Der perfekte Broiler – «Poulet rôti entier au four»
Heute schauen wir uns einmal zusammen an, wie Du einfach, gesund und gelingsicher ein ganzes Hähnchen im Ofen zubereitest. Mit diesen Tipps klappt es bestimmt und Du kannst einfach Deine eigene Note mit einbringen. Sei gespannt – der perfekte Broiler wartet bereits in Deinem Ofen auf Dich!
Der Einkauf
Grundsätzlich lautet – wie immer – der Tipp: Kauf Dein Hühnchen auf dem Wochenmarkt, beim Bauern oder Metzger Deines Vertrauens. Frag einfach mal selbst nach, wo das Tier herkommt, wie lange es leben durfte, was gefüttert wurde und unter welchen Bedingungen es gelebt hat.
Das meiste heute verkaufte Geflügel ist von der Sorte «Turbo-Mast»: Das sind Hühner, die innerhalb von 30 Tagen schlachtreif sind, also praktisch noch Küken mit unterentwickelten Beinen, die wegen ihrer großen Brust kaum noch laufen können. Die Bioqualität unterscheidet sich dabei «nur» durch das Futter welches verwendet werden darf und die Anzahl Hühner pro Quadratmeter im Stall. Bei konventioneller Bodenhaltung sind es im Stall maximal 12 pro qm und bei Bio sind es 9 Hühner pro qm.
Lass Dich dabei nicht von irgendwelchen nicht rechtlich geschützten Fantasienamen in die Irre führen wie z. B. besonders tierfreundliche Bodenhaltung oder ähnlichem, sondern erfrage das selbst beim Verkäufer.
Besonders empfehlenswert finde ich den Verbund «Label Rouge», einen Verbund französischer Bauern. Dieser steht für Geflügel, wie es einmal war und sein sollte. Die Tiere leben überwiegend draußen und dürfen nur mit Futter vom eigenen Betrieb gefüttert werden. Dabei dürfen die Tiere nicht nur besser, sondern auch dreimal so lange leben, nämlich mindestens 90 Tage. Das zeigt sich auch daran, dass die Beine größer und kräftiger werden und die Brust im Verhältnis kleiner.
Wer nicht weiß, wie er so eine Spezialität richtig zubereitet, ärgert sich nachher, dass die Schenkel zu roh, die Brust zu trocken und das Tier sicher zwei- bis dreimal teurer war.
Die Königin und der König des Hühnchens
Das beste Geflügel der Welt, die Königin, kommt aus der Region Bresse in Frankreich. Es ist sicher noch mal mindestens doppelt bis dreimal so teuer wie ein gutes Freiland Bauernhuhn z. B. von Label Rouge, also mindestens 25 € pro Kilo.
Der König des Geflügels ist der Bresse Capon. Das ist ein kastrierter Hahn, der durch das Kastrieren mehr Fleisch ansetzt. Für so ein Tier, mit ca. 3 Kilo, zahlst Du sicher um die 250 € das Stück.
Woran erkennst Du besonders hochwertiges Geflügel?
Bei besonders hochwertigem Geflügel bleiben meistens der Kopf und die Füße dran und es wird erst ausgenommen, wenn Du es gekauft hast. Denn nur anhand des Kopfes und der Füße lässt sich die Rasse mit bloßem Auge zweifelsfrei bestimmen, und / oder die Tiere haben eine Marke, anhand der sich die Herkunft zweifelsfrei nachvollziehen lässt. Die Innereien bekommst Du selbstverständlich mit nach Hause, wenn Du das möchtest.
Ich habe das Glück, hier direkt an der Grenze zu Frankreich zu leben und dort bekommt man diese Qualität auch noch außerhalb von Feinkostläden zu einem leistbaren Preis, wenn man etwas Glück und Geduld hat und weiß, wo man suchen muss. Leider darf ich pro Fahrt maximal ein kleines Huhn in die Schweiz einführen, ohne 17 Franken Zoll zusätzlich dafür zu zahlen. Das ist eine Maßnahme, wie die Schweiz ihren eigenen Markt vor Dumping-Preisen aus dem Ausland schützt.
Unnützes Wissen am Rande
Während des Kalten Krieges wurde das am Stück zubereitete Hähnchen dank einer namhaften westdeutschen Restaurantkette sogar zum Politikum und so entstanden im sozialistischem Osten Deutschlands Restaurants, in denen ebenfalls halbe am Stück gebratene Hähnchen angeboten wurden – die «Broiler».
Frei nach dem Motto: “Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen mit SchnellEinfachGesund in den Wald” – oder so ähnlich. Daher sind die halben Hühner heute auch noch vielerorts als Broiler bekannt.
Geflügel zum am-Stück-braten richtig vorbereiten
Am Anfang wird das Hähnchen von groben Federkielen befreit und mit einem Gasbrenner auf einer feuerfesten Unterlage abgeflämmt, um Federreste zu entfernen. Danach wird das Huhn mit einem sauberen Tuch / Einwegtuch abgerieben, um verbrannte Federreste zu entfernen.
Jetzt entfernst Du beim Bürzel nur die Fettdrüse und entsorgst diese (bitterer Geschmack), der Rest des Bürzels bleibt dran und gilt als Delikatesse. Anschließend entfernst Du die Flügel, sodass nur der letzte Knochen noch daran bleibt, also beim zweiten Gelenk durchschneiden. Die Flügel kannst Du separat zubereiten oder einfach mit im Ofen backen.
Nun entfernst Du noch das Gabel- oder Brustbein, da es sonst nach der Zubereitung beim Tranchieren stört und es, wenn Du es vorher entfernst, nachdem backen nicht sichtbar ist. Jetzt ist das Hähnchen fertig für unsere Zubereitung. Wenn Du Dir das nicht zutraust, frag einfach Deinen Metzger.
Zutaten
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Gewürze
Zubereitung
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Variationen
Du kannst die Kräuter oder die Füllung variieren und auch bei der Gewürzmischung kannst Du Dich austoben. Achte einfach darauf, keine zuckerhaltigen Gewürzmischungen oder schnell verbrennende Gewürze zu verwenden. Du kannst auch anderes Geflügel ähnlich zubereiten und die Garzeit anpassen.
Als Beilagen empfehlen wir gebratenes oder gekochtes Wurzelgemüse aus unserer Rezepte-Kategorie.
Ich wünsch Dir viel Spaß beim Nachkochen und schreib mir doch einmal, wie es Dir gelungen ist.
Liebe Grüße
Felix
P.S.: Ich lege viel Wert auf die Küchenhygiene – besonders bei der Arbeit mit Fleisch! In diesem Video aus unserem Podcast findest Du das 1×1 der Küchenhygiene (abonniere gern direkt unseren Kanal):
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