Tut Dir aus unersichtlichen Gründen oft der Nacken weh? Vielleicht auch der Kopf oder der Rücken? Spannt der Kiefer? Hast Du unerkärliche Kopfschmerzen? Am besten gehst Du in diesem Fall zum Zahnarzt. Deine Zähne können für vielerlei körperliche Beschwerden verantwortlich sein. Sogar Lungenentzündungen und Schlaganfälle hängen oft mit den Zähnen zusammen. Kurzum beginnt Gesundheit in Deinem Mund. Was damit gemeint ist und wie Deine Zähne Deine Gesundheit beeinflussen, erfährst Du hier.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wie kranke Zähne Deinen Körper krank machen
- 2 In die Praxis: Diese Tipps helfen bei der Vorbeugung
- 3 Ätherische Öle gegen Migränekopfschmerzen
- 4 Symptome und Ursachen von Kreislaufbeschwerden
- 5 Du hast ein Kind mit einer Entwicklungsstörung? – Lies hier was wirklich hilft
- 6 Die besten Tipps: Fünf bewährte Hausmittel gegen Fieber
- 7 Schwerhörigkeit – Tipps für besseres Hören
- 8 Blaulichtfilter am Abend – warum sie Deinen Schlaf (und Deine Augen) retten!
Wie kranke Zähne Deinen Körper krank machen
Du brauchst Deine Zähne nicht nur zum Kauen – vom Gebiss hängt viel mehr ab als das: Jeder kranke Zahn kann Deinen Körper schwächen und sogar chronische Erkrankungen hervorrufen. Dabei ist jeder Zahn nicht nur totes Gewebe, sondern ein eigenständiges Organ – mit einem eigenen Stoffwechsel, Blut- und Sauerstoffzufuhr und Giftstoff-Abtransport.
In Deinem Mundraum lebt etwa eine Billion Bakterien (also Tausend Milliarden). Bei mangelnder Mundhygiene vermehren sie sich massiv und können mit ihrer Säure Deinen Zahnschmelz angreifen. Infolgedessen bildet sich Plaque (Zahnbelag). Plaque ist im Grunde die Mischung aus jenen Bakterien, die sich in einer Hülle aus Kohlenhydraten, Eiweißen, sich selbst und Säure einkapseln und sich daran machen, Deinen Zahnschmelz zu zerstören.
Dieser Zahnbelag kann Zahnstein, Zahnfäule und Entzündungen des Kiefers (NICO’s) begünstigen. Im schlimmsten Fall entsteht Parodontitis oder Karies. Statistisch gesehen ist fast jeder Deutsche im Laufe seines Lebens von Karies oder Parodontitis betroffen. Studien zufolge erhöhen diese Erkrankungen das Risiko für Typ 2 Diabetes, Bluthochdruck und chronisch-entzündliche Erkrankungen um 400-600 %. Deine Zähne haben also durchaus mitzureden, wenn es um Deine Gesundheit geht.
Weitere Probleme können Wurzel-behandelte Zähne verursachen. Diese sind im eigentlichen Sinne tot – und können von Bakterien angegriffen und abgebaut werden. Auch gezogene Weisheitszähne – besser gesagt die Hohlräume – können für Bakterien Bruträume sein, in denen sich Entzündungen und NICO’s bilden.
Gesunde Zähne ganzheitlich betrachtet
Lass es lieber nicht so weit kommen. An jedem Zahn hängt gemäß der ganzheitlichen Zahnmedizin und TCM ein bestimmtes Organ. Über die Nerven und Blutbahnen sind Deine Zähne mit dem restlichen Körper verbunden.
Kaum zu glauben, aber auch die Gesundheit Deiner Schilddrüse kann mit Deiner Zahngesundheit zusammenhängen!
- An den Schneidezähnen hängt so beispielsweise Deine Nieren-, Schilddrüsen- und Blasengesundheit.
- Die kleinen und großen Backenzähne wiederum sind mit Deinem Magendarmtrakt verbunden.
- Deine Weisheitszähne mit dem Dünndarm und Herzen.
- An den Eckzähnen hängt dagegen Deine Leber-, Gallen- und Augenfunktion.
Bei Entzündungen im Zahnraum verteilen sich bakterielle Gifte und Abbaugifte der Zähne über diese Verbindungen im ganzen Organismus. Daher sehen wir uns bei ganzheitlicher Gesundheit und in unseren Coachings immer auch die Zähne an, da hier erfahrungsgemäß häufig eine wichtige Ursache anzutreffen ist.
Bei schlechter Immunlage können kranke Zähne so auch außerhalb des Mundes Entzündungen im Körper hervorrufen. Gefährlich ist insbesondere chronische Parodontitis. Es wird empfohlen, mindestens zweimal pro Jahr Termine bei einem Zahnarzt in Deiner Nähe vereinbaren, um diesem Phänomen vorzubeugen.
Diese Krankheiten drohen bei schlechten Zähnen
Je schlechter Deine Zahngesundheit, desto höher ist Dein Risiko für die folgenden Krankheiten:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen (v.a. Bluthochdruck), weil Stoffe aus dem Mundraum (z.B. RANKL, IL-1ß, LPS) systemische Entzündungen auslösen und Deine Gefäße verhärten können.
- Erektionsstörungen, weil chronische Entzündungen im Zahnhalteapparat die Endothelzellen schädigen und dadurch den Blutfluss im Penis stören können.
- Depressionen, weil verschleppte Zahnbakterien den Gehirnstoffwechsel angreifen.
- Typ 2 Diabetes, weil die Blutzuckerwerte und die Widerstandskraft des Zahnapparats zusammenhängen. Außerdem können Toxine aus dem Mundraum die Bauchspeicheldrüse angreifen.
- Herz-, Lungen-, Blasen-, Prostata- und Vaginalprobleme, weil dentale Bakterien über die Blutbahnen manchmal andere Organe befallen.
- Rücken-, Knie-, Kopf- und Nackenschmerzen, die auf Kieferfehlstellungen oder Kiefer-Entzündungen (NICO’s, sogenannte Osteonekrosen) basieren können.
- Kopfschmerzen bis hin zur Migräne.
Chronische Gesundheitsbeschwerden können verschiedene Ursachen haben, über die wir bei SchnellEinfachGesund berichten. Eine wichtige Stellung nehmen dabei unsere Immunbarrieren ein – das sind Barrieren, die den Körper vor “außen” schützen. Werden diese durchlässig, können Toxine, Krankheitserreger und andere Stoffe in den Blutkreislauf gelangen.
Ein bekanntes Beispiel ist das Leaky Gut Syndrom, der “undichte Darm”, der mittlerweile zur Volkskrankheit geworden ist. Auch Probleme im Mundraum können in die Kategorie “Immunbarrieren” eingeordnet werden und sollten ernst genommen werden.
Rückenschmerzen und Zahngesundheit können zusammenhängen…
Dein Zahnapparat ist entzündet?
Bei akuten Entzündungen im Mundraum sollten diese schnellstmöglich behandeln lassen. Je länger Zahnentzündungen unbehandelt bleiben, desto mehr schädliche Entzündungsstoffe und Bakterien gelangen in den Körper.
Mit angemessener Zahnpflege und einer rechtzeitigen Behandlung bei Beschwerden kannst Du dies verhindern.
Stell Dir vor, Du hast eine offene Wunde am Bauch, welche stark schmerzt, Du aber nicht zum Arzt gehen möchtest. Heilen tut es nur sehr langsam, es wird sogar immer schlimmer und entzündet sich weiter. Das würdest Du auch nicht tun, oder? Genau so verhält es sich mit dem Mundraum. Wenn sich ein Problem ankündigt, lass es lieber untersuchen.
In die Praxis: Diese Tipps helfen bei der Vorbeugung
Regelmäßige Termine beim Zahnarzt helfen Dir, Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen rechtzeitig zu erkennen. Auch abgesehen davon kannst Du etwas für Dein Gebiss und die damit zusammenhängende Gesundheit Deiner Organe tun. Beispielsweise, indem Du die folgenden Tipps beachtest:
- Zähne früh und abends drei Minuten lang putzen, nach zuckerhaltigen Mahlzeiten auch zusätzlich.
- Direkt nach dem Verzehr von Zitrus nicht zur Zahnbürste greifen, um den Zahnschmelz zu schonen. Denn die Fruchtsäuren weichen den Zahnschmelz auf – diesen möchtest Du nun nicht abbürsten. Greife lieber zu Ingwertee, Kamillentee oder Pfefferminztee.
- Zahnzwischenräume mit Zahnseide pflegen.
- Eine Naturkosmetik-Zahnpasta ohne viele Zusatzstoffe verwenden.
- Keine aufhellenden Zahncremes nutzen, weil sie mit Schleifkörpern Deine Zähne abschmirgeln.
- Immer mit der richtigen Zahnbürste putzen und bei empfindlichem Zahnfleisch lieber zu weichen Bürsten greifen.
- Beim Zähneputzen von den Innen- bis zu den Außenflächen vorarbeiten und die Kauflächen erst am Ende reinigen.
- Vom Zahnfleisch aus betrachtet, die Bürste stets ab- beziehungsweise aufwärts bewegen (Rot nach Weiß).
- Mundspülung ohne chemische Zusätze einsetzen, um Zahnbelag zu reduzieren und die Bakterienflora zu regulieren. Auch Kamillentee eignet sich, oder alkoholfreie Mundspülungen mit ätherischen Ölen.
- Die Reinigung der Zunge nicht vergessen, denn Bakterien sammeln sich hier bevorzugt. Ich empfehle einen ayurvedischen Zungenreiniger.
- Alle zwei bis drei Monate die Zahnbürste wechseln.
- Weniger süße und saure Lebensmittel verzehren, weil ihre Säuren den Zahnschmelz beanspruchen.
- Zu zahnfreundlichen Nahrungsmitteln wie Milchprodukten, Karotten, Vollkorn und Brokkoli greifen, um mit der Speichelbildung die Selbstreinigungsfunktion der Zähne anzukurbeln.
- Gut kauen! Unsere Kiefer sind heute im Vergleich zu unseren Vorfahren unterentwickelt, weil wir immer weniger kauen und immer weichere Nahrung zu uns nehmen.
- Tabak meiden, weil es zu Zahnfleischabbau und Zahnfleischentzündungen führen kann.
- Zuckerfreie Kaugummis kauen, um per Speichelbildung Säuren zu neutralisieren.
- Ausreichend Vitamin D, Vitamin K2 und Magnesium aufnehmen, um das Knochen- und Zahnsystem zu stärken.
- Mit Vitamin A den Erhalt der Zahnsubstanz fördern.
- Beim Zahnarzt jährlich professionelle Zahnreinigung in Anspruch nehmen – das übernimmt die Krankenkasse.
- Bei Zahnfehlstellungen einen Kieferorthopäden aufsuchen.
Regelmäßiges Zähneputzen – aber mit der richtigen Zahnpasta! Tipp: Achte bei den Inhaltsstoffen darauf, dass keine Bleichmittel und Aluminium enthalten sind.
Fazit: Mit den drei Säulen der Zahngesundheit Krankheitsrisiken reduzieren
Deine Zahngesundheit hängt von drei Säulen ab: zahnärztlicher Vorsorge, täglicher Zahnpflege und Deiner Ernährung.
Je besser Du Dich kümmerst, desto gesünder wird künftig auch Dein restlicher Körper sein. Im Körper hängt immer alles miteinander zusammen. Auch die Zähne sollten mit einbezogen werden, um nachhaltige Gesundheit zu ermöglichen.
Hast Du noch eine Ergänzung oder möchtest von Deinen Erfahrungen berichten? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!
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Martin Auerswald ist studierter Biochemiker, Ernährungsberater, Mikronährstoffberater und Autor.
Seine Lebensmission ist es, Menschen dabei zu unterstützen, ein gesundes, glückliches und erfülltes Leben zu führen. Mit seinen Beiträgen, seiner Gesundheitsplatform SchnellEinfachGesund.de, Podcast und Kongressen erreicht er jedes Jahr mehrere Millionen Menschen.