Die Natur heilt – 8 Tipps für mehr Outdoor Erlebnisse

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Natur heilt Titelbild

Die Natur steht für Heilung und Wachstum – sie hält alle Antworten für uns bereit, vor allem wenn es um unsere Gesundheit geht.

Laut einer aktuellen Studie verlieren immer mehr Menschen den Kontakt zur Natur. Damit verschließen sie sich auch den Zugang zu positiven Gesundheitseffekten, welche uns die Elemente bieten können. [1]

Die steigende Zahl der Zivilisationserkrankungen steht sehr stark in Zusammenhang mit dieser Entwicklung – viele Menschen leben immer unnatürlicher und im Allgemeinen wird unser Lebensstil zunehmend von Künstlichem durchdrungen. Vielen künstlichen Einflüssen können wir uns gar nicht entziehen (Strahlung, Mikroplastik, Lärm).

Es sollte uns aber bewusst sein, dass wir uns nie den Naturgesetzen entziehen können – der Mensch ist und bleibt ein biologisches Lebewesen und kein Cyborg.

In diesem Artikel wollen wir darauf schauen, welche heilenden Kräfte die Natur für uns bereithält und wie wir diese für unsere Gesundheit nutzen können.

Übrigens – wir haben eine Episode in unserem Podcast, die zu diesem Thema passt:

Was bietet uns die Natur für unsere Gesundheit?

Das Meer, die Berge, der See oder der Wald – all das sind Symbole für Lebendigkeit, Energie und Wohlbefinden. Das spürst Du sicher auch, wenn Du nach draußen gehst, richtig?

Es steht eigentlich außer Frage, dass uns die Natur Vitalität schenkt. Umso destruktiver ist es für unsere Gesundheit, wenn wir uns diesen Kräften entziehen.

Es soll in diesem Beitrag nicht darum gehen, wieder zurück in die Höhle zu ziehen und den Speer in die Hand zunehmen. Es soll vielmehr darum gehen, wieder in eine gesunde Balance zu kommen – eine Balance aus Natur und Technik.

Wir können nicht in Betonklötzen leben – isoliert von der Kraft der Sonne, des Erdmagnetfeldes und frischem Sauerstoff – ohne dass dies Zulasten unserer Gesundheit geht.

Aktuelle Untersuchung zeigen, dass die Natur viele Vorteile für uns bereithält [1]:

  1. Verbesserung der Vitalparameter (Blutdruck, Herzfrequenz, Atemgase)
  2. Reduktion von Schmerzen
  3. Stressreduktion
  4. Verbesserte Stimmung und Glücksgefühle
  5. Reduktion von Depressionen
  6. Angstlösung
  7. Verbesserung von Aufmerksamkeit und Konzentration
  8. Linderung von Müdigkeit
  9. Erhöhung der Kreativität
  10. Stärkung unserer natürlichen Abwehrkräfte

Für all diese Symptome verlieren wir uns oft in komplizierten Diagnostiken und Therapieplänen – könnte die Lösung nicht so einfach sein?

Sicher sind viele Erkrankungen auch sehr komplex und es ist gut, dass wir moderne medizinische Möglichkeiten haben. Doch die Erfolgswahrscheinlichkeit ist höher, wenn beides Hand in Hand geht.

Also schauen wir gleich mal auf einige Ideen, wie wir uns die Kraft und Magie der Natur in unser Leben holen können.

Wandern

Wandern ist zurück im Trend.

 

8 Ideen für mehr Naturerlebnisse

Im Folgenden möchte ich Dir acht Ideen und Impulse mitgeben, wie Du wieder mehr Natur in Deinen Alltag zurückholen kannst.

 

Sammeln von Früchten, Pilzen, Kräutern und Beeren

Eine unserer ursprünglichsten Aktivitäten ist das Sammeln von Lebensmitteln aus der Natur. Die kleinen Erfolgserlebnisse können nachhaltig unser Motivationshormon Dopamin erhöhen.

Die Natur bietet so viele nährstoffreiche Superfoods – kostenlos und direkt vor unserer Haustür.

Falls Du nach Inspiration suchst, kann ich die die App „Mundraub“ empfehlen. Die Entwickler haben das Ziel „Menschen und Obstbäume zusammen zu bringen” – eine wundervolle Idee.

Ich habe damit schon so manche Leckereien finden können (Kirschen, Bärlauch, Nusssträucher, Beeren etc.). Natürlich kann man auch selbst suchen, aber die App hält einige Geheimtipps bereit.

Das Sammelgut kannst Du dann für unterschiedliche Zwecke nutzen:

  • Kräutertinkturen machen
  • Pestos herstellen
  • Kräuter oder Pilze trocknen
  • Marmeladen

 

Wandern gehen

Spätestens seit Corona sind Wandern und das Entdecken unserer heimischen Naturparks wieder voll im Trend.

Beim Wandern lassen wir unsere Sinne spielen, lauschen den Naturgeräuschen, atmen frische, blattgefilterte Luft und bewegen uns auf die natürlichste Art und Wiese (Gehen), was Gelenkbeschwerden und Rückenschmerzen vorbeugt.

Auch hier können Apps eine gute Inspiration bieten und Dir neue Orte zeigen. Die Wanderapp „Komoot“ hält zahlreiche Tourenvorschläge kostenlos bereit (inklusive Tipps zu Parkplätzen, schönen Aussichten und Plätzen für die Pause).

In einigen Nationalparks (z.B. Harz) gibt es auch tolle Aktionen, bei denen Stempel oder andere Abzeichen gesammelt werden können (z.B. die Harzer Wandernadel). Das Gute ist hierbei, dass es auch Kinder für das Wandern begeistert und Du zu den schönsten Plätzen geführt wirst.

 

Lagerfeuer + Lagerfeuergespräche

Die Nutzung von Feuer hat den Weg für die menschliche Evolution geebnet. Feuer kann zerstörerisch sein, oder eben auch nützlich und gesundheitsförderlich. Hier zeigt sich die Polarität der Natur.

Ein schöner Abend am Lagerfeuer mit Freunden ist nicht nur aus sozialem Aspekt wertvoll, sondern auch aus gesundheitlicher Sicht. Das Feuer enthält Infrarot-Lichtspektren, die gut für unseren Körper sind (entzündungslindernd, schmerzlindernd, regenerierend).

Das rot-orange Lichtspektrum ist außerdem schonender am Abend, denn es erhält unseren Tag-Nacht-Rhythmus – wir werden also auf natürliche Weise müde und nicht künstlich wachgehalten.

Am Lagerfeuer nickt doch immer jemand ein 🙂

Lagerfeuer

Ein Lagerfeuer bietet viele gesundheitliche Vorteile (z.B. Gesellschaft, Infrarotlicht).

 

Hofladen besuchen

Raus aus der Stadt auf’s Land – ein Besuch auf dem Hofladen ist für Groß und Klein immer wieder ein Erlebnis. Qualität, Saisonalität und Regionalität sind drei Kriterien, die ein Einkauf auf dem Hofladen bieten kann.

Einen guten Hof erkennst Du daran, dass Du transparent nachvollziehen kannst, wie Tiere gehalten und versorgt werden. Ich bin mir sicher, dass jeder einen Zugang zu einem solchen Hof findet, wenn er die Augen aufhält.

Wir verbinden den Besuch immer mit einem Spaziergang um die Kuhweiden und freuen uns, sie im Freien statt in Käfigen zu sehen. Wenn Du Fleisch isst, dann ist Weidehaltung die gesündeste Art und Weise – für Mensch, Tier und Natur.

 

Pflanzen und Pilze bestimmen

Als wir auf Reisen die Seychellen besucht haben, erhielten wir von unserem Gastgeber eine Führung durch seinen Dschungelgarten, in dem er Heilkräuter, Heilpilze, Gewürze, Früchte und vieles mehr angebaut hat.

Es war beeindruckend, welches Wissen er über all die Heilpflanzen in seinem Dschungel hat und wie er sie für verschiedene präventive als auch therapeutische Zwecke einsetzt.

All das Wissen und die Erfahrungen im Umgang mit den Kräutern wurden innerhalb der Familie überliefert und es ist in der Kultur der Seychellios (Einwohner) weit verbreitet.

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Auch wir können uns dieses Wissen hierzulande wieder zurückholen. Zum Glück steigt bei vielen Menschen wieder das Interesse an unseren heimischen Wildpflanzen und Wildkräutern.

Mit dem SchnellEinfachGesund Team haben wir bei einem Teamevent eine Kräuterwanderung unternommen, bei der wir alle sehr viel gelernt haben.

Alternativ gibt es mittlerweile sehr gute Apps, mit denen Du Pflanzen bestimmen kannst und lernst, wie Du sie einsetzen kannst.

 

Outdoor-Sport

Ich liebe Fitnessstudios – ohne Frage!

Es ist jedoch für viele Menschen ratsam, lieber im Freien zu trainieren. Wer im Büro arbeitet, dann ins Fitnessstudio fährt und anschließend zurück in die eigenen vier Wände, der verpasst viele Sonnen- und Frischluftstunden.

Deshalb ist es zumindest in den wärmeren Monaten ratsam, das Workout ins Freie zu verlegen. Es gibt immer mehr kostenfreie Fitnessbereiche (Calisthenic-Parks) im Freien sowie Outdoor-Yoga und andere sportliche Möglichkeiten.

Sport im Freien verschafft uns Zugang zur Kraft der Elemente (frische Luft, Erdung, Sonnenlicht).

 

Camping oder „Overnighter“

Das Schlafen im Freien ist immer wieder eine tolle Erfahrung, ob auf dem Campingplatz, am See oder im eigenen Garten. Es ist einfach schön mit Naturgeräuschen einzuschlafen und aufzuwachen.

Camping erfreut sich auch immer mehr Beliebtheit – jedoch sind viele Campingplätze überfüllt und manchmal könnte ein noch natürlicheres Umfeld gewünscht sein.

Dafür ist diese Idee vielleicht abenteuerlicher für Dich:

Ich mache schon seit einigen Jahren immer wieder einen sogenannten „Overnighter“ mit Freunden (den Begriff habe ich selbst erst gelernt). Dabei geht es einfach für eine Nacht ins Freie mit relativ wenig Equipment.

Wildcamping ist in Deutschland nicht erlaubt, aber es gibt “Grauzonen”. Das anlassbedingte „Biwacken“ wird meist toleriert (z.B. als Nachtlager auf einer Radtour, Wanderung oder für Kletterer).

Voraussetzung ist es, dass kein Zelt aufgebaut wird und man nur eine Nacht bleibt. Anstelle dessen werden Hängematten genutzt, oder eine einfache Isomatte mit Schlafsack, die man mit einer Plane (sogenanntes Tarp) als Dach schützen kann.

Das ist sicher nicht für Jedermann geeignet, aber eine schöne Form des Abenteuers mit einem Mehr an Natur.

Biwack

Wer nach mehr Abenteuer sucht, kann auch unter freiem Himmel übernachten.

 

Mikroabenteuer

Das Wort Mikroabenteuer wurde auch erst in den letzten Jahren geprägt. Der Begriff von einigen Verfechtern sehr eng definiert, wovon ich mich aber distanziere.

Ich grenze Mikroabenteuer dahingehend von normalen Ausflügen ab, dass sie Dich etwas aus der Komfortzone locken, Deinen Abenteuergeist wecken und auch etwas Nervenkitzel wecken.

Wie Du das interpretierst, ist Dir überlassen:

  • eine Nacht im Freien schlafen (siehe oben Overnighter)
  • eine mehrtägige Etappen-Wanderung mit Eigenversorgung
  • einen Flussabschnitt mit dem Kanu zurücklegen
  • den höchsten Punkt in Deiner Umgebung erkunden
  • 100 Kilometer Fahrradfahren
  • … der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt (mache einfach etwas Neues)

Ich habe mir neulich eine eigene Challenge gesetzt. Im Rahmen einer Bewerbung für die YouTube Outdoor-Serie „7 vs. Wild“ habe ich ein Video eingedreht, welches 8 Minuten dauern sollte und ein Abenteuer meiner Wahl verfilmen sollte.

Ich hatte schon länger den Traum eine eigene Mahlzeit aus der Natur zusammen zu stellen: selbst gesammelt bzw. gefangen. Ziel war es, einen schönen bunten und vielfältigen Teller voll zu bekommen.

Es war ein wirklich tolles Mikroabenteuer, welches ich hier als Video dokumentiert habe. Ich würde mich freuen, wenn Du vorbeischaust. Lass mir gern ein Like, Kommentar oder Abo da, wenn Dir das Video gefällt – das würde mir im Rahmen der Bewerbung sehr helfen. Ich hoffe, Du kannst auch etwas Inspiration mitnehmen:

 

Weitere Ideen und Impulse

Natürlich sind den Möglichkeiten, die uns die Natur bietet, keine Grenzen gesetzt. Die Liste der möglichen Erlebnisse ist lang.

Hier findest Du noch weitere Ideen:

  • Picknicken
  • Angeln lernen
  • Gärtnern (auch in Gemeinschaftgärten oder auf dem Balkon)
  • Waldbaden (inkl. Bäume klettern)
  • Eisbaden gehen
  • Kneippsches Fußbad
  • Meditieren in der Natur
  • Retreats
  • Barfuß laufen im Park
  • Geocaching
  • Fahrradtrekking
  • Pilgerreisen (z.B. Jacobsweg)
  • Bushcraften
  • Nachtwanderungen
  • Naturfotografie
Tipps für Outdoor Erlebnisse Infographik

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Fazit

Die Natur kann uns immer wieder Orientierung stiften, wenn wir in unserer modernen Welt aus der Balance geraten – sie heilt körperlich, geistig und seelisch, das hast Du sicher schon oft spüren dürfen.

Die Natur verbirgt viele heilende Wirkungen, die teils unsichtbar, jedoch spürbar sind:

  • Erdung und Magnetismus
  • Negativionen (z.B. an Wasserfällen oder im Wald)
  • Lichtfrequenzen (Infrarotlicht)
  • Reize wie Wärme und Kälte
  • Nährstoffe
  • Luftqualität

Ich hoffe, der Beitrag konnte Dich etwas inspirieren und Dir Lust auf (noch) mehr Natur und Abenteuer machen. Dabei wünsche ich Dir viel Spaß!

Was zieht Dich nach draußen? Wann spürst Du die heilenden Kräfte der Natur? Schreibe es gern in die Kommentare!

 

 


  1. Summers, J. K., & Vivian, D. N. (2018). Ecotherapy – A Forgotten Ecosystem Service: A Review. Frontiers in psychology, 9, 1389. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2018.01389
  2. Thompson et al. (2015): More green space is linked to less stress in deprived communities: Evidence from salivary cortisol patterns. https://doi.org/10.1016/j.landurbplan.2011.12.015
  3. Wood et al. (2017): Public green spaces and positive mental health – investigating the relationship between access, quantity and types of parks and mental wellbeing. https://doi.org/10.1016/j.healthplace.2017.09.002
  4. Thompson et al. (2014): Access to Green Space in Disadvantaged Urban Communities: Evidence of Salutogenic Effects Based on Biomarker and Self-report Measures of Wellbeing. https://doi.org/10.1016/j.sbspro.2014.10.036

 

 

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1 Kommentar

Raphaela 26. Juni 2022 - 11:26

Hallo Martin,
toller newsletter – wie immer.
Was mir dabei deutlich zu kurz kommt: nicht nur von der Natur nehmen, sondern auch leben lassen.
Also, nicht alle erreichbaren Knospen von den Bäumen rupfen und die Tiere haben das Nachsehen !
Nur, weil die Wiese nicht eingezäunt ist, kann ich mich bedienen. Die Wiese und alles was drauf ist gehört dem Bauern !
Nicht die Wiesen zertrampeln weil man grade mit der Family auf seinem Kräuterraubzug ist. Außerdem gibt es Wiesenbrüter etc.
Lagerfeuer wunderbar ! Was ist mit der Waldbrandgefahr, die schon fast ab dem Frühjahr gilt ? Der Müll, der so gar nicht zur Romatik paßt. Das Gegröle in der Nacht.
Die Natur braucht auch ihre Ruhe. Nicht alles kann einfach abgerupft und mitgenommen werden. Es muß auch genügend zur Regeneration und dem Arterhalt bleiben. Dazu gehören auch die Tiere. Und die Nachtruhe ! Die Ungestörtheit und zwar auch in der Nacht !
Immer mehr ist es schick mit dem Elektro (!)-Mountain-Bike die übelsten Verwüstungen anzurichten und dann auch noch stolz darauf zu sein, was sich einer traut, weil er nicht den Weg einhält.
Bei all Deinen Empfehlungen, die sicher all das oben genannte nicht miteinschließen, bitte ich Dich sehr immer auf Zurückhaltung hin zu weisen.
Wer sich wirklich mit der Natur verbinden will, geht pfleglich mit ihr um. Als wäre sie der beste Freund, dem es nochdazu grade gar nicht gut geht.
GLG Raphaela

Tolle Leistung.

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