Viele Eltern kleiner Kinder bekommen es früher oder später mit Läusen zu tun. Doch wie wirst Du die lästigen Biester möglichst schnell, schonend und zuverlässig los? Alles Wichtige haben wir hier für Dich zusammengetragen. Das Gute ist: Läuse richtig zu behandeln, ist keine Raketenwissenschaft.

 

Womit kann ich Läuse richtig behandeln?

Es gibt verschiedene Mittel gegen Läuse und Nissen (Kopflauseier), die Du ausprobieren kannst. Bei der Auswahl spielen sowohl Wirksamkeit als auch mögliche Nebenwirkungen eine Rolle – und wie bequem sich die Läuse damit behandeln lassen.

 

Chemische Mittel zur Läusebehandlung

Für die Kopflausbehandlung werden bestimmte Insektizide aus der Familie der Pyrethroide eingesetzt. Diese Stofffamilie basiert auf einem natürlichen Insektizid aus der Chrysantheme. Für die Läusebehandlung werden vor allem Pyrethrum, Permethrin und Allethrin verwendet.

Rote Chrysanthemen

Nicht nur wunderschön anzusehen, sondern auch hilfreich gegen Läuse 🙂

Früher wirkten diese Mittel schnell und zuverlässig. Nutzt Du sie heute zur Behandlung von Läusen, solltest Du Dich darauf einstellen, dass die kleinen Blutsauger munter weiter krabbeln. Durch den langjährigen Einsatz und die enge chemische Verwandtschaft der Stoffe haben die Parasiten Resistenzen entwickelt. Wie weit diese bei Läusen inzwischen verbreitet sind, ist in Deutschland noch nicht untersucht worden.

Wenn Du mit einem dieser Mittel Läuse loswerden möchtest, solltest Du hinterher genau kontrollieren, ob die Behandlung erfolgreich war.

 

Physikalische Mittel zur Kopflausbehandlung

Physikalische Mittel haben durch ihr Wirkprinzip einen entscheidenden Vorteil gegenüber chemischen: Eine Resistenzbildung ist nicht möglich. Richtig angewendet, helfen diese Mittel also zuverlässig. Wenn Du Läuse mit physikalischen Mitteln behandeln willst, hast Du die Wahl zwischen einem Läusekamm, flüssigen Paraffinen und Silikonöl, dem sogenannten Dimeticon.

Läusekamm im Einsatz auf Kopfhaaren in Nahaufnahme

Ein altbewährter Helfer im Kampf gegen Läuse: der Läusekamm

Der Läusekamm eignet sich perfekt dazu, Läuse und Nissen aus dem Haar zu entfernen. Vor dem Kämmen solltest Du die Haare waschen und dann das feuchte Haar Strähne für Strähne langsam und gründlich durchkämmen. Dafür beginnst Du am Haaransatz und kämmst die jeweilige Strähne bis zu den Haarspitzen durch.

Das wiederholst Du bei jeder Strähne zwei- bis dreimal. Bevor Du zur nächsten Strähne übergehst, solltest Du den Kamm auf einem Küchenpapier ausstreichen. Auf dem weißen Untergrund siehst Du gut, wie viele Läuse und Nissen Du entfernt hast.

Wichtig: Der Läusekamm eignet sich prima als Ergänzung, aber nicht als alleiniges Mittel für die Kopflausbehandlung, da Du nie sicher sein kannst, alle erwischt zu haben. Dafür gibt es die anderen beiden Gruppen der physikalischen Mittel.

Sowohl mit dickflüssigem Paraffin als auch mit Dimeticon lassen sich Läuse zuverlässig behandeln. Beide Stoffe überziehen Läuse und Nissen mit einer luftdichten Ölschicht. Zum einen werden die erwachsenen Läuse dadurch in ihrer Mobilität eingeschränkt. Zum anderen ersticken die Parasiten und ihre Eier, da kein Sauerstoff mehr durchkommt.

Wie und wie lange das jeweilige Präparat einwirken muss, ist von Mittel zu Mittel unterschiedlich. Hier gilt es, den Beipackzettel gründlich zu lesen, bevor Du anfängst, die Läuse zu behandeln.

 

Läuse alternativ behandeln – ein Blick in die Naturapotheke

Neben den bewährten und zugelassenen Helferlein aus der Apotheke gibt es eine Menge Alternativen, wie sich Läuse noch behandeln lassen. Besonders bewährt haben sich bestimmte Pflanzen bzw. deren Stoffe, die chemisch und physikalisch wirken.

Neem-Extrakt in verschiedenen Stufen vor grünem Hintergrund

Neemextrakt wird aus Mahagonihölzern gewonnen

Dazu zählen Tropfen und Sprays mit Kokosnussöl, diverse Speiseöle oder ätherische Öle aus Ylang-Ylang, Ingwer, Eukalyptus oder Anis.

Ozonisiertes Olivenöl hat sich in einigen Studien ebenfalls als effektiv erwiesen.

Zudem wird Neemextrakt gern zu Läusebehandlung eingesetzt. Neem ist nicht nur im Garten effektiv bei der Lausbekämpfung, sondern auch am eigenen Körper. Die ätherischen Öle der Neempflanze greifen die Läuse direkt an und schränken ihre Beweglichkeit ein.

Bewährt hat sich auch Schwarzkümmelöl. Es enthält ätherische Öle und Stoffe, vor denen die Läuse Reißaus nehmen. Hilfreich ist es übrigens auch im Kampf gegen Mücken und Borreliose. Doch zurück zu den Läusen: Einfach nach dem Haarewaschen einige Tropfen Öl in den Händen verteilen und in die noch nassen Haare und Kopfhaut einmassieren. 30 Minuten einziehen lassen, danach abwaschen. Täglich wiederholen.

Die Wirkung dieser Mittel ist aktuell noch nicht durch Studien belegt. Was nicht heißen muss, dass sie nicht wirken – andernfalls hätten sie sich nicht als Hausmittel durchgesetzt.

Ob Du Läuse damit erfolgreich behandeln kannst, und zwar im Alleingang, bleibt dennoch fraglich. Zusammen mit den anderen Tipps aus diesem Beitrag stehen die Chancen auf Erfolg gut.

 

Was muss ich bei der Läusebehandlung beachten?

Wichtig ist immer: Vor dem Beginn der Kopflausbehandlung gründlich die Anleitung für das Mittel studieren, für das Du Dich entschieden hast. Zum einen kannst Du es dann richtig anwenden. Zum anderen sind einige für kleine Kinder oder Schwangere nicht empfohlen. Das ist vor allem bei chemischen der Fall. Den Hinweis dazu findest Du ebenfalls im Beipackzettel.

Außerdem musst Du die Läuse bei den meisten Mitteln mehrmals behandeln. Denn weder chemische noch physikalische Läusemittel töten die Nissen immer zuverlässig ab bzw. entfernen sie vollständig. Deshalb schlüpfen nach einigen Tagen eventuell neue Läuse. Um sie zu erwischen, musst Du die Behandlung mindestens einmal wiederholen.

Für den optimalen Behandlungserfolg solltest Du das Mittel zudem gleichmäßig auf der Kopfhaut und im Haar verteilen und die angegebene Einwirkzeit einhalten.

Übrigens: Nur beim Läusekamm gilt, dass das Haar feucht sein sollte. Bei allen anderen Mitteln gegen Läuse solltest Du das trockene Haar behandeln.