Über 90 % aller Deutschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Karies, mehr als jeder zweite an Parodontitis. Zahnerkrankungen gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen und sind wichtige Ursachen für chronische Entzündungen, chronische Infekte und Herzkreislauferkrankungen. In diesem Beitrag möchte ich Dir daher wichtige Tipps zur Zahnpflege und Kariesprävention geben, die Du sofort umsetzen und in Deinen Alltag integrieren kannst.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Der Zahn – mehr als ein totes Gewebe
- 2 Tipps zur Zahnpflege und Vorsorge von Karies
- 2.1 Jedes Jahr zur Zahnreinigung
- 2.2 Tägliches Zähneputzen
- 2.3 Natürliche Zahnpasta
- 2.4 Nach Zucker– oder Säurekonsum: Wasser trinken und Zähne putzen
- 2.5 Kaugummi kauen
- 2.6 Pfefferminze, Kamille und Oregano
- 2.7 Ölziehen
- 2.8 Zungenreiniger
- 2.9 An Mikronährstoffe denken
- 2.10 Fluor? Nicht zwingend nötig
- 2.11 Mundspülung – Ja, aber die richtige!
- 2.12 Auch in die hinterste Ecke!
- 3 Fazit – Richtige Zahnpflege, bessere Vorsorge
- 4 Du hast ein Kind mit einer Entwicklungsstörung? – Lies hier was wirklich hilft
- 5 Die besten Tipps: Fünf bewährte Hausmittel gegen Fieber
- 6 Schwerhörigkeit – Tipps für besseres Hören
- 7 Blaulichtfilter am Abend – warum sie Deinen Schlaf (und Deine Augen) retten!
- 8 Gesunde Zähne – Die besten Tipps im Überblick
- 9 Entzündungshemmende Gewürze – was sind die besten?
Der Zahn – mehr als ein totes Gewebe
Jeder Zahn ist ein kleines Organ für sich. Es handelt sich nicht nur um totes Gewebe und Kalk, sondern um so viel mehr:
Jeder Zahn hat einen eigenen Zugang an das Blutsystem und das Nervensystem. Er wird durchblutet, mit Nährstoffen versorgt, und wächst ein Leben lang.
Durch Speichel wird er von außen jeden Tag sowohl geschützt als auch genährt. Denn Speichel ist ein wertvolles und komplexes Substrat, das den Zahnschmelz mit Nährstoffen versorgt und aufbaut.
Nimmt ein Zahn von außen Schaden und wird löchrig, ist dies ein Einfallstor für Bakterien, Viren und Parasiten in den Blutkreislauf. Auch der Mundraum ist eine wichtige Immunbarriere, die intakt bleiben muss, um unseren Körper zu schützen. Ein Zahn hat also nicht nur die Aufgabe, Nahrung zu kauen, sondern ist damit Teil des Immunsystems.
Untersuchungen zufolge haben Menschen im Mundraum eine zehnmal höhere Diversität an Mikroorganismen, wie im Dickdarm. Soll heißen: Tausende verschiedene Bakterien- und Pilzarten wachsen auf natürliche Weise in Deinem Mundraum. Diese Diversität ist wichtig, um eine gesunde Mundflora zu erhalten.
Werden bestimmte Keime im Mundraum zu dominant (v.a. Streptococcus mutans), droht eine Überwucherung und entsprechende Erkrankungen wie Karies und Parodontitis.
Du siehst, ein Zahn ist ein lebendiges Gewebe und Organe unglaublich wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden. Umso dramatischer, dass fast jeder Deutsche im Laufe seines Lebens an Karies oder Parodontitis erkrankt.
Liegt es an der falschen Mundhygiene? Der falschen Ernährung und Mikronährstoffversorgung? Wird zu wenig aufgeklärt?
In diesem Beitrag erfährst Du wichtige Tipps zur Kariesprävention und zur täglichen Zahnpflege. Wir alle sollten unsere Zahnpflege ernster nehmen und jeden Tag unsere Zähne pflegen und schützen. Die richtigen Tipps, richtig umgesetzt, tragen jeden Tag zur Prävention bei.
Zähneputzen, Ölziehen, Kaugummi – was kannst Du jeden Tag zur Unterstützung Deiner Zähne tun?
Tipps zur Zahnpflege und Vorsorge von Karies
Diese Zahl muss man sich bewusst machen: nahezu jeder erkrankt im Laufe seines Lebens an Karies. Studien zufolge hat das Vorkommen von Karies in den letzten 200 Jahren dramatisch zugenommen und ist in erster Linie ein modernes Phänomen – es ist also nicht normal und natürlich, dass fast jeder an Karies erkrankt.
Biologische Zahnmediziner wie Dr. Nischwitz deuten an, dass unser Verständnis von gesunden Zähnen zu „mechanisch“ ist… Dass wir nur über das Schrubben und Desinfizieren reden, aber nicht um das große Ganze.
Denn für gesunde Zähne sind auch eine gesunde Ernährung, die richtigen Zahnpflegetipps, Versorgung mit Mikronährstoffen, Entgiftungsfähigkeit und vieles mehr wichtig.
Und natürlich sollten wir nicht vergessen, dass nur ein kleiner Teil der Bevölkerung wirklich an gesunder Ernährung interessiert ist. Das möchten wir gerne ändern.
Daher erhältst du nun wichtige Tipps zur Zahnpflege und, wie Du Karies und Parodontitis besser vorbeugen kannst.
Jedes Jahr zur Zahnreinigung
Die Krankenkassen in Deutschland bezahlen mindestens einmal jährlich einen Teil der professionellen Zahnreinigung. Dabei werden die Zähne, Zahnzwischenräume und das Zahnfleisch gereinigt und gepflegt. Auch bei der Kariesfrüherkennung ist dies wichtig. Ich möchte daher jedem nahelegen, diese Zahnreinigung auch wirklich durchführen zu lassen.
Ein guter Zahnarzt ist wichtig zur Früherkennung. Mindestens einmal jährlich sollte die Zahnarzt-Praxis Deines Vertrauens aufgesucht werden.
Ein gutes Indiz für eine gute Zahnarztpraxis ist auch die Ausrüstung. Hier sollte nicht an der Qualität gespart werden – das Portfolio von Omnident ist beispielsweise sehr verbreitet und stattet Praxen mit qualitativ guten Produkten aus. Ohne schädliche Zusatzstoffe, wohlgemerkt.
Tägliches Zähneputzen
Es scheint immer noch Menschen zu geben, die sich nicht auf täglicher Basis die Zähne putzen. Ob einmal oder zweimal täglich, darüber kann man streiten… Aber zumindest früh oder abends sollten die Zähne ausgiebig gereinigt werden.
Natürliche Zahnpasta
Neben der richtigen Zahnroutine ist die Zahnpasta entscheidend. Hier sollte nicht gespart werden. Die meisten „günstigen“ Zahnpasten enthalten schädliche Zusatzstoffe wie Titandioxid, Aluminium, Süßstoffe, Farbstoffe – dies hat in einem Kosmetikprodukt nichts verloren.
Ich empfehle natürliche Zahnpasta auf Basis von Kreide, Kokosöl, Kräuterextrakten und Xylit. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe oder mit der App „Codecheck“ hilft dabei, gute von schlechten Produkten zu unterscheiden. Erfahrungsgemäß sind es besonders die günstigen Produkte, die zahlreiche ungünstige Zusatzstoffe enthalten.
Klassische Zahnpasta – Beachte die Inhaltsstoffe (z.B. Aluminium) und steige gegebenenfalls auf Naturkosmetik um.
Nach Zucker– oder Säurekonsum: Wasser trinken und Zähne putzen
Nach dem Verzehr von Lebensmitteln mit reichlich Zucker oder zugesetzter Säure (die meisten Süßigkeiten) sollte mindestens ein großes Glas Wasser oder Kräutertee getrunken werden. Auch Zähneputzen direkt nach dem Verzehr von zuckerreichen Lebensmitteln ist empfehlenswert.
Kaugummi kauen
Kaugummikauen regt die Speichelproduktion an. Speichel enthält natürliche, antibakterielle Stoffe, die die Mundflora positiv regulieren und dabei helfen Karies vorzubeugen. Medial versüßen zuckerfreie Kaugummi mit Menthol und Xylit, welche in Studien als kariespräventiv bestätigt wurden.
Pfefferminze, Kamille und Oregano
Als frische Kräuter oder als ätherisches Öl – Pfefferminze, Kamille und Oregano bieten zahlreiche Vorteile für die Zahnhygiene. Auch Pfefferminztee oder Kamillentee sind empfehlenswert – beispielsweise abends beim Lesen.
Selbst gemachte Zahnpasta oder Zahnpflegeprodukten kann ätherisches Öl zugesetzt werden und ist sehr effektiv. Ein Beispiel für eine selbst gemachte Zahnpasta wäre Kokosöl (geschmolzen) mit Xylit und einigen Tropfen ätherischem Öl.
Frische Kräuter unterstützen nicht nur die Verdauung, sondern auch die Mundhygiene.
Ölziehen
Ölziehen ist eine aus dem Ayurveda bekannte und seit Jahrtausenden bewährte Praxis zur Unterstützung der Zahngesundheit. Ich wende Ölziehen selbst an, wenn ich ein komisches Gefühl im Mund habe, oder akute Zahnschmerzen.
Ich empfehle dazu ein neutrales Öl wie Leinöl oder Hanföl, doch auch Sesamöl und Olivenöl haben sich bewährt. Nimm dazu einen Esslöffel Öl in den Mund und ziehe es 10-20 Minuten durch die Zähne. Danach spucke es aus spüle den Mund mit reichlich Wasser aus.
Das Öl hat nicht nur eine sehr stark reinigende Wirkung, sondern ist auch antibakteriell. Es wirkt der Überwucherung bestimmter Mikroorganismen entgegen und stellt die Mundflora wieder her. Nach 1-2x Ölziehen sind die Zahnschmerzen in der Regel verschwunden.
Besonders nach dem Konsum von Zucker- und säurehaltigen Lebensmitteln hat es sich sehr gut bewährt.
Schöne, strahlende Zähne sind nicht nur ästhetisch, sondern für Deine Gesundheit wichtig.
Zungenreiniger
Auch ein Zungenreiniger auf Kupferbasis ist ein wertvolles Werkzeug aus dem Ayurveda für die Mundhygiene. Früh und abends wende ich den Zungenreiniger nach dem Zähneputzen an.
Es ist erstaunlich, wie viel dabei abgeschabt wird. Diese Rückstände werden üblicherweise beim Zähneputzen nicht entfernt, sind jedoch wie ein gemachtes Nest für Pathogene im Mundraum. Einen Zungenreiniger kann ich daher jedem nur empfehlen.
An Mikronährstoffe denken
Gesunde Zähne und ein hygienischer Mundraum hängen auch mit der Mikronährstoffversorgung zusammen. Denn die Bildung antibakterieller Stoffe im Speichel und die Regeneration des Zahnschmelzes funktionieren nur einwandfrei, wenn Du gut mit den folgenden Mikronährstoffen versorgt bist.
Denke also auch an diese und versuche sie mit einer gesunden Ernährung oder Nahrungsergänzung zuzuführen:
- Vitamin A
- Vitamin D
- Vitamin K2
- Magnesium
- Kalzium
Fluor? Nicht zwingend nötig
Fluor ist vielen Zahnpasten zugesetzt und hat den Ruf, die Zahngesundheit zu unterstützen und Karies vorzubeugen. Im Vergleich zu anderen in diesem Beitrag genannten Tipps zur Zahnpflege und Zahnhygiene ist Fluor jedoch etwas, das Du bewusst vernachlässigen kannst.
Fluor macht den Zahnschmelz auf Dauer hart und spröde und erhöht besonders im Alter das Risiko für Komplikationen.
Außerdem gelangt immer etwas Fluor in den Blutkreislauf und lagert sich im Körper ab. Das problematische ist, dass Fluor die Schilddrüse daran hindert, Jod aufzunehmen, und daher Schilddrüsenerkrankungen begünstigt.
Greife also lieber zu einer Zahnpasta ohne Fluor.
Mundspülung – Ja, aber die richtige!
Eine gute Mundspülung kann eine sinnvolle Ergänzung für die Mundhygiene sein. Sie sollte jedoch nicht Alkohol als Basis haben. Besser ist eine naturkosmetische Mundspülung oder eine selbst gemachte Mundspülung auf Basis von frischen Kräutern, Kräutertee oder Kräuterextrakten, Xylit und ätherischen Ölen.
Auch in die hinterste Ecke!
Am häufigsten kommt Karies an den hintersten Zähnen vor. Also jene, an die Du mit der Zahnbürste nicht so leicht herankommst. Versuche beim Zähneputzen, besonders auf diese vernachlässigten Zähne Wert zu legen und regelmäßig eine Mundspülung oder Ölziehen anzuwenden, um sie zusätzlich zu unterstützen und von Karies freizuhalten.
Fazit – Richtige Zahnpflege, bessere Vorsorge
Wahrscheinlich vernachlässigen die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens die Zahnhygiene und es schleichen sich Gewohnheiten ein, die das Risiko erhöhen.
Zudem haben die meisten Menschen ein zu mechanisches Bild von ihren Zähnen. Wenn Du im Hinterkopf hast, dass es sich um ein lebendiges und aktives Gewebe mit eigenen Bedürfnissen und Eigenschaften handelt, kümmerst Du Dich ganz anders um Deine Zähne.
Die richtige Zahnpflege, mit den richtigen Produkten, regelmäßige Zahnreinigung, Mundspülung, gesunde Ernährung, Nährstoffe und regelmäßiges Ölziehen – damit unterstützt Du Deine Mundgesundheit ein Leben lang und beugst effektiver Karies und Parodontitis vor.
Habe ich einen wichtigen Punkt vergessen? Würdest Du gerne etwas ergänzen oder anmerken? Lasse uns gerne einen Kommentar da!
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Martin Auerswald ist studierter Biochemiker, Ernährungsberater, Mikronährstoffberater und Autor.
Seine Lebensmission ist es, Menschen dabei zu unterstützen, ein gesundes, glückliches und erfülltes Leben zu führen. Mit seinen Beiträgen, seiner Gesundheitsplatform SchnellEinfachGesund.de, Podcast und Kongressen erreicht er jedes Jahr mehrere Millionen Menschen.
1 Kommentar
Es stimmt, dass neben der Zahnpflege als solche auch die ausreichende Aufnahme von Mikronährstoffen sehr wichtig für die Zahngesundheit ist. Auch dafür ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung sehr ratsam. Karies gilt es nicht nur vorzubeugen, sondern auch im Falle, dass man ihn hat, schnell zu diagnostizieren und behandeln zu lassen. Daher sind regelmäßige Kontrollbesuche bei einem Zahnarzt absolut notwendig.