Nudeln ohne Kohlenhydrate? Ja, wo gibt’s denn sowas? Mit Konjaknudeln ist das möglich – Nudeln schlemmen ohne Blutzucker-Achterbahn!

Auch wenn ihr Begriff schnell für Verwirrung sorgen kann – mit dem Weinbrand Cognac haben die Konjaknudeln nichts zu tun. Die glasigen Nudeln bestehen zu 97 % aus Wasser, einem Stabilisator und zu 3 % aus dem Mehl der Konjakpflanze.

Besonders Figurbewusste und Diät-haltende hypen die „Wundernudel“ regelrecht– Gegner lästern über ihre gummiartige Konsistenz. Wer jedoch genauer hinsieht, erkennt, dass in der trendigen Konjak-Nudel mehr steckt, als ihr zugegebenermaßen gewöhnungsbedürftiger Anblick und Geschmack vorerst verrät.

Und so viel sei gesagt: Kalorien sind es schon mal nicht.

Woher kommt die Konjaknudel?

Die Japaner haben ihr Potenzial als erste erkannt: Seit Jahrhunderten gehören die Nudeln, die auch als Shirataki-Nudeln bezeichnet werden, zur japanischen Kochkultur. Dort finden sie traditionell als Einlage für Suppen und Eintöpfen Verwendung. Der japanische Begriff Shirataki bedeutet „weißer Wasserfall“ und bezieht sich – ganz klar – auf die weich fallenden, fast schon gummiartigen Nudeln.

 

Wo gibt es die Konjaknudel zu kaufen?

In der traditionell chinesischen Medizin schon lange eingesetzt, fand die kalorienarme Pasta vor noch nicht allzu langer Zeit ihren Weg nach Deutschland. Anfangs wurden sie ausschließlich in Bio- und Asia-Märkten angeboten… dann waren es besonders Figurbewusste und Freunde der Low-Carb-Ernährung jene, die sie gerne kochten.

Inzwischen landen sie immer häufiger in so manches Supermarktregal – was ganz klar für seine immer größere Beliebtheit spricht. So wundert es nicht, dass die kalorienarmen Nudeln im medialen 21. Jahrhundert sehr stark in Onlineshops wie Amazon vertreten werden.

Das Angebot reicht hier von fast jeder Nudelform wie Penne, Tagliatelle oder Spaghetti, über Lasagneblätter aus Konjakmehl, bis hin zu Konjakreis (“Zero Rice”). Konjaknudeln werden getrocknet oder in einer Wasserlake eingelegt angeboten, wobei in den meisten Fällen letzteres zutrifft.

Konjaknudeln mit Gemüse, Salat, Dip und gebratenem Fisch auf Bambusmatte

Sehen aus wie echte Reisnudeln, oder?

 

Konjaknudel und Fischgeruch?

Viele packt der Ekel, wenn sie die Packung der eingelegten Nudeln öffnen, denn sie haben manchmal einen fischähnlichen Geruch. Dieser entsteht, weil sich der Geruch der Konjakpflanze auf Nudeln und Lake überträgt. Einmal mit  kaltem Wasser abgespült und kurz erhitzt, verfliegt der Geruch jedoch sehr schnell und sie nehmen den Geschmack von Gewürzen und Saucen einwandfrei an.

 

Aber warum sollen Konjaknudeln fast kalorienfrei sein?

Die Antwort auf diese Frage heißtGlucomannan. Es handelt sich um eine stärkeähnliche Substanz, die aus der Wurzel der Konjakpflanze gewonnen wird. Sie besitzt die Fähigkeit, das bis zu 50-fache ihres eigentlichen Gewichts an Wasser absorbieren zu können– eine ordentliche Menge!

Dabei enthält Glucomannan weder Kohlenhydrate, noch Fett, besteht aus Ballaststoffen pur- und hat pro 100g gegarte Nudeln gerade einmal 8 Kilokalorien. Zum Vergleich: Die Menge von 100 g gegarten Nudeln passen gerade so in eine kleine Kaffeetasse und enthalten fast 350 Kilokalorien!

 

Die Herstellung

Bei der Herstellung der Wundernudeln werden das Glucomannanmehl mit normalem Wasser und etwas Kalkwasser vermischt; letzteres dient der Pasta als Stabilisator und hilft, den Nudeln (der 3D-Struktur des Glucomannans) ihre Form zu behalten. Diese Mischung wird gekocht und anschließend zu Nudeln geformt – manchmal fügen die Hersteller weitere Zutaten unter, wie beispielsweise Tofu.

Das dient dem Zweck, den Nudeln eine bestimmte Geschmacksnote zu geben – frei von jeglichem Fischgeruch. Üblich ist jedoch die pure Verwendung, ohne Tofu oder sonstige Späße.

 

Gesundheitlicher Profit

Durch ihren hohen Wassergehalt haben die Shirataki-Nudeln kaum Kalorien – und sind somit perfekte Begleiter einer Diät. Doch auch Sportler und Figurbewusste können von der Nudel profitieren: Durch das Wegfallen der Kohlenhydrate, verfallen die Nudelesser nach dem Verzehr in kein Leistungstief, wie etwa bei herkömmlicher Pasta oft zu beobachten. Durch das Wegfallen von Kohlenhydraten bleibt der Blutzucker stabil und es wird stattdessen Fett verbrannt – sofern in der Mahlzeit auch reichlich Ballaststoffe, Proteine und gesunde Fette enthalten waren.

Noch dazu unterstützen sie die Darmgesundheit, denn die Ballaststoffe sind Futter für die Darmbakterien, was wiederum Verstopfung lindert und zu einem verbesserten Stuhlgang führt.

Bei der Verdauung quellen die Ballaststoffe im Magen auf, verlangsamen so die Magenentleerung und halten dementsprechend lange satt. Ihnen wird zudem nachgesagt, den Blutzucker- und Insulinspiegel zu senken und das Risiko für Herzerkrankungen zu senken.

Eine Meta-Analyse im Jahr 2017 hat zudem ergeben, dass bereits 3 g Glucomannan täglich verlässlich erhöhte LDL-Cholesterinwerte senken kann.

 

Fünf Vorteile der Konjaknudel – auf einen Blick

Die Vorteile der Konjaknudeln in einem kurzen Überblick:

  • Unterstützen die Diät und helfen beim Abnehmen
  • Sättigend und verdauungsfördernd; helfen bei Verstopfung
  • Reduzieren Blutzucker- und Insulinspiegel; senken den Cholesterinspiegel
  • Geschmacksneutral; nehmen super andere Geschmacksrichtungen auf (z.B. durch Soßen oder Gewürze)
  • Vielseitiger Einsatz: Alle konventionellen Nudelteigwaren können ganz einfach 1:1 durch Konjaknudeln ersetzt werden. Auf diese Weise können sie in jede Ernährungsform integriert werden.

Konjaknudeln als Nudelsuppe mit Koriander, Chili und Tofu auf weißer Tischplatte

 

Das Problem der Sättigung

Machen wir uns nichts vor: Nicht jeder braucht Shirataki-Nudeln und nicht jeder bleibt nach einer Mahlzeit lange satt. Wichtig ist also besonders für jene, die zu schnell wieder hungrig sind oder zu Untergewicht neigen, in der Mahlzeit auf ausreichend Kalorien und Sättigung zu achten.

Denn ohne Kohlenhydrate müssen die Kalorien irgendwo herkommen: Bestenfalls aus Ballaststoffen (noch mehr), gesunden Fetten und Proteinen. Dann stehst Du auch nicht zwei Stunden später wieder hungrig vor dem Kühlschrank.

 

Welche Konjaknudeln sind die besten?

Inzwischen gibt es viele Hersteller, die Produkte aus Konjakmehl (Nudeln in erster Linie) in unterschiedlichsten Formen anbieten: Das Angebot reicht von Tagliatelle, Penne, Spaghetti, Wok-Nudeln bis hin zu Lasagneplatten. Besonders im Internet (z.B. auf Amazon) kannst Du Dir selbst ein Bild über das Marktangebot und die Hersteller machen.

Ich habe jahrelang meine Konjaknudeln im heimischen Asiamarkt um die Ecke gekauft, weil sie dort einfach am günstigsten waren und ich nie schlechte Erfahrungen damit gemacht habe. Inzwischen kaufe ich sie im Großpack auf Amazon, beispielsweise der Marke “miyata” oder “City Aroma”.

Angebot
[12x 270g / 200g ATG ] MIYATA Shirataki Konjak [ Spaghetti Style ]
[12x 270g / 200g ATG ] MIYATA Shirataki Konjak [ Spaghetti Style ]
  • [12x 270g/ 200g ATG ] MIYATA Shirataki Konjak [ Spaghetti Style ] - Zubereitung mit Konjak in Spaghettiform.
  • Zutaten: Wasser, Konjakmehl 3%, Säureregulator: Citronensäure, Festigungsmittel: Calciumhydroxid.
  • Zubereitung: 1. Flüssigkeit abgießen. 2. Unter warmem Wasser 2-3mal abspülen. (Ein eventuell auftretender Geruch wird dadurch minimiert). 3.Gewünschte Sauce, Salat oder Suppe zubereiten, alles zusammen servieren und genießen.
  • Hinweis: Bei Schluckbeschwerden oder bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr besteht Erstickungsgefahr. Empfehlung: Beim Verzehr des zubereiteten Produks reichlich Wasser trinken.
  • Inhalt: 270g / ATG 200g x 12 = 2.400g Abtropfgewicht

Seit kurzem stellt die Marke “Arche” ebenfalls Konjaknudeln her und bietet sie im Asia-Regal vieler Supermärkte (z.B. EDEKA) an. Möglich, dass es von Hersteller zu Hersteller minimale Unterschiede in Geruchsintensität (der Fischgeruch, der beim Öffnen der Packungen zunächst in die Nase steigt) oder Konsistenz gibt.

Ich persönlich habe schon mehrere Hersteller und Produkte getestet und nie große, gravierende Unterschiede festgestellt, sodass ich mich für das günstigste Angebot entscheide.

 

Was ist Zero Rice?

Nicht nur Nudeln, auch ein Reis-Imitat kann aus Konjakmehl hergestellt werden. Hier unterscheidet sich der Herstellungsprozess nicht von den Nudelprodukten, sodass sie ebenso einfach 1:1 von ihren konventionellen Kollegen ersetzt werden können:

Ganz gleich, ob Du Milchreis oder Risotto zubereiten möchtest. Noch dazu enthält Konjakreis nahezu keine Kalorien, sodass er besonders gerne von Fitness-Gurus angepriesen und für Personen empfohlen wird, die auf eine kohlenhydratarme Ernährung achten.

Reis mit Gemüse und Kräutern in schwarzer Schüssel und zwei Stäbchen

 

Konjaknudeln: Gibt es Nebenwirkungen?

Schwerwiegende Nebenwirkungen, die beim Verzehr von Konjaknudeln auftreten können, sind keine bekannt. Unangenehme Folgen eines übermäßigen Konsums von Konjaknudeln können jedoch Durchfall, Blähungen und Übelkeit sein.

Daher wird empfohlen, maximal eine Packung Konjaknudeln täglich zu essen.

 

Konjaknudeln: Für wen geeignet?

Prinzipiell sind Produkte aus Konjakmehl, ob Nudeln oder Reis, für jeden geeignet. Besonders empfohlen werden sie Sportlern, Diabetikern, Diät-Haltende, bei Verdauungsbeschwerden; aber auch für Reizdarm-Patienten können sie eine gute Alternative zu konventionellen Weizen- oder Reisnudeln darstellen.

Auch bei Personen, die sich nach Paleo, ketogen oder kohlenhydratarm ernähren, können sie für Abwechslung im Speiseplan sorgen.

 

Fazit

Konjaknudeln sind kalorienarm und haben ein paar gesundheitliche Vorteile vorzuweisen – mehr als die herkömmliche Pasta. Sie eignen sich für eine Diät, aber auch für Sportler und all diejenigen, die nach dem Nudelschmaus in kein Leistungstief fallen möchten.

Für eine dauerhafte Ernährungsumstellung sind sie geeignet, wenn sie auch teurer als Mamas Pasta sind. Am besten kauft man sie im Asiamarkt oder auf Amazon. Der fischähnliche Geruch beim Öffnen der Packungen, sowie die leicht gummiartige Konsistenz mag anfangs gewöhnungsbedürftig und die Zubereitung könnte etwas Übung verlangen, wenn man die ideale Zubereitung jedoch einmal raus hat, sind sie es definitiv wert, mal anstelle der „normalen“ Spaghetti auf den Teller zu kommen.