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Zutaten

Zutaten

800 g Mittelbugstück oder Schaufelstück - von groben Sehnen außen befreit, Fettdeckel daran lassen und binden (Fachausdruck: «Bridieren»)
200 g Knollensellerie – geschält und in grobe Würfel geschnitten
200 g Karotten - geschält und in grobe Würfel geschnitten
200 g Zwiebeln - geschält und in grobe Würfel geschnitten
150 g Lauch - gewaschen und in grobe Würfel geschnitten
250 ml Rotwein oder mehr
3 Esslöffel Biobratbutter oder einfaches Olivenöl
2 l Rinderknochenbrühe, Gemüsebrühe oder Wasser mit Brühwürfel
3 Esslöffel Stärke oder Mehl
Salz, Pfeffer

Zutaten für Gewürze in einem Tee-Ei

4 Lorbeerblätter
2 geschälte Knoblauchzehen
1 Teelöffel schwarze Pfefferkörner
0.5 Teelöffel weiße Pfefferkörner
1 Chili angestochen
4 Scheibe(n) Ingwer oder Pulver
6 Wacholderbeeren
1 Teelöffel Ajowansamen
3 Nelken
2 Pimentkörner
frischer Thymian
Rosmarin
Zitronenschale ohne Weiß und Oregano oder etwas Majoran

Zubereitung

    Vorbereitung, für alle, die es vorher marinieren wollen:

    1. Rindfleisch zusammen mit dem Gewürzei und dem Gemüse in ein Gefäß geben, das knapp passt. Mit Rotwein bedecken, abdecken und im Kühlschrank bei 2° C 12 Stunden marinieren. Fleisch, Gemüse und Gewürze abtropfen. Oder einfach diesen Schritt überspringen. Durch das Marinieren mit Wein schmeckt das Fleisch anders und wird durch die Vorbehandlung schneller mürbe. Man kann der Marinade auch noch etwas Essig beigeben, aber gib Acht, dass es kein Sauerbraten wird ????.

    Zubereitung

    1. Das Fleisch mit Salz rundherum würzen und in einem auf 220° C (Leidenfrosteffekt, Du weißt Bescheid ????) aufgeheiztem Bräter oder Topf scharf anbraten. Lass das Fleisch dabei pro Seite ca. 1 – 2 Minuten einfach liegen, bis es goldbraun ist.
    Rohes Fleisch gebunden in Rollen liegt auf Metall

    Das ist der Start!

    Zum Teil angebratenes Fleisch auf Metall

    Wenden nicht vergessen 🙂

    Angebratenes Fleisch auf Metall mit Dampf

    Das schaut schon ganz gut aus 🙂

    2. Das Fleisch auf einen sauberen Teller rausnehmen. Wieder etwas Fett beigeben und erst Karotten und Sellerie anbraten, bis sie braun werden, dann Zwiebeln und Lauch beigeben und ebenfalls bräunen.
    Gemüse klein geschnitten und angebraten

    Das Gemüse wird angebraten.

    3. Mit Rotwein ablöschen und den Bratsatz vom Topfboden lösen.
    kleingeschnittenes Gemüse mit ROtwein abgelöscht

    Mit Wein ablöschen und zur Belohnung auch gleich anstossen! 😉

    4. Den Rotwein komplett verkochen lassen, Brühe beigeben, aufkochen lassen und abschäumen. Im Schaum sind Trübstoffe enthalten, die beim Aufkochen an Eiweiße gebunden werden. Schöpft man den Schaum nicht ab, verbleiben diese Trübstoffe im Gericht und können es schlechter machen.
    5. Den Schmoransatz mit etwas Stärke leicht abbinden. Dazu die Stärke mit etwas Wein oder kaltem Wasser anrühren und in die kochende Flüssigkeit einrühren. Dadurch verringern wir die sogenannte Viskosität - also die Fließfähigkeit des freien Wassers (siehe auch AW-Wert - Aktiv Water) - und laugen das Fleisch beim Garen weniger aus. Ein Nachteil dieser Machart ist, dass es schneller anbrennen kann als ohne Stärke.
    6. Das Fleisch in die kochende Flüssigkeit geben, einmal bei voller Hitze aufkochen lassen und nochmals abschäumen.
    7. Das Tee-Ei mit den Gewürzen beigeben, mit einem zer- und entknülltem Backpapier direkt abdecken und einen Deckel aufsetzen.
    8. Alle, die es eilig haben, halten die Temperatur der Flüssigkeit im 150° C heißen Ofen oder auf dem Herd auf über 88° bis 92°C. Dann ist das Fleisch nach ca. 1,5 bis 2,5 Stunden weich, je nach Fleischqualität und Vorbereitungsmethode.
    Alle, die Zeit haben, einen modernen Backofen mit Kerntemperatur-Sonde oder einen Thermalisierer haben, der wie ein Topf zu verwenden ist, halten die Temperatur bei 62° bis 68°C für ca. 12 bis 15 Stunden. Dadurch verliert das Fleisch kaum an Gewicht und kann unter bestimmten Umständen sogar bis zu 2 % Gewicht zunehmen anstatt verlieren.
    9. Das Fleisch auf einen Teller herausnehmen, wenn es weich ist und direkt mit Klarsichtfolie abdecken, sonst verfärbt es sich schwarz. Du erkennst den richtigen Garpunkt daran, dass es nach dem Einstechen leicht und ohne Dein Zutun von der Nadel oder der Fleischgabel rutscht.
    10. Das Tee-Ei herausnehmen, alles im Mixer oder mit dem Stabmixer pürieren und durch ein Sieb abpassieren. Nochmals aufkochen, fertig abschmecken und mit Stärke zur gewünschten Konsistenz abbinden.
    11. Tipp: Wenn Du einen Löffel in die Soße tauchst, sollte die Soße bei Schmorgerichten auf der Rückseite des Löffels einen 1 – 2 mm dicken Film hinterlassen. Dadurch verbleibt die Soße beim «Nappieren» - dem mit Soße begießen - auf der Oberfläche des aufgeschnittenen Bratens, glänzt schön, schützt vor Verfärbungen oder dem Austrocknen. Das Fleisch auf einem vorgewärmten Brett «tranchieren» (aufschneiden), auf vorgewärmte Teller anrichten und mit Soße nappieren.

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    Ein paar Worte zur Soße

    …und warum sie nicht zwangsläufig dick macht. Beim Herstellen von Soßen kannst Du verschiedene Wege einschlagen. In der Spitzengastronomie arbeitet man meistens nach dem «Best-Practice-Prinzip»:

    Das heißt in diesem Fall, dass man die Speisen so gut macht, wie nur irgendwie möglich und dabei alles dem bestmöglichen Ergebnis unterordnet. In diesem Falle würde es beim Fertigstellen der Soße bedeuten, dass Du das Gemüse einfach durch ein Sieb ausdrückst und dann entsorgst. Die Flüssigkeit wird mit Butter und Mehl abgebunden, fertig abgeschmeckt, nochmals gemixt und dann nochmal abpassiert. Kurz vor dem Servieren erwärmt man die Soße ein weiteres Mal und rührt sie mit einem kalten Stück Butter schön glatt und glänzend.

    In unserem Fall haben wir nach dem «Optimum-Prinzip» gearbeitet und haben uns entschlossen zusätzlich zu einer bestmöglichen Qualität auch noch einen höheren Nahrungsfasergehalt zu erzielen. Zudem wollen wir alle Anteile des Gerichtes nutzen. Dafür einfach das Gemüse mit der Soße pürieren und diese dann, wenn nötig, nur noch leicht mit etwas Stärke abbinden oder mit etwas Brühe verdünnen. Durch das Gemüse erhöht sich der Anteil an Nahrungsfasern.

    Um der Vollständigkeit willen noch das «Minimum-Prinzip». Hier gehst Du einfach in einen Supermarkt Deiner Wahl, nimmst Dir das Fertiggericht mit Beilage und Gemüse aus dem Regal, stellst es in die Mikrowelle und drückst den Knopf, nach Packungsanweisung. Verspeise es, nach dem Wegreißen der Folie, direkt aus dem Plastikgeschirr, so musst Du nicht abwaschen. Solche «Rundum-Sorglos-Lösungen» werden nicht nur für private Verbraucher angeboten, sondern auch für Restaurants und ganze Hotelketten. [/su_spoiler]

     

    Was kannst Du dazu kombinieren?

    Sehr gut passen dazu Kartoffeln oder Polenta und Rotkraut, glacierte Karotten oder Rosenkohl.
    Lecker wird es auch mit Maroni (Esskastanien) und Speck oder nach Großmutterart mit Croûtons, glacierten Perlzwiebeln, gebratenem Speck und frischer Petersilie darüber. Du kannst auch spezielle Weine verwenden, wie beim «Brasato al barolo» oder «Brasato al merlot».

     

    Wie kannst Du die Reste verwerten?

    Reste lassen sich am besten portioniert in der Soße erwärmen. Es ist sinnvoll, einmal eine größere Menge zuzubereiten und die Reste portionsweise einzufrieren. So brauchst Du keine Konservierungsstoffe und hast innerhalb von wenigen Minuten ein Festmahl.

    Übrige Soße kann heiß in saubere, vorgewärmte Gläser mit Deckel gefüllt werden. Heiß verschlossen und für 15 Minuten auf den Kopf gestellt, hält sich das im Kühlschrank bei sauberer Verarbeitung für 6 bis 24 Monate bei 2° C. Wer sicher gehen möchte, erhitzt die Gläser im Wasserbad im Ofen oder im Dampf nach.

    Vielen Dank für Dein Interesse und viel Spaß beim Nachkochen. Schreib mir doch, wie es Dir gelungen ist oder wo es geklemmt hat.