Veganes Omega 3-Öl: Eine nachhaltige Omega 3-Quelle?

von Martin Auerswald, M.Sc.
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Veganes Omega 3

Lange Zeit war Fisch als wichtigste Quelle für Omega 3 Fettsäuren bekannt, doch inzwischen werden auch vegane Omega 3 Quellen immer populärer. Was ist von veganem Omega 3 Öl zu halten und wie nachhaltig ist es wirklich?

 

Omega 3 Fettsäuren: wichtig für unsere Gesundheit

Obwohl Omega 3 Fettsäuren offiziell keine Vitamine sind, würde ich sie dennoch als solche bezeichnen. Es handelt sich hierbei um essenzielle Fettsäuren. Das bedeutet, der Körper kann sie nicht selbst bilden, weshalb sie über die Nahrung aufgenommen werden müssen.

Unser Körper benötigt sie als Bausubstanz für die Zellmembranen (besonders für die Nervenzellen); sie halten die Zelle geschmeidig und beweglich. Ein gesunder Anteil an Omega 3 Fettsäuren in den Zellmembranen ist wichtig für eine gute Zellfunktion.

Auf das Herz-Kreislauf-System bezogen, bedeutet das, dass unsere Blutgefäße geschmeidig bleiben und flexibel auf eine Erhöhung oder eine Senkung des Blutdrucks reagieren können.

Hinsichtlich unserer Muskelzellen heißt das, dass der Insulinrezeptor schnell und flexibel auf der Zelloberfläche platziert wird und Insulin gut daran andocken kann. Daher hängt eine gute Omega 3 Versorgung auch mit gesunden Blutzuckerspiegeln zusammen.

Omega 3 Fettsäuren sind aber nicht nur Baustoffe, sondern auch Ausgangsstoffe für Botenstoffe: Aus ihnen werden entzündungslindernde Prostaglandine gebildet, die wichtig sind, um unser Immunsystem fit zu halten und chronischen Entzündungen im Körper vorzubeugen.

 

Welche Omega 3 Fettsäuren gibt es?

Wenn wir über Omega 3 Fettsäuren sprechen, dann meinen wir die drei Fettsäuren ALA, EPA und DHA.

ALA stammt aus pflanzlichen Quellen, wie z. B. Leinsamen, Leinöl, Hanfsamen, Hanföl und Chiasamen. ALA wirkt entzündungslindernd, wird jedoch nicht als Bausubstanz verwendet.

EPA und DHA sind hingegen als marine Omega 3 Fettsäuren bekannt, da sie hauptsächlich in Meereslebewesen vorkommen – also im Fisch, in Meeresfrüchten, Muscheln und Algen.

Algen bilden diese Fettsäuren, weil sie die Fotosynthese unterstützen und vor Kälte schützen. Fressen andere Meereslebewesen Algen, reichern sie Omega 3 Fettsäuren praktischerweise in sich an und sind auch besser vor Kälte geschützt.

Auch Gräser und Grünpflanzen auf der Erdoberfläche bilden Omega 3 Fettsäuren, in erster Linie ALA. Einige Tiere haben die Fähigkeit, ALA in die effektiveren Fettsäuren EPA und DHA umzubauen – wir Menschen jedoch nicht.

Wir profitieren zwar auch von ALA, doch die wichtigsten Vorteile und Wirkungen von Omega 3 Fettsäuren gehen auf EPA und DHA zurück.

 

Omega 3 Fettsäuren und Nachhaltigkeit

Butter, Eier und das Fleisch von Tieren aus artgerechter Haltung enthalten die Omega 3 Fettsäuren EPA und DHA in signifikanten Mengen. Diese Lebensmittel tragen dazu bei, unseren Bedarf an Omega 3 Fettsäuren zu decken.

Doch marine Quellen stellen sie hinsichtlich des absoluten Omega 3 Gehalts weit in den Schatten, weshalb sie für unseren täglichen Bedarf von größerer Bedeutung sind. Daher rührt auch die offizielle Empfehlung von Ernährungsinstituten, mehrmals wöchentlich Fisch und Meeresfrüchte zu essen.

Was Fische betrifft, stellen allerdings nicht nur Schwermetalle ein Problem dar, so z. B. beim Thunfisch, sondern auch die Nachhaltigkeit. Mit großer Sicherheit hast Du schon häufiger gehört, dass unsere Meere von Überfischung bedroht sind, weil es an nachhaltigen Fangmethoden mangelt.

Aus diesem Grund sollten nachhaltig gefangene Fische, Meeresfrüchte und Algen die wichtigsten Quellen für Omega 3 Fettsäuren für Dich darstellen.

 

Über Zuchtlachs und Zuchtfische

Sicherlich hast Du schon Lachse oder andere Fischprodukte gesehen, die aus Aquakulturen stammen. Sofern diese Produkte nicht Bio oder nicht mit einem MSC-Siegel ausgestattet sind, handelt es sich um herkömmliche Aquakulturen.

Aquakulturen dieser Art sind das Äquivalent zur Massentierhaltung an Land. Wenn Du SchnellEinfachGesund schon länger folgst, weißt Du, dass wir Massentierhaltung nicht unterstützen. Dazu gehören auch klassische Aquakulturen.

Klassischer Räucher- und Zuchtlachs sowie Pangasius und Tilapia sind daher nicht zu empfehlen, da sie weder ethisch noch nachhaltig produziert werden. Insbesondere Lachs wird mit Fischmehl gefüttert, das aus kleineren Fischen besteht, die mit Schwermetallen belastet sind und nicht nachhaltig erzeugt werden.

Um Deinen Omega 3 Bedarf zu decken, raten wir Dir also zu Fischen aus Wildfang. Hinzu kommen Meeresfrüchte, sofern sie Deinen Geschmack treffen.

Norwegischer Zuchtlachs in Nahaufnahme grüner Hintergrund

Lecker, reich an Omega 3, aber nicht immer nachhaltig und gesund: Zuchtlachs.

 

Vegane Omega 3 Quellen

Dir schmecken Fisch oder Meeresfrüchte nicht? Du möchtest keinen Fisch essen oder ernährst Dich vegetarisch oder vegan? Um Dich dennoch mit ausreichend EPA und DHA zu versorgen, eignet sich Algenöl als nachhaltige und vegane Quelle.

Die entsprechenden Algen (Mikroalgen der Spezies Schizochytrium Sp.) stammen aus kontrollierter Zucht und sind garantiert nachhaltig produziert. Die Algen werden so gezüchtet, dass sie sehr viel Omega 3 Fettsäuren bilden und in sich anreichern. Daher sind Algen sowie Algenöl eine sehr gute, nachhaltige – und leider auch unterschätzte – Alternative zum klassischen Fischöl.

Hinzu kommt der Geschmack: Veganes Omega 3 Öl ist nicht fischig, sondern nahezu geschmacksneutral.

Wenn das vegane Omega 3 Öl eine Option für Dich ist, können wir es Dir sehr empfehlen. Omega 3 Fettsäuren sind unheimlich wichtig für unsere Gesundheit und fast jeder Mensch profitiert davon, ausreichende Mengen dieser Fettsäuren zu sich zu nehmen.

Wer keinen Fisch oder keine Meeresfrüchte essen möchte, sollte nicht ausschließlich auf pflanzliche Quellen für Omega 3 Fettsäuren zurückgreifen, da es sich hier meist um ALA handelt. Du benötigst auch EPA und DHA – deshalb ist veganes Omega 3 Öl aus Algenöl die perfekte Wahl.

Veganes Omega 3 Öl in Reganzglas

Veganes Omega 3 Öl entsteht aus kontrolliert gezüchteten Mikroalgen (Schizochytrium Sp.), die viel Omega 3 anreichern.

 

Veganes Omega 3 Öl enthält mehr DHA im Vergleich zu Fischöl

Einen entscheidenden Vorteil hat Fischöl jedoch gegenüber Algenöl: Fischöl enthält mehr EPA, während Algenöl überwiegend DHA enthält, aber weniger EPA. DHA ist besonders für das zentrale Nervensystem wichtig. Hier hat veganes Omega 3 Öl die Nase vorn.

Dennoch hat Fischöl seine Vorzüge. Im Zweifelsfall kann die Dosis an den geringeren DHA-Gehalt angepasst werden.

 

Was ist besser? Fischöl oder veganes Algenöl?

Vergleicht man gutes Fischöl und Algenöl unter der Prämisse, dass beide nachhaltig erzeugt wurden und geringe Oxidationswerte aufweisen, stellt sich die Frage: Was ist besser?

Fassen wir kurz zusammen:

  • Fischöl enthält mehr EPA, Algenöl mehr DHA.
  • Fischöl ist pro Packungseinheit günstiger, aber Algenöl ist konzentrierter, sprich: Man braucht weniger.
  • Algenöl schmeckt angenehm mild, nicht fischig und ist eine vegane Alternative zu Fischöl.

Fazit: Beide Produkte haben ihre Vorzüge. Ich persönlich greife aktuell zu Fischöl, weil es noch günstiger ist. Aber je günstiger veganes Omega 3 Öl in der Produktion wird, desto geringer wird dieser Unterschied werden.

Würde ich Fisch oder den leicht fischigen Geschmack von Fischöl nicht mögen, würde ich zum veganen Omega 3 Öl greifen.

Ich denke, auf dieser Grundlage kannst Du Deine Entscheidung fällen. In jedem Fall unterstützt Du Deine Gesundheit und belastest Deinen Geldbeutel nur geringfügig, denn pure Omega 3 Öle sind vergleichsweise günstig.

Infographik zu Omega-3-Fettsäuren

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Herstellung von veganem Omega 3 Öl

Ein kurzer Überblick, wie das Omega 3 Öl aus Mikroalgen hergestellt wird:

  1. Kultivierung der Algen: Die Meeresmikroalge Schizochytrium sp. wird umweltschonend und nachhaltig in Behältern gezüchtet.
  2. Aufbereitung der Algen: In wässriger Umgebung und unter kontrollierten Bedingungen findet Fermentation statt.
  3. Verarbeitung: Das Rohprodukt wird in eine Zentrifuge gegeben, danach getrocknet und schlussendlich das Öl extrahiert. Dabei kommen keine toxischen Lösemittel zum Einsatz.
  4. Veredelung des Algenöls: In diesem Qualitätsschritt wird das Öl veredelt.
  5. Produktion der Kapseln oder Abfüllung.

Das Ergebnis ist ein hochreines Algenöl-Produkt mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien.

 

Was ist ein gutes veganes Omega 3 Öl?

Wir empfehlen gerne die Omega 3 Produkte von Eqology. Diese Produkte werden ethisch korrekt und nachhaltig hergestellt und weisen von allen Anbietern, die wir getestet haben, die höchste Qualität und die geringste Rate an Oxidation auf.

Die Oxidationswerte sind wichtig, denn an ihnen wird deutlich, ob die Omega 3 Fettsäuren oxidieren und damit ranzig werden (wie es bei herkömmlichen, günstigen Drogerie- und Discounter-Produkten der Fall ist).

Die reinen Öle – nicht die Kapselprodukte, sondern die Omega 3-Öle – weisen darüber hinaus ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Da sie geschmacklich sehr angenehm und mild sind, lassen sie sich entweder pur einnehmen oder flexibel in den Ernährungsalltag integrieren.

Das vegane Omega 3 Öl von Eqology wird auf Basis der nachhaltigen und frischen Mikroalge Schizochytrium sp. hergestellt. Es ist nachhaltig, mild im Geschmack und wartet mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Zum Schutz der wertvollen Fettsäuren wird zusätzlich Rosmarin-Extrakt und Olivenöl zugegeben. Das sorgt nicht nur für einen angenehmen Geschmack, sondern ist auch für die Gesundheit äußerst wirkungsvoll.

Dieses Omega 3 Öl möchten wir Dir gerne empfehlen.

Pure_Vegan_Oil_Eqology_WB

 

Veganes Omega 3 Öl: Die Vorteile auf einen Blick

Die Vorteile von veganem Omega 3 Öl auf einen Blick:

  • 2.000 mg Omega 3-Fettsäuren (EPA, DPA, DHA) pro Tagesdosierung (5 ml/1 TL)
  • sehr ergiebiges Produkt, da hochkonzentriert
  • mit Olivenöl und Rosmarin-Extrakt als Antioxidans
  • pflanzliches Algenöl aus nachhaltiger und schonender Produktion
  • angenehmer Geschmack
  • umweltschonend, da durch die Kultivierung der Meeresmikroalge das natürliche Ökosystem des Meeres sowie die Fisch- und Krillbestände geschont werden
  • 100 % vegan
  • mit Vitamin D und Vitamin E

Wahrscheinlich ist veganes Omega 3 Öl die wichtigste Omega 3 Quelle der Zukunft, denn die Weltbevölkerung wächst und Fischbestände können sich zunehmend schlechter erholen. Algenöl lässt sich nachhaltig und umweltschonend produzieren, schmeckt angenehm, ist reich an EPA und DHA und wird immer günstiger.

 

Veganes Omega 3 Öl: Wie viel wird empfohlen?

Omega 3 Experten wie der Komplementärmediziner Dr. Schmiedel empfehlen, eine tägliche Versorgung mit 2 bis 3 Gramm Omega 3 Fettsäuren sicherzustellen. Das entspricht 5 bis 7 ml des Algenöls von Eqology.

In Studien konnten für diese Mengen Vorteile für die Gesundheit bestätigt werden. Sowohl für die Herzkreislauf-Gesundheit, als auch für die Muskelfunktion, den Stoffwechsel, das Gehirn und die Sexualorgane.

2 bis 3 g Omega 3 Fettsäuren sind recht viel, wenn Du diesen Bedarf ausschließlich über Kapseln decken möchtest. Deshalb empfehlen wir pures Omega 3 Öl. Die Packungen sind ergiebiger, weisen ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis auf und lassen sich bequem im Kühlschrank kühl halten.

 

Fazit

In zunehmendem Maß werden die Vorteile und Wirkungen von Omega 3 Fettsäuren für unsere Gesundheit wissenschaftlich bestätigt. Allerdings möchte nicht jeder Fisch, Meeresfrüchte oder Fischöl konsumieren, um seinen Omega 3 Bedarf zu decken.

Da auch Algen die wertvollen Fette EPA und DHA enthalten, ist veganes Omega 3 Öl eine nachhaltige, geschmacksneutrale Alternative zu herkömmlichem Fischöl.

Im Gegensatz zu Omega 3 aus Fischöl weist Algenöl einen höheren Gehalt an DHA auf, was dem Herz-Kreislauf-System besonders zugutekommt.

 

 


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