verrichtet, aber in der Anschaffung nicht das günstigste Modell war.
Der Presskuchen
Der Presskuchen, also das was, nachdem Pressen übrig bleibt, muss kein Abfall sein. Sortenrein gepresst kannst Du es auch als Rohstoff z. B. für eine Suppe und Bratlinge verwenden oder es dem Müsli beigeben. Beim Entsaften von Obst und Gemüse gemeinsam wird es etwas schwieriger, außer z. B. für eine fruchtige, faserreiche Currysuppe.
Wie kannst Du den Saft variieren?
Grundsätzlich ist vieles möglich, entscheidend ist, was Dir schmeckt. Ich entsafte viel Rote Beete und Karotten oder manchmal, wenn ich Gurken schäle und entkerne, entsafte ich noch die Kerne der Gurken. Der Inhalt meines Saftes entsteht meistens nicht geplant, sondern eher nach Kühlschrankinhalt. Da wird kunterbunt Obst und Gemüse gemischt.
Einige gute Grundkombinationen sind beispielsweise:
- Rote Beete-Orange
- Rote Beete-Apfel
- Karotte-Apfel
- Karotte-Ananas
- Karotte-Apfel-Nektarine
- Gurke-Apfel
Falls Dich die vielen Vorteile von Roter Beete und Ingwer noch mehr interessieren, gibt es spannende Artikel zum Nachlesen.
Viel Spaß beim «Nachkochen» und schreib mir doch, wie es Dir gelungen ist.
Liebe Grüße
Felix
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Felix ist gelernter Koch, Diätkoch, Konditor und Confiseur und staatlich geprüfter Küchenmeister.
Seit 10 Jahren engagiert er sich nebenberuflich für die Ausbildung von jungen Fachleuten und konnte bereits 600 Jungköche begleiten.
Er möchte sich für eine schmackhafte, schnelle, einfache und gesunde Ernährung einsetzen.