Treppenlift – nützliches Hilfsmittel & Erleichterung im Alltag

von Martin Auerswald, M.Sc.
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Treppenlift

Ein Treppenlift kann eine große und nützliche Hilfe im Alltag sein. Besonders körperlich beeinträchtigte Menschen und Senioren wissen den praktischen Lift zu schätzen. Nicht wenige fragen sich jedoch, was man vorab und beim Kauf beachten sollte. Wer mehr wissen möchte, der sollte jetzt weiterlesen.

Dieser Beitrag ist etwas anders als unsere üblichen Artikel auf SchnellEinfachGesund. Da sich jedoch einige Leser wiederholt gewünscht haben, dass wir darüber schreiben, haben wir uns für diese Veröffentlichung entschieden. Viel Spaß beim Lesen!

 

Treppenlift – nützliches Hilfsmittel im Alltag

Die Funktionsweise eines Treppenlifts ist schnell erklärt: An einer Treppe oder Wand wird eine Schiene montiert. Auf dieser Laufschiene wird mittels Riemen und Motor eine Plattform angetrieben und von oben nach unten oder unten nach oben gefahren.

Auf der Plattform befindet sich je nach Modell ein Sitz, auf dem man während der Fahrt Platz nehmen kann. Alternativ bietet die Plattform eine Aufhängung oder Arretierung für Rollstühle, sodass der Lift vielseitig einsetzbar ist.

Insofern handelt es sich bei einem Treppenlift um ein äußerst nützliches Hilfsmittel. Senioren, gehbehinderte oder anderweitig gehandicapte Menschen wissen einen Treppenlift deshalb sehr zu schätzen.

 

Angst vorm Treppenlift?

Besonders betagte Menschen weigern sich zunächst einen Treppenlift zu nutzen. Zu groß ist die Angst vor Bedienungsfehlern oder anderen Problemen. Was passiert bei einem Stromausfall? Bleibt der Treppenlift dann stehen? Wie erhalte ich Hilfe?

Ängste dieser Art sind unbegründet, denn ein Treppenlift fährt auch bei Stromausfall. Der Grund dafür: Ein moderner Treppenlift wird durch Akkus mit Strom versorgt und kann somit unabhängig vom Stromnetz betrieben werden. Auch sonst ist die Technik ausgereift und sicher.

Probleme bei der Nutzung mit einem Treppenlift sind deshalb ausgesprochen selten. Somit lassen sich Bedenken schnell aus dem Weg räumen.

 

Hilfe bei der Finanzierung

Für einen guten Treppenlift ist fast immer ein fünfstelliger Betrag fällig. Auf dem Markt gibt es nur wenige Komplettsysteme, die für weniger zu haben sind. Viele Menschen verzichten deshalb auf einen Kauf. Allerdings wird der Erwerb eines Treppenlifts von vielen Trägern bezuschusst.

Hilfe bei Finanzierung und Zuschuss gewähren zum Beispiel die Deutsche Rentenversicherung, das Sozialamt, die Agentur für Arbeit, die KfW, die Pflegeversicherung oder die Berufsgenossenschaft. Außerdem gibt es zahlreiche regionale Förderprogramme.

Es kann sich lohnen, bei den Trägern anzufragen. Wird ein Zuschuss genehmigt, wird die Investitionssumme spürbar reduziert, sodass die Anschaffung eines Treppenlifts erschwinglich wird. Die Höhe des Zuschusses hängt stark vom jeweiligen Pflegegrad ab.

Was man beachten sollte: Wird der Zuschuss von einem Träger erstmals gewährt, kann in der Regel kein weiterer Zuschuss bei einem anderen Träger beantragt werden.

 

Endlich wieder mobil

Die Treppe im Eigenheim nicht nutzen zu können, sorgt für Frustration. Wer endlich wieder mobil sein und die Freiheit im Eigenheim wiedererlangen möchte, sollte über die Installation eines Treppenlifts nachdenken. Ist dieser erstmal verbaut, können sich die Nutzer wieder frei in ihrem gewohnten Umfeld bewegen. Das hat auch einen nicht zu vernachlässigenden Effekt auf das Selbstwertgefühl.

Kurzum: Mit einem Treppenlift steigt die Wohn- und Lebensqualität.

 

Unfälle reduzieren

Davon abgesehen hilft ein Treppenlift dabei, das Risiko für Unfälle zu reduzieren. Schließlich zählen Treppen zu den wichtigsten Unfallquellen im Haushalt. Besonders im gehobenen Alter steigt die Gefahr, auf einer Treppe zu stolpern und sich in der Folge schwere Verletzungen zuzuziehen. Aktuelle Statistiken belegen, dass Treppenstürze jährlich doppelt so viele Todesopfer fordern wie Verkehrsunfälle.

 

Vor dem Kauf beachten

Einen Treppenlift sollte man nicht aus dem Bauch heraus kaufen. Stattdessen sollte man alles genauestens planen und sich Angebote von unterschiedlichen Fachbetrieben und Herstellern einholen. Es kann auch nicht schaden, im Vorfeld Probefahrten zu unternehmen.

Lässt man einen Lift installieren, mit dem man nicht zurechtkommt oder der einem in Sachen Optik und Design nicht zusagt, wird man auf lange Sicht nicht glücklich werden. Außerdem sollte man sich vor dem Kauf über die angebotenen Service-Pakete und die Themen Wartung und Reparatur informieren.

Diese Folgekosten können nicht unerheblich sein. Dabei sollte man Anfragen nicht scheuen. Hersteller und Fachbetriebe sind sehr serviceorientiert und führen kostenlose und ausgiebige Beratungsgespräche durch.

 

Vor- und Nachteile beim Gebrauchtkauf

Wer keinen Zuschuss erhält oder wem die Investitionskosten zu hoch sind, der wird früher oder später über einen Gebrauchtkauf nachdenken. Auf den ersten Blick handelt es sich um eine interessante Alternative, bei der man allerdings die Vor- und Nachteile genau unter die Lupe nehmen sollte.

Ein großer Vorteil ist der deutlich geringere Anschaffungspreis. Außerdem sind die Geräte aufbereitet, gereinigt und optisch einem neuwertigen Treppenlift gegenüber ebenbürtig – und auch in Sachen Funktionalität dürfte der gebrauchte Treppenlift mit einem neuen Lift mithalten.

Nachteilig ist beim Gebrauchtkauf die geringe Auswahl: Man muss nehmen, was angeboten wird. Insbesondere wenn die Gegebenheiten vor Ort ein besonderes Modell verlangen. Soll außerdem ein Kurvenlift gekauft werden, dann müssen die Schienen aufgrund der individuellen Treppenmaße ohnehin maßgefertigt werden. Darüber hinaus sind Gewährleistung und Garantie meistens deutlich eingeschränkt.

Wie man sieht, kann der Gebrauchtkauf eine Alternative sein, allerdings muss man im Gegenzug mit Einschränkungen rechnen.

 

 

Alternativen zum Treppenlift

  • In einem Gemeinschaftshaus wäre der Einbau von einem Aufzug denkbar, allerdings sind diese viel teurer als Treppenlifte.
  • Auf dem Markt gibt es außerdem mobile Treppenlifte. Sie werden auch elektrische Treppensteiger genannt.
  • Bei besonders kurzen Treppen kann eine Rampe eine Option sein.
  • Auch Gehhilfen können eine Alternative darstellen. Speziell für Treppen gibt es zum Beispiel Gehwagen, die den Treppenauf- und -abstieg erleichtern.
  • Weite Möglichkeiten bestehen in einem Umzug oder eine Wohnraumanpassung. Allerdings können beide sehr kostspielig sein.

 

Zusammenfassung und Fazit

Ein Treppenlift ist bei körperlichen Beeinträchtigungen eine wertvolle Hilfe im Haushalt. Wer die hohen Investitionskosten nicht scheut, der erhält einen echten Mehrwert. Mit den obigen Tipps dürfte der Kauf eines Treppenlifts deutlich einfacher werden.

 

 

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