Heute möchten wir Dir eine Aminosäure vorstellen, deren Wirkung lange Zeit unterschätzt wurde: Taurin.

Aufgrund ihrer vielfältigen Effekte auf Stoffwechsel, Gehirn, Herz und Muskeln wird sie auch als „Multitalent“, „Superstar“ und „Energiebooster“ bezeichnet.

In diesem Artikel stellen wir Dir die wichtigsten Wirkungen von Taurin vor und erklären Dir, wie Du Dich damit versorgen kannst.

 

Was ist Taurin?

Taurin ist eine Aminosulfonsäure. Im Gegensatz zu den meisten anderen Aminosäuren dient sie nicht dem Proteinaufbau.

Der Tauringehalt im Körper eines gesunden Menschen mit einem Gewicht von 70 kg liegt zwischen 30 und 70 g.

Ein gesunder Körper kann etwa 125 mg Taurin pro Tag aus den Aminosäuren Cystein und Methionin selbst herstellen. Viele Menschen nehmen diese beiden Aminosäuren jedoch in zu geringen Mengen auf. Aus diesem Grund wird die körpereigene Synthese überbewertet.

In der Theorie wird Taurin als nicht essenziell klassifiziert. Das heißt, es muss nicht über die Nahrung aufgenommen werden. Wir weisen dennoch darauf hin, auf eine ausreichende Zufuhrüber die Nahrung zu achten.

Taurin erfüllt bedeutende Funktionen in unseren wichtigsten Organen: Gehirn, Herz, Augen und Muskeln [1,2].

Wenn wir später in die Wirkungsmechanismen eintauchen, wirst Du verstehen, warum uns so viel an dieser Aminosäure gelegen ist. Taurin kann die Gesundheit in einem Umfang unterstützen wie nur wenig andere Vitalstoffe.

 

Worin ist Taurin enthalten?

Neben der körpereigenen Herstellung kann Taurin aus verschiedenen Lebensmitteln gewonnen werden. Die Spanne der täglichen Aufnahme innerhalb der Bevölkerung liegt – je nach Ernährung – zwischen 40 und 400 mg [3].

Taurin ist besonders in unverarbeiteten tierischen Lebensmitteln enthalten. Also in Fleisch, Innereien, Fisch, Meeresfrüchten und Eiern. Bei der Verarbeitung dieser Produkte, z. B. bei der Wurstherstellung, geht die Aminosäure verloren. 

In unseren Beiträgen plädieren wir für eine natürliche Ernährung und den Verzicht auf verarbeitete Lebensmittel. Die ausreichende Versorgung mit Taurin ist ein wichtiger Faktor, der damit verknüpft ist.

In der Regel kannst Du Deinen Bedarf zum Großteil über die genannten Lebensmittel decken.

Obst und Gemüse spielen bei der Versorgung mit der Aminosäure eine untergeordnete Rolle.

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Fisch, Meeresfrüchte und rotes Fleisch (unverarbeitet) sind die besten Taurinquellen

8 wichtige Wirkungen von Taurin

Taurin ist bedeutsam für Deine Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Ein Mangel kann Dir die Lebensenergie rauben.

Die folgenden Wirkungen tragen hoffentlich dazu bei, dass Du stärker über Deine Taurinversorgung nachdenkst.

 

#1 Taurin reguliert den Stoffwechsel

Erst seit einer Untersuchung im Jahr 2010 nahm man Taurin als Stoffwechselbooster zunehmend ernst. Hansen et al. stellten fest, dass die Aminosäure eine Schlüsselrolle in unseren Mitochondrien spielt [4].

Du erinnerst Dich? Die Mitochondrien sind die Kraftwerke unserer Zellen und Zentrum eines gesunden Stoffwechsels.

Jedenfalls stellten die Forscher fest, dass Taurin als Puffer in der Mitochondrienmembran fungiert. Es schützt die kleinen Kraftwerke vor Stress und stellt sicher, dass sie ihre Aufgaben ausführen können. Darüber hinaus kann Taurin unseren Körper vor metabolischen Entgleisungen wie Diabetes und Übergewicht oder auch Bluthochdruck und Entzündungen schützen.

 

#2 Liefert Energie

Taurin steigert die Effizienz unserer Mitochondrien. Die Aminosäure sorgt dafür, dass unsere Kraftwerke mehr ATP produzieren können. So steht uns mehr Energie zur Verfügung.

 

#3 Mehr Kraft und Ausdauer

Studien zeigen außerdem, dass Taurin unsere Ausdauer verbessern kann, indem es einer vorschnellen Ermüdung der Muskulatur entgegenwirkt [5].

Auch die Kraftleistung kann durch die Aminosäure optimiert werden, da mehr ATP zur Verfügung steht.

Was heißt das in der Praxis? Viele Menschen wissen nicht, warum sie trotz Training wenig Ausdauer und Kraft haben. Sie trainieren immer weiter und ruinieren so ihren Stoffwechsel.

Schon einmal über Taurin nachgedacht? Woher sollen Kraft und Ausdauer kommen, wenn eine wichtige Stoffwechselkomponente fehlt? Das gilt besonders für Sportler, die sich eher ungesund und überwiegend von verarbeiteten Lebensmitteln – also taurinarm – ernähren.

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#4 Kann vor Diabetes schützen

Die Aminosäure verbessert die Insulinsensitivität und erhöht die Dichte unserer Insulinrezeptoren. Dadurch verbessert sich die Blutzuckerkontrolle unseres Körpers.

Es wurde gezeigt, dass Diabetiker häufig sehr niedrige Taurinspiegel im Blut aufweisen [6].

 

#5 Verbessert die Fettverbrennung

Taurin kurbelt unseren Fettstoffwechsel an. Bei Sportlern wurde eine 16 % höhere Fettverbrennung nachgewiesen, wenn knapp 1,5 g supplementiert wurden [7].

Es verbessert außerdem den Fetttransport, ebenso die Verwertung in den Mitochondrien. Des Weiteren erhöht sich die Bildung des Wachstumshormons, dem wohl wichtigsten Hormon in unserem Körper, das Fett verbrennt. Folglich kann man argumentieren, dass Taurin auch für diejenigen relevant ist, die gerne abnehmen möchten, aber nicht weiterkommen.

Tipp: Kombiniere die Aminosäure mit Kreatin und Citrullin, um einen Stoffwechselturbo zu erhalten.

 

#6 Stärkt die Psyche

Taurin kommt nicht nur unserer Muskelkraft zugute, sondern auch unserer psychischen Widerstandsfähigkeit.

Die Aminosäure weist Funktionsmechanismen auf, die mit der GABA- und BDNF-Signalübertragung verbunden sind. Deshalb wird vermutet, dass sie antidepressive Eigenschaften besitzt [8].

 

#7 Gesunde Augen

Taurin befindet sich in relevanten Mengen in unseren Augen – vor allem in der Netzhaut. Geringe Taurinkonzentrationen in den Augen stehen mit einem schlechten Sehvermögen in Verbindung [9].

 

#8 Die Aminosäure beruhigt und stärkt den Fokus

Ich nutze Taurin gern, wenn ich Kaffee trinke und gleichzeitig konzentriert arbeiten möchte. Es wirkt den stark aufputschenden Wirkungen von Koffein entgegen, sodass negative Effekte wie Unruhe und Nervosität reduziert werden.

Warum ist das so? Die Aminosäure dockt an den GABA-Rezeptoren des Gehirns an, die eine Schlüsselrolle bei der Kontrolle und Beruhigung des Nervensystems spielen [10].

In Redbull ist deshalb circa 1 g Taurin enthalten. Es unterstützt das Koffein, indem es ihm die Spitze nimmt. Folglich bist Du weniger überdreht und profitierst von langanhaltendem Fokus, ähnlich wie bei Grüntee.

Dies soll jedoch keine Empfehlung sein, Deinen Bedarf mit einem zuckersüßen Energydrink zu decken.

 

Wer profitiert von Taurin?

Jeder Mensch! Schließlich ist Taurin an unseren wichtigsten Stoffwechselvorgängen beteiligt und kommt unsererkörperlichen sowie geistigen Leistungsfähigkeit zugute.

Einige Gruppen sollten allerdings besonders auf eine ausreichende Zufuhr achten:

  • Veganer und Vegetarier nehmen weniger Taurin auf, da die Aminosäure hauptsächlich in tierischen Nahrungsmitteln enthalten ist. 
  • Wer „nur“ ein- bis zweimal pro Woche eine kleine Portion Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchte isst, kann längerfristig einen Mangel entwickeln.
  • Wer sich ungesund ernährt, sollte über eine Ernährungsumstellung oder eine Ergänzung von Taurin nachdenken.
  • Weiterhin gibt es Gendefekte, die eine zu geringe Aufnahme der Aminosäure verursachen.

In vielen Fällen kann eine Nahrungsergänzung sinnvoll sein.

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Jeder Mensch profitiert von Taurin

Taurin als Nahrungsergänzung

Taurin kann ein sinnvolles Nahrungsergänzungsmittel sein, wenn Du Deine Gesundheit und Leistungsfähigkeit optimieren möchtest.

Die Empfehlungen für eine zusätzliche Versorgung liegen zwischen 250 und 3.000 mg.

Eine Überdosierung ist schwer möglich. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat ermittelt, dass selbst eine tägliche Einnahme von 1.000 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht keine negativen Effekte hat. Bei einem 70 kg schweren Menschen entsprächen dies 70 g.

Entscheidend ist wie immer die Qualität des Supplements. Wenn Du Taurin als Nahrungsergänzung nimmst, dann sollte im Produkt ausschließlich Taurin enthalten sein und nichts anderes, kein Magnesium-Stearat, Titan-Dioxid usw.

Auch im Fall von Taurin empfehlen wir gern unseren Partner Edubily. Für eine gute Grundversorgung reicht bei diesem Produkt 1 Kapsel pro Tag aus.

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Fazit

Hier findest Du noch einmal alle Wirkungen auf einen Blick:

  • Taurin verschafft Dir Lebensenergie, Kraft und Ausdauer (es unterstützt Deine Mitochondrien).
  • Die Aminosäure verhilft Dir zu einem funktionierenden Stoffwechsel (Blutzuckerkontrolle und bessere Fettverbrennung).
  • Es stärkt Deine Psyche und sorgt für Fokus und Entspannung.
  • Unsere wichtigsten Organe profitieren von der Aminosäure: Herz, Gehirn, Muskeln und Augen.

Was will man mehr?

Falls Du über eine Nahrungsergänzung nachdenkst:

 

 


[1] Beyranvand, M. R., Khalafi, M. K., Roshan, V. D., Choobineh, S., Parsa, S. A., & Piranfar, M. A. (2011). Effect of taurine supplementation on exercise capacity of patients with heart failure. Journal of cardiology57(3), 333–337. https://doi.org/10.1016/j.jjcc.2011.01.007 
[2] Schuller-Levis, G. B., & Park, E. (2003). Taurine: new implications for an old amino acid. FEMS microbiology letters226(2), 195–202. https://doi.org/10.1016/S0378-1097(03)00611-6 
[3] Birdsall T. C. (1998). Therapeutic applications of taurine. Alternative medicine review : a journal of clinical therapeutic3(2), 128–136. 
[4] Hansen, Svend Hoime; Andersen, Mogens Larsen; Cornett, Claus; Gradinaru, Robert; Grunnet, Niels (2010): A role for taurine in mitochondrial function. In: Journal of biomedical science 17 Suppl 1, S23. DOI: 10.1186/1423-0127-17-S1-S23 
[5] Balshaw, T. G., Bampouras, T. M., Barry, T. J., & Sparks, S. A. (2013). The effect of acute taurine ingestion on 3-km running performance in trained middle-distance runners. Amino acids, 44(2), 555–561. https://doi.org/10.1007/s00726-012-1372-1 
[6] Franconi, F., Bennardini, F., Mattana, A., Miceli, M., Ciuti, M., Mian, M., Gironi, A., Anichini, R., & Seghieri, G. (1995). Plasma and platelet taurine are reduced in subjects with insulin-dependent diabetes mellitus: effects of taurine supplementation. The American journal of clinical nutrition61(5), 1115–1119. https://doi.org/10.1093/ajcn/61.4.1115 
[7] Rutherford, J. A., Spriet, L. L., & Stellingwerff, T. (2010). The effect of acute taurine ingestion on endurance performance and metabolism in well-trained cyclists. International journal of sport nutrition and exercise metabolism20(4), 322–329. https://doi.org/10.1123/ijsnem.20.4.322 
[8] Caletti, G., Almeida, F. B., Agnes, G., Nin, M. S., Barros, H. M., & Gomez, R. (2015). Antidepressant dose of taurine increases mRNA expression of GABAA receptor α2 subunit and BDNF in the hippocampus of diabetic rats. Behavioural brain research283, 11–15. https://doi.org/10.1016/j.bbr.2015.01.018 
[9] Militante, J. D., & Lombardini, J. B. (2002). Taurine: evidence of physiological function in the retina. Nutritional neuroscience5(2), 75–90. https://doi.org/10.1080/10284150290018991 
[10] L’Amoreaux, W. J., Marsillo, A., & El Idrissi, A. (2010). Pharmacological characterization of GABAA receptors in taurine-fed mice. Journal of biomedical science17 Suppl 1(Suppl 1), S14. https://doi.org/10.1186/1423-0127-17-S1-S14