Leinöl ist ein gesundes pflanzliches Öl, das sich für verschiedenste Anwendungen eignet. So zum Beispiel als Naturkosmetik oder Holzschutz. Beliebt ist es zudem in der kalten Küche. Apropos: Kann man mit Leinöl kochen? Das klären wir in diesem Beitrag.

 

Was ist Leinöl?

Leinöl entsteht durch Kaltpressung von Leinsamen, also den Samen des Flachses. Dabei handelt es sich um eine einjährige Pflanze, die blaue Blüten ausbildet und bereits seit Jahrhunderten kultiviert wird. Leinsamen sind eine regionale Alternative zu Chiasamen, die sich ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen. Was den Nährstoffgehalt angeht, steht Lein Chia in nichts nach. Zudem sind Leinsamen in Europa beheimatet und müssen nicht aus Südamerika importiert werden.

Leinsamen bergen wertvolle Inhaltsstoffe, darunter Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und Vitamin E. Dasselbe gilt für das Öl, das aus ihnen gewonnen wird. Aus diesem Grund ist es auch gesund – sofern es richtig angewendet wird.

Leinöl eignet sich …

  • in der kalten Küche (etwa für Dressings und Dips, vergleichbar mit Hanf- und Olivenöl)
  • als eine Art natürlicher Lack zum Schutz von Holz (Balken, Möbel, Zäune, Musikinstrumente)
  • zum Ölziehen (wirkt antibakteriell, säubert den Mund, entzieht Giftstoffe und verbessert die Mundhygiene)
  • für Naturkosmetik (im Vergleich zu Argan- und Schwarzkümmelöl jedoch begrenzt haltbar)

Übrigens: über Leinsamen findest Du hier ein spannende Video auf unserem YouTube Kanal.

 

Mit Leinöl kochen – eine gute Idee?

Mit Leinöl kochen ist leider keine gute Idee. Es sollte ausschließlich in der kalten Küche verwendet werden. Auch dann nicht, wenn eine Bio-Zertifizierung die Flasche ziert.

Aber warum ist das so?

 

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Leinöl ist kein hitzestabiles Öl. Grund dafür ist der hohe Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren (80–90 %). Sie enthalten mehrere Doppelbindungen im Molekül. Je mehr Doppelbindungen, desto flüssiger das Öl, desto niedriger der Siedepunkt und desto anfälliger ist es für Oxidation.

Wird das Öl erhitzt, ist es hohem Druck ausgesetzt. Die Moleküle bewegen sich dann so schnell, dass sie knicken und brechen können. Dadurch kann aus einer cis-Doppelbindung eine trans-Doppelbindung entstehen. Das Resultat ist eine Transfettsäure, von der Du vielleicht schon gehört hast.

 

Transfette

Transfettsäuren, die auf diese Weise entstehen, sind unnatürlich. Unserem Körper sind sie fremd, folglich weiß er nichts damit anzufangen. In der Regel reagiert er mit chronischen Entzündungen darauf, möglicherweise auch mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wer sich gesund ernähren möchte, sollte Transfette deshalb meiden.

 

Epoxide

Wenn wir mit Leinöl kochen, ist es vermehrt mit Sauerstoff in Kontakt. Dieser reagiert unheimlich gerne mit Doppelbindungen. Dabei entstehen sogenannte Epoxide. Die Folge: Das Fett wird ranzig und büßt dementsprechend an Geschmack ein.

 

Vitamin E

Vitamin E ist ein natürlicher Oxidationsschutz von pflanzlichen Lebensmitteln. Einige Öle, wie Olivenöl, enthalten genug davon, sodass sie etwas erhitzt werden können. Im Vergleich zu Leinöl birgt Olivenöl zudem weniger mehrfach ungesättigte Fette. Gleichzeitig verfügt es über mehr Polyphenole, die Vitamin E stärken.

Aus diesem Grund kann Olivenöl für Kurzgebratenes verwendet werden. Leinöl sollte jedoch gar nicht erhitzt werden.

 

Meine Empfehlung für Bio-Leinöl

Bist Du auf der Suche nach einem leckeren und qualitativ hochwertigen Produkt? Meine Empfehlung: Das Bio-Leinöl von Steinberger!

 

Fazit – besser nicht mit Leinöl kochen

Leinöl sollte ausschließlich in der kalten Küche verwendet werden. Dies kommt den Inhaltsstoffen, darunter den pflanzlichen Omega-3-Fettsäuren, zugute. Sie sind ein Grund, warum Leinöl so gesund ist. Beim Erhitzen reagieren sie, mutieren und schaden der Gesundheit, anstatt ihr zu nutzen. Wenn Du ein gutes Öl für die heiße Küche benötigst, verwende lieber Oliven- oder Kokosöl.

Wenn Du mehr über Leinöl und potenzielle Nebenwirkungen erfahren möchtest, schau gern im hinterlegten Beitrag vorbei.

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