Wir leben in einer Zeit des absoluten Wohlstands. Nie zuvor in der Menschheitsgeschichte ging es uns so gut, wir müssen uns keine Sorgen um Krieg und Hunger machen. Es gibt Staubsauger, Waschmaschinen und eine Müllabfuhr. Supermärkte sind das Schlaraffenland, von dem der Mensch lange geträumt hat.
Und doch leiden immer mehr Menschen an Depressionen, sind unglücklich und unzufrieden mit ihrem Leben. Das ist doch eine erstaunliche Diskrepanz zwischen Wohlstand und unserem Glück, oder?
Ich denke, wir haben uns zu sehr von unserem natürlichen Selbst, vom eigentlichen Mensch-Sein, entfernt auf der Suche nach Reichtum, Wohlstand und Sicherheit. Uns wieder unserer wahren Natur anzunähern und dennoch zivilisiert zu leben, bringt uns wahrscheinlich wieder unserem Glück näher.
In diesem Beitrag möchte ich Dir 10 unkonventionelle Tipps zum Glücklichsein mitgeben. Sie machen Dein Leben wahrscheinlich glücklicher, aber auch un-normal und nicht durchschnittlich – aber wer möchte schon normal und durchschnittlich sein, wenn der Durchschnitt in Deutschland krank, gestresst, übernächtigt und unglücklich ist?
Nr. 1: Keine Nachrichten
Nachrichten im Fernsehen, Radio, Zeitung oder Internet sind zu 70-80 % schlecht. Schlechte Nachrichten und Warnungen bekommen mehr Aufmerksamkeit, weil unser Gehirn auf Überleben getrimmt ist und schlechten Nachrichten und Warnungen mehr Gewicht und Aufmerksamkeit einräumt, als guten Nachrichten.
Mehr dazu findest Du hier:
Daher wimmelt es nur so von schlechten Nachrichten. Das Problem dabei: Du bekommst unterschwellig immer Angst und Stress vermittelt und hast das Gefühl, dass wir alle dem Untergang geweiht sind und in einer furchtbaren Welt leben.
Mein Tipp daher: keine Nachrichten. Weder die Tagesschau, noch Radionachrichten zur vollen Stunde, noch News-Apps auf dem Handy. Weg damit.
Die wirklich wichtigen Dinge, die in der Welt passieren, bekommst Du auch so mit. Dass in Land X wieder durch ein Bombenattentat Y Menschen gestorben sind ist traurig – aber macht es Deinen Tag besser, dies zu wissen?
Nachrichten sind eine tolle Möglichkeit, uns zu manipulieren und unglücklich zu machen – ob bewusst oder nicht, sie sind nicht förderlich für unsere mentale Gesundheit.
Nr. 2: Was willst Du eigentlich?
Stell Dir doch mal die Frage: Was willst Du eigentlich? Also, so wirklich? Was willst Du vom Leben? Welche Art von Leben wünschst Du Dir? Was möchtest Du gerne arbeiten, was verdienen, mit wem arbeiten, mit wem befreundet sein, mit wem zusammen sein? Wo möchtest Du leben, und wie?
Hast Du Dich schon mal wirklich mit Dir beschäftigt und dem, was Du möchtest und nicht, was andere von Dir erwarten?
Wenn Du Dein Leben nach den Erwartungen, Wünschen und Vorstellungen anderer ausrichtest, dann lebst Du nicht Dein Leben, sondern das Leben der anderen. Glücklich wirst Du so nur schwer.
Stell Dir die Frage und beantworte sie ehrlich. Wenn es im 21. Jahrhundert nicht möglich ist, das Leben zu führen, das wir möchten, wann dann? Es zu wissen, ist ein riesiger Schritt in eine glücklichere Zukunft – und dann entsprechend zu handeln.
Nr. 3: Raus mit Dir!
Wir haben uns als Mensch von der Natur und unserer wahren Natur entfernt. Es hilft also sehr, wieder mehr in die Natur zu gehen, und mehr Natur in unseren Alltag zu bringen.
Mehr in die Natur zu gehen, kann ganz klein sein: ein Spaziergang in der Mittagspause oder auf dem Heimweg. Joggen im Park oder Wald. Selbst mehr Zimmerpflanzen im Eigenheim, Garten oder Balkon ist ein Stück Natur.
Nr. 4: Emotionen zulassen
Emotionen sind nichts weiter als im Körper fließende Energie, die von einem bestimmten Auslöser („trigger“) ausgelöst werden und sich als Gefühl niederschlagen.
Wichtig: Jede Emotion hat ihre Daseinsberechtigung, einen Wert, etwas, das sie uns sagen möchte. Versuche sie nicht in „gut“ und „schlecht“ zu unterteilen und „schlechte“ Emotionen zu unterdrücken oder zu verurteilen.
Unterdrücke Emotionen führen zu einem Energiestau im Körper und können zu chronischen Erkrankungen beitragen.
Nimm die Emotionen wahr, beobachte sie und versuche herauszufinden, was sie Dir sagen möchten. Lass sie auch mal zu, dazu sind sie da.
Das ist natürlich immer abhängig vom Moment, in dem Du Dich gerade befindest, jedoch eine gute Herangehensweise für ein freieres Leben.
Nr. 5: Natur vor Fabrik
Läufst Du durch einen durchschnittlichen Supermarkt, siehst Du über 80 % Produkte, die aus einer Fabrik stammen. Reich an Zusatzstoffen, arm an Nährstoffen, reich an Kalorien, aber arm an Lebens-Energie.
Entscheide Dich auch hier für die Natur und konzentriere Dich auf Lebensmittel, die direkt aus der Natur kommen. Die gerade Saison haben. Auf frisches Obst, Gemüse, Beeren, Pilze, guten Kaffee und Tee, Fleisch aus artgerechter Haltung, Eier, Wildfang-Fisch.
Gibst Du Deinem Körper das, was er wirklich braucht, brauchst Du vielleicht auch bald keine „schokoladige Auszeit nur für Dich“, keine „Knoppers-Pause um 9.30“, und kannst Dich bei Freunden statt mit „Merci“ mit einem gesunden Essen und einer herzlichen Umarmung bedanken.
Du siehst, worauf ich hinauswill? Gib Deinem Körper echte Nahrung statt leere Kalorien, lass die vielen kurzfristigen Belohnen sein und konzentriere Dich auf längerfristige Gesundheit und Zufriedenheit.
Nr. 6: Nicht vergleichen
„Der Tod des Glücks ist der Vergleich“, heißt es so schön. Auch dieser Tipp geht in die Richtung „Lebe Dein eigenes Leben, nicht das der anderen“.
Du wirst immer jemanden finden, der schlauer, schöner, stärker, fitter, schneller, reicher, erfolgreicher oder in irgendwas besser ist als Du. Du wirst Dich immer mit jemandem vergleichen, Dich womöglich minderwertig oder nicht gut genug fühlen und dadurch Deine gute Laune vermiesen lassen.
Also lass es doch einfach gut sein mit den Vergleichen und konzentriere Dich auf Dich und das, was Du möchtest. Lass die anderen Menschen ihr Ding machen, Du machst Deins. Jeder lebt sein Leben auf seine ganz eigene Weise.
Das stärkt auch Dein Selbstvertrauen, macht glücklich und zufrieden und hält Deinen Fokus im Hier und Jetzt. Wer vergleicht, ist gedanklich überall, aber nicht dort, wo er/sie eigentlich ist.
Nr. 7: Wo der Fokus, da die Energie
Fokussiere Dich stattdessen auf das, was Du hast, wofür Du dankbar sein kannst. Sei dankbar für das halb volle Glas – andere haben gar kein Glas, oder ein leeres Glas.
Das Hier und Jetzt akzeptieren und wertschätzen, egal wie gut oder düster es gerade aussieht. Dankbar für das Hier und Jetzt sein ist die Grundlage, das Fundament, auf dem Dein Glück aufbaut.
Das heißt jetzt nicht, mit Glitzer-Regenbogen-Einhornstaub nur noch alles und immer super-duper-gut zu finden, sondern um Dankbarkeit und Akzeptanz zu kultivieren für das, was Du hast.
Du wirst immer große und kleine Dinge finden, für die Du dankbar sein kannst. Essen im Kühlschrank, ein paar Euro auf dem Konto, Kleidung am Leib, ein Dach über dem Kopf. Das Vöglein draußen, die Tasse Kaffee vor Dir, die Luft in Deiner Lunge, die zwei funktionierenden Augen – fokussiere Dich darauf.
Das Leben gibt Dir mehr von dem, wofür Du dankbar bist. Also beginne mit Akzeptanz und Dankbarkeit.
Dann ist auch plötzlich das Glas nur noch halb voll. Und dann ganz voll.
Und auch, wenn das Glas nie wieder voll wird: dann doch lieber zu denen gehören, die das halb volle als das halb leere Glas haben, oder?
Nr. 8: Übernimm Verantwortung
Übernimm radikale Verantwortung für Dein Leben. Über alles im Leben. Warum?
Wenn Du nicht die Verantwortung übernimmst für die guten und weniger guten Dinge im Leben, gibst Du anderen die Verantwortung. Und Du gibst anderen die Schuld. Wem Du die Schuld gibst, gibst Du die Macht über Dein Leben, und Du begibst Dich in die Opferrolle.
In der Opferrolle wirst Du schwerlich gesund und glücklich, denn Du kannst ja nichts für Dein Leid. Also kannst Du auch nichts ändern.
Übernimmst Du jedoch die Verantwortung für Dein Leben, und ich meine für alle Bereiche Deines Lebens, dann kommst Du in die Schöpferrolle – Du findest Lösungen statt Ausreden, Du findest Wege statt Sackgassen.
Und Du wirst dabei glücklicher.
Nr. 9: Den Stein im Schuh entfernen
Was macht glücklicher: etwas Schlechtes entfernen oder etwas Gutes hinzufügen?
Im Direktvergleich ist es erstmal zielführendes, etwas Schlechtes zu entfernen: wenn Du einen Marathon läufst und einen Stein im Schuh hast, dann entferne zuerst den Stein, bevor Du Dich nach einer bessere Lauftechnik umschaust.
So ist das auch in Deinem Leben: wer sind die Menschen, die Dich herunterziehen? Wer steckt Dich jeden Tag mit seiner miesepetrigen Art an, wer will Dir womöglich schlechtes? Wer tut Dir nicht gut, bei wem fühlst Du Dich richtig ausgelaugt und müde, wenn ihr gesprochen habt?
Das tut vielleicht weh zu hören, aber vielleicht wird es Dir ohne diese Menschen besser gehen. Wenn es Familie oder ein Partner sind, besonders heikel, oder bei langjährigen Freunden. Aber zumindest den Kontakt reduzieren und Abstand nehmen kann zur Folge haben, dass Du mal wieder richtig durchatmen kannst und merkst, in welch grauem Dunst Du vorher warst.
Das gibt Dir auch den Raum, Dich nach den Menschen umzusehen, mit denen Du gerne mehr Zeit verbringen oder die neu in Dein Leben treten dürfen.
Nr. 10: Weniger wollen, mehr haben
Gibst Du Dir erst die Erlaubnis, glücklich zu sein, wenn Du X erreicht hast? Die Beförderung, das Wunschgewicht, den Bizeps-Umfang, den Traumpartner, den Meilenstein, das Statussymbol?
Wenn Du Dein Glück zur Bedingung machst, das erst eintritt, wenn Du X erreicht hast, wirst Du möglicherweise niemals glücklich sein. Denn sobald Du eine Bedingung erfüllt hast, suchst Du Dir eine neue. Du gibst Dir möglicherweise niemals die Erlaubnis zum Glücklichsein. Du rennst dem Glück hinterher wie der Esel hinter der Karotte.
Glück wirst Du nur im Hier und Jetzt finden, unabhängig davon, ob Du XYZ schaffst oder erreichst. Du kannst in der Zukunft nicht glücklich sein, nur jetzt. Und Du darfst Dein Glück nicht von äußeren Bedingungen abhängig machen, weil Du Glück nur im Inneren findest.
Weniger wollen, mehr haben. Das Wert schätzen, was Du hast.
Mit weniger auskommen.
Luxus genießen, aber auch genügsam sein.
Ziele verfolgen, aber jetzt schon zufrieden und glücklich sein mit Dir.
In einer glücklichen Partnerschaft leben, aber auch allein glücklich und geborgen sein.
Schöne Dinge besitzen, aber wenige, die Dir am Herzen liegen.
In China nennt man das Wu-Wei-Prinzip. Im Zustand des Nicht-Wollens liegt die größte Kraft und Stabilität. Und Glück. Denn in der Überspannung („ich will/ich muss immer mehr“) und der Unterspannung („ich armer Tropf…“) ist Glück schwer.
Mach Dir Dein Ergebnis klar (Wo möchtest Du hin?), und mach Dich dann frei vom Ergebnis. Nimm die Dinge hin.
Klingt paradox? Kann sein, aber es ist der Schlüssel zum Glück. Zusammen mit den anderen Tipps in diesem Beitrag.
Viel Spaß bei der Umsetzung und von Herzen viel Glück!