Schweizer Rösti von rohen Kartoffeln – von der Kartoffel zur Rösti in unter 20 Minuten
Wahrscheinlich gibt es nach dem Käse nichts, was so sehr mit der Schweiz verbunden wird wie Rösti. Dieses Gericht wird heiß geliebt und ist von den Speisekarten der Restaurants nicht mehr wegzudenken. Aber auch hier im schönen Alpenstaat machen viele dieses einfache Gericht nicht mehr selbst.
Es gibt diverse, halbfertige Produkte, die nur noch gebraten werden müssen, um vermeintlich auch in kurzer Zeit leckere Rösti zu erhalten. Das muss mit diesem Rezept nicht mehr sein. Es dauert nur minimal länger als aus der Packung und mit etwas Fingerspitzengefühl und dem folgenden Rezept schmeckt es gleich viel besser!
Kleine Warenkunde rund um perfekte Rösti
Eine kleine Warenkunde, worauf zu achten ist und ein paar Geheimtipps von mir:
Die Kartoffel
Wir verwenden heute vorwiegend mehlig- oder festkochende Kartoffeln. Der Ursprung der Knolle liegt in den südamerikanischen Anden, wo sie auch heute noch in zahlreichen Formen wild vorkommt. Das «Gold der Inkas» kam im 16. Jahrhundert nach Europa, wurde aber erst ca. 200 Jahre später populär.
Die Kartoffel ist heute eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel und wird in vielen Ländern der Erde angebaut. Botanisch gesehen handelt es sich bei den Knollen (bot. Solanum tuberosum) nicht um Früchte, sondern um die verdickten Teile von unterirdischen Sprossen der einjährigen Kartoffelpflanze. Sie speichert darin Reservestoffe.
Kleine Ernährungslehre
Kartoffeln sind mit 70 kcal auf 100 g figurfreundlich und enthalten mit 15 mg / pro 100 g relativ viel Vitamin C. Außerdem enthalten sie die Vitamine B1, B2 und K. Kartoffeln enthalten nur ca. 2 % Eiweiß, aber aufgrund des hohen Lysingehaltes hat es eine hohe biologische Wertigkeit von, je nach verwendeter literarischer Quelle, 76 % bis 98 %.
Was kannst Du beim Einkauf beachten?
Wer mich kennt, der ist jetzt schon auf dem Weg zum Bauern seines Vertrauens, denn dort kaufst Du Deine Kartoffeln am besten. Achte dabei darauf, dass die Kartoffel kühl und dunkel gelagert wurden, auf einen Fingerdruck kaum nachgeben, keine grünen Stellen und keine Sprossen haben. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten können groß sein, also merke Dir die Sorten, mit denen es am besten funktioniert hat und welche Dir am besten geschmeckt haben.
Wusstest Du das schon?
Was zeichnet dieses Rezept aus?
Es geht schnell und durch die direkte Verarbeitung wird die Kartoffel nicht ausgelaugt, dadurch bleiben viele Nährstoffe besser erhalten. Je nach Sorte kann es sein, dass es zu dem ausgeprägtem Kartoffelaroma leicht säuerlich schmeckt, was an dem nicht ausgeschwemmten Vitamin C liegen kann. Eine Rösti aus rohen Kartoffeln wird kompakter und saftiger als eine aus am Vortag gekochten und geschälten Kartoffeln, aber beides kann seinen Reiz haben. Rösti aus rohen Kartoffeln saugen sich bei der Zubereitung weniger mit Fett voll.
Zutaten
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Zubereitung
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Wie kannst Du dieses Rezept variieren?
Du kannst die Rösti als Beilage oder als Hauptdarsteller servieren. Als vegetarischer Hauptgang wird Rösti gerne mit Gemüse und Raclettekäse überbacken oder mit Spiegeleiern serviert. Natürlich kann man die Kartoffelmasse mit gebratenem Speck ergänzen oder Gemüse einbauen. In der Schweiz ist es abhängig von der Region und den Familientraditionen, ob eine Rösti aus rohen oder vorgekochten Kartoffeln gebraten wird.
Mein Geheimtipp:
Trainingstipps für alle Wagemutigen
Pancakes oder Rösti wie im Comic mit einem Wurf in der Luft zu drehen, macht unglaublich viel Freude – wenn es klappt :-). Gleichzeitig kann es aber auch gefährlich werden oder schiefgehen. Für mich gehört das dazu und ich freue mich auch heute noch jedes Mal wie ein kleines Kind, wenn wieder einmal alles gut gegangen ist, auch nachdem ich es lange nicht mehr gemacht habe.
Falls Du es gerne lernen möchtest, fang mit einem kleinen Pfannendurchmesser an und verwende z. B. einen passenden Pfannenuntersetzer als Testobjekt. Damit kannst Du den Bewegungsablauf gefahrlos üben. Die häufigsten Fehler und Gründe, warum es gefährlich wird, sind:
- Die Rösti klebt noch in der Pfanne, deshalb vorher mit dem Spachtel oder durch Rütteln an der Pfanne kontrollieren, dass sie sich komplett gelöst hat.
- Zu viel Fett in der Pfanne ist extrem gefährlich bei diesem Manöver, deshalb nur machen, wenn die Pfanne gerade «trocken» wirkt.
- Die Masse wurde vorher nicht gut angedrückt und löst sich durch die wirkenden Kräfte beim Wurf und der Drehung.
- Die Bewegung beim Drehen in der Luft und beim Schwenken von Lebensmitteln in der Pfanne wird verwechselt.
Trockenübungen mit einem ungefährlichen Testobjekt machen also Sinn. In diesem Sinn viel Spaß und möge der Kochlöffel mit Dir sein. Deine Gäste werden sicherlich beeindruckt sein.
Viel Spaß beim Nachkochen. Schreib mir doch, wie es Dir gelungen ist und ob Du Deine erste “Rösti-Wende” geschafft hast.
Dein Felix
P.S.: Ich lege viel Wert auf Küchenhygiene. Wenn Du dazu mehr erfahren möchtest, dann kannst Du hier in dieser Podcast Episode auf unserem YouTube-Kanal mehr erfahren (abonniere gern direkt unseren Kanal):