Koffeinunverträglichkeit – Kaffeegenuss ade?

von Martin Krowicki, Dr. rer. medic.
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Koffeinunverträglichkeit

Koffein ist die am meisten konsumierte psychoaktive Substanz. Nahezu 90 % aller Deutschen nehmen es in Form von Kaffee, Tee und anderen koffeinhaltigen Lebensmitteln zu sich. Insbesondere Kaffee ist hier beliebt, weshalb Deutschland zu den 10 Ländern zählt, in denen am meisten Kaffee konsumiert wird.

Allein der Gedanke an eine frisch gebrühte Tasse lässt vielen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Allerdings können nach dem Genuss ungewollte Nebenwirkungen auftreten. Ursache dafür könnte eine Koffeinunverträglichkeit sein. Hier findest Du alles Wissenswerte zum Thema.

 

Wie wirkt Koffein?

Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke sowie Speisen sind nicht nur Genussmittel. Sie gelten als Wachmacher und sind deshalb ein beliebter Energiebooster im (Arbeits-)Alltag. An dieser Stelle kommt unser Nervensystem ins Spiel, denn genau dort wirkt Koffein (s. Konzentration steigern).

Ohne unser Nervensystem wären wir nicht in der Lage, zu denken oder uns zu bewegen. Den Großteil unserer Körperfunktionen verdanken wir der effektiven Arbeit unserer Schaltzentrale. Damit wir funktionieren, produziert unser Nervensystem anregende Hormone wie Noradrenalin. Dessen Gegenspieler Adenosin gewinnt im Tagesverlauf jedoch die Oberhand und sorgt dafür, dass wir zunehmend Müdigkeit verspüren.

Hier kann Koffein Abhilfe schaffen. Es bindet an die Rezeptoren, die Adenosin vorbehalten sind und besetzt deren Platz, sodass Adenosin nicht mehr andocken kann. Auf diese Weise kann der Botenstoff keine Müdigkeitssignale weiterleiten [1].

Kaffeeunverträglichkeit

Kaffee reduziert Müdigkeit und regt das Herz-Kreislauf-System an

 

Koffeinunverträglichkeit und Koffeinallergie

Koffein ist in moderaten Mengen nicht schädlich. Die meisten von uns können täglich rund 400 Milligramm zu sich nehmen, ohne unerwünschte Nebenwirkungen zu verspüren. Das entspricht 3 bis 4 Tassen Kaffee oder 7 bis 8 Tassen Tee (z. B. Grüntee oder Schwarztee).

Reagierst Du empfindlich gegenüber Koffein, ist es möglich, dass Du bei vermehrtem Genuss folgende Symptome verspürst.

 

Koffeinunverträglichkeit Symptome

  • Herzrasen
  • Kopfschmerzen
  • Zittern
  • Nervosität und Unruhe
  • Schlaflosigkeit
  • Schweißausbrüche

Die Symptome entstehen durch einen plötzlichen starken Adrenalinschub, ausgelöst durchs Koffein. Liegt bei Dir eine Unverträglichkeit vor, verstoffwechselt Dein Körper den Stoff langsamer als üblich. Er befindet sich somit länger im Organismus und kann dafür sorgen, dass Symptome für einige Stunden anhalten.

Möglich ist auch, dass Koffein zu einer vermehrten Bildung von Adrenalin und Noradrenalin führt. Betroffene berichten dann häufig, dass sie von Kaffee unruhig und zappelig werden.

Die Koffeinunverträglichkeit unterscheidet sich von anderen Lebensmittelunverträglichkeiten, da sie vorwiegend den Magen-Darm-Trakt betreffen.

 

Koffeinallergie Symptome

Eine Koffeinallergie ist relativ selten und zeichnet sich durch andere Symptome aus als eine Unverträglichkeit.

Allergien werden durch eine Überreaktion des Immunsystems ausgelöst. Koffein wird in diesem Fall als gefährlicher Fremdstoff eingestuft. Daraufhin werden IgE-Antikörper produziert, die es bekämpfen sollen. Dabei nehmen Zellen Schaden und es kommt zu folgenden Symptomen, die denen anderer Lebensmittelallergien sehr ähnlich sind:

  • juckende Haut und Ausschläge
  • Schwellungen im Mund und Rachenbereich
  • Bauchkrämpfe und Erbrechen
  • Kurzatmigkeit und Schwindel
  • in schweren Fällen: anaphylaktischer Schock und Atemstillstand
Koffein Unverträglichkeit

Für viele untrennbar: Arbeit und ein frisch gebrühter Kaffee

 

Koffeinunverträglichkeit testen

Da wir Koffein hauptsächlich mit Kaffee in Verbindung bringen, ist uns oft nicht bewusst, dass es auch in zahlreichen anderen Lebensmitteln und Getränken enthalten ist. Hast Du also den Verdacht, empfindlich auf Koffein zu reagieren, ist es empfehlenswert, Deine Ernährung genauer unter die Lupe zu nehmen und zu dokumentieren, was Du zu Dir nimmst.

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Dadurch erhältst Du einen Überblick, wie viel Koffein Du konsumierst, und hast bessere Chancen zu erkennen, ob es die Ursache Deiner Symptome ist.

Folgende Lebensmittel, neben Kaffee, enthalten ebenfalls nennenswerte Mengen Koffein:

  • schwarzer und grüner Tee
  • Energydrinks
  • entkoffeinierter Kaffee (aber nur geringe Mengen)
  • verarbeitete Lebensmittel, wie z. B. Desserts
  • dunkle Schokolade

Koffein kann auch Inhaltsstoff von bestimmten Medikamenten sein. Hierzu zählen Migräne- und Kopfschmerztabletten oder Vitaminsupplemente.

Nutze unseren Fragebogen als Schnelltest auf Lebensmittelunverträglichkeiten! Anhand von 17 Fragen erfährst Du, wie wahrscheinlich eine Unverträglichkeit bei Dir ist:

 

Weitere Testmöglichkeiten: Mithilfe eines Hauttest kann eine Koffeinallergie ermittelt werden. Ein Bluttest kann genutzt werden, um die Antikörper zu bestimmen, die für Unverträglichkeiten verantwortlich sind. Ob Du Koffein verträgst oder nicht, kannst Du ganz einfach mit dem “Select 72” von Biobalance* von Zuhause aus herausfinden. Nimm Dir selbst etwas Blut ab, sende die Probe ein und erhalte nach wenigen Tagen Deinen Ergebnisbericht.

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Tipps bei Koffeinunverträglichkeit

Liegt bei Dir eine Koffeinunverträglichkeit vor, verzichtest Du am besten auf Kaffee sowie andere koffeinhaltige Getränke und Nahrungsmittel. Dadurch lindern sich Symptome schnell.

Das kann schwerfallen. Inbesondere, wenn die morgendliche Tasse Kaffee dabei hilft, aus den Federn zu kommen. Aber konsequent zu sein, lohnt sich, da es Deinem Wohlbefinden nützt.

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Im Falle einer Koffeinunverträglichkeit kannst Du Dein Energielevel auf andere Weise steigern:

  • Eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und Training sorgen für ein konstantes Energielevel.
  • Guter, ausreichender Schlaf ist essentiell für die Erholung Deiner Nervenzellen und Deines Organismus.

Sollte Dir das Heißgetränk am Morgen fehlen, kannst Du beispielsweise auf Kräutertees zurückgreifen. Sie enthalten kein Koffein und sind in den verschiedensten Geschmacksrichtungen vorhanden.

Einer meiner persönlichen Favoriten ist ein Aufguss mit frischem Ingwer, Zitrone und Honig. Er schmeckt hervorragend und enthält viele gute Inhaltsstoffe, die Dein Immunsystem stärken. Solltest Du zusätzlich noch Pfefferminze zur Verfügung haben, kannst Du sie hinzufügen und von der erfrischenden Wirkung profitieren.

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Morgenroutine – früh besser wach werden

Eine gesunde Morgenroutine hilft Dir, auch ohne Kaffee wach und aktiv zu werden. Folgendes kann Dir den Verzicht erleichtern:

 

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  1. Yang, A., Palmer, A. A., & de Wit, H. (2010). Genetics of caffeine consumption and responses to caffeine. Psychopharmacology, 211(3), 245–257. doi:10.1007/s00213-010-1900-1
  2. Frary CD, Johnson RK, Wang MQ. Food sources and intakes of caffeine in the diets of persons in the United States. J Am Diet Assoc. 2005;105:110–113.

 

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1 Kommentar

Daniel 8. September 2019 - 20:46

Mit Koffein hatte ich auch schon jahrelange Kämpfe. Mittlerweile vertrage ich es ganz gut. Liegt vielleicht an der Gewohnheit oder an der Schilddrüse.

Jedenfalls gehts mir jetzt besser.

Kommentare sind geschlossen.