Hausmittel gegen Fieber eignen sich vor allem, wenn die Körpertemperatur leicht erhöht ist. Obendrein helfen sie, die Immunabwehr zu unterstützen. Im folgenden Beitrag stellen wir Dir deshalb fünf bewährte Hausmittel vor. Zuvor informieren wir Dich noch darüber, was Fieber ist, wie es entsteht und welche Funktion es erfüllt, denn obwohl es unangenehm für uns ist, hat es einen gesundheitlichen Nutzen.

 

Was ist Fieber und wozu entsteht es?

Fieber ist ein Symptom, das bei verschiedenen Krankheiten, beispielsweise einer Erkältung (grippaler Infekt), auftreten kann. Die normale Körpertemperatur des Menschen beträgt in etwa 36 bis 37 Grad Celsius.[1] Steigt sie darüber hinaus, kommt es zu Fieber.

Dabei übernimmt das Fieber eine wichtige Funktion in unserem Körper: Gelangen Krankheitserreger in den Organismus, setzen diese Botenstoffe frei, welche im Gehirn den Befehl zur Erhöhung der Körpertemperatur veranlassen. Durch die steigende Temperatur wird der Ablauf wichtiger Prozesse beschleunigt. So soll zum Beispiel durch Fieber das Immunsystem zusätzlich angeregt werden, wodurch es besser gegen Bakterien oder Viren ankämpfen kann.

Bakterien und Pilze mögen Hitze gar nicht und können damit leichter abgetötet werden. Viren sind da schon resistenter.

Schon gewusst?
Fieber ist ein aus der Evolution konservierter Mechanismus, durch den sich der Mensch gegen bakterielle und fungale Erreger (Pilze) besser schützen kann. Denn die mögen Hitze gar nicht. Bei viralen Infekten, wie z. B. Corona oder Grippe, ist es komplizierter: Viren sind resistenter gegen hohe Temperaturen. Dennoch profitiert unsere Immunabwehr davon. Zumindest so lange, bis es zu heiß wird und der Körper sich durch das Fieber selbst schadet. Ist dieser Punkt erreicht, sollten fiebersenkende Mittel oder ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Ab wann man Fieber hat, ist fest definiert. Folgende Einteilung gilt unter Experten als gängig:

  • leichtes Fieber: 38,1 bis 38,5 Grad Celsius
  • mäßiges Fieber: 37,6 bis 39,0 Grad Celsius
  • hohes Fieber: 39,1 bis 39,9 Grad Celsius
  • sehr hohes Fieber: 40,0 bis 42,0 Grad Celsius[2]

Wie hoch das Fieber ausfällt, ist je nach Krankheitsbild unterschiedlich. Während es bei einer Grippe (Influenza) meist zu höheren Temperaturanstiegen kommt, haben Betroffene mit einer Erkältung – wenn überhaupt – oft nur leichtes Fieber.

Kind liegt im Bett, Fieberthermomter, Fieber

Prinzipiell ist Fieber eine Schutzreaktion des Körpers. Ist diese zu stark, kann Fiebersenkung wichtig werden.

 

Wie verläuft Fieber?

Ein Fieberschub besteht aus drei Phasen: Zunächst kommt es zu einem Anstieg der Temperatur, anschließend wird sie auf erhöhtem Niveau gehalten. In der letzten Phase sinkt sie wieder ab.

In der Regel treten zusätzliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit auf. Typisch sind zudem eine erhöhte Atemfrequenz und ein schnellerer Puls.

Meist kommt es auch zu Schüttelfrost. Dieser entsteht, weil die Muskeln dazu angeregt werden, mehr Wärme zu produzieren, was Muskelzittern zur Folge hat. Zugleich drosselt der Körper die Wärmeabgabe über die Haut.

Wenn der Körper das Fieber wieder senkt, kehrt sich dieser Mechanismus um: Die überschüssige Wärme wird vermehrt über die Haut abgegeben, was sich in Form von Röte, erhöhter Schweißproduktion und Durst bemerkbar macht. Von daher ist es äußerst wichtig, dass Du viel trinkst, wenn Du Fieber hast.

 

Welche fünf Hausmittel können Dir bei Fieber helfen?

Wenn Du unter hohem Fieber leidest, solltest Du immer einen Arzt aufsuchen, damit er die Ursache herausfindet und eine passende Behandlung einleitet. Grundsätzlich ist Fieber aber eine wichtige Reaktion des Körpers auf einen Krankheitserreger und damit nützlich. Ist sie jedoch zu stark oder fehlgeleitet (z. B. bei viralen Infekten), kann eine Fiebersenkung sinnvoll sein und die Immunabwehr unterstützen.

Bei leichtem Fieber im Rahmen einer Erkältung ist ein Arztbesuch nicht nötig. Trotzdem gibt es einiges, das Du selbst tun kannst. Wir stellen Dir die 5 bekanntesten Hausmittel gegen Fieber vor!

 

#1 Wadenwickel

Schon Oma wusste, dass Wadenwickel als Hausmittel gegen Fieber wohltuend wirken. Werden die nassen Wickel auf die warme Haut gelegt, sorgt das für Verdunstungskälte, die das Fieber senken kann. Dabei ist es ganz einfach, Wadenwickel zu machen. Du brauchst dafür nur zwei saubere Baumwolltücher und zwei Handtücher.

  • Halte die Baumwolltücher unter lauwarmes Wasser und wringe sie anschließend gut aus.
  • Wickle sie dann um die Waden.
  • Fixiere die feuchten Wickel jeweils mit einem der beiden trockenen Handtücher.
  • Anschließend lässt Du die Wickel etwa für 10 bis maximal 15 Minuten auf Deinen Beinen.[3]

Solltest Du dadurch frieren, kannst Du sie früher abnehmen. Die Anwendung kannst Du mehrmals täglich wiederholen.

 

#2 Leckere Kräutertees

Was noch gegen Fieber hilft? Als Hausmittel haben sich Kräutertees bewährt. Verschiedenen Teesorten werden schweißtreibende und fiebersenkende Eigenschaften nachgesagt. Hierzu zählen beispielsweise Aufgüsse aus:

  • Salbei
  • Kamille
  • Pfefferminze
  • Holunderblüten

Ingwer hat sich auch bewährt, ist jedoch kein Kraut, sondern ein Gewürz.

Besonders beliebt bei Grippe sind Tees aus Lindenblüten. Diese wirken fiebersenkend und unterstützen die körpereigenen Prozesse, die bei der Immunreaktion ablaufen. Sie wirken außerdem schleimlösend, schweißfördernd sowie beruhigend und sorgen bei erkältungsbedingtem Husten für Linderung. Einen Lindenblütenaufguss bereitest Du wie folgt zu:

  • Übergieße 1 bis 2 Gramm Lindenblüten mit etwa 150 Milliliter kochendem Wasser.
  • Lasse den Sud für 5 bis 10 Minuten ziehen.
  • Seihe dann die Lindenblüten ab.[4]

Du kannst Lindenblüten entweder als fertige Teemischung in der Apotheke oder im Drogeriemarkt kaufen. Alternativ kannst Du sie selbst ernten und anschließend trocknen lassen. Um das Fieber mithilfe von Hausmitteln zu senken, kannst Du bis zu 4 Tassen Lindenblütentee am Tag trinken.4

 

Lindenblüten als Hausmittel gegen Fieber- Blühender Lindenbaum in Nahaufnahme

Lindenblüten wirken nicht nur beruhigend, sondern können auch bei Fieber helfen

 

#3 Waschungen

Für eine Waschung befeuchtest Du zunächst einen Waschlappen mit lauwarmem Wasser. Streiche dann mit dem feuchten Lappen von den Händen beginnend über die Arme, den Hals, die Brust und den Rest des Körpers. Führe dabei sanfte kreisende Bewegungen aus, um zusätzlich die Durchblutung anzukurbeln.

Wenn Du damit fertig bist, trockne Dich nicht ab, um den kühlenden Effekt möglichst lange zu erhalten. Stattdessen solltest Du Dir bequeme, warme Kleidung anziehen und Dich ins Bett kuscheln. Waschungen sind vor allem für Kinder als Hausmittel gegen Fieber gut geeignet, da sie es sanft senken.

 

#4 Essigstrümpfe

Wenn es darum geht, Fieber zu senken, wirken Essigstrümpfe als Hausmittel ähnlich kühlend wie Wadenwickel. Für die Anwendung vermischst Du zuerst einen halben Liter Wasser und drei Esslöffel Essig. Weißwein- oder Apfelessig können dafür verwendet werden.[5] Tunke anschließend ein altes Paar Socken in die Flüssigkeit. Wringe diese gut aus und ziehe sie über beide Füße (im Optimalfall bis hoch zu den Waden).

Damit Dir nicht kalt wird, ziehst Du am besten noch ein zweites, trockenes Paar dicker Wollsocken über die Essigstrümpfe. So gelangen auch keine Essigflecken auf Unterlagen wie Sofa oder Bett. Die in Essig getunkten Strümpfe kannst Du bis zu einer Stunde lang anbehalten.5 Doch auch hier gilt: Solltest Du anfangen zu frieren, zieh sie eher aus.

Bewährte Hausmittel gegen Fieber

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#5 Das Erkältungsbad

Tritt die erhöhte Körpertemperatur im Rahmen eines grippalen Infekts auf, kann ein Erkältungsbad als Hausmittel gegen Fieber sinnvoll sein. Dieses wirkt zum einen schweißtreibend und senkt mitunter erhöhte Körpertemperaturen. Zum anderen wird durch den aufsteigenden Wasserdampf festsitzendes Nasensekret gelöst, was zum besseren Durchatmen beiträgt.

Wichtig ist bei einem Erkältungsbad, dass das Wasser zwar angenehm warm, aber nicht zu heiß ist. Zu hohe Temperaturen könnten den durch das Fieber ohnehin geschwächten Körper zusätzlich belasten und zu Kreislaufbeschwerden wie beispielsweise Schwindel führen.

Als angemessen gilt eine Wassertemperatur von etwa 38 Grad und eine Badedauer von circa 30 Minuten.[6] In Drogeriemärkten oder Apotheken kannst Du spezielle Badezusätze, zum Beispiel aus Fichtennadelöl, kaufen, deren Inhaltsstoffe bei Erkältungen wohltuend wirken.

Erkältungsbad als Hausmittel gegen Fieber. Mit Blüten und Orangenscheiben dekorierte Badewanne mit Kerzen

Nicht nur schön und entspannend, sondern auch ein bewährtes Hausmittel – das Erkältungsbad!

 

Fazit – die besten Hausmittel gegen Fieber

Mit diesen fünf Fieber senkenden Hausmitteln bist Du bestens gerüstet. Das Wichtigste ist und bleibt aber, auf Deinen Körper und seine Bedürfnisse zu achten. Wenn Dir bestimmte Hausmittel nicht weiterhelfen und sich Deine Symptome nicht merklich bessern, hole Dir unbedingt ärztliche Unterstützung. Dasselbe gilt, wenn es sich um einen bakteriellen oder fungalen Infekt handelt.

Kennst Du noch weitere Hausmittel, die Du mit uns teilen möchtest? Hast Du Fragen? Wir freuen uns über Deinen Kommentar!

 

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  1. Stiftung Gesundheitswissen: Fieber. URL: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/fieber/hintergrund (02.04.2020).
  2. Internisten im Netz: Fieber: Temperatur-Regulation im Körper. URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/fieber/temperatur-regulation-im-koerper.html (03.04.2020).
  3. Die Techniker: Hausmittel bei Fieber. URL: https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/alternativ-heilen/hausmittel-bei-fieber-2016340 (06.04.2020).
  4. Arzneipflanzenlexikon: Linde. URL: http://arzneipflanzenlexikon.info/linde.php (06.04.2020).
  5. Zittau, Jörg: Jetzt helfe ich mir selbst. Die besten Hausmittel für alle Fälle. München: Südwest Verlag 2009. O.S.
  6. Schlaadt, Michael: Homöopathie schnell & einfach: Mit den 20 Top-Mitteln umfassend gesund. Stuttgart: Trias Verlag 2011. S. 80.