Journaling ist ein Werkzeug vieler erfolgreicher, produktiver und glücklicher Menschen. Deren Start in den Tag sieht in etwa wie folgt aus:

Der Tag fängt für sie irgendwann zwischen 4 und 9 Uhr morgens an. Und während andere gerade begonnen haben, zaghaft an ihrem Kaffee zu nippen, haben sie schon die wichtigste Aufgabe des Tages erledigt.

Sie schließen erfolgreich ein Projekt nach dem anderen ab, führen ein glückliches Familienleben und in der Öffentlichkeit sieht man sie immer mit einem strahlenden Lächeln. Es scheint, als ob ihnen die Energie nie ausgehen würde …

Haben diese Menschen eine magische Erfolgsquelle entdeckt? Oder haben sie sich selbst einfach sehr gut im Griff?

Nein, ihr erschreckend einfaches Geheimnis ist die tägliche Selbstreflexion und Zielsetzung durch Journaling im Zuge ihrer Morgenroutine!

 

Was ist Journaling?

Ähnlich wie beim Tagebuchschreiben, bringst Du beim Journaling oder auch Bullet-Journal Deine Gedanken zu Papier. Du beschreibst jedoch nicht nur die äußeren Geschehnisse. Beim Journaling legst Du den Fokus auf Deine inneren Vorgänge. Du setzt Dich ganz bewusst mit Deinen Gedanken und Gefühlen auseinander.

Diese moderne Technik des Tagebuchschreibens ist auch bekannt aus dem Konzept des Miracle Morning, einer speziellen Morgenroutine, die der Autor Hal Elrod entwickelt hat.

Dadurch lernst Du nicht nur Dich selbst besser zu verstehen, sondern Deine Gedanken und Gefühle ganz bewusst in die gewünschte Richtung zu lenken, sodass sie für statt gegen Dich arbeiten. Und genau diese Fähigkeit ist es, die den großen Unterschied in unserem Leben macht.

Erfolg und Zufriedenheit ist kein Ziel an sich. Es ist eine Art zu leben!“

Die Art, wie Du lebst, manifestiert sich in Deinen täglichen Gewohnheiten. Und Journaling gehört zu den täglichen Gewohnheiten, die viele erfolgreiche Menschen gemeinsam haben.

 

Ein guter Start in den Tag: Journal schreiben

Auch wenn dieser Gedanke anfangs fremd klingen mag: Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben.

Egoistisch ist nicht der, der sich um sich selbst kümmert, sondern der, der es versäumt hat und es nun von anderen erwartet.“ – Safi Nidiaye

Sei es Dir also Wert und gönne die ersten Minuten nach dem Aufstehen ganz alleine Dir. Das Journaling am Morgen ist dafür ein guter Weg. Es legt das Fundament für einen fokussierten und erfolgreichen Tag.

Ein Journal, verschiedene Bücher und Vasen auf einem Holztisch

Eine leere Seite wartet darauf, gefüllt zu werden: Was geht Dir durch den Kopf? Schreibe es auf und lenke Deine Gedanken in die richtige Richtung!

 

Wie funktioniert Journaling? 6 Dinge, die Du beachten solltest

Damit das Journal Schreiben für Dich zu einer positiven Routine wird, solltest Du einige Dinge beachten. Hier findest Du 6 Schritte für effektives Journaling.

 

#1 Eliminiere alle Ablenkungen

Jedes Gespräch, jede E-Mail, jede WhatsApp-Benachrichtigung und jeder Blick auf Deine Instagram-Timeline – all das lenkt Dich von Dir selbst ab. Anstatt bei Dir zu bleiben, wirst Du von den Tagesgeschehnissen mitgerissen. Dein Gehirn fängt an zu arbeiten. Aber leider nicht für Dich.

Du fängst an darüber nachzudenken, was heute alles auf Deiner Agenda steht, wie Du das in der E-Mail beschriebene Problem lösen kannst, und vielleicht fragst Du Dich, warum andere Menschen ein so viel besseres Leben führen als Du … STOP.

Bevor Du Dich um all das kümmerst, kümmere Dich erst um Dich selbst. Ergo: Handy beiseitelegen. Jetzt bist erstmal Du an der Reihe.

Koche Dir einen Tee oder Kaffee, um wach zu werden, mach es Dir gemütlich, sieh der Sonne beim Aufgehen zu und nimm Dein Journal zur Hand.

 

#2 Schaffe Klarheit in Deinen Gedanken

Je klarer Deine Gedanken sind, desto mehr Platz und Energie bleibt Dir für die Herausforderungen des Tages übrig. Verbanne also alles, was Dir durch den Kopf geht, auf die Seiten Deines Journals.

Wer seine Gedanken zu Papier bringt, kann von Problemen, die im Geiste von allen Seiten beleuchtet werden, Abstand nehmen und muss nicht mehr ständig über sie nachdenken. Das Aufschreiben hat aber noch einen weiteren Vorteil: Du setzt Dich dabei bewusst mit ihnen auseinander. Was wiederum der erste und notwendige Schritt zu Lösungsfindung ist.

Gedanken loslassen entlastet Deinen Kopf aber auch von vielen Ideen und Plänen, die Du stetig in Deinem Kopf schmiedest. Erstens erschaffst Du Dir damit Freiraum für andere Gedanken. Und zweitens wirken in geschriebener Form sogar die wildesten Ideen greifbarer. Deine Chancen auf eine tatsächliche Realisierung Deiner Pläne erhöht sich durch Journaling immens.

 

#3 Beginne den Tag mit Dankbarkeit

Sich zu beklagen, ist ein „Talent“, das erstaunlich viele besitzen. Es verwundert nicht, dass sich diese Menschen die meiste Zeit sehr unglücklich fühlen. Und das, obwohl so gut wie nie ausschließlich Schlimmes passiert.

Ganz im Gegenteil. Es gibt immer etwas, worüber wir uns freuen können, Dinge, die gut gelaufen und für die wir dankbar sein können … auch wenn es „nur“ Kleinigkeiten sind.

Sich dies täglich bewusst zu machen, steigert unter Garantie Deine Glücksgefühle. Schreibe ganz einfach jeden Tag in Deinem Journal ein paar Sachen auf, für die Du in diesem Moment dankbar bist. Allein dadurch wirst Du mit einer ganz anderen Einstellung in den Tag starten. Das 6-Minuten-Tagebuch ist dafür besonders gut geeignet!

Drei junge Frauen umarmen einander

Manche Dinge – wie enge Freundschaften – erscheinen uns selbstverständlich. Dabei sind sie ein guter Grund, um Dankbarkeit zu empfinden.

 

#4 Nutze Journaling für Dich und Deine Ziele

Was Du denkst, bist Du. Was Du bist, strahlst Du aus. Was Du ausstrahlst, ziehst Du an.“ – Buddha

„Ich habe doch gewusst, dass ich diesen Job nicht bekommen werde …“ – Hast Du es wirklich gewusst? Oder hast Du schlicht nicht geglaubt, dass Du gut genug dafür bist, und dann dementsprechend gehandelt?

Das, was Du von Dir selbst denkst, bestimmt Deine täglichen Entscheidungen und Handlungen – bewusst oder unbewusst. Gleichzeitig wird sich Dein Selbstbild auf Dein Auftreten niederschlagen. Und schlussendlich wird sich das, was Du von Dir selbst denkst, auch auf andere übertragen.

Ob Du denkst, Du kannst es oder Du kannst es nicht. Du wirst auf jeden Fall Recht behalten.“ – Henry Ford

Du hast es selbst in der Hand: Triff jeden Tag aufs Neue die Entscheidung darüber, wie Du Dich selbst siehst. Sie beeinflusst alles weitere, was Du im Laufe des Tages machst. Nutze Dein Journal also auch für mehr Selbstliebe.

 

#5 Nutze Deinen Tag für Dich und Deine Ziele

Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg.“ – Laotse

Es ist tatsächlich einfacher, seine Ziele zu erreichen und Träume zu realisieren, wenn man sie vorher ausgesprochen hat. Und obwohl Dein Journal weder als Dein Terminkalender noch als Deine To-do-Liste fungiert, soll es Raum für Deine Tagesintention bieten.

Diese Intention kann von Tag zu Tag variieren: Vielleicht willst Du heute einen Millionen-Dollar-Auftrag bekommen und morgen einfach ein entspanntes Frühstück mit Deiner Familie genießen. Es geht schlicht darum, was Dir heute am wichtigsten ist.

Da, wo Deine Gedanken hinfließen, fließt auch Deine Energie. Und dorthin, wo Deine Energie fließt, passiert auch etwas.

 

#6 Nutze Journaling, um dranzubleiben

Jeder hat Momente der Schwäche, Erschöpfung oder Zweifel. Neben vielen Tools, Tricks und Methoden, die in solchen Situationen die Motivation aufrechtzuerhalten helfen, gibt es eine grundlegende Sache, die Du vorher klären musst:

Warum machst Du das, was Du gerade machst?

Weil Du mit Deiner Familie in die wunderschöne Villa am Meer ziehen willst? Weil Du eine Weltreise machen möchtest? Weil Du der bekannteste Marathonläufer der Welt sein willst?

Was auch immer Dein großer Traum ist, erinnere Dich jeden einzelnen Tag daran. Schreibe Dein „Warum“ jeden Tag in Dein Journal!

Der Vorteil: Sollten sich Schwierigkeiten häufen, kommst Du viel schneller wieder ins Handeln, wenn Du weißt, warum Du etwas machst.

 

Journaling – auch am Abend?

Unter Frauen sagt man:

Einen Gentleman erkennt man nicht daran, wie er kommt, sondern wie er geht.“

Und genauso ist es mit dem Tag. Du kannst den Tag zwar wunderbar und kraftvoll beginnen, wenn Du aber nicht die Disziplin hast, ihn auch gut zu beenden, stellt sich auf Dauer Frustration ein. Ganz einfach, weil die Gefühle von Anerkennung, Erfolg und Zufriedenheit nie bei Dir ankommen werden.

Es ist essenziell, dass Du Dich am Ende des Tages nochmal fragst:

  • Was lief heute gut?
  • Was ist heute Schönes passiert?
  • Was habe ich heute erreicht?
  • Worauf kann ich stolz sein?

Sonst tendieren wir dazu, uns nur auf die schlechten und/oder unerledigten Sachen zu konzentrieren.

Und wenn etwas schlecht gelaufen ist, lautet die Frage nicht: Warum bin ich so arm und die Welt so gemein? Sie lautet:

  • Was kann ich aus dem heutigen Tag lernen?

Auch Gedanken dieser Art gehören ins Journal.

 

Wie funktioniert das 6-Minuten-Journal?

Ich bin ein wirklich großer Fan des 6-Minuten-Tagebuchs von Dominik Spenst. Es ist mit Abstand die beste und effektivste Journaling-Vorlage, die ich kenne. Das Buch ist liebevoll gestaltet und hilft Dir bei der täglichen Reflexion und Zielsetzung!

Aber lassen wir den Autor einmal selbst sprechen:

„Das 6-Minuten-Tagebuch hilft, nicht auf das zu schauen, was fehlt oder nicht passt, sondern sich auf Fortschritt und das Gute zu fokussieren.
Simpel & wirkungsvoll werden in jeweils drei Minuten am Morgen und am Abend die praxiserprobten Prinzipien der positiven Psychologie genutzt, um das eigene Wohlbefinden langfristig zu steigern. Sechs Minuten, um wünschenswerte Gewohnheiten – wie zum Beispiel Dankbarkeit, Optimismus oder persönliches Wachstum durch tägliche Reflexion – aufzubauen.“

Klingt vielversprechend? Ist es auch!

 

Fazit – erfolgreich durch tägliches Journaling

Man sagt, dass 80 % des Erfolgs im Kopf stecken. Egal, ob es dabei um Dein Business, Dein Liebesleben oder eine sportliche Figur geht …

Dorthin, wo Deine Gedanken fließen, fließt auch Deine Energie. Und eine der stärksten Methoden, um Deine Gedanken bewusst in eine gewünschte Richtung zu lenken, ist tägliches Journaling.