Wenn die Tage draußen länger und wärmer werden, beginnt ein alljährlicher Kampf in Deutschland: Mensch gegen Mücke. Wir möchten gern viel Zeit in der Natur und an der frischen Luft verbringen und auch unsere Wohnungen und Häuser durchlüften – aber die kleinen Blutsauger sollen uns bitteschön fernbleiben.
In diesem Beitrag versorgen wir Dich mit Tipps gegen Mücken und informieren Dich über Hausmittel, mit denen Du gegen die lästigen Biester im Haus vorgehen kannst!
Mücken – für die einen lästig, für andere gefährlich
Es gibt Tausende verschiedene Mückenarten auf der Erde. Zu den ungefährlichen zählt beispielsweise die Schnake; sie erschreckt einige Menschen durch ihre Größe, aber anhaben kann sie uns nichts.
Weit mehr Probleme bereitet uns die gemeine Stechmücke. Weltweit gibt es ca. 3600 verschiedene Stechmückenarten. Hierzu zählen auch Moskitos (was nichts anderes als „Mücke“ bedeutet).
Stechmücken haben eine Lebenserwartung von nur 7 Tagen – so viel Zeit bleibt ihnen, um sich fortzupflanzen. Während sich männliche Mücken von Nektar und zuckerhaltigen Pflanzensäften ernähren, sind weibliche Mücken als klassische Parasiten auf Blut angewiesen.
Sie saugen es, um daraus Proteine wie Hämoglobin, Albumin, Eisen und Porphyrin-Verbindungen zu gewinnen. Diese benötigen sie zur Produktion von Eiern.
Innerhalb einer Woche müssen die Mückenweibchen einen Wirt finden und ihn „anzapfen“, bevor sie sterben – no pressure! Na ja, immerhin bleibt ihnen mehr Zeit als Eintagsfliegen.
Beim Stechen können Mücken durch Bakterien, Viren und Kleinstparasiten Krankheiten übertragen. Malaria und Denguefieber sind die bekanntesten Beispiele dafür. In tropischen Gebieten stellen sie ein großes Problem dar.
Leider sorgt der Klimawandel dafür, dass immer mehr tropische Mückenarten nach Deutschland gelangen und damit auch die Krankheiten, die sie verbreiten können. In Augsburg habe ich bereits die ein oder andere tropische Tigermücke gesichtet. Mit anderen Worten: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Malaria auch hierzulande ein Thema wird.
Stechmücken sind nicht nur lästig und nächtliche Ruhestörer, einige Exemplare können Krankheiten übertragen. Aus diesem Grund möchten wir Dir aufzeigen, welche Tipps gegen Mücken die besten sind.
Wo sind besonders viele Mücken zu erwarten?
Es gibt zwei Gegenden, in denen sich besonders viele Mücken tummeln, da sie ihnen ideale Lebensbedingungen bieten:
- Im Grünen: Das bedeutet, wenn die Wohnung/das Haus in der Nähe eines Waldes, Parks oder großen Gartens liegt, ist mit Mücken zu rechnen. Denn hier finden Männchen und Weibchen genug Nektar und Rückzugsorte, um von dort aus ihre Expeditionen zu starten.
- An Süßwasser: In der Nähe eines Bachs, Flusses, Sees oder Teichs nimmt die Frequenz der Blutsauger deutlich zu. Denn hier können die Weibchen ihre Eier.
Wohnst Du in der Nähe eines größeren Grüngürtels oder Süßwassergewässers? Falls ja, weißt Du nun, warum Du des Öfteren in den Genuss von Mücken in den eigenen vier Wänden kommst.
Warum stechen Mücken die einen mehr, andere weniger?
Darüber diskutieren Menschen seit … nun ja, wahrscheinlich schon immer. Es ist aber auch unfair: Sitzt man mit Freunden oder der Familie gemütlich im Garten, um den warmen Sommertag ausklingen zu lassen, verteilen sich die Biester nicht gleichermaßen, sondern nehmen einige mehr ins Visier als andere. Aber woran liegt das?
Mir wurde früher erzählt, das liege daran, dass ich „süßes Blut“ hätte. Dieses würde das Interesse der Mücken wecken, denn „saures Blut“ würden sie verschmähen. Studien zufolge gibt es so etwas wie „süßes oder saures Blut“ allerdings nicht.
Worauf Mücken ansprechen, ist unsere Hautflora. Genauer gesagt, die Stoffwechselprodukte, die unsere Hautflora (bestehend aus Bakterien und Mikropilzen) aus dem produziert, was wir ausschwitzen. Ob die Draculas in Miniatur Gefallen an uns finden, hängt also von der Zusammensetzung unserer Hautflora ab sowie davon, was und wie viel wir ausschwitzen.
Ernährung, Sport, Stress, Nährstoffmängel, Kosmetikprodukte, genetische Veranlagung – dies alles hat einen Einfluss auf unsere Hautflora und Schweißproduktion.
Besonders Kosmetikprodukte werden gerne unterschätzt, denn der rege Gebrauch von Shampoo, Duschgel und Parfüm, die unsere Hautflora empfindlich stören und teilweise künstliche Geruchsstoffe enthalten, die Mücken anlocken können, haben einen großen Einfluss auf die Mückenplage um uns herum.
Schweiß- und Körpergeruch sowie süße Duftstoffe ziehen Mücken also magisch an.
Kommen wir nun zum eigentlichen Thema: Welche Hausmittel helfen gegen Mücken?
Was hilft gegen Mücken im Haus?
Am wichtigsten ist es, Mücken am Eindringen zu hindern. Da der Mensch auf frische Luft angewiesen ist, sind Fliegengitter an den Fenstern und eine Fliegengittertür an den Nebenein- und -ausgängen empfehlenswert. Mittlerweile gibt es sehr robuste und einfach anzubringende Fliegengittertüren für den Hausgebrauch, die ohne Einsatz einer Bohrmaschine installiert werden können.
Auch ein Moskitonetz über dem Bett kann Abhilfe schaffen, wenn sich öfters die ein oder andere Mücke ins Schlafzimmer verirrt und man sich auch im Haus mechanisch schützen möchte.
Tipps gegen Mücken – diese Hausmittel helfen
Ich möchte Dir 6 unterschätzte und wertvolle Hausmittel gegen Mücken vorstellen. Diese halten die kleinen Blutsauger aus den eigenen vier Wänden fern. Teilweise kann man diese Tipps auch im Freien umsetzen.
#1 Studentenblumen
Studentenblumen (Tagetes), auch türkische Nelke genannt, ist eine in Gartenmärkten günstig zu erwerbende Pflanze für Balkon, Fensterbrett und Garten. Sie verströmen viel Eugenol – ein ätherisches Öl, das Mücken nicht mögen.
Ein Topf mit Studentenblumen an den Eingängen oder Schlafzimmerfenstern trägt dazu bei, dass sich Mücken fernhalten.
#2 Mücken-Ultraschall
Ein Mücken-Ultraschall lässt sich in jede Steckdose stecken und sendet einen Ton aus, den wir Menschen nicht hören können – dafür aber Mücken. Empfehlenswert ist es, sie an den Eingängen, auf dem Balkon und der Terrasse zu installieren.
#3 Kräuter
Aromatische Kräuter mögen Mücken auch nicht. Warum ist noch nicht geklärt. Da Mücken einen sehr feinen Geruchssinn haben, könnte es sein, dass ihnen der Geruch zu intensiv ist. Kräuter in der Wohnung, auf dem Balkon und der Terrasse sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch nützlich.
Besonders effektiv: Lavendel, Zitronenmelisse, Salbei, Katzenminze, Pfefferminze und Koriander.
#4 Ätherische Öle
Auch die Essenzen aus Gewürzen, Kräutern, Früchten und anderem – sprich ätherische Öle – halten Mücken fern. Der Klassiker ist ätherisches Zitronenöl, auf Sitzmöbel, Kopfkissen oder Türrahmen geträufelt. Auch ein Aroma-Zerstäuber hilft.
Neben Zitrone eignet sich Lavendel, um Mücken fernzuhalten.
#5 Schwarzkümmelöl
Schwarzkümmelöl mögen Mücken gar nicht, es ist ihnen zu aromatisch. Bei innerer Anwendung (sprich: als Teil der Ernährung) beeinflusst es die Hautflora sehr stark.
Allerdings eignet es sich auch für die äußere Anwendung: Ein paar Tropfen auf die Haut aufgetragen, mit ein wenig ätherischem Öl vermischt, und man wird weniger malträtiert.
Andere Öle wie Olivenöl oder Hanföl scheinen dagegen nicht zu funktionieren.
#6 Zirbenbett
Ein Bett aus Zirbenholz ist ein kostspieliger, aber durchaus nennenswerter Geheimtipp. Zirbenholz enthält jede Menge ätherisches Zirbenöl, das Mücken aus dem Schlafzimmer fernhält. Das Öl ist wissenschaftlich gut erforscht und beeinflusst die Schlafqualität und Schlafhygiene sehr gut.
Wer sich kein Zirbenbett anschaffen möchte, der kann alternativ zu ätherischem Zirbenöl greifen.
#7 Apfelessig
Apfelessig hält auch Insekten fern. Hier gilt dasselbe wie mit Schwarzkümmelöl: auf die Haut auftragen oder regelmäßig in die Ernährung integrieren. Kenner trinken Apfelessig mit Honig in warmem Wasser, kurz bevor sie ins Freie gehen, um Mücken fernzuhalten.
Achte darauf, dass es sich um naturtrüben Bio-Apfelessig handelt.
#8 Keine Brutstätten bieten
Kein Hausmittel im eigentlichen Sinne, aber dennoch wichtig: Sorge dafür, dass Mücken keine Möglichkeit haben, zu brüten. Im Garten oder auf dem Balkon sollten demnach keine gefüllten Gießkannen stehen. Wasser, das sich in Untersetzern, Vogeltränken oder Planschbecken sammelt, sollte regelmäßig ausgetauscht werden. Außerdem empfiehlt es sich, Regentonnen abzudecken.
Tipps bei Stichen
Gelegentlich einen Stich abzufassen, wird sich nicht vermeiden lassen, doch auch in diesem Fall stehen Dir einige Möglichkeiten offen:
- Kühlung lindert den Juckreiz und hemmt den Entzündungsprozess.
- Doch auch das Gegenteil – Hitze – ist wirkungsvoll, da sie zum Zerfall der Proteine im Mückenspeichel führt. Tipp: Einen Teelöffel erhitzen und vorsichtig auf den Stich drücken. Achte darauf, dass er nicht zu heiß wird, um Verbrennungen zu vermeiden.
- Aloe Vera, Zwiebel, und Spitzwegerich lindern den Juckreiz.
- Mit einer Essigwasserkompresse kannst Du die Stelle desinfizieren und kühlen.
Fazit zum Thema Tipps gegen Mücken
Es gibt einige natürliche Methoden, Mücken fernzuhalten, bevor man zu Sprays greift, die mit schädlichen Chemikalien versetzt sind. Von den genannten Methoden sind alle miteinander kombinierbar und unterstützen sich sogar gegenseitig.
Was sind Deine liebsten Tipps und Hausmittel gegen Mücken? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!