Methylenblau für Mitochondrien, Nervensystem und Psyche

Methylenblau gewinnt an zunehmender Aufmerksamkeit im Bereich der Alternativmedizin und des Biohackings. Ich nutze es auch selbst seit 2 Jahren.

Im 19. Jahrhundert wurde es ursprünglich als Farbstoff für die Kleidungsindustrie entwickelt und später zur Färbung von Zellen und Bakterien verwendet.

Der Nobelpreisträger Paul Ehrlich erkannte die außergewöhnlichen Fähigkeiten dieses Stoffes und nannte ihn eine "Zauberkugel" ("magic bullet") – ein Mittel, das Krankheitserreger zerstören kann, ohne dem Körper zu schaden. Er setzte es zu Beginn im Rahmen der Malariabehandlung und Chemotherapie ein.

Heute zeigt Methylenblau eine breite Palette von Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere im Bereich der Zellenergie, Neuroprotektion und sogar in der Behandlung von Depressionen.

In diesem Beitrag erfährst Du mehr über den faszinierenden Stoff sowie meine persönlichen Erfahrungen.

Disclaimer: Es werden keine Diagnosen oder Behandlungen vorgeschlagen. Es werden keine Heilaussagen getroffen. Dieser Beitrag dient rein zu Informationszwecken, spiegelt Studienergebnisse und eigene Erfahrungen wider. Die etwaige Umsetzung erfolgt auf eigene Verantwortung.

Übrigens zu Methylenblau haben wir hier ein spannendes Youtube-Video.

Was ist Methylenblau?

Methylenblau ist ein synthetisch hergestellter Stoff, der ursprünglich im 19. Jahrhundert als Farbstoff entwickelt wurde. Obwohl es chemisch hergestellt wird, hat es erstaunliche gesundheitliche Vorteile gezeigt. Der Herstellungsprozess umfasst mehrere Schritte, bei denen chemische Substanzen wie N,N-Dimethylanilin verwendet werden, um die einzigartige blaue Farbe und die Struktur von Methylenblau zu erzeugen. 

Es ist nicht natürlich wie pflanzliche Heilmittel, aber seine Wirkung auf den Körper, insbesondere auf die Mitochondrien (unsere Zellkraftwerke), ist beeindruckend.

Methylenblau wirkt, indem es den Zellen hilft, effizienter Energie zu produzieren. Es schützt die Zellen vor Schäden und unterstützt die Gesundheit des Gehirns und der Nerven. Durch seine Fähigkeit, den Elektronentransport zu verbessern, kann es bei der Behandlung verschiedener Krankheiten eine Rolle spielen.

Exkurs: Die „Magic Bullet“-Entdeckung von Paul Ehrlich

1900 entwickelte der deutsche Nobelpreisträger Paul Ehrlich das Konzept der „Zauberkugel“ (englisch: Magic Bullet). Er hielt es für möglich, einen Wirkstoff zu entwickeln, der gezielt krankheitserregende Mikroorganismen wie Bakterien im Körper angreift, ohne dabei das umliegende gesunde Gewebe zu schädigen.

Eines der ersten Beispiele für diesen Ansatz war Methylenblau, das von Ehrlich als Mittel gegen Malaria erforscht wurde. Seine Idee prägte die moderne Medizin nachhaltig und führte zur Entwicklung spezifischer Therapien gegen Infektionskrankheiten. Heute wird das Konzept der „Magic Bullet“ immer noch in der Pharmaforschung genutzt, insbesondere bei der Entwicklung zielgerichteter Medikamente.

Paul Ehrlichs Entdeckung markierte den Beginn der modernen chemotherapeutischen Behandlungen und war ein bedeutender Meilenstein in der Suche nach präzisen und wirksamen Heilmitteln.

Methylenblau Wirkungen

In diesem Absatz möchte ich Dir einen Einblick in die wichtigsten Methylenbalu-Wirkungen geben.

Methylenblau und die Mitochondrien

Methylenblau wirkt direkt auf die Mitochondrien, die Energiezentralen unserer Zellen. Es verbessert den Elektronentransport und steigert damit die Effizienz der Energieproduktion in den Zellen. 

Wie bei einem Motor fallen auch in der Energieproduktion des Mitochondriums mögliche Schadstoffe an (freie Radikale wie Superoxidanionradikale). Methylenblau ist ein Elektronenspender und kann die schädliche Wirkung der Radikale abdämpfen. Es wirkt antioxidativ.

Einfach gesprochen: Methylenblau wirkt hier wie ein hochmoderner Ingenieur, der den Fluss der Elektronen in den Kraftwerken optimiert und sicherstellt, dass die Energieproduktion reibungslos und effizient abläuft.

Diese verbesserte Mitochondrienfunktion kann besonders in Zellen mit hohem Energiebedarf, wie in Gehirnzellen, von großem Nutzen sein. 

Vorteile von Methylenblau für die Mitochondrien:

• Steigerung der ATP-Produktion, was zu mehr Energie für die Zellen führt.
• Optimierung des Elektronentransports, um den Energiefluss effizienter zu gestalten.
• Schutz vor mitochondrialer Dysfunktion, die zu Krankheiten und vorzeitiger Alterung führt.

Methylenblau und das Gehirn

Neben der Verbesserung der Zellenergie bietet Methylenblau auch erhebliche neuroprotektive Wirkungen. Es verbessert nicht nur die Energieversorgung im Gehirn, sondern schützt auch vor neurodegenerativen Erkrankungen. 

Ein Hauptmechanismus ist die Erhöhung der Cytochromoxidase-Aktivität, einem wichtigen Enzym in den Mitochondrien, das für die Zellatmung und Energieproduktion verantwortlich ist.

Methylenblau wirkt im Gehirn wie ein Reparaturtrupp, der die elektrischen Schaltkreise der Nervenzellen überprüft, defekte Leitungen flickt und sicherstellt, dass die Signale störungsfrei fließen. Auf diese Weise werden Gehirnfunktionen wie Gedächtnis, Konzentration und Motivation gestärkt.

Vorteile für das Gehirn:

• Verbesserte Gedächtniskonsolidierung durch erhöhte Energieversorgung der Neuronen.
• Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson durch Hemmung schädlicher Proteinansammlungen.
• Verbesserung der Neurotransmitterverfügbarkeit, insbesondere von Acetylcholin, was die kognitiven Funktionen stärkt.

Methylenblau als Antidepressivum

In höheren Dosen wirkt Methylenblau als MAO-Hemmer, was es wie ein Antidepressivum wirken lässt. Eine Studie zeigte, dass eine Dosis von 15 mg pro Tag bei Patienten mit schwerer Depression nach nur drei Wochen signifikante Verbesserungen brachte. 

Methylenblau steigert die Verfügbarkeit von Neurotransmittern wie Serotonin und Noradrenalin, die für die Regulierung der Stimmung verantwortlich sind.

Weitere positive Effekte auf die Psyche:

• Verbesserung der Stimmung durch Erhöhung des Serotoninspiegels.
• Steigerung der Motivation und Konzentration, was besonders bei depressiven Symptomen hilfreich sein kann.
• Minderung von Stress und Angstzuständen durch neuroprotektive Wirkungen.

Methylenblau und antivirale Effekte

Methylenblau hat sich auch als wirksames antivirales Mittel erwiesen. 

Es zeigt eine breite Aktivität und kann in Kombination mit UV-Licht effektiv Viren inaktivieren, darunter das Influenza-Virus (H1N1) und SARS-CoV-2.

Methylenblau, Fasten und Autophagie

Methylenblau fördert die Autophagie, den natürlichen Prozess der Zellreinigung und -erneuerung. In Kombination mit Fasten verstärkt sich dieser Effekt, da Fasten ebenfalls die Autophagie anregt. 

Dies hilft dem Körper, beschädigte Zellen und Mitochondrien abzubauen und durch neue, gesunde Zellen zu ersetzen.

Vorteile von Methylenblau während des Fastens:

• Förderung der Autophagie, um alte und beschädigte Zellen zu eliminieren.
• Regeneration der Mitochondrien, was zu einer verbesserten Zellgesundheit führt.
• Verstärkung der zellulären Reinigung, was den Alterungsprozess verlangsamen kann.

Persönliche Erfahrungen mit Methylenblau

Ich nutze Methylenblau seit nun etwa 2 Jahren (phasenweise) und setze es in niedriger Dosierung ein (10 - 20 mg pro Tag). Da sich Methylenblau eine Weile im Körper anreichert, sind die Wirkungen für für einige Menschen oft zeitversetzt.

Ich selbst spüre es relativ schnell durch eine bessere körperliche Leistungsfähigkeit beim Sport (mehr Ausdauer, Kraftausdauer) sowie durch eine erhöhte mentale Klarheit (Fokus und Aufmerksamkeit).  

Da ich besonders auch die antibakteriellen und antiviralen Wirkungen schätze, verspreche ich mir durch den phasenweisen Einsatz einen regelmäßigen Reset zur Entlastung des Immunsystems. Da ich im Sommer recht viele Zeckenbisse hatte, setze ich es präventiv gegen Borrelien ein. Ich habe keine spürbaren Symptome, aber es gibt mir Sicherheit.

Als ich vor 2 Jahren noch kleinere Neurodermitis-Wunden hatte, habe ich Methylenblau äußerlich auf der Haut eingesetzt - das hat gute Wirkungen auf die Wundheilung gezeigt. Besser als Cremes vom Arzt.

Ich nutze Methylenblau in Tropfenform (1%ige Lösung) und tropfe es in mein Wasser zum Frühstück. Die Wirkung ist spürbarer, wenn ich es direkt auf die Zunge tropfe - hierbei stört mich aber die starke Blaufärbung.

Nebenwirkungen habe ich keine - außer blau-grünen Urin, was ungefährlich ist.

Ich persönlich finde die Wirkmechanismen und Sicherheit von Methylenblau zu überzeugend. Deshalb möchte ich es nicht mehr missen und zumindest phasenweise einsetzen.

Anwendung und Dosierung

Die empfohlene Dosis von Methylenblau liegt bei 10 bis 60 mg pro Tag, abhängig von den individuellen Bedürfnissen und dem Gesundheitszustand. 

In speziellen Fällen, wie der Behandlung schwerwiegender Erkrankungen, können höhere Dosen erforderlich sein, sollten jedoch unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Verabreichungsmethoden:

• Orale Einnahme: Einfach und weit verbreitet, kann jedoch zu blauer Verfärbung von Mund und Zunge führen. Es kann direkt auf die Zunge getropft werden oder in ein Glas Wasser (weniger Färbung).
• Sublinguale Troches: Werden unter der Zunge aufgelöst und bieten eine schnelle Aufnahme ohne Verfärbung. Werden im englischsprachigen Raum als Nootropika-Komlexe verkauft (z.B. Troscriptions),
• Intravenöse Verabreichung: Wird häufig in medizinischen Einrichtungen verwendet, um eine präzise Dosierung zu gewährleisten.

Nebenwirkungen & Sicherheit

Obwohl Methylenblau im Allgemeinen als sicher gilt, gibt es einige Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen. 

Menschen, die SSRIs (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) oder MAO-Hemmer einnehmen, sollten Methylenblau meiden, da es zu einem Serotonin-Syndrom führen kann. Ein Überschuss an Serotonin kann unter anderm zu Bluthochdruck, Zittern, Unruhe oder Magenproblemen führen. 

Schwangere und Stillende sowie Menschen mit G6PD-Mangel (Enzym im Stoffwechsel der roten Blutkörperchen) sollten Methylenblau ebenfalls meiden.

Hinweis zur rechtlichen Lage von Methylenblau: Methylenblau ist gemäß der EU Novel Food Verordnung in Deutschland und der Europäischen Union nicht als Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel zugelassen. Es darf ausschließlich als „Laborchemikalie und zu Dekorationszwecken“ verkauft werden. Aus diesem Grund finden sich auf den Fläschchen und Verpackungen von Methylenblau auch keine Dosierempfehlungen.

Übrigens zu Methylenblau haben wir hier ein spannendes Youtube-Video.

Methylenblau – Vorteile auf einen Blick

• Ältester synthetischer Wirkstoff mit breiten medizinischen Anwendungen
• Fördert die Mitochondrienfunktion durch verbesserten Elektronentransport
• Kognitive Verbesserung: Unterstützung von Gedächtnis und Konzentration
• Neuroprotektion: Schutz vor Alzheimer und neurodegenerativen Erkrankungen
• Stimmungsaufhellend: Wirksam als Antidepressivum durch Serotonin-Erhöhung
• Entzündungshemmend und antioxidative Eigenschaften
• Anti-Aging: Fördert Autophagie und Zellreinigung
• Antivirale Wirkung: Wirksam gegen Influenza und SARS-CoV-2
• Potentielle Unterstützung bei chronischen Infektionen wie Lyme-Borreliose

Fazit

In meinen Augen ist Methylenblau ist ein spannender und vielseitiger Wirkstoff mit einer langen Geschichte und vielseitigen gesundheitlichen Vorteilen. Es ist einer derjenigen vom "Menschen gemachten" Stoffe, die uns bei verschiedenen Symptomatiken helfen können.

Es kann die Mitochondrienfunktion unterstützen, wirkt antiviral, neuroprotektiv und antidepressiv. Durch die Förderung der Autophagie und die Verbesserung der Zellenergie kann Methylenblau sowohl zur Behandlung von Krankheiten als auch zur allgemeinen Förderung von Gesundheit und Langlebigkeit eingesetzt werden.

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