Erkältungen – Ursachen, Symptome und Hausmittel

von Martin Auerswald, M.Sc.
Veröffentlicht: Zuletzt bearbeitet:
Frau mit Taschentuch und einer Tasse Tee auf heller Couch

Regelmäßig zu Beginn der kalten Jahreszeit hört man es in den Zügen, Büros und Wohnzimmern husten und niesen. Die Erkältungszeit hat wieder begonnen. Zwar ist die Erkrankung nicht lebensgefährlich, lästig und vermeidbar aber in jedem Fall. Ich zeige Dir alles Wichtige, was Du wissen über Erkältungen musst – Ursachen, Symptome und wichtige Hausmittel zur Linderung.

Übrigens: In unserem Podcast findest Du zu unserem heutigen Thema eine spannende Episode über Virusinfektionen – viel Spaß beim Reinhören!

 

Ursache von Erkältungen

Manche können sich bereits die Uhr danach stellen, wann sie einen Infekt bekommen. Erkältungen betreffen jedes Jahr mehrere Millionen Menschen. Zwar können sie auch im Sommer auftreten.

Meistens beginnt die richtige Welle aber erst im Herbst und Winter, parallel zur Grippe. Früher glaubte man, dass eine Erkältung durch Unterkühlung des Körpers verursacht wird. Heute wissen wir allerdings, dass grippale Infekte oder Erkältungen durch die Infektion des Körpers mit Viren ausgelöst und von einer geschwächten Immunabwehr begünstigt werden.

Es gibt viele verschiedene Viren, die Erkältungen auslösen. Die Gruppe der Rhinoviren belästigt uns vor allem mit Schnupfen und allen Begleitsymptomen.

Ebenso lösen einige Coronaviren zahlreiche grippale Infekte aus, und auch Adenoviren sind als Übeltäter in Verbindung mit Erkältungskrankheiten bekannt.

Obwohl Kälte allein keinen Infekt auslöst, besteht ein Zusammenhang mit der Jahreszeit:

  • Kälte macht einen ohnehin schon geschwächten Körper anfälliger für einen Infekt.
  • Viele Erkältungsviren werden bei trockener Luft im Winter aktiver.
  • Weniger direkte Sonne, weniger Vitamin D – auch diese beiden Aspekte hängen mit Infekten im Winter zusammen.
  • Unsere Schleimhäute sind bei Kälte trockener und weniger resistent gegen Erreger. Die Viren dringen durch Deine Schleimhäute ein und lösen nach einer Inkubationszeit von wenigen Tagen die typischen Symptome aus.

 

Symptome im Überblick

Wahrscheinlich kennst Du die Symptome bereits aus dem Alltag. Die wenigsten von uns bleiben im Laufe ihres Lebens vor mehreren Erkältungen verschont. Oft macht sich ein grippaler Infekt bereits einige Tage im Voraus bemerkbar und Du spürst, dass Du etwas „ausbrütest“.

Er fängt mit Unwohlsein und einem kratzigen Hals an. Hinzu kommen im Verlauf Schnupfen und eine verstopfte Nase, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, leichte Gelenkschmerzen und Hustenreiz.

Der Husten ist häufig von einem klaren bronchialen Auswurf begleitet. Erscheint dieser eher grünlich, liegt wahrscheinlich zusätzlich ein bakterieller Infekt vor.

Einige grippale Erkältungen gehen mit Komplikationen wie einer Lungenentzündung, Nasennebenhöhlen- oder Mittelohrentzündung einher. In diesem Fall solltest Du einen Arzt aufsuchen.

Junger Mann hat eine Decke um sich und hustet kräftig

Eine Erkältung sucht jeden von uns mal heim – durch frühes Erkennen und Handeln kannst Du einen längeren Verlauf vermeiden und ihn abschwächen.

 

Unterschied zwischen Erkältungen und Grippe

Erkältungen und Grippe werden im Volksmund häufig gleichgesetzt. Fakt ist aber, dass es sich um zwei unterschiedliche Krankheitsarten handelt:

Grippe kennst Du vielleicht auch unter dem Namen „Influenza“. Sie wird durch mehrere Influenzaviren ausgelöst, die bei uns vor allem im Winter aktiv sind. Die typischen Symptome einer Grippe sind:

– Abgeschlagenheit
– Kopf- und Gliederschmerzen
– Halsschmerzen
– Fieber und Schüttelfrost
– Schweißausbrüche
– starker, trockener Hustenreiz

Drei wichtige Merkmale unterscheiden die Grippe von einer Erkältung:

1. Sie setzt sehr plötzlich und unverhofft ein. Das ist bei einer Erkältung anders, denn sie bahnt sich meist über mehrere Tage an.

2. Fieber ist bei der Grippe eine sehr häufige Begleiterscheinung. Bei Erkältungen tritt es hingegen selten auf und wenn schon, dann mäßig (bis 38,5 °C).

3. Eine Grippe dauert länger als Erkältungen. Meist liegst Du damit eine Woche, wenn nicht noch mehr Zeit „ausgeknockt“ im Bett. Aufschluss über die spezifische Erkrankung gibt letztendlich nur ein im Labor untersuchter Abstrich.

 

Medikamente und Mittel gegen Erkältungen

Ein Sprichwort sagt, dass eine Erkältung ohne Medikamenten 7 Tage dauert und mit Medikamenten 1 Woche. Dieser etwas plakative Spruch hat durchaus einen wahren Kern.

Weil eine Erkältung in aller Regel von selbst ausheilt und es allein an Deinem Immunsystem liegt, wie schnell das geht, gibt es anders als bei der Influenza keine antiviralen Medikamente gegen sie.

Idealerweise unterstützt Du Körper und Immunsystem. Mit geeigneten Medikamenten kannst Du den Krankheitsverlauf aber deutlich angenehmer gestalten und Deine Beschwerden lindern.

In Apotheken gibt es ein breites Sammelsurium an Hilfsmitteln gegen grippale Infekte. Das jeweilige Medikament hängt dabei immer von den Symptomen ab:

Bei verstopfter Nase greifen viele gerne zum Nasenspray, während sich Husten gut mit schleimlösenden oder (bei Reizhusten ohne Auswurf) hustenstillenden Säften behandeln lässt.

Viele Präparate zielen außerdem darauf ab, verstopfte Atemwege zu lösen und von Schleim zu befreien. Sehr zuverlässig wirkt beispielsweise Erkältungsbalsam gegen häufige Beschwerden wie verschleimte Bronchien. Dabei handelt es sich um eine Salbe mit speziellen Wirkstoffen, die das Ein- und Ausatmen sowie Abhusten des Schleims erleichtern sollen.

Erkältungsbalsam gibt es von vielen unterschiedlichen Herstellern. Einige Salben sind speziell für Kinder entwickelt worden, wohingegen andere bei Jugendlichen und Erwachsenen zum Einsatz kommen.

Eukalyptus Balsam mit Kräutern im Hintergrund

Ein Erkältungsbalsam aus hochwertigen Naturprodukten kann, von außen aufgetragen, die Bronchien weiten und das Immunsystem unterstützen.

Sehr häufig kommen in den Präparaten Eukalyptusöl, Kampfer und verschiedene andere ätherische Öle zum Einsatz. Der natürliche Wirkstoff wirkt schleimlösend und entzündungshemmend, weshalb der Eukalyptusbaum bereits seit Hunderten von Jahren als Heilpflanze bekannt ist. Menthol wirst Du auf den Packungsbeilagen ebenfalls oft finden. Nicht zuletzt ist Kiefernnadelöl eine gängige Substanz in vielen Präparaten, weil sie über ähnliche Eigenschaften wie Eukalyptusöl verfügt.

Die Erkältungssalben werden grundsätzlich auf dem Rücken oder der Brust aufgetragen. Die jeweilige Menge ist immer in der Packungsbeilage angegeben und sollte beachtet werden. Nach dem Auftragen hilft der Balsam dabei, die Lungen zu weiten. Das Ein- und Ausatmen wird so erleichtert. Das ist insbesondere für die Nacht von Vorteil und sorgt für einen erholsameren Schlaf.

 

Hausmittel gegen Erkältungen

Es haben sich die unterschiedlichsten Hausmittel gegen Erkältungen bewährt. Die Liste der möglichen Tricks ist schier endlos. (Als Faustregel können wir sagen, dass Oma meistens recht hatte – Du weißt Bescheid)

  1. Gegen akute Halsschmerzen ist ein Gurgeln mit salzhaltigem Wasser hilfreich.
  2. Frische Salbeiblätter eignen sich ebenfalls hervorragend. Diese kannst Du aufkochen, ziehen lassen und nach einer Viertelstunde abseihen und abkühlen lassen. Im Anschluss solltest Du den Tee mehrmals täglich anwenden.
  3. Eine weitere einfache Möglichkeit für zu Hause sind warme Halswickel, die mit heißem Wasser übergossen und dann ausgepresst werden.
  4. Bei einer verstopften Nase kannst Du auf Inhalieren zurückgreifen. Das funktioniert mit Inhalatoren aus der Apotheke oder mit einer Schüssel und einem Handtuch. In beiden Fällen kommt Wasserdampf zum Einsatz, der festsitzenden Schleim in der Nase verflüssigt. Fülle dazu heißes Wasser sowie eventuell etwas ätherisches Öl (z.B. Pfefferminze, Eukalyptus) in die Schüssel, setze dich darüber und bedecke Kopf und Gefäß mit einem Handtuch. Nun solltest Du für etwa 5-10 Minuten inhalieren. Ein bis zwei Mal täglich wiederholt, unterstützt das Inhalieren bei hartnäckigen Schnupfen und verschleimten Bronchien.
  5. Grundsätzlich solltest Du immer auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Tee und Wasser sind bei einem grippalen Infekt die Mittel der Wahl. Ingwertee, Kamillentee und Pfefferminztee haben sich bewährt, sind gesund und können nach Belieben getrunken werden, gerne auch mit frischem Zitronensaft und gutem Ingwerhonig.
  6. Achte zudem auf ausreichend Vitamine und Mineralstoffe, besonders wichtig zur Erholung sind Vitamin A, Vitamin C, Vitamin D, Zink und Selen.
  7. Iss viel Obst und nimm gesunde und bekömmliche Mahlzeiten wie Gemüsesuppen und Knochenbrühe zu Dir.
  8. Schwitzen beschleunigt den Regenerationsprozess, sollte aber nur als Hilfsmittel verwendet werden, wenn Du kein hohes Fieber hast. Schwitzen entgiftet und unterstützt das Immunsystem im Kampf gegen den Erreger. Heiße Duschen, Lindenblütentee und ein warmes Bett helfen dabei.
Junge Frau inhaliert über Wasserschüssel mit grünem Handtuch auf dem Kopf

Die richtigen Hausmittel entschleunigen, lindern und unterstützen Dich und stärken Deine Selbstheilungskräfte.

 

Fazit

Mit einigen Tagen Pause, den richtigen Maßnahmen und Hausmitteln ist eine Erkältung in der Regel schnell überstanden. Verzichte während dieser Zeit auf anstrengende Arbeiten und kuriere Deinen Infekt im Bett aus.

 

 

Diese Beiträge könnten Dich auch interessieren:

Ähnliche Beiträge

Hinterlasse einen Kommentar ¹

¹ Durch Benutzung dieser Kommentarfunktion stimmst Du unseren Kommentar-Bedingungen zu.
² Durch Benutzung dieser Kommentarfunktion stimmst Du der Speicherung einiger Deiner Daten zu. Wir behandeln sie selbstverständlich vertraulich.