Was macht Weihnachten eigentlich so besonders? Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Genuss für alle Sinne. Und ganz besonders ein Sinn spielt in dieser besinnlichen Zeit eine große Rolle: Unser Geruchssinn. Denn sobald Dir dieser ganz bestimmte Duft in die Nase steigt, werden alte Kindheitserinnerungen und Sehnsüchte wach.
Lass uns heute auf eine weihnachtliche Duftreise gehen und erfahre ganz nebenbei, wie gesund einige dieser treuen Weihnachtsbegleiter sind und wie gesund so mancher Weihnachtsduft wirklich ist.
Übrigens – zum Thema Weihnachten haben wir eine schöne Episode in unserem Podcast. Du kannst sie Dir hier anhören:
Warum ziehen uns Düfte so in ihren Bann?
Die kurze Antwort ist, weil sie Dein limbisches System direkt ansprechen können. Dieser Teil Deines Gehirns ist schon sehr alt und wie Du Dir mit Sicherheit vorstellen kannst, ist unser Geruchssinn absolut elementar für unser Überleben als Spezies. Denn wie schon die Redewendung „Gefahr riechen“ andeutet, können wir genau das:
- In Bezug auf Essbares erkennen, ob etwas verdorben oder genießbar ist.
- Beim Checken unserer unmittelbaren Umgebung, ob etwas giftig riecht oder gar in unserer Nähe brennt.
- Außerdem können wir erschnuppern, welcher Sexualpartner den besten Genmix für unsere eigene Kombination mitbringt.
Also umarme Dein nächstes Date einfach ein bisschen länger zur Begrüßung: Sozusagen immer der Nase nach. Unsere Nase ist ein absolut fantastisches Sinnesorgan und spätestens jetzt weißt Du auch, warum wir einander „gut riechen“ können sollten, um miteinander auszukommen.
Mein Tipp an dieser Stelle: Beziehe Düfte wieder mehr aktiv in Dein Leben ein, z. B. in Form von hochwertigen ätherischen Ölen oder auch beim bewussten Kochen mit frischen Zutaten. Du wirst Dich nicht nur lebendiger, sondern auch wacher fühlen, da Du im wörtlichen Sinne Deine Sinne schärfst.

Selbstgemachter Glühwein schmeckt einfach am besten!
Weihnachtsduft – Warum eigentlich exotische Gewürze zu Weihnachten?
Warum verbinden wir Zimt, Nelken & Co. so mit Weihnachten? Was macht den klassischen “Weihnachtsduft” aus?
Warum sind exotische Gewürze gerade in der Weihnachtszeit so präsent und den Rest des Jahres weniger?
Das hat zwei Gründe:
- In der Nachkriegszeit der 50er Jahre war das Geld knapp – exotische Gewürze waren teuer und daher etwas Besonderes. Daher wurde damals das ganze Jahr über gespart (Geld und Gewürze), um diese dann zur Weihnachtszeit für die Familie zuzubereiten.
- Exotische Gewürze haben in der Regel einen sehr hohen ORAC-Wert, enthalten also starke Antioxidantien und haben blutzuckerregulierende Eigenschaften. Sie eignen sich sehr zur Verfeinerung von Glühwein, süßen Gerichten, Lebkuchen, Plätzchen und Desserts – das schmeckt nicht nur gut, sondern treibt den Blutzucker nicht ganz so in die Höhe.
Weihnachtsduft – diese 10 Klassiker dürfen nicht fehlen
Wenn Du an Glühwein oder Punsch denkst, welche Gewürze kommen Dir da in den Sinn? Natürlich hat jeder sein eigenes Spezial-Rezept, aber die folgenden fünf sind doch so gut wie immer mit von der Partie:
#1 Zimt
Als „Juwel aus 1001 Nacht“ hat unser Martin Krowicki, Zimt in seinem ausführlichen Beitrag vorgestellt, und schöner kann man das nicht ausdrücken: Dieses ganz besondere Gewürz begleitet uns Menschen schon seit langer Zeit, besonders in der Ayurveda-Lehre nimmt Zimt eine große Rolle ein.
An dieser Stelle sei gesagt, dass Zimt zu den stärksten Antioxidantien der Welt zählt, Blutzucker-reduzierende Eigenschaften hat und Heißhunger unterdrückt. Du kannst ihn in Form von Stangen oder bereits gemahlen erwerben.
Wir empfehlen Dir zu Ceylon- anstatt zu Cassia-Zimt zu greifen. Ceylon enthält weniger des sekundären Pflanzenstoffes Cumarin, das in großen Mengen Leberschäden verursachen kann. Aber keine Panik, denn mehr als 3 EL Zimt am Tag wolltest Du wahrscheinlich eh nicht essen, oder?
#2 Sternanis
Eine weitere fernöstliche Köstlichkeit kommt aus Vietnam: Sternanis. Dieses besondere Gewürz hat neben seinem besonderen Geschmack schleimlösende Wirkungen, die seine ätherischen Öle interessant bei Infekten machen.
Die meisten kennen Sternanis nur aus der Weihnachtszeit, z. B. in Form von Plätzchen oder eben im bereits oben erwähnten Glühwein, aber in der asiatischen Küche wird es auch für die Zubereitung von Geflügel verwendet.
#3 Vanille
Hast Du schon einmal eine frische Vanilleschote verwendet? Falls ja, wirst Du Dich vermutlich nicht mehr mit Vanillezucker beim Plätzchenbacken begnügen wollen. Vanille ist ein fantastisches Gewürz, das heutzutage vor allem aus Indonesien oder Madagaskar kommt.
Dem Inhalt der schwarzen Schoten wird zugeschrieben, dass es LDL-Cholesterin senken kann und es gibt einige spannende Studien bezüglich der Frage, ob Vanille zur Vorbeugung von Krebserkrankungen beitragen kann.
Kennst Du eine gute Quelle für frische Vanilleschoten? Dann schreib uns eine Nachricht, denn wir sind aktuell selbst auf der Suche.
#4 Orangenschale
Kein klassisches Gewürz, aber ein treuer Begleiter beim weihnachtlichen Backen: Orangenabrieb. Genau wie beim häufiger eingesetzten Zitronenabrieb solltest Du darauf achten, nur ungewachste Orangen in Bio-Qualität zu verwenden und dabei nur den bunten Teil der Schale mit einer feinen Reibe zu entfernen.
Denn wie bei allen Zitrusfrüchten schmeckt das darunter liegende Weiße sehr bitter. Das Schöne an Orangen? Sie haben wirklich zur Weihnachtszeit Saison, auch wenn sie natürlich erst ihren Weg aus Italien, Spanien oder Portugal zu uns auf den Weihnachtstisch finden müssen.
Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, einen Orangenbaum zu adoptieren? Durch diese Art von Crowdfarming kannst Du Deine Orangen noch mehr genießen oder vielleicht kennst Du sogar jemanden, dem Du mit dieser Art von Geschenk eine riesige Freude machen könntest.
#5 Gewürznelken
Du denkst, mit Zimt hast Du schon genug Antioxidantien? Dann mach Dich bereit für Gewürznelken, denn diese gehören ebenfalls zu den Spitzenreitern in Sachen ORAC-Wert. Vielleicht kennst Du sie als reine Duftquelle in Form von mit Nelken gespickten Orangen, aber auch in der Küche können sie nicht nur beim Glühwein spannende Begleiter sein:
Egal ob im Braten, bei Krautgerichten oder in Soßen – Gewürznelken geben Deinem Festtagsmenü einen weihnachtlichen Touch. Und nun kennst Du ganz neben alle fünf Hauptverdächtigen für einen leckeren Punsch oder Glühwein. Was, Du magst gar keinen Glühwein?
#6 Kakao
Dann bist Du vielleicht mit einem heißen Kakao glücklicher. Denn was schon Götter gnädig stimmte, zaubert auch vielen kleinen und großen Kindern ein Lächeln ins Gesicht. Roh-Kakao enthält viele großartige Stoffe wie z. B. Flavonoide und in Form von Serotonin & Dopamin zwei echte Stimmungsaufheller.
Genau das richtige in der dunklen Jahreszeit? Ja, aber bitte nicht mit Unmengen von (Kuh-)Milch und zugesetztem Zucker. Und bevor Du jetzt sagst, sonst schmeckt es nicht, probiere bitte dieses tolle Rezept aus: Azteken-Kakao
Mehr über Kakao und seine Wirkungen erfährst Du in diesem spannenden Beitrag.
#7 Kardamom
Grünen Kardamom kennen wir hierzulande meistens aus der Plätzchenbäckerei. In Indien, woher dieses außergewöhnliche Gewürz ursprünglich stammt, kommt Kardamom allerdings in köstlichen Currys und Desserts zum Einsatz.
Bis heute wird er im Süden von Indien, aber auch in Sri Lanka und Thailand angebaut. Kardamom tut nicht nur Deiner Darm-, sondern auch Deiner Zahngesundheit durch seine antibakterielle Wirkung gut. Wenn das nicht zwei gute Gründe sind, um beim nächsten Einkauf Halt am Gewürzregal zu machen.
#8 Bratapfel
Nach unserem langen Ausflug in die fantastische Welt der (Weihnachts-)Gewürze kommt nun ein Dessert, das wohl wie kein zweites für die Weihnachtszeit steht: der klassische Bratapfel.
Das absolute Lieblingsobst der Deutschen ist der Apfel – wie steht es mit Dir? Aber ob Lieblingsobst oder nicht, Äpfel sind gut lagerfähig und somit in der Winterzeit eine der ganz wenigen Obstsorten, die ruhigen Gewissens als saisonal und regional gegessen werden können.
Außerdem enthalten sie viel Vitamin C und sind in Form von Bratapfel wohl je nach Zubereitung das gesündeste Weihnachtsdessert. Auch hier haben wir ein leckeres Rezept für Dich.
#9 Tannengrün
Ganz genau, die ganzjährig „grünen Blätter“ bringen nicht nur optisch in Form Deines Adventskranzes oder Christbaumes Weihnachtsstimmung in Dein Zuhause, sondern auch einen feinen Duft. Wusstest Du, dass die Tanne zu den Heilpflanzen zählt?
Nachgesagt wird ihr nicht nur eine antioxidative, sondern auch eine antibakterielle und antiseptische Wirkung. Grundsätzlich essbar sind nicht nur Tannen-, sondern auch Kiefer- und Fichtennadeln. Die Familie meines Mannes hat ein leckeres Familienrezept für Fichtenspitzensirup, der nicht nur bei Erkältungen & Co., sondern auch einfach so als Verfeinerung des (Weihnachts-)Tees zum Einsatz kommt.
Wie Du einen Fichtennadeltee (mit Ingwer) frisch, mit Schmelzwasser und über dem Feuer, zubereitest, zeigt Dir Martin Krowicki in seinem neuen “Bushcraft-Video” in seinem Mikroabenteuer-Youtube-Kanal:
#10 Weihrauch
Kein Weihnachten ohne Räucherkegel! Was ursprünglich aus dem Erzgebirge kommt, hat sich auch in unserer fränkischen Heimat bewährt. Egal ob mit einem handgeschnitzten Räuchermännchen oder -häuschen aus Holz oder nur auf einem Tellerchen: Räucherkegel müssen einfach sein, und zwar am besten die „einzig wahren“ aus Crottendorf mit dem Weihrauch-Duft.
Kennst Du nicht? Dann ab in den nächsten Drogeriemarkt, denn gerade zur Weihnachtszeit werden Räucherkegel in der Regel deutschlandweit im Sortiment geführt. Gerade Weihrauch bringt einen regelrechten Strauß an gesundheitlichen Wirkungen mit, über den wir mit Sicherheit noch einen separaten Beitrag schreiben werden.
An dieser Stelle sei aufgeführt, dass er antibakteriell, entzündungshemmend, schmerzlindernd und sogar antidepressiv wirkt. Falls Du gerne in dieser dunklen Jahreszeit noch mehr pflanzliche Stimmungsaufheller kennenlernen möchtest, empfehle ich Dir von Herzen diesen Beitrag.
Fazit – Weihnachtsduft ist etwas Besonderes
Was Weihnachten so wundervoll macht, sind diese ganz besonderen Duftnoten und der allgegenwärtige, exotische Weihnachtsduft. Nimm Dir Zeit, sie ganz bewusst zu genießen und zu würdigen. Und vielleicht hast Du Lust, auch nach Weihnachten etwas mehr Raum für Deine Nase zu schaffen. Das kann ein Winterspaziergang für alle Sinne sein oder der bewusste Einsatz eines Diffusors in Deinem Zuhause.
Hast Du Lust, mehr über ätherische Öle zu erfahren? Wenn ja, welche Düfte interessieren Dich besonders? Schreib es uns in die Kommentare und wir werden über Deine Wunschdüfte berichten. Wir freuen uns auf Deine Nachricht!