6 häufige Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen

von Martin Krowicki, M.A.
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Lebensmittelallergie Titelbild

Eigentlich sollte sich unser Körper über gesunde und frische Lebensmittel freuen. Doch es gibt einige Lebensmittel(-gruppen), die unter Umständen Unverträglichkeiten auslösen können. Diese machen sich dann als häufige Nahrungsmittelallergien bemerkbar.

Leidest Du unter chronischer Müdigkeit, ständigem Hustenreiz, Blähbauch oder Übelkeit? Dann könnten Unverträglichkeiten auf bestimmte Lebensmittel bei Dir vorliegen.

Unverträglichkeiten in Form von Allergien oder Intoleranzen sind nicht weiter schlimm – Du musst nur wissen, auf welche Art von Lebensmitteln Dein Körper reagiert, um diese Lebensmittel zu meiden. Beschwerden lösen sich dann meist in Luft auf.

Übrigens: In unserem Podcast findest Du zu unserem heutigen Thema eine spannende Episode- viel Spaß beim Reinhören!

Hier findest Du häufige Nahrungsmittelallergien sowie -unverträglichkeiten und erfährst, wie Du sie identifizierst, und was Du tun kannst.

 

Intoleranz und Allergie – Was ist der Unterschied?

Der Unterschied zwischen einer Nahrungsmittelallergie und -intoleranz liegt in der zugrunde liegenden Reaktion des Körpers.

  • Wenn Du eine Nahrungsmittelallergie hast, wird die Reaktion von Deinem Immunsystem ausgelöst (z.B Erdnussallergie, Milchallergie, Weizenallergie).
  • Wenn Du dagegen eine Nahrungsmittelintoleranz hast, entsteht die Reaktion in Deinem Verdauungssystem (z.B. Laktoseintoleranz, Sorbitintoleranz, Fructoseintoleranz).

Zu den Symptomen einer Nahrungsmittelintoleranz zählen Blähungen, Durchfall, Verstopfung und Übelkeit. Chronische Müdigkeit steht ebenfalls in Verbindung mit Intoleranzen.

Symptome einer Nahrungsmittelallergie sind Nesselsucht, Schwellung, Juckreiz, Anaphylaxie (allergischer Schock) und Schwindel.

Während Allergien meist deutlich spürbar und sogar lebensbedrohlich sein können (z.B. Nussallergie, Erdnussallergie), sind Intoleranzen eher schleichend, aber ebenfalls eine Einschränkung für Deine Lebensqualität.

 

Häufige Nahrungsmittelallergien

Bei einer Allergie erkennt der Körper eigentlich ungefährliche Substanzen als bedrohliche Fremdkörper an und bildet dagegen Antikörper, meist von der Sorte IgE (Immunglobulin E). Allergien können schwere Folgen wie Atemfunktionsstörungen und geschwollene Schleimhäute mit sich bringen, oft sogar direkt nach dem Verzehr oder bei reinem Hautkontakt.

 

Symptome von Nahrungsmittelallergien:

  • Schwellungen der Schleimhäute und Atemwege (Atemnot)
  • Hautausschläge, Nesselsucht, juckende Haut
  • Atemprobleme und Asthma-ähnliche Symptome
  • Durchfall, Übelkeit, Magenprobleme und Erbrechen

 

3 Lebensmittel, die Allergien auslösen können:

Erdnüsse in Nahaufnahme

Erdnuss

Erdnüsse treten bei etwa 4 % der Kinder und etwa 8 % der Erwachsenen auf. Die Allergie bildet sich meist im Kindesalter aus und bleibt meist lebenslang bestehen. Die enthaltenen Allergene oder auch nur Spuren davon, können zu ernsthaften allergischen Reaktionen führen und sogar lebensbedrohlich werden. Auf Lebensmittelverpackungen findest Du oft den Hinweis: „Kann Spuren von (Erd)Nüssen enthalten“.

Glas das mit Milch aus Karaffe befüllt wird

Kuhmilch

Im Gegensatz zur Intoleranz ist die Kuhmilchallergie nicht auf den Milchzucker (Laktose) bezogen, sondern auf Proteinverbindungen in der Milch. Daher wird sie auch oft als Kuhmilcheiweißallergie bezeichnet.

Zwei rote Äpfel in Nahaufnahme

Apfel

Eine Apfelallergie tritt meist als Kreuzallergie auf, wobei die primäre Allergiequelle oft Birkenpollen sind. 70 % der Birkenallergiker reagieren auch auf Apfel. Die Art der Reaktion hängt oft auch von der gewählten Sorte ab. Einige Apfelsorten können oftmals problemlos vertragen werden.

 

Häufige Nahrungsmittelintoleranzen

Unser Körper kann durch unterschiedliche Prozesse und auf verschiedene Lebensmittelbestandteile eine Intoleranz entwickeln. Es kann sein, dass bestimme Enzyme nicht vorhanden sind oder zu wenig produziert werden, sodass Lebensmittel nicht in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt werden können. Oft ist es auch wahrscheinlich, dass bestimmte Transporteiweiße fehlen, welche die Nahrungsmittelbestandteile aus dem Darm nicht mehr richtig abtransportieren. Dort können Sie zu Reizungen und folgenden Symptomen führen:

 

Symptome von Intoleranzen:

  • Durchfall, Blähbauch, Völlegefühl, Übelkeit
  • Hautausschläge
  • Kopfschmerzen
  • dauerhafte Müdigkeit
  • laufende Nase
  • Hautrötungen und -unreinheiten

 

3 häufige Intoleranzen:

Milch in Glas und in Karaffe mit Garten im Hintergrund

Laktoseintoleranz

Um Milchzucker zu spalten und zu verwerten, benötigt der Körper ein Enzym namens Laktase. Wenn dieses Enzym nicht oder nur wenig vorhanden ist, kann es zu Problemen im Darmsystem kommen. Landet der unverdaute Milchzucker im Dickdarm, können Gärungsprozesse zu Beschwerden führen.

Fünf verschiedene Fruchtsäfte, ringsherum verstreutes Obst

Fruktoseintoleranz

Bei einer Fruktoseintoleranz kann der Körper den Fruchtzucker im Darm nicht richtig aufnehmen und in den Blutkreislauf überführen. So können Obst und Gemüse, aber auch Lebensmittel mit Fruchtzuckerzusatz (Süßigkeiten, Softdrinks) Beschwerden auslösen.

Weißwein- und Rotweinglas mit Trauben auf Holztisch

Histaminintoleranz

Histamin ist in Lebensmitteln enthalten, die einen Reifungsprozess durchlaufen. Dazu zählen verschiedene Obst- und Gemüsesorten, aber auch Wurst und Käse. Auch Wein enthält Histamin. Reichert sich dieses im Körper an, löst es Allergie-ähnliche Symptome aus, die auch recht zeitnah nach dem Verzehr spürbar werden können.

 

Häufige Nahrungsmittelallergien – Die 14 Allergene in der Übersicht

Eine kurze Übersicht über die wichtigsten Allergene:

  1. Erdnuss
  2. Kuhmilch
  3. Glutenhaltiges Getreide, Weizen (im Extremfall Zöliakie)
  4. Eier (sehr unterschätzt)
  5. Weichtiere
  6. Schalentiere
  7. Sulfide
  8. Fisch
  9. Lupine
  10. Schalenfrüchte (Nüsse)
  11. Sellerie
  12. Senf
  13. Sesam
  14. Soja

+ Apfel (kein offizielles Hauptallergen)

+ Honig (auch unterschätzt)

 

Wie teste ich Unverträglichkeiten?

Zur Diagnose von Allergien und Intoleranzen werden vom Arzt verschiedene Tests durchgeführt: Prick-Tests, Blutuntersuchungen, aber auch Provokationstests. Je nach Verdacht werden verschiedene Tests durchgeführt.

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Selbsttest via Fragebogen

Wir haben für Dich einen Schnelltest auf Lebensmittelunverträglichkeiten erstellt. Nutze unseren Fragebogen und erfahre anhand von 17 Fragen wie wahrscheinlich eine Unverträglichkeit bei Dir ist:

 

Bluttest auf Unverträglichkeiten

Eine recht neue, aber verlässliche Methode, sind Bluttests für zuhause. Der Hersteller Biobalance bietet mit dem Bluttest “Select 72″* die Möglichkeit, 72 frei wählbare Lebensmittel auf ihre Unverträglichkeit zu testen.

Der Test untersucht viele Sorten von Nüssen, Früchten, Gemüse, Kräuter, Getreide und Tierprodukten, darunter auch die oben genannten Lebensmittel.

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Die Darmgesundheit – Wichtige Ursache für Nahrungsmittelallergien

Die Forschung der letzten Jahre hat immer wieder bestätigt, dass die Darmgesundheit die wichtigste Grundlage für die Entstehung von Allergien ist, zusammen mit Vitamin D-Mangel.

Wenn Du unter Nahrungsallergien leidest, solltest Du natürlich die besagten Nahrungsmittel für eine Zeit lang meiden, damit sich das Immunsystem davon erholen kann. Gleichzeitig ist es wichtig, den Darm zu regenerieren, wenn hier Probleme vorliegen.

Einige wichtige Tipps dazu findest Du hier: Verdauungsprobleme behandeln.

Außerdem ist es wichtig, entzündungshemmende Lebensmittel zu konsumieren, welche die Darmgesundheit wieder herstellen, Entzündungen im Körper reduzieren, die Darmschleimhaut regenerieren und das Immunsystem beruhigen. Eine Auflistung einiger dieser Nahrungsmittel, die Du schnell und einfach in den Alltag integrieren kannst:

 

Unterschätzte Nahrungsergänzungsmittel gegen Allergien

Diese folgenden Nahrungsergänzungen helfen erwiesenermaßen, Allergien zu lindern und ergänzen eine gesunde Ernährung (Paleo Ernährung, Clean Eating) sehr gut:

  • Vitamin D*
  • Vitamin C
  • Curcumin (Kurkuma Extrakt)

 

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Fazit – Häufige Nahrungsmittelallergien

Lebensmittelunverträglichkeiten sind keine schlimme Diagnose, solange Du von Ihnen weißt. Solltest Du öfter unter den oben beschriebenen Symptomen leiden, dann ist ein Test auf Unverträglichkeiten ratsam. Das Weglassen provozierender Nahrungsmittel aus dem Ernährungsplan sorgt bei Betroffenen oft für schnelle Linderung.

Meine Partnerin hat zum Beispiel immer mit einem leichten Schnupfen zu kämpfen gehabt. Ursächlich war eine Intoleranz auf Haselnüsse, die wir dank einem Bluttest für Zuhause entdecken konnten. Da Haselnüsse in vielen Lebensmitteln enthalten sind, war es zunächst nicht so einfach, doch die Effekte auf die Gesundheit waren es allemal wert.

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