Heute schauen wir uns einen weiteren unbekannten Schnitt vom Kalb- oder Rindfleisch zusammen an: das Skirt Steak. Hier erfährst Du, was es bei der Vor- und Zubereitung zu beachten gilt.
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Skirt Steak – mehr als Suppen oder Wurstfleisch
Das Skirt Steak hat viele Namen: die sogenannte Entraña, die Hampe, das Kronen-, Leisten- und Saumfleisch oder das Zwerchfell vom Kalb oder Rind. Pro Kalb gibt es ca. 0,2 bis 0,3 kg davon. So betrachtet ist es ein weiteres tolles Teilstück vom Kalb, das schnell rosa zubereitet werden kann.
Schon mal gesehen? 🙂
Die Gewinnung dieses Fleischteils ist nichts für schwache Nerven: Das Saumfleisch wird mit dem Onglet (Nierenzapfen, dazu bald mehr) von der Speiseröhre geschnitten, an ihr hängen die weiteren Organe. Der Metzger bekommt das, wenn er nicht mehr selbst schlachtet, so geliefert. Das Fleisch befindet sich unter einer dicken Bindegewebeschicht, diese muss für die Zubereitung als Steak entfernt werden. Dazu schneidet der Metzger links und rechts am Fleischansatz ein und kann die Muskelhaut dann abziehen. Übrig bleibt das reine Leistenfleisch – also das Skirt Steak.
Da es sich bei diesem Muskel um einen stark beanspruchten handelt, ist das Fleisch kräftig im Geschmack und hat gröbere Fasern. Deshalb bietet es sich auch an, das Fleisch noch etwas «Turbo-Nachreifen» zu lassen. Dazu wird das Fleisch mit Senf oder einer senfhaltigen Gewürzmischung eingestrichen und während 6 Stunden bei Zimmertemperatur (+/- 30 °C) auf Temperatur gebracht. Der Senf und der Essig im Senf schützen das Fleisch von aussen und enzymatische Vorgänge im Inneren machen das Fleisch zusätzlich zart und mürbe.
Wer das Fleisch nach der Zubereitung noch richtig schneidet – also so, dass die Fasern verkürzt werden, bekommt einen charaktervollen und raren Fleischgenuss für Kenner.
Schmeckt mir richtig gut!
Mein Fazit zum Skirt Steak & Tipps zum Einkauf
Ich kannte das Fleischteil bis vor kurzem nicht und fand es sehr lecker. Das Skirt Steak ist ein Fleischteil mit einem ausgeprägtem Fleischaroma, sodass mein Kalb schon einen ordentlichen, aber angenehmen, Rindfleischgeschmack hatte. Gart man das Stück Fleisch zu weit, wird es schnell «mehlig» und der Fleischsaft tritt aus.
Ich finde es auf jeden Fall besser, das Stück so zu verwenden, als es zu Wurst zu verarbeiten. Dazu ist es zu schade. Je nachdem, wo Du es einkaufst, wird es aber auch schnell teurer (z. B. mehr Nachfrage als Angebot beim Onlinehändler) und dann bleibt halt auch die Frage, ob es jetzt besser ist als ein anderer bekannterer und verfügbarer Steak-Cut. Das muss dann jeder selbst wissen und den einen oder anderen Versuch ist auch dieses Fleischstück sicher wert. Ich würde Dir empfehlen, einfach mal bei Deinem Metzger vor Ort zu fragen.
Vielen Dank für Dein Interesse und schreib uns doch, wie es Dir gefallen hat.
Liebe Grüße
Felix & Caroline
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Felix ist gelernter Koch, Diätkoch, Konditor und Confiseur und staatlich geprüfter Küchenmeister.
Seit 10 Jahren engagiert er sich nebenberuflich für die Ausbildung von jungen Fachleuten und konnte bereits 600 Jungköche begleiten.
Er möchte sich für eine schmackhafte, schnelle, einfache und gesunde Ernährung einsetzen.