Was hilft bei Neurodermitis? – 7 Tipps

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Neurodermitis: Person kratzt sich am Oberarm

Was hilft bei Neurodermitis? Eine Frage, die ich mir als Neurodermitiker viel zu spät gestellt habe. Umso besser, dass Du aktiv werden und etwas dagegen unternehmen willst! Andernfalls würdest Du diesen Artikel hier nicht lesen, oder?

Ein Schlüsselmoment in meiner Krankheitsgeschichte war die Erkenntnis, dass ich nicht Opfer der Umstände bin, sondern die Lösung selbst in die Hand nehmen kann.

Ich möchte Dir in diesem Beitrag 7 Tipps mitgeben, die mir dabei geholfen haben, neurodermitisfrei zu werden.

 

In Kürze: Was ist Neurodermitis?

Neurodermitis (engl. atopic eczema) ist auch bekannt als atopisches Ekzem. Es handelt sich um eine allergisch bedingte, chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben auftritt. Sie entspricht in vielerlei Hinsicht einer Autoimmunerkrankung, ist jedoch keine.

Bei Neurodermitikern kommt es überall auf der Haut zu Ekzemen und entzündlichen Hautveränderungen. Diese äußern sich nach Schweregrad unterschiedlich. Üblicherweise treten rote, schuppende, nässende Ekzeme und Hautausschläge auf, verbunden mit starkem Juckreiz.

Es liegt eine allergische Reaktion, eine Immunreaktion sowie eine Strukturschwäche der Haut vor.

 

In Kürze: Ursachen für Neurodermitis

Die Ursachen von Neurodermitis sind vielfältig und oft Folge von mehreren Lebensstilfaktoren, die zur Ausprägung der Erkrankung führen.

Eine genetische Veranlagung ist möglich, aber nicht als Ursache anzusehen. Die Epigenetik lehrt uns, dass bestimmte Gene je nach Lebensstil an- oder ausgeschaltet werden können.

Wenn Du an der Wurzel des Problems ansetzen willst, überlege, ob Du von folgenden Faktoren betroffen bist:

  • psychische Belastung (Stress)
  • Probleme mit Darm oder Leber
  • schlechte Ernährung (Nährstoffmangel)
  • Allergene und Reizstoffe
  • hohe Anforderungen an die Hygiene

Spezielle Ursachen:

  • zu dünne Hornschicht (= oberste Schutzbarriere der Haut)
  • Antioxidantienmangel in der Hornschicht
  • Mangel an essentiellen Fettsäuren in der Hornschicht

 

Was hilft bei Neurodermitis?

Für eine Behandlung von Neurodermitis empfehlen wir 4 Schritte, die, systematisch absolviert, den größten und nachhaltigsten Erfolg erzielen:

  • Schritt 1: Provokationsfaktoren identifizieren und meiden
  • Schritt 2: Haut reparieren und Juckreiz lindern
  • Schritt 3: Körpersysteme von innen stärken
  • Schritt 4: Fundament für nachhaltige Gesundheit aufbauen

Diese Schritte haben wir auch in unserem 4-Phasen Neurodermitis Protokoll berücksichtigt – eine 100-seitige Anleitung, um Schluss mit Neurodermitis zu machen.

 

Kommen wir nun zu den 7 Tipps.

 

#1 Lebensmittel meiden, die Neurodermitis begünstigen könnten

Neurodermitiker sollten bei den folgenden Lebensmitteln vorsichtig sein, da sie das Entstehen von Ekzemen begünstigen können:

  • verarbeitete Nahrungsmittel, Fertignahrungsmittel, Junk- und Fastfood
  • Milchprodukte (Ausnahme: Naturjoghurt und Bio-Butter)
  • Zucker (Ahornsirup und Honig zum Süßen sind erlaubt.)
  • industrielle Speiseöle (Sonnenblumenöl, Rapsöl, Weizenkeimöl, Traubenkernöl, Distelöl)
  • Gluten und glutenhaltiges Getreide
  • Nachtschattengewächse (Tomaten, Auberginen, Chili, Zitrus- und Südfrüchte)
  • geschwefelte Nüsse und Trockenfrüchte (ungeschwefelte Varianten bevorzugen)
  • scharfe Gewürze
  • Alkohol

 

#2 Hautschutz bei Neurodermitis: Naturkosmetik nutzen

Schadstoffe und andere Substanzen können nicht nur über den Darm aufgenommen werden, sondern auch über die Haut. Sie ist ein atmungsaktives Organ, das mit der Umwelt im Austausch steht.

Viele Hautpflegeprodukte bergen eine Menge (billiger) Zusatzstoffe. Massenkosmetika sind ein Grund, warum chronisch-entzündliche Hauterkrankungen immer häufiger auftreten.

Naturkosmetikprodukte enthalten im Gegensatz zu herkömmlichen Produkten wertvolle ätherische Öle und regenerierende Inhaltsstoffe wie Aloe vera, Hagebutte oder Arganöl.

Gute Hersteller für Naturkosmetik gibt es mittlerweile zuhauf. Auch Drogerieketten haben ein gutes Sortiment an günstigen Naturkosmetikprodukten.

TIPP: Für mehr Transparenz nutze die App Codecheck. Hiermit kannst Du den Barcode eines Produkts scannen, sodass Du über ein Ampelsystem Informationen zu den Inhaltsstoffen erhältst.

 

#3 Provokationsfaktoren reduzieren: Hausstaub, Pollen und Tierhaare

Infolge eines geschwächten Immunsystems entstehen Allergien gegen diverse Umweltreize. Häufig liegen Antikörperreaktionen gegen Hausstaub, Tierhaare oder Pollen vor. Dies kann Neurodermitis verstärken.

Die gereizten Hautstellen sind Einfalltore für Erreger, da die Hautbarriere dort keinen zuverlässigen Schutz mehr bietet. Das Immunsystem wird an diesen Stellen zusätzlich aktiviert, sodass sich Juckreiz und Rötungen verstärken.

Informiere Dich bei Deinem Hautarzt über mögliche Tests. Empfehlenswert sind Prick- und Provokationstests, die schnell Auskunft bieten.

 

#4 Entlastung für den Darm: Intervallfasten

Fasten ist eine gute Möglichkeit, Deinen Körper und vor allem den Darm zeitweise zu entlasten. Dies hilft besonders in Akutphasen.

Verdauungsprozesse sind mit Aufwand verbunden und unser Darm ist durch die ständige Verfügbarkeit von Nahrung permament beschäftigt. Dies kann die Entstehung von Darmproblemen zusätzlich begünstigen und indirekt Neurodermitis verstärken.

Erfahrungsberichte von Betroffenen zeigen, dass Fastenphasen von bis zu einer Woche zu einer deutlichen Linderung von Symptomen führen. Eine Woche Heilfasten kann helfen, Dich von Provokationsfaktoren zu befreien.

Für den Alltag eignet sich die 16:8-Methode, bei der Du 16 Stunden keine Nahrung zu Dir nimmst, gefolgt von einem 8-stündigen Zeitfenster, in dem Du essen kannst. Sollten Dir 16 Stunden sehr lang erscheinen, bedenke, dass Du ca. 8 Stunden davon mit Schlafen beschäftigt bist. Mithilfe dieser Methode gibst Du Deinem Körper täglich die Chance, etwas zu regenerieren.

 

#5 Haut regenerieren: Kollagen + Vitamin C

Kollagene Bausteine unterstützen die Regeneration der Haut(-schichten) und den Aufbau der Hornschicht, die bei Neurodermitis einen Schwachpunkt darstellt.

Ein indirekter positiver Effekt ist auch die Wirkung von Kollagen auf die Darmgesundheit. Neurodermitis entsteht oft durch Darmprobleme (z. B. Leaky-Gut-Syndrom) und damit verbundenen Störungen des Immunsystems.

Wir empfehlen 15 g Kollagen-Hydrolysat von Edubily* täglich.

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#6 Licht hilft bei Neurodermitis: UV-Strahlung, Sonnenlicht und Infrarotsauna

Sonnenlicht ist so bedeutsam für unsere Gesundheit, dass man es fast als Vitamin bezeichnen könnte. Es sorgt für eine bessere Durchblutung, ein stärkeres Immunsystem und die Bildung von Vitamin D. Außerdem entfaltet es antibakterielle Wirkungen und dient der Herstellung des hormonellen Gleichgewichts. Auch auf unseren Stoffwechsel wirkt sich die Sonne aus. Schade nur, dass viele von uns kaum Zeit im Freien verbringen.

Essenziell sind vor allem die UV-Strahlung und der Infrarotbereich. Erstere scheint bei Hauterkrankungen sehr wirkungsvoll zu sein und das Immunsystem zu stärken. Nützlich ist UV-A-Strahlung mit einer Wellenlänge von 311 nm sowie UV-B1 bei 50 J/cm2 .

Empfehlenswert sind zudem Aufenthalte in der Sonne. Auch der Besuch einer Infrarotsauna kann helfen, insbesondere im Winter.

 

#7 Zink als Nahrungsergänzung und Zinkoxidpaste

Zink ist sehr wichtig für ein funktionierendes Immunsystem. Bei einem erhöhten Entzündungswert, z. B. durch Erkältungen oder eben Neurodermitis, fallen die Zinkwerte im Blut schnell ab. Eine ausreichende Versorgung mit diesem Mineral ist daher grundlegend.

Zink hat entzündungshemmende Eigenschaften und erhöht die Oberflächenerneuerung einer Hautwunde mit neuem Epithel. Das Mineral kann durch zinkreiche Nahrungsmittel, Zink-Supplemente oder auch als Salbe (Zinkoxidpaste) aufgenommen werden.

Zink ist hauptsächlich in Meeresfrüchten, Leber, Rindfleisch oder Walnüssen enthalten.

Wenn Du wenig zinkhaltige Lebensmittel konsumierst, sind 10 mg extra via Nahrungsergänzung (z. B. von Naturtreu oder Edubily Zink*) zu empfehlen.

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Was hilft bei Neurodermitis? Das 4-Phasen-Protokoll

Ich habe bis Mitte zwanzig an Neurodermitis gelitten. Lange Zeit habe ich mit den Folgen der Erkrankung zu kämpfen gehabt. Wie viele Neurodermitiker musste ich zahlreiche frustrierende Behandlungen über mich ergehen lassen und viele Stunden im Wartezimmer fristen.

Der Juckreiz und die brennenden Hautstellen waren lästig und psychisch belastend. Sie haben mir den Schlaf geraubt und die Blicke meiner Mitmenschen auf mich gezogen.

Zu spät habe ich mir die Frage „Was hilft bei Neurodermitis?“ gestellt. Für mich war es deshalb der wichtigste Schritt zu erkennen, dass ich meine Gesundheit selbst in den Händen habe. Weder meine Gene noch mein Arzt waren Schuld an meinem Zustand.

Heute bin ich neurodermitisfrei und habe gemeinsam mit Martin Auerswald und Moritz Penne das 4-Phasen-Neurodermitis-Protokoll entwickelt.

Informiere Dich hier über alles Wichtige zum Protokoll:

 

Fazit – was hilft bei Neurodermitis?

Neurodermitisfälle haben sich in den letzten 100 Jahren verfünffacht. Problem sind dabei nicht unsere Gene. Unser Alltag wird zunehmend unnatürlicher, wir leben unter immer hygienischeren Bedingungen auf der einen Seite und mit einer Unmenge an Giftstoffen sowie Reizfaktoren auf der anderen.

Deshalb ist es umso wichtiger, selbst aktiv zu werden und sich mit der Genesung zu beschäftigen.

 

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