Akne ist eine Hauterkrankung, über die kaum geredet wird, obwohl 95 % aller Menschen im Laufe ihres Lebens davon betroffen sind. 60 % sogar noch im Erwachsenenalter. Aus diesem Grund haben wir hier die besten Tipps gegen Akne und Hautprobleme zusammengetragen.
Übrigens – wir haben eine Episode in unserem Podcast, die zu diesem Thema passt:
Was ist Akne?
Akne ist eine entzündliche Hauterkrankung, die ähnlich weit verbreitet ist wie Karies (s. Gesunde Zähne). Tritt sie auf, wird sie gern kaschiert, so zum Beispiel durch Bartwuchs oder Make-up.
Bei Akne passieren drei Dinge gleichzeitig:
- Die Talgdrüsen der Haut verstopfen durch zu viel Fett, Abfallstoffe oder abgestorbene Talgdrüsenzellen.
- Bakterien und Pilze gelangen hinein.
- Immunzellen starten eine Immunreaktion gegen die Bakterien, es kommt zu den charakteristischen rotgelben, eitrigen Pickeln.
Das maßgeblich dafür verantwortliche Bakterium heißt Propionibakterium acnes. Es kommt natürlicherweise auf der Haut jedes Menschen vor. Ähnlich wie E.coli im Darm kann es jedoch unter den falschen Bedingungen zum Problem werden.
Das bedeutet, dass Antibiotika nur bedingt helfen, denn das Bakterium kommt wieder. Eine wichtigere Rolle nimmt daher die Ursachenbeseitigung ein.
Am häufigsten tritt Akne an Stellen mit hoher Reibung, Schweißproduktion und Interaktion auf (Mikroorganismen, Hände): Gesicht, Schultern, Dekolleté, Oberschenkelinnenseiten.
Was ist ein Mitesser?
Ein Mitesser ist eine verstopfte Talgdrüse. Die wuchernden Zellen in der Drüse produzieren außerdem unüblich viel Melanin. Das ist der braune Hautfarbstoff, den Deine Haut nach Einwirkung von Sonnenlicht bildet. Melanin verleiht dem Mitesser seinen typisch braunen Punkt in der Mitte.
Wenn er sich entzündet, entsteht ein Pickel.
Die üblichen Behandlungswege gegen Akne
In der konventionellen Medizin werden entweder Antibiotika gegen Akne verschrieben oder starke Medikamente wie Isotretinoin, die auf hormoneller Ebene wirken sollen. Sie unterdrücken das übermäßige Zellwachstum in den Talgdrüsen sowie die Bildung von Talg.
Übliche Medikamentengruppen:
- Antibiotika wie Streptomycin, Penicillin, Kanamycin, Gentamycin, Tetrazyklin, Erythromycin
- Benzoylperoxid und Adapalen: Sie erzeugen oxidativen Stress (ROS) auf der Haut, wodurch Bakterien abgetötet werden.
- Isotretinoin: Ein Vitamin-A-Abkömmling, der Entzündungen hemmt und die Talgdrüsen verkleinert. Und gleichsam Nebenwirkungen wie Hautrötung und Schuppen hervorruft.
- Fruchtsäuren: In Form von Cremes oder Peeling auf die Haut aufgetragen, wirken sie antibakteriell und entzündungshemmend. Sie weisen weniger Nebenwirkungen auf, können aber die Haut reizen.
Wird nachgefragt, ob die Ernährung oder die Lebensführung einen Einfluss auf Akne haben, wird seitens der Hautärzte in 95 % der Fälle verneint. „Das ist normal“, „Das ist genetisch bedingt“, „Kann man nichts machen“, heißt es dann.
Ein Blick auf Naturvölker zeigt uns: Die haben keine Akne! Nimmt ein Naturvolk dann aber die „westlichen“ Ernährungsgewohnheiten an, kommt es auch zu Akne. Es liegt daher definitiv an der Ernährung und an der Lebensführung.
Die Ursachen für Akne
Bei jedem Menschen liegt ein individueller Mix verschiedener Ursachen/Auslöser vor. Erst wenn diese identifiziert sind, kann gezielt gegen Akne vorgegangen werden. Hier die wichtigsten Ursachen für Akne im Überblick:
Männer:
- Wachstumshormone (IGF-1, Testosteron)
- erhöhtes Östrogen
Frauen:
- hormonelle Dysbalancen
Beide Geschlechter:
- Darmprobleme (Dysbiose, Leaky Gut-Syndrom, Entzündung im Darm, Reizdarm)
- eingeschränkte Leberentgiftung (Es wird zusätzlich über die Haut entgiftet)
- Nährstoffmängel: Vitamin C, Zink, Selen, Kupfer, Omega-3-Fettsäuren
- Ernährung: stark verarbeitete Lebensmittel, zu viele Reizstoffe (Zucker, Alkohol, Transfette, Gluten, Milchprotein)
- Nahrungsunverträglichkeiten und -allergien (Zitrusfrüchte, Milchprodukte, Weizen)
- saisonale Allergien und Schimmelbelastung
- mangelnde Gesichtshygiene (Das ist nicht böse gemeint, aber fettende Haut sollte öfters gereinigt werden.)
- unbewusstes Berühren von Gesichtsstellen mit der Hand
- Stress
Meine persönliche Geschichte mit Akne
Zugegeben, Akne ist kein Problem, das einmal gelöst wird und dann nie mehr auftritt.
Als Teenager litt ich wie die meisten an ausgeprägter Akne. Als ich 15 war, verschrieb mir meine Hautärztin ein starkes Medikament, das die Talgproduktion einschränkt. Gleichzeitig behindert es Wachstumshormone wie IGF-1, Testosteron und hGH bei ihrer Arbeit. Das kann bei Teenagern zu Wachstumsstörungen führen. Glücklicherweise war das bei mir nicht der Fall.
Die Akne wurde zwar nachhaltig besser, aber eine Hormonbehandlung sollte besonders bei Heranwachsenden kritisch hinterfragt werden. Im Fokus sollte besser die Ernährung stehen.
Akne tritt bei mir immer mal wieder auf. Dabei spielen zwei Faktoren eine Rolle: Einerseits fasse ich mir oft unbewusst mit der Hand ins Gesicht. Andererseits gibt es ein paar Besonderheiten in meiner Ernährung, die ich beachten muss:
- Ich habe eine Milchunverträglichkeit. Außer Joghurt, Butter und Whey-Protein meide ich Milchprodukte, denn 2 Tage später sehe ich das an meiner Haut.
- Getreideprodukte und Zucker führen zu Akneschüben. Das macht sich besonders nach Weihnachten oder Geburtstagen bemerkbar. Aus diesem Grund meide ich beides.
- Darm gut, alles gut. Wenn die Verdauung rund läuft, spiegelt sich das in meinem Hautbild wider.
- Den Konsum von Alkohol beschränke ich stark, da er Darm sowie Leber belastet und damit auch die Haut.
- Trinke ich 3 Tassen Kaffee am Tag, erhöht sich die Talgproduktion.
- Es gibt bestimmte Nahrungsmittel, die helfen. Besonders effektiv sind bei mir Fisch, Meeresfrüchte, Knochenbrühe, grünes Gemüse, Beeren, Leinsamen, Grüntee, Süßholz sowie die Heilpilze Reishi* und Hericium.
- Vitamin C in hohen Mengen (Ernährung und Nahrungsergänzung) wirken sich ebenfalls positiv aus.
Die besten Tipps gegen Akne im Überblick
Da mich Akne seit über 10 Jahren regelmäßig heimsucht, habe ich nicht nur viel experimentiert, sondern auch recherchiert. Deshalb findest Du im Folgenden meine wichtigsten Erkenntnisse.
Hormonelle Dysbalancen
Frauen und Männer sind gleichermaßen von hormonellen Störungen betroffen, wenn es zu Akne kommt. In der Regel ist es bei Frauen ein Ungleichgewicht an Östrogen und Progesteron. Wichtig hierbei ist, Stress zu reduzieren, Soja zu meiden und auf die Zufuhr von Vitamin D (s. Vitamin D-Mangel) und Omega-3-Fettsäuren (Fisch, Meeresfrüchte, Leinsamen) zu achten.
Konsumieren Männer zu viel Kohlenhydrate (wie Nudeln, Cracker und Brot) und Milchprodukte (Whey-Protein, Milch, Quark), kann es zu einem Überschuss an IGF-1 kommen. Auch Testosteronspritzen verursachen Akne, allerdings stellen sie die Ausnahme dar.
Beide Geschlechter sind von sogenannten endokrinen Disruptoren betroffen: Das sind Stoffe in unserer Nahrung und Umwelt, die im Körper hormonähnlich wirken und einiges durcheinander bringen. Dank unserer fortschreitenden Industrialisierung nehmen sie zu. Eine Entwicklung, die überdacht werden sollte. Nicht nur wegen Akne, sondern auch wegen des erhöhten Risikos für Autoimmunerkrankungen.
Endokrine Disruptoren findest Du in:
- Medikamenten und Impfungen (mit Aluminium)
- Soja
- Plastik
- Weichmachern
- Spülmitteln
- Flammschutzmitteln (Matratzen und Lacke)
- Kosmetika
Was kannst Du dagegen unternehmen?
- Naturkosmetik verwenden
- Soja reduzieren
- Plastikverpackungen und Weichmacher meiden, aus Glasflaschen/Gläsern trinken
- Leitungswasser filtern
- Textilien vor dem ersten Tragen waschen
- möglichst Bio essen
- auf biologisch zertifizierten Matratzen schlafen (erhöht zudem die Schlafhygiene)
Darm- und Lebergesundheit
Gelangen über den Darm Schadstoffe in den Blutkreislauf und ist Deine Leber mit deren Abbau überfordert, müssen sie zwangsweise über die Haut ausgeschieden werden. Hierzu gehören Abbauprodukte von Allergenen, Krankheitserregern und Umweltgiften.
Am Stuhlgang merkst Du in der Regel, wie es um Deine Darmgesundheit bestellt ist: Ist er regelmäßig? Wie ist die Konsistenz? Wie fühlst Du Dich danach? Das gibt erste Hinweise.
So unterstützt Du Darm und Leber:
- Meide Reizstoffe wie Gluten, Zucker, industrielle Speiseöle, Alkohol, Transfette.
- Kenne Deine Nahrungsmittelallergien und reagiere darauf. Oft sind es unerwartete Stoffe wie Eier oder Erdnüsse.
- Pflege Deine Darmflora mit einer Ernährung reich an frischem Obst und Gemüse, Beeren, Nüssen, Leinsamen, Tee, Kaffee, Kräutern sowie Probiotika.
- Erhöhe den Konsum von Ballaststoffen und Grünzeug. Hierfür eignet sich auch ein Pulver wie das Primal Greens, an dessen Konzeption ich mitwirken durfte.
- Achte besonders auf entzündungshemmende Lebensmittel wie Kurkuma, Ingwer, Zimt, Olivenöl, Hagebutten, rote Beete, Pilze, Apfelessig und Beeren.
- Unterstütze Deine Leber mit dem Verzehr von Hühnerleber oder Rinderleber (Bio), Bio-Eiern, Kräutern und Gewürzen.
- Überprüfe durch einwöchigen Verzicht auf rotes Fleisch, ob es sich negativ auf Deine Haut auswirkt. Besonders verarbeitetes Fleisch und jenes aus Massentierhaltung ist problematisch.
- Ich persönlich nutze Smoothie-Pulver oder Chlorella und in stressigen Zeiten zusätzlich ein Bio-Probiotikum von edubily* sowie 2x Hericium-Extrakt* (auf dt. unter dem Namen Löwenmähne bekannt), und zwar früh direkt nach dem Aufstehen, um Darm und Leber eine initiale Unterstützung für den Tag zu bieten.
Setzt Du diese Tipps um, hilfst Du Deinem Körper beim Entgiften. Das kommt Deiner gesamten Gesundheit zugute, stärkt Darm sowie Leber und damit auch die Haut. Denn Hautexperten und Forscher sind sich einig: Hautprobleme entscheiden sich zu 80 % in Darm und Leber.
Hausmittel gegen Akne
Es gibt Hausmittel, die Du auf die betroffenen Hautstellen auftragen kannst. Sie sind wissenschaftlich untersucht, wirken aber unterschiedlich stark und individuell verschieden. Bei manchen schlagen sie an, bei anderen nicht. Hier heißt es: Ausprobieren.
Der Vorteil dieser Hausmittel: Sie weisen wenig oder keine Nebenwirkungen auf, anders als Medikamente. Bei leichter bis mittlerer Akne sind sie in Verbindung mit einer gesunden Ernährung sehr empfehlenswert:
- Kokosöl (bei trockener Haut)
- Teebaumöl
- Apfelessig
- Vitamin-C-Serum
- DMSO (vorsichtig mit den Augen)
- Heilerde (bei fettender Haut)
- Zinksalbe
- Alpha-Liponsäure (sehr reizend, aber wirkungsvoll, insbesondere bei starker Akne)
- Salz (einfach Salzwasser auf die Haut geben, trocknen lassen, abwaschen)
- Kamille-Extrakt
Gesichtshygiene
Eine gute Gesichtshygiene ist entscheidend. Außerdem solltest Du Achtsamkeit entwickeln, was das Berühren Deines Gesichts mit den Händen betrifft. Denn dadurch kommt Deine Gesichtshaut mit unnötig vielen Mikroorganismen in Kontakt, die die Symptome verschlimmern können.
Besonders bei fettender Haut empfiehlt es sich, mehrmals täglich das Gesicht zu waschen. Am besten früh, mittags und abends. Achte dabei auf eine gute Naturkosmetikseife. Die klassische 50-Cent-Seife aus dem Supermarkt eignet sich zwar gut für die Hände, aber nicht fürs Gesicht und die dort befindlichen Mikroorganismen. Außerdem entfernt sie Talg nur schwer.
Ein konventionelles, aber meiner Erfahrung nach bei Hautunreinheiten gutes Produkt ist die Gesichtspeelingmaske von Garnier. Sie bietet sich früh und abends an (gut einziehen lassen, danach abwaschen).
Mit Alkohol würde ich nur desinfizieren, wenn Du eine Hautstelle „behandelt“ hast. Standardmäßig Alkohol auf die Haut aufzutragen, führt zu Ungleichgewichten der Mikroflora und reizt die Haut. Alkohol beugt Akne außerdem nicht vor!
Sport und Bewegung
Regelmäßiger Sport und Bewegung sind wichtig, um den Lymphfluss im Körper anzuregen. Die Lymphe ist eine milchig-trübe Flüssigkeit in den Lymphgefäßen des Körpers. Sie transportiert Abfallstoffe der Zellen und Mikroorganismen Richtung Leber, Lunge und Niere, um sie auszuscheiden.
Lymphe wird ausschließlich durch kalte Duschen, Sauna und Sport angeregt. Es empfiehlt sich, den Körper auch auf diesem Weg zu unterstützen. Insbesondere Sport ist für jeden zu empfehlen, da er zahlreiche weitere gesunde Wirkungen entfaltet.
Bettwäsche
Bei akuten Problemen mit Akne achte darauf, alle 5 bis 7 Tage die Bettwäsche zu wechseln. Warum? Neben Schweiß, Talg und Hautschuppen sind es auch Mikroorganismen, die sich dort sammeln und nachts die Haut reizen – Pickel sind eine Folge davon.
Fazit – Tipps gegen Akne
Die Tipps eignen sich auch für Hautprobleme wie Ausschlag, aber gegen Pickel sind sie am effektivsten. Bitte bedenke, dass sie individuell verschieden wirken können. Du wirst ein wenig ausprobieren müssen, um herauszufinden, was bei Dir funktioniert.
Habe ich etwas Wichtiges vergessen? Würdest Du gerne etwas ergänzen? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!
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