Deine Schilddrüse ist ein kleines Meisterwerk für sich – jeden Tag versorgt sie Dich mit Schilddrüsenhormonen, die wie nur wenige Hormone bestimmen, wie Du Dich fühlst und wie es um Deine Energie steht. Doch dafür benötigt sie auch die richtigen Nährstoffe – die wichtigsten davon sehen wir uns in diesem Beitrag an.
Übrigens: In unserem Podcast findest Du zu unserem heutigen Thema eine spannende Episode- viel Spaß beim Reinhören!
Deine Schilddrüse – Hand in Hand zu mehr Energie, Konzentration und einer guten Figur
Die Schilddrüse ist mit 20-30 ml (so groß wie eine Walnuss) nicht groß, aber hat großen Einfluss auf den Energiestoffwechsel und Energieverbrauch des Körpers. Sie sitzt unter dem Kehlkopf, umschließt die Luftröhre und Blutgefäße und hat die Form eines Schmetterlings.
TSH (thyreotropes Hormon) regt die Schilddrüse an. Diese produziert mit den richtigen Ausgangssubstanzen und Stimuli das Hormon fT4 (Thyroxin) und gibt es an das Blut ab. Im Körper wird daraus dann das aktive Schilddrüsenhormon fT3 (Trijodthyronin) gebildet.
fT3 beeinflusst den Energieverbrauch, Energieverteilung, Konzentration & Fokus, Wärmebildung, Wachstumsprozesse und ermöglicht ein gutes Lebensgefühl. Ausreichend fT3 sollte vorhanden sein – Experten sprechen von einem Idealwert von 3,5-4,2 pg/ml.
Neben fT3 sind auch die Schilddrüsenwerte TSH und fT4 wichtig, wenn es um die Betrachtung der Schilddrüsengesundheit geht, sowie Antikörper bei Verdacht auf eine Autoimmunreaktion. Im hinterlegten Beitrag erfährst Du mehr davon und wie Du diese Werte messen und interpretieren kannst.
Wenn Du früh nicht erholt, tagsüber müde, abgeschlagen und unkonzentriert bist; wenn Du schnell zu- und nur langsam und schwer abnimmst; dann könnte bei Dir eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegen.
Um optimal zu arbeiten und Dich mit reichlich Energie zu versorgen, benötigt die Schilddrüse ein wenig Unterstützung: ohne die richtigen Nährstoffe (Bausteine) können die Hormone nicht ausreichend gebildet und reguliert werden.
Daher sehen wir uns heute die Nährstoffe genauer an, welche die Schilddrüse benötigt:
Welche Nährstoffe benötigt eine gesunde Schilddrüse?
Deine Schilddrüse kann ihre Hormone nicht aus dem Nichts formen. Sie benötigt Ausgangssubstanzen, mit denen sie die Schilddrüsenhormone bildet. Fehlen diese, wird es schwer. Sind diese ausreichend vorhanden, hast Du gute Voraussetzungen geschaffen – denn häufig fehlt es an den Nährstoffen, wenn die Schilddrüse zu wenig arbeitet.
Weitere Ursachen für eine Schilddrüsenunterfunktion sind eine ungesunde Ernährung, Stress, zu wenig Schlaf, Belastung mit Schwermetallen und ein Leaky Gut Syndrom. Heute reden wir über die Nährstoffe:
10 Nährstoffe, die Deine Schilddrüse für ihre Arbeit benötigt
Es sind grob gesagt 10 Nährstoffe, die Deine Schilddrüse maßgeblich benötigt. Diese sollten ausreichend vorhanden sein. Ich zeige Dir, welche das sind und in welchen Lebensmitteln Du sie findest, um gut versorgt zu sein.
Keine Sorge: Diese Empfehlungen decken sich mit dem, was wir üblicherweise von einer „gesunden Ernährung“ verstehen – also kein Hexenwerk.
Tyrosin
Tyrosin ist eine nicht-essenzielle Aminosäure, die wir üblicherweise ausreichend über die Ernährung abdecken. Proteinreiche Lebensmittel wie Hühnchen, Schweinefleisch oder Lachs enthalten pro 100 g etwa 0,8 g reines Tyrosin. Hühnereier etwa 0,5 g.
Als Tagesbedarf wird häufig 2-3g angegeben.
Eine gesunde Ernährung deckt ausreichend Proteine.
Aus Tyrosin bildet der Körper übrigens auch die Katecholamine Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin sowie das Hautpigment Melanin.
Vitamin A
Vitamin A ist für eine gesunde Immunfunktion nötig, aber auch für die Bildung von fT4. Das wird gerne vergessen. Als Tagesbedarf sind 3.000-5.000 IU eine gute Faustregel.
Vitamin A findet sich reichlich in Rinderleber und anderem Organfleisch. Auch Fischöl und Eigelb enthält jede Menge.
Der Körper kann aus ß-Carotin, das wir in Karotten, Süßkartoffeln und Kürbis finden, bei Verzehr Vitamin A bilden.
B-Vitamine
Vitamin B3, B6, B9 und B12 regeln die Schilddrüse und koordinieren die Bindung von Jod. Von diesen Vitaminen sollte ausreichend da sein.
Lebensmittel mit viel B-Vitaminen sind Innereien (Leber), rotes Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte, Sprossen & Keimlinge sowie Pilze.
Eisen
Eisen ist ein wichtiger Co-Faktor für das Enzym Thyreoperoxidase, welches Jod fixiert und an Tyrosin bindet. Dabei entsteht fT4.
Ausreichend Eisen, das im Blutwert sowie im Ferritin-Wert erkannt werden kann, ist für eine gesunde Schilddrüse entscheidend. Ein Eisenmangel ist leider immer verbreiteter.
Der Tagesbedarf wird bei 10-20 mg angegeben.
Eisenreiche Lebensmittel sind rotes Fleisch, Innereien, Eier, Hirse, Hafer, Hülsenfrüchte, Zucchini, Shiitake, Austernpilze und grünes Gemüse.
Zink
Was genau Zink mit der Schilddrüse zu schaffen hat, ist noch nicht ganz geklärt. Fest steht, dass ein Zinkmangel ungünstig für die Schilddrüsengesundheit ist. Vermutlich reguliert Zink einige antioxidative Enzyme in der Schilddrüse.
Zinkreiche Lebensmittel sind: rotes Fleisch, Innereien, Meeresfrüchte, Fisch, Hirse.
Der Tagesbedarf wird bei 10-20 mg angegeben.
Selen
Selen ist Teil der Deiodinasen – Enzyme, die aus fT4 das aktive fT3 herstellen. Ein Mangel an sich ist ein Risikofaktor für eine Schilddrüsenunterfunktion. Doch Selen kann noch mehr: Es ist Teil vieler antioxidativer Enzyme, die die Schilddrüse vor Schäden und Entzündungen bewahren.
Die vorbeugende und unterstützende Funktion von Selen auf die Schilddrüse gilt als gesichert. Der Tagesbedarf liegt bei 200-500 mcg.
Selenreiche Lebensmittel sind: Innereien wie Leber, Herz; Paranüsse; Eigelb.
Jod
Jod ist, was die Schilddrüse angeht, ein zweischneidiges Schwert. Die Schilddrüse benötigt es, um fT4 zu bilden und ist von Jod abhängig. Gleichzeitig ist die Schilddrüse jedoch ein echtes Sensibelchen und reagiert empfindlich auf freie Sauerstoffradikale (ROS) und Entzündungen.
Wenn Jod an die Schilddrüse gebunden und fT4 produziert wird, werden kleine Mengen ROS gebildet. Das kann für die Schilddrüse zu viel werden.
Daher sind die anderen Nährstoffe und Antioxidantien so wichtig, damit die Schilddrüse gut mit Jod umgehen kann. Auch bei Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse ist es ab einem bestimmten Punkt wichtig, wieder Jod einzuschleichen. Dieser Punkt sollte jedoch nur mit einem erfahrenen Therapeuten abgesprochen werden.
Der Tagesbedarf von Jod für den menschlichen Körper wird auf 0,4-1 mg geschätzt. Vorausgesetzt, die Schilddrüse ist nicht gereizt oder entzündet.
Jodreiche Lebensmittel sind im Grunde alle Meereslebewesen: Fische, Meeresfrüchte, Algen.
Antioxidantien
Antioxidantien benötigt die Schilddrüse, um die Aufnahme und Bindung von Jod abzupuffern. Bestimmte Antioxidantien, wie Curcumin, OPC, Cordyceps- oder Reishi-Extrakt, gelten als besonders vorteilhaft und sind wissenschaftlich gut untersucht.
Eine Ernährung reich an Antioxidantien ist die wichtigste Voraussetzung. Bei chronischen Entzündungen im Körper oder an der Schilddrüse kann eine Nahrungsergänzung mit Antioxidantien eine sinnvolle Option darstellen.
Tipp: Reishi- und Cordyceps-Extrakt sind stark entzündungslindernd und reduzieren auch die Antikörper-Werte. Zudem ist Cordyceps anregend auf die Schilddrüse, ohne sie dabei zu stressen. Bei einer Unterfunktion ist ein Adaptogen wie Cordyceps eine natürliche und risikoarme Unterstützung, die sich ideal mit den genannten Nährstoffen ergänzt.
Meine Empfehlung: Mico Cord (Cordyceps-Extrakt)* und Mico Rei (Reishi-Extrakt)* von Hifas da Terra.
Omega 3-Fettsäuren
Eine ausreichende Zufuhr mit Omega 3-Fettsäuren ist für den Körper wichtig, um Entzündungen zu regulieren und chronischen Entzündungen vorzubeugen. Letzteres mag die Schilddrüse nicht.
Ein Omega 3-Mangel äußert sich in einer erhöhten Entzündungsneigung. Dies gilt es zu verhindern, daher empfehlen wir eine ausreichende Versorgung durch Fisch, Meeresfrüchte, Bio-Eier und Bio-Fleisch.
Wichtig dabei auch: Omega 6-Fettsäuren reduzieren – also nicht mit Sonnenblumenöl oder ähnlichen industriellen Speiseölen kochen, kein Fast Food essen und Produkte aus Massentierhaltung meiden.
Wenn Du Fisch und Meeresfrüchte nicht gerne magst, können wir Dir ein hochwertiges Algenöl empfehlen.
Seit längerem nehme ich selbst ein Omega 3-Produkt, das mich nach wie vor vollends überzeugt. Wenn Du es auch mal für 6 Monate testen möchtest (mit Omega 3 Test), dann schreibe mir gerne eine Nachricht.
Vitamin D
Vitamin D scheint bei der Schilddrüse auch mitzureden. Ein Vitamin D-Mangel könnte das Risiko für Hashimoto und Morbus Basedow erhöhen. Eine ausreichende Vitamin D-Versorgung erreichst Du durch ausreichend Aufenthalt in der Sonne im Sonne und durch eine Ergänzung (bei Mangel) in den dunklen Monaten.
Bei einem Blutwert von < 30 ng/ml sprechen wir von einem Vitamin D-Mangel. Eine tägliche Ergänzung von 5.000 IE Vitamin D3 reicht aus, um einen Mangel zu beseitigen, ohne eine Vitamin D-Überdosierung zu riskieren.
Eine gute Empfehlung sind hier die Produkte von Edubily.*
Eine gesunde Ernährung für die Schilddrüse
Die Schilddrüse zeigt recht schnell, ob sie zufrieden ist oder nicht. Eine gesunde Ernährung deckt den Bedarf der wichtigsten Nährstoffe für die Schilddrüse.
Die wichtigsten Lebensmittel dafür könnten wir wie folgt zusammenfassen:
- Rotes Fleisch und Innereien aus artgerechter Haltung
- Bio-Eier
- Grünes Gemüse
- Sprossen und Keimlinge
- Pilze
- Fisch, Meeresfrüchte, Algen
- Hirse, Hafer, glutenfreies Getreide
- Frisches Obst, Beeren
- Kräuter, Gewürze
- Stärkehaltiges Gemüse, wie Karotten, Kürbis, Süßkartoffeln, Kartoffeln
Eine gute Näherung für eine gesunde Ernährung, die alle wichtigen Nährstoffe für die Schilddrüse bereithält. Fehlt noch Vitamin D (Sonne) und optional Vitalpilze und ihre Extrakte – hier haben sich Reishi und Cordyceps sehr bewährt.
Um die meisten der Nährstoffe für die Schilddrüse abzudecken, ist die Ernährung maßgeblich – ein gutes Multivitamin-Präparat ist eine gute Ergänzung, wenn Du sicherstellen möchtest, jeden Tag ein gutes Maß an Nährstoffen zuzuführen. Wir empfehlen dabei das Multi von Edubily:
Fazit – Nährstoffe für die Schilddrüse
Wir verstehen die Schilddrüse heute immer besser – ihre Bedürfnisse, was sie braucht, was sie mag – und was nicht.
Die richtigen Bausteine sollten vorhanden sein, um der Schilddrüse eine gute Arbeit zu ermöglichen.
Sehr häufig liegen Eisen und Jod nicht ausreichend vor.
Es entscheidet sich nicht nur an einzelnen Nährstoffen, sondern an der Ernährung insgesamt.
Zeigt ein Schilddrüsen Test eine Unterfunktion an, können weitere Nachforschungen angestellt werden: Sind alle wichtigen Nährstoffe vorhanden? Wo könnten die Ursachen liegen?
Eine zufriedene Schilddrüse wirkt sich bereichernd auf Gesundheit und Lebensqualität aus – denn sie beeinflusst nicht nur unser Energielevel, sondern viele weitere, wichtige Hormone wie Testosteron.
Hast Du Fragen oder Ergänzungen? Haben wir etwas Wichtiges vergessen? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!
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