Medikamente als Nährstoff-Räuber

von Martin Auerswald, M.Sc.
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Medikamente als Nährstoffräuber Titelbild

Keine Wirkung ohne Nebenwirkung – Medikamente können Leben retten, Leben verlängern und das Leben wieder lebenswert machen. Doch sie kommen mit Nebenwirkungen einher. Unter anderem interagieren Medikamente mit unserem Nährstoff-Haushalt und können die Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung hemmen, oder den Verbrauch/Ausscheidungsrate erhöhen.

Darüber wird nur selten aufgeklärt.

Die unbequeme Folge: Bei Langzeit-Einnahme von Medikamenten kann es zu Mikronährstoff-Defiziten kommen, die sich negativ auf Gesundheit, Lebensqualität und den Krankheitsverlauf auswirken können.

Dieser Beitrag und der darin vorgestellte Guide soll über die wichtigsten Medikamente und ihre Wechselwirkung mit Mikronährstoffen aufklären, um diese Nährstoff-Defizite zu verhindern und die Gesundheit bestmöglich zu unterstützen.

Hör Dir doch passend dazu die Episode in unserem Podcast an:

Medikamente und der Nährstoff-Haushalt

Seit über 30 Jahren forscht Uwe Gröber und viele andere Mikronährstoff-Experten zu den Wechselwirkungen aus Medikamenten und Nährstoffen. An den Mechanismen und Wirkungen von Medikamenten wird intensiv geforscht – dass sie sich auf unseren Nährstoff-Haushalt negativ auswirken können, ist bekannt – wird in der konventionellen Medizin weitgehend ignoriert.

Im Gegenteil: Meist wird vor der Einnahme von Nährstoffen gewarnt, da sich diese negativ auf die Medikamenten-Wirkung auswirken kann.

Das stimmt, das kann es – wenn es unkontrolliert, in nicht angemessener Dosis und in schlechter Qualität getan wird.

Wenn jedoch bekannt ist, auf welche Nährstoffe sich bestimmte Medikamente auswirken, kann mittels einer Blutanalyse ein Defizit ermittelt und dann reagiert werden.

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Wenn bekannt ist, dass ein Defizit vorliegt, sollte der entsprechende Nährstoff ergänzt werden. Warnt ein Arzt trotz Defizit vor der Mikronährstoff-Gabe, sollte eine 2. Meinung aufgesucht werden. Ein guter Arzt warnt bei einem Mikronährstoff-Defizit NICHT vor der kontrollierten Mikronährstoff-Gabe.

Entsprechend darf der unten vorgestellte Guide als Nachschlage-Werk verwendet werden.

 

Beispiele für Medikament-Mikronährstoff-Interaktionen

Da sich viele nicht vorstellen können, dass Medikamente den Nährstoff-Haushalt durcheinanderbringen, möchte ich gerne ein paar Beispiele nennen. Aus den molekularen Mechanismen, die zu den Medikamenten bekannt sind, können Empfehlungen abgeleitet werden, auf welche Nährstoffe besonders geachtet werden sollten.

Nährstoffe sind das, was unsere Gesundheit steuert, sie sind die Bausubstanzen, die unser Körper selbst nicht herstellen kann, als Co-Faktoren für Stoffwechsel, Wachstum, Regeneration, Hormonbildung & Co. benötigt. Eine unzureichende Nährstoff-Versorgung gilt als beachtlicher Risikofaktor für chronische Erkrankungen, eine geschwächte Immunabwehr, nachlassende Lebensqualität und vorzeitiges Altern.

Daher ist es wichtig, dass wir uns heute über dieses Thema unterhalten.

 

Antidiabetika und Magnesium

Antidiabetika wie Metformin wirken sich weitreichend auf den Magnesium-Haushalt aus. Da Magnesium DER Nährstoff für Energie und Stoffwechselprozesse ist, sollte es besonders bei Diabetes ausreichend vorliegen.

Tragisch, dass die meisten Diabetes-Medikamente sich negativ auf den Magnesiumhaushalt auswirken und so einen Magnesiummangel induzieren können [1-3]:

  • Metformin hemmt die Bildung des Magnesium-Transporters TRPV7 – die Aufnahme im Darm sinkt
  • Metformin erhöht die Ausscheidung von Magnesium über die Niere

 

Glucocorticoide, die Pille und Vitamin D

Glucocorticoide wie Cortison werden zur Entzündungslinderung und Immunsuppression eingesetzt. Vitamin D reguliert einen großen Anteil unserer DNA – Schätzungen zufolge kontrolliert es die Aktivität von 6.000 unserer 23.000 Gene. Besonders am Immungleichgewicht und der angemessenen Reaktion auf Entzündungsprozesse ist es beteiligt und gilt sogar als wichtigstes Anti-Aging-Hormon.

Ein ausreichender Vitamin D-Spiegel ist für unsere Gesundheit fundamental.

  • Glucocorticoide und “die Pille” induzieren ein Enzym namens 1,24-Hydroxylase, welches das aktive Vitamin D inaktiviert
  • der Vitamin D-Spiegel im Blut sinkt
  • das ist besonders dramatisch, wenn Glucocorticoide zur Entzündungslinderung bei Infekten (z.B. Covid-19) eingesetzt werden, Vitamin D aber für unser Lungenepithel, sowie zur Immunstärkung essenziell ist

 

Säureblocker und B-Vitamine

Unsere B-Vitamine, besonders B9 (Folsäure) und B12 (Methylcobalamin) benötigen komplexe Transporter, um im Darm aufgenommen zu werden. Das für Vitamin B12 zuständige Protein ist als “Intrinsic Factor” bekannt und wird im Magen gebildet.

  • Für die Aktivierung des Intrinsic Factors wird ein ausreichend saurer Magen-pH-Wert benötigt
  • Werden Säureblocker wie z.B. Pantoprazol eingenommen, kann es sein, dass Vitamin B12 nicht aufgenommen werden kann und dadurch ein Mangel im Körper entsteht
  • Ähnlich läuft es mit Folsäure und anderen B-Vitaminen ab

 

Statine, Coenzym Q10 und das Diabetes-Risiko

Statine werden zur Hemmung der körpereigenen Cholesterinsynthese eingesetzt, wenn ein erhöhtes LDL-Cholesterinspiegel vorliegt. Trotz mangelnder Studien ist dies immer noch gängige Praxis. Statine, allen voran Lovastatin, hemmen dabei ein Enzym namens 5-HMG-CoA-Reduktase, ein sogenanntes Schrittmacher-Enzym bei der Bildung eines Stoffes namens Isopren. Aus Isopren bildet der Körper Cholesterin, die Steroidhormone, aber auch Vitamin K2-Derivate und … Coenzym Q10.

  • Daher ist ein Coenzym Q10-Mangel bei langjähriger Einnahme von Statinen sehr verbreitet
  • Da Q10 ein fester Bestandteil der Energiegewinnung in unseren Mitochondrien ist, kann bei einem Q10-Mangel die Energiegewinnung und der ganze Stoffwechsel ins Stocken geraten
  • Entsprechend erhöht die Statin-Einnahme das Risiko, an Typ 2 Diabetes zu erkranken [4]

 

Dies sind einige Beispiele dafür, wie Medikamente mit dem Nährstoff-Haushalt interagieren. Die im Quellenverzeichnis hinterlegten Bücher kann ich als Literatur sehr empfehlen.

Medikamente als Nährstoffräuber (1)

 

Was tun bei Medikamenten-Einnahme?

Wenn Medikamente eingenommen werden, heißt das nicht automatisch, dass Nährstoffe eingenommen werden müssen. Es bedeutet, dass diese Nährstoffe regelmäßig kontrolliert werden sollten.

Eine Blutanalyse bietet sich hier an. Wenn ein Defizit vorliegt, sollte dieses durch eine angepasste, gesunde Ernährung oder Nährstoff-Ergänzung beseitigt werden, um dem Körper die besten Voraussetzungen für eine gute Gesundheit zu geben.

Empfehlenswert sind die Tests unseres Partners Bioniq*. Dort findest Du neben wichtigen Vitaminen & Mineralstoffen auch mehrere Fettsäuren.

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Gratis Guide: Medikamente und mit welchen Mikronährstoffen sie interagieren

Im Anschluss findest Du zum Download einen Guide, der für unsere Newsletter-Abonnenten kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Darin findest Du eine Auflistung von Medikamenten (alphabetisch sortiert nach Klassen) und mit welchen Nährstoffen sie interagieren, und auf die besonders geachtet werden sollte.

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Passende Empfehlungen für Anbieter hochwertiger Nährstoffe und Extrakte sind zu Beginn des Guides aufgelistet, mit Rabattcodes exklusiv für unsere Leser.

Wenn Du nicht in unserem Newsletter bist, kannst Du Dich hier gerne eintragen – er ist völlig kostenlos, und Du erhältst Zugriff auf diesen Guide, sowie alle unsere E-Books und Videokurse – kostenlos:

 

Fazit

Der heutige Beitrag war mir sehr wichtig – denn ein großer Teil der Bevölkerung nimmt dauerhaft Medikamente ein, ohne über die Interaktion mit Nährstoffen Bescheid zu wissen. Dadurch wird unbewusst ein Defizit und damit Einschränkungen für die Gesundheit riskiert.

Der Download Guide sollte genau darüber aufklären. An dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an Uwe Gröber, Professor Kisters und Dr. Anne Fleck für ihre hervorragende Aufklärungsarbeit in diesem Gebiet.

Hast Du noch Fragen zum Thema? Würdest Du gerne etwas ergänzen? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

 


  1. Energy!: Der gesunde Weg aus dem Müdigkeitslabyrinth – Mit 30-Tage-Selbsthilfeprogramm – von Dr. med. Anne Fleck | 16. März 2021
  2. Arzneimittel als Mikronährstoff-Räuber: Was Ihr Arzt und Apotheker Ihnen sagen sollten- von Uwe Gröber und Klaus Kisters | 9. März 2017
  3. Mikronährstoffe: Metabolic Tuning-Prävention-Therapie (Für die Kitteltasche) – von Uwe Gröber | 7. Oktober 2010
  4. Sattar N, Preiss D, Murray HM, Welsh P, Buckley BM, de Craen AJ, Seshasai SR, McMurray JJ, Freeman DJ, Jukema JW, Macfarlane PW, Packard CJ, Stott DJ, Westendorp RG, Shepherd J, Davis BR, Pressel SL, Marchioli R, Marfisi RM, Maggioni AP, Tavazzi L, Tognoni G, Kjekshus J, Pedersen TR, Cook TJ, Gotto AM, Clearfield MB, Downs JR, Nakamura H, Ohashi Y, Mizuno K, Ray KK, Ford I. Statins and risk of incident diabetes: a collaborative meta-analysis of randomised statin trials. Lancet. 2010 Feb 27;375(9716):735-42. doi: 10.1016/S0140-6736(09)61965-6. Epub 2010 Feb 16. PMID: 20167359.

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