Hast Du die Befürchtung einer Koffeinunverträglichkeit? Hier findest Du alles Wissenswerte.
Koffein ist die am meisten konsumierte psychoaktive Substanz. Nahezu 90 % aller Deutschen konsumieren Koffein in Form von Kaffee, Tee und anderen koffeinhaltigen Lebensmitteln.
Schon allein die Vorstellung des Duftes einer frisch gebrühten Tasse Kaffee lässt den meisten von uns das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Ob als Genuss zum Abschalten in den Pausen, in guter Gesellschaft mit Freunden und Familie oder als effektiver Energiebooster nach dem Aufwachen (s. Morgenroutine) … wir alle haben unsere Gründe für den Genuss einer Tasse Kaffee. Kaum ein anderes Heißgetränk ist so beliebt in unserer Kultur, was Deutschland zu den 10 Ländern zählen lässt, in denen am meisten Kaffee konsumiert wird.
Einige von uns müssen aber leider feststellen, dass nach dem Genuss einer Tasse Kaffee ungewollte Nebenwirkungen auftreten. Ursache dafür könnte eine Koffeinunverträglichkeit sein.
Was es damit auf sich hat, erfährst Du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Wie wirkt Koffein?
Neben dem Genuss, den der Verzehr von Kaffee oder koffeinhaltigen Lebensmitteln generell mit sich bringt, profitieren wir natürlich auch von der Wirkung. Den bekannten wach machenden Effekt verursacht das Koffein an unseren Nervenzellen (s. Konzentration steigern).
Denken, Bewegungen, unsere Köperfunktionen verdanken wir zum Großteil der effektiven Arbeit unseres Nervensystems. Dabei wird Energie verbraucht und anregende Hormone wie Noradrenalin gebildet.
Dann wäre da noch das Adenosin … dieser Stoff wird im Stoffwechsel ganz natürlich gebildet und steigt im Laufe des Tages immer mehr an. Adenosin sorgt dabei für die ansteigende Müdigkeit, die wir im Laufe des Arbeitstages verspüren.
An dieser Stelle kommt Koffein ins Spiel. Koffein bindet an die Rezeptoren, besetzt dabei den Platz des Adenosins und unterbricht dadurch die Müdigkeitssignale. [1]
Kaffee ist der beliebteste Wachmacher. Er reduziert Müdigkeit und regt das Herz-Kreislauf-System an.
Koffeinunverträglichkeit und Koffeinallergie
Koffein ist in moderaten Mengen nicht schädlich. Die meisten von uns können täglich rund 400 Milligramm Koffein zu sich nehmen, ohne unerwünschte Nebenwirkungen zu verspüren. Das entspricht 3-4 Tassen Kaffee oder 7-8 Tassen Tee.
Reagierst Du empfindlich gegenüber Koffein, ist es möglich, dass Du bei vermehrter Aufnahme folgende Symptome verspürst:
Koffeinunverträglichkeit Symptome
- Herzrasen
- Kopfschmerzen
- Zittern
- Nervosität und Unruhe
- Schlaflosigkeit
- Schweißausbrüche
Diese Symptome entstehen durch einen plötzlichen starken Adrenalinanstieg in Deiner Blutbahn, durch den Konsum von Koffein. Liegt bei Dir eine Unverträglichkeit vor, verstoffwechselt Dein Körper das Koffein langsamer als üblich. Es befindet sich somit länger in Deinem Organismus und kann dafür sorgen, dass Deine Symptome bis zu einigen Stunden anhalten.
Möglich ist auch, dass die selbe Menge Koffein zu einer stärkeren Bildung von Adrenalin und Noradrenalin führt, als bei jemandem ohne Koffeinunverträglichkeit. Das sind dann die Menschen, die keinen Kaffee trinken möchten, weil sie davon “so unruhig und zippelig werden”.
Die Koffeinunverträglichkeit unterscheidet sich daher von anderen Lebensmittelunverträglichkeiten.
Koffeinallergie Symptome
Eine Koffeinallergie hingegen unterscheidet sich in den Symptomen von der Unverträglichkeit und ist relativ selten. Da Allergien durch eine Überreaktion des Immunsystems ausgelöst werden, indem dieses den speziellen Stoff, in diesem Fall Koffein als unerwünscht erkennt und diesen durch die Produktion von IgE-Antikörpern zu bekämpfen versucht. Dabei werden auch einige Deiner Zellen beschädigt, wodurch die folgenden Symptome entstehen, die denen anderer Lebensmittelallergien sehr ähnlich sind:
- Juckende Haut und Ausschläge
- Schwellungen im Mund und Rachenbereich
- Bauchkrämpfe und Erbrechen
- Kurzatmigkeit und Schwindel
- In schweren Fällen: anaphylaktischer Schock und Atemstillstand
Für viele untrennbar: Arbeit und ein frisch gebrühter Kaffee
Koffeinunverträglichkeit testen
Da wir Koffein hauptsächlich mit Kaffee in Verbindung bringen, ist uns oft nicht bewusst, dass es auch in zahlreichen anderen Lebensmitteln und Getränken enthalten ist. Hast Du also den Verdacht, empfindlich auf Koffein zu reagieren ist es empfehlenswert, Deine Ernährung genauer unter die Lupe zu nehmen und bestenfalls auch zu dokumentieren.
Dadurch kannst Du einen Überblick erhalten, wie viel Koffein Du wirklich zu Dir nimmst und hast bessere Chancen zu erkennen, ob Koffein die Ursache Deiner Symptome ist.
Folgende Lebensmittel, neben Kaffee enthalten auch einen nennenswerten Gehalt an Koffein:
- Schwarzer und Grüner Tee
- Energydrinks
- Selbst entkoffeinierter Kaffee enthält noch geringe Mengen an Koffein
- Viele verarbeitete Lebensmittel, wie z.B. Desserts
- Dunkle Schokolade
Neben Lebensmitteln, ist Koffein auch oft ein Inhaltsstoff von bestimmten Medikamenten, wie zum Beispiel in einigen Migräne- und Kopfschmerztabletten oder in Vitamin-Supplementen.
Als Schnelltest auf Lebensmittelunverträglichkeiten kannst Du auch unseren Fragebogen nutzen! Anhand von 17 Fragen, erfährst Du, wie wahrscheinlich eine Unverträglichkeit bei Dir ist:
Weitere Testmöglichkeiten sind ein Hauttest, um eine mögliche Koffeinallergie auszuschließen oder ein Bluttest, welcher auf die für die Unverträglichkeit verantwortlichen Antikörper testet. Deine Verträglichkeit auf Koffein kannst Du ganz einfach mit dem “Select 72” von Biobalance* von Zuhause aus testen. Diesen Test kannst Du ganz einfach von Zuhause aus machen, einsenden und Du erhältst einen Ergebnisbericht.
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Tipps bei Koffeinunverträglichkeit
Liegt bei Dir eine Koffeinunverträglichkeit vor, ist es die beste Möglichkeit, auf Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke und Nahrungsmittel zu verzichten. Dadurch werden sich eventuelle Symptome womöglich schnell lindern.
Auch wenn Dich der Gedanke anfangs vielleicht zur Verzweiflung bringt, weil Du Dir nicht vorstellen kannst, ohne Deine morgendliche Tasse Kaffee je wieder Dein Bett verlassen zu können, wirst Du feststellen, dass es sich am Ende lohnt und Dich allgemein besser fühlst.
Im Falle einer Koffeinunverträglichkeit ist es wünschenswert, Dein Energielevel auf andere Weisen zu steigern:
- Eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und Training sorgen für ein bestöndiges und langanhaltenedes Energielevel ohne die Auf‘s und Ab‘s des Koffeinrausches.
- Guter und ausreichend Schlaf ist essentiell für die Erholung Deiner Nervenzellen und Deines Organismus und die Grundlage für Deine Energie.
Sollte Dir besonders das wohlige Gefühl eines warmen Getränkes am Morgen fehlen, während Du auf Kaffee verzichtest, kannst Du beispielsweise auf Kräutertees zurückgreifen, diese enthalten in der Regel kein Koffein und sind in den verschiedensten Geschmacksrichtungen vorhanden.
Einer meiner persönlichen Favoriten ist ein Aufguss mit frischem Ingwer, Zitrone und Honig. Neben dem angenehmen Geschmack, enthält es viele gute Inhaltsstoffe, die neben Dir im Allgemeinen auch Dein Immunsystem stärken. Solltest Du zusätzlich noch frische Pfefferminze zur Verfügung haben, kannst Du diese hinzufügen und von der erfrischenden Wirkung profitieren.
Morgenroutine – Früh besser wach werden
Eine gesunde Morgenroutine hilft Dir, auch ohne Kaffee früh richtig wach und aktiv zu werden. Besonders in den ersten zwei Wochen hilft dies sehr, um sich von Koffein zu entwöhnen.
Die folgenden Dinge simulieren den Konsum einer Tasse Kaffee und könnten Dir helfen:
- Kalt duschen
- 2 Gläser Wasser mit Salz und Zitrone direkt nach dem Aufstehen
- Kleine Sporteinheit am Morgen wie leichtes Joggen, Tabata Training, Trampolin, Kugelhantel-Schwingen oder Schwimmen
- Musik machen
- Tasse Ingwertee mit Zitrone und Honig
- Weitere Tipps zu einer guten Morgenroutine findest Du hier
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- Yang, A., Palmer, A. A., & de Wit, H. (2010). Genetics of caffeine consumption and responses to caffeine. Psychopharmacology, 211(3), 245–257. doi:10.1007/s00213-010-1900-1
- Frary CD, Johnson RK, Wang MQ. Food sources and intakes of caffeine in the diets of persons in the United States. J Am Diet Assoc. 2005;105:110–113.
Martin ist studierter Sportwissenschaftler, medizinischer Trainingstherapeut und schreibt seine Doktorarbeit im Bereich Arbeitsmedizin (Uniklinik Magdeburg). Er berät Unternehmen beim Aufbau eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Als Personal Trainer konnte er Erfahrungen in der Leistungsdiagnostik und im Training von Leistungssportlern (Handball, Leichtathletik, Triathlon) sammeln. Martins Ziel: Menschen in ihre beste Gesundheit bringen, damit sie ihr Leben wirklich leben können.
1 Kommentar
Mit Koffein hatte ich auch schon jahrelange Kämpfe. Mittlerweile vertrage ich es ganz gut. Liegt vielleicht an der Gewohnheit oder an der Schilddrüse.
Jedenfalls gehts mir jetzt besser.
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