Die wenigsten essen gerne bittere Speisen. Dabei sind diese wichtig für unsere Gesundheit. Neueste Erkenntnisse weisen darauf hin, dass sie nicht nur einen positiven Effekt auf Magen und Darm haben –sie können auch Heißhunger reduzieren und Dir damit beim Abnehmen helfen. Warum genau Bitterstoffe so gesund sind und wie Du sie ganz leicht in Deinen Ernährungsplan einbauen kannst? Wir verraten es.

 

Bitter – die unterschätzte Geschmacksrichtung

 Die meisten Menschen bevorzugen süße Speisen. Deshalb stehen Süßigkeiten einem gesunden Lebensstil oft im Weg. Zwar gibt es auch gesunde Süßigkeiten mit wenig Zucker, doch Süßes allein ist nicht ausreichend für einen gesunden Körper.

 Was eigentlich ein natürlicher Schutzmechanismus von Pflanzen vor Fressfeinden ist, kann Deine Gesundheit unterstützen: Bitterstoffe sind Pflanzenstoffe, deren bitteren Geschmack wir oft als unangenehm wahrnehmen. Kein Wunder, wurde ein bitterer Geschmack doch seit Urzeiten mit Giftigem gleichgesetzt und in unseren Lebensmitteln in den letzten Jahrhunderten herausgezüchtet.

 Doch es kann sich lohnen, wenn Du versuchst, Dich wieder daran zu gewöhnen. Du wirst es wieder zu schätzen wissen wenn Du merkst, wie gut es für Deine Gesundheit ist und wie wichtig „bitter“ für Dich sein kann.

 Natürliche Bitterstoffe stecken in vielen Lebensmitteln. Vielleicht stehen einige davon schon auf Deinem Speiseplan? Wenn ja, hast Du gegenüber Menschen, die keine Bitterstoffe zu sich nehmen, einige Vorteile. Denn Bitterstoffe haben einen sehr positiven Einfluss auf unseren gesamten Organismus.

 

So wirken Bitterstoffe auf Körper und Geist

 Die Verdauung von Bitterstoffen beginnt im Mund. Hier sitzen 25 unterschiedliche Bitterrezeptoren, an denen die Bitterstoffe andocken und ihre Wirkung entfalten können. Zwar gibt es Bitterstoffe auch in Form von Kapseln und Tabletten, doch weitaus besser ist die natürliche Aufnahme.

 Wenn Du Dich schwertust, genügend Bitterstoffe in Deinen Speiseplan einzubauen, kannst Du auch Bittertropfen von Laetitia kaufen. Einfach vor einer Mahlezit ein paar Tropfen auf der Zunge zergehen lassen.

 

Wie wirken Bitterstoffe?

 Nahezu alle Bitterstoffe regen die Verdauungssäfte (Magensäure, Verdauungsenzyme, Galle) an und dämmen Heißhunger. Dank Pflanzen- und Pilzvielfalt gibt es verschiedene Bitterstoffe, die sich davon abgesehen in ihrer Wirkung leicht voneinander unterscheiden. Und so kann die gesundheitsfördernde Wirkung von Bitterstoffen aussehen:

·       Verbesserung der Verdauung: Bitterstoffe stimulieren die Produktion von Speichel und Magensäure, was die Verdauung von Nahrungsmitteln erleichtert. Sie fördern die Ausschüttung von Verdauungsenzymen aus der Bauchspeicheldrüse und der Gallenblase, was die Fettverdauung und Nährstoffaufnahme verbessert.

·       Appetitanregung und Gewichtsmanagement: Bitterstoffe können den Appetit auf natürliche Weise regulieren. Durch die Förderung eines gesunden Appetits helfen sie, übermäßiges Essen zu vermeiden. Zudem können sie Heißhungerattacken reduzieren, was das Gewichtsmanagement unterstützt.

·       Leber- und Gallenblasenfunktion: Bitterstoffe unterstützen die Leber bei der Entgiftung und regen die Produktion und den Fluss der Galle an. Dies hilft nicht nur bei der Fettverdauung, sondern trägt auch zur Entgiftung des Körpers bei und unterstützt die Leberfunktion.

·       Blutzuckerregulation: Einige Bitterstoffe haben die Fähigkeit, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, indem sie die Insulinempfindlichkeit verbessern. Dies kann besonders nützlich für Menschen mit Insulinresistenz oder Diabetes sein.

·       Immunsystemstärkung: Bitterstoffe können das Immunsystem stärken, indem sie die Produktion von weißen Blutkörperchen fördern und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Ein stärkeres Immunsystem kann Infektionen und Krankheiten effektiver abwehren.

·       Unterstützung der Darmgesundheit: Bitterstoffe fördern eine gesunde Darmflora, indem sie das Wachstum nützlicher Bakterien unterstützen und schädliche Bakterien hemmen. Dies trägt zu einer besseren Darmgesundheit und zur Vorbeugung von Magen-Darm-Erkrankungen bei.

·       Stimmungsaufhellung: Einige Bitterstoffe können sich positiv auf die Stimmung auswirken, indem sie die Produktion von Serotonin und Dopamin beeinflussen. Diese Neurotransmitter sind wichtig für die Regulierung der Stimmung und können bei der Behandlung von Depressionen und Angstzuständen helfen.

·       Förderung der Herzgesundheit: Bitterstoffe können zur Herzgesundheit beitragen, indem sie die Durchblutung verbessern und den Blutdruck regulieren. Ihre entzündungshemmenden Eigenschaften können auch dazu beitragen, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.

·       Antioxidative Wirkungen: Viele Bitterstoffe besitzen antioxidative Eigenschaften, die dabei helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren. Dies kann Zellschäden verhindern und das Risiko für chronische Erkrankungen wie Krebs reduzieren.

·       Verbesserung der Hautgesundheit: Bitterstoffe können auch positive Auswirkungen auf die Haut haben. Ihre entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften können Hautirritationen reduzieren und das Hautbild verbessern.

·       Förderung der geistigen Klarheit und Konzentration: Bitterstoffe können die geistige Leistungsfähigkeit steigern, indem sie die Durchblutung des Gehirns fördern und so die Konzentration und geistige Klarheit verbessern.

·       Hormonhaushalt regulieren: Einige Bitterstoffe wirken regulierend auf den Hormonhaushalt, was besonders für Frauen hilfreich sein kann, die unter hormonellen Schwankungen oder Menstruationsbeschwerden leiden.

 

In diesen Lebensmitteln stecken besonders viele Bitterstoffe

 Bitterstoffe finden sich überwiegend in Gemüse und Salat, verstecken sich aber auch in Obst und Heilkräutern. Die Wunderwaffen für Deine Gesundheit findest du zum Beispiel in diesen Lebensmitteln:

·       Chicorée

·       Radicchio

·       Endivien

·       Rucola

·       Löwenzahnblätter

·       Grünkohl

·       Rosenkohl

·       Artischocken

·       Brokkoli

·       Blumenkohl

·       Fenchel

·       Grapefruit

·       Pampelmuse

·       Zitronenschalen

·       Bitterorangen

·       Rote Beete

·       Spargel

·       Sellerie

·       Mangold

·       Kohlrabi

·       Radieschen

·       Meerrettich

·       Wasserkresse

·       Kapern

·       Oliven

·       Endivien

·       Senfblätter

·       Kurkuma

·       Ingwer

·       Grüner Tee

·       Mate-Tee

·       Hopfen

·       Bittermelone

·       Salbei

·       Rosmarin

·       Thymian

·       Basilikum

·       Wermut

·       Enzianwurzel

·       Angelika (Engelwurz)

·       Löwenzahnwurzel

·       Klettenwurzel

·       Berberitzen

·       Schafgarbe

·       Ginseng

·       Bittermandeln

·       Granatapfel

·       Kakaobohnen

·       Bittere Schokolade (hoher Kakaoanteil)

·       Rettich

·       Reishi

·       Chaga

 

Auch in wenigen verarbeiteten Produkten lassen sich Bitterstoffe finden. Bestes Beispiel: Schokolade mit einem hohem Kakaoanteil.

Diese solltest Du aufgrund des Kaloriengehalts wie hoch verarbeitete Lebensmittel jedoch nur in Maßen zu dir nehmen.

 

 Persönliches Fazit

 Bitterstoffe sind wahre Multitalente, wenn es um unsere Gesundheit geht. Sie unterstützen nicht nur die Verdauung und das Immunsystem, sondern tragen auch zur Regulierung des Blutzuckerspiegels und des Appetits bei. Durch die Integration von bitterstoffreichen Lebensmitteln wie Chicorée, Rucola und Grapefruit in die tägliche Ernährung können wir langfristig von diesen vielfältigen gesundheitlichen Vorteilen profitieren.

 Es lohnt sich, den oft vernachlässigten Bitterstoffen mehr Aufmerksamkeit zu schenken und sie regelmäßig in unseren Speiseplan zu integrieren. So können wir unser Wohlbefinden auf natürliche Weise fördern und unsere Gesundheit nachhaltig stärken.