Reizhusten ist sehr unangenehm, insbesondere nachts, wenn der Körper nach Schlaf verlangt oder in unpassenden Momenten wie einem Meeting. Zu allem Überfluss tritt selbst nach langanhaltenden Attacken keine Besserung ein.

Wir haben für Dich genauer hingeschaut und klären auf, was trockener Husten ist, was ihn verursacht und was dagegen hilft.

 

Was ist Reizhusten?

Mediziner unterscheiden zwischen produktivem und unproduktivem Husten, auch bekannt als trockener Husten oder Reizhusten. Bei produktivem Husten befördert der Körper spürbar Schleim aus dem Organismus, während beim Reizhusten trotz teilweise sehr heftiger Anfälle kein Auswurf entsteht.

Typisch für den trockenen Husten ist das laute, pfeifende bis bellende Hustengeräusch und der kaum zu unterdrückende Hustenreiz. Oft fühlt sich der Hals rau oder kratzig an. Vielleicht hast Du sogar Halsschmerzen.

Ebenfalls typisch für Reizhusten: Er kann sich in der Nacht so verstärken, dass Du kaum Schlaf findest. Manchmal helfen dann selbst bewährte Hausmittel gegen Reizhusten nicht mehr und Du musst zu starken Hustenstillern greifen, um erholsam schlafen zu können – oder zu natürlichen Hausmitteln.

Hausmittel gegen Reizhusten

Zunächst solltest Du altbewährte Hausmittel nutzen, um den Reizhusten zu lindern

 

Was geschieht bei Reizhusten im Körper?

Husten ist grundsätzlich eine Schutzreaktion des Körpers. Er soll die Atemwege von Schleim, Keimen, Staub oder eingedrungenen Fremdkörpern befreien. Daher ist der Hustenreflex lebensnotwendig.

Dabei nehmen Rezeptoren wahr, ob der Körper etwas loswerden muss, was die Flimmerhärchen der Atemwege schlecht oder nicht schnell genug nach draußen befördern können. Sie lösen dann den Reflexbogen aus, der dem Gehirn sagt: „Jetzt bitte husten.“

Kommt es zu einem chronischen Reizhusten, lässt sich zu gängigen Ursachen wie einem Infekt oft keine Verbindung mehr herstellen. Der Husten hat sich verselbständigt, und die Rezeptoren sind dauerhaft aktiv. Die Ursachensuche sollte am besten mit medizinischem Fachpersonal erfolgen.

 

Reizhusten und seine Ursachen

Reizhusten kann eine ganze Reihe von Ursachen haben. Die häufigste und wohl bekannteste ist die klassische Erkältung oder die Nachwirkung einer viralen Infektion. Reizhusten und ein vermindertes Lungenvolumen sind auch Covid-Langzeitwirkungen.

Bist Du nicht erkältet und leidest längerfristig an Hustenreiz, solltest Du einen Arzt aufsuchen. Hinter chronischem Reizhusten stecken unter Umständen ernste Ursachen. Dasselbe gilt natürlich, wenn Dein Husten nach einer Erkältung einfach nicht verschwinden will.

Neben einigen Infektionskrankheiten gehen unter anderem Asthma bronchiale, Allergien und chronische Lungenerkrankungen wie COPD mit einem hartnäckigen Reizhusten einher. Einige Schadstoffe in der Atemluft wie Tabakrauch, Chemikalien oder ein qualmender Ofen können die Lunge so belasten, dass Du an einem trockenen Husten leidest.

Nicht immer muss die Ursache primär von der Lunge ausgehen. Auch die Refluxkrankheit kann Hustenreiz verursachen, wenn der säurehaltige Mageninhalt weit genug aufsteigt [1]. Dazu kann es bei einem übersäuerten, aber auch bei einem untersäuerten Magen kommen. Mit einem einfachen Natron-Test kannst Du herausfinden, was bei Dir vorliegt, und entsprechend reagieren.

Eventuell gehörst Du zu den Menschen, die auf psychische Belastungen wie Stress, einer Angsterkrankung oder Depression mit Reizhusten reagieren.

Auch Schilddrüsenerkrankungen können verantwortlich sein. Das liegt daran, dass die Schilddrüse im Falle einer Entzündung oder Unterfunktion auf die Luftröhre drückt, was sich als Hustenreiz äußern kann. So klagen viele Hashimoto-Patienten über dauerhaften Husten.

Kommt keine dieser Ursachen infrage, wirf einen Blick in Deinen Medikamentenschrank. ACE-Hemmer und einige andere Arzneimittel können ebenfalls trockenen Reizhusten verursachen [2].

Mann in grauem Pullover drückt sich auf gereizten Magen.

Ein übersäuerter Magen kann zu Reizhusten führen

 

Reizhusten – wann der Hustenreiz zum Problem wird

Reizhusten ist lästig. Wird er sehr heftig, kann er Begleiterscheinungen haben, die über nächtliche Hustenattacken und die draus folgende Schlaflosigkeit hinaus gehen.

Der Husten kann im Hals Nebenerscheinungen hervorrufen. Vor allem, wenn Du ständig hustest, können ein Kratzen und Heiserkeit folgen.

Heftige Hustenattacken setzen den Körper im wahrsten Sinne des Wortes unter Druck. Die Folge: Es kann zu Kopfschmerzen und manchmal sogar zu Einblutungen an der Bindehaut des Auges kommen.

Auch Nasenbluten kann eine Folge des Hustenreizes sein, weil unter Umständen feine Äderchen in der Nase platzen. Möglicherweise wird Dir von einer intensiven Hustenattacke auch schlecht.

Da sich der Druck, der beim Husten entsteht, auch auf den Unterleib niederschlägt, kann eine Hustenattacke in einigen Fällen zu Inkontinenz führen [3]. Das ist vor allem bei Frauen nach einer Geburt oder bei Menschen mit einem generell schwachen Beckenboden der Fall.

Junge Frau hält sich die schmerzenden Schläfen.

Auch Kopfschmerzen können die Folge von lang anhaltendem Reizhusten sein

 

Reizhusten – was hilft? Hausmittel und mehr

Abschließend möchte ich Dir gerne noch einige hilfreiche Hausmittel und Tipps gegen Reizhusten mitgeben. Diese können Dir dabei helfen, die Ursachen anzugehen und Symptome zu lindern. Eine ärztliche Beratung ersetzen sie aber nicht. Lies Dir daher bitte die oben genannten Ursachen gut durch und überlege, was bei Dir relevant sein könnte.

Hilfreiche Hausmittel und Tipps gegen Reizhusten:

  • Kräutertee: Tee aus Wildkräutern, wie Spitzwegerich oder Fenchel, und Honig löst Schleim, lindert aber auch den Hustenreiz. Ingwertee mit Zitrone und Honig hat sich ebenfalls bewährt.
  • Erkältungsbalsam: Ein Erkältungsbalsam von außen auf die Lunge/rechte Brust aufgetragen, beruhigt und weitet die Atemwege. Verantwortlich dafür sind die ätherischen Öle Kampfer und Menthol.
  • Infrarotlicht: Direktes Infrarotlicht auf den Oberkörper beruhigt, lindert Entzündungen und stärkt sowohl Immunsystem als auch die Mitochondrien im betroffenen Gewebe.
  • Ätherische Öle: Ätherisches Öl aus Pfefferminze, Kamille, Eukalyptus und Zirbe beruhigen die Atemwege. Du kannst sie abends auf Dein Kopfkissen träufeln oder mithilfe von Aromaöldiffusern in der Raumluft verteilen.
  • CBD-Öl: 50 mg CBD-Öl früh oder abends können ebenfalls Immunsystem und Atemwege beruhigen und haben sich sehr bewährt.
  • Omega-3-Fettsäuren: Studien und Erfahrungen konnten zeigen, dass der Körper bei einem Omega-3-Mangel stärker zu Entzündungen und Hypersensibilitätsreaktionen wie dauerhaftem Husten neigt. Eine ausreichende Versorgung ist daher empfehlenswert.

Diese Hausmittel und Tipps haben sich bewährt und können Dir sofortige und nachhaltige Linderung verschaffen. Ich hoffe, sie helfen Dir, Deinen Reizhusten endlich zu lindern.

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