Eine gute Mundhygiene ist die Basis für gesunde Zähne und einen gesunden Körper. Während in den letzten Jahren der Darm mehr in den Fokus des Gesundheitsinteresses gerückt ist, wird nun der Mundraum als zweite wichtige Basis der Gesundheit immer wichtiger. Erfahre hier wichtige Tipps für eine gute Mundhygiene.
Worst Case – Wenn die Mundhygiene nicht stimmt
Ich gebe es offen zu: Ich habe die Wichtigkeit der Mundgesundheit für die Gesundheit des gesamten Körpers unterschätzt. Das Buch „In aller Munde“ von Dr. Dominik Nischwitz hat mich weiter gebracht (wie damals „Darm mit Charme“) und mir das Thema Mundgesundheit nahegebracht.
Im Beitrag über Zahngesundheit kannst Du wichtige Tipps für gesunde Zähne nachlesen. Heute geht es um die Mundhygiene an sich.
Warum die Mundgesundheit so wichtig ist?
- Fast jeder erkrankt im Laufe seines Lebens an Karies.
- Etwa 60 % aller Menschen in Deutschland erkranken an Parodontitis.
- Durch Karies, Parodontitis, NICO’s (Kiefer-Osteonekrosen), Amalgam-Füllungen und Entzündungen können Krankheitserreger und Schwermetalle in den Körper gelangen.
- Eine schlechte Zahngesundheit steht mit einem vielfach erhöhten Risiko für Atherosklerose, Autoimmunerkrankungen, Typ 2 Diabetes und Bluthochdruck in Verbindung.
Kurzgefasst: Zähne kaputt, Gesundheit wahrscheinlich auch kaputt. Ein gesunder Mundraum ist Voraussetzung für einen gesunden Körper. Schäden, Entzündungen oder Krankheitserreger aus dem Mundraum können den Stoffwechsel fundamental beeinflussen und beeinträchtigen.

Gesundheit beginnt in einem gesunden Mundraum.
Zahnersatz und Teilersatz – Reparatur
Eine schlechte Zahngesundheit zieht den ganzen Körper in Mitleidenschaft – ab einem bestimmten Punkt muss aber erst mal am Zahn selber „repariert“ werden:
- Im schlimmsten Fall muss ein Zahn ganz ersetzt werden. Als Zahnersatz sind besonders Keramikimplantate immer populärer (und enthalten keine Schwermetalle)
- Ist die Zahnwurzel noch in Ordnung, aber die Krone zerstört oder abgenutzt, kann mittels einer Stiftkrone/Zahnkrone die Zahnwurzel stabilisiert werden. Dazu muss nicht der ganze Zahn entfernt werden.
Diese Eingriffe sind oft unumgänglich. Dem kannst Du vorbeugen, indem Du stets auf eine gute Mundhygiene achtest.
Keine Sorge, das ist keine Wissenschaft für sich. Die meisten Tipps hast Du sicher bereits im ein oder anderen Beitrag von uns gelesen.
Doch es sind die einfachen Sachen, die gesunden Gewohnheiten, die auf Dauer den Unterschied zwischen gesund und krank ausmachen können. Genau das ist der Grundgedanke hinter SchnellEinfachGesund.
Zähne putzen – Wieso weshalb warum?
Warum putzen wir uns eigentlich die Zähne? Eine ganz banale Frage … warum eigentlich? Aus Erziehung? Damit Zahnbürsten- und Zahnpasta-Hersteller ihr Geld verdienen?
Zahnpflege ist in Mitteleuropa erst seit wenigen Hundert Jahren ein Thema und hat seine Daseinsberechtigung. Denn mit einer guten Zahnpflege können wir nicht nur besser kauen und Essen verdauen. Sie wirkt auch präventiv vor Entzündungen und Infektionen im Darm – wie Karies und Parodontose.
Zwar bekommt das heute fast jeder Karies, aber nur vereinzelt, an einzelnen Zähnen – und nicht an 26 Zähnen gleichzeitig.
Und natürlich aus ästhetischen Gründen. Schöne, weiße Zähne mag jeder gernhaben.
Wenn wir uns die Zähne putzen, werden Essensreste aus den Zahnzwischenräumen, von den Schleimhäuten und von den Zahnoberflächen entfernt. Ebenso ein Großteil der Bakterien auf und zwischen unseren Zähnen.
Zwar benötigen wir damit nicht zwangsläufig Fluorid-Titandioxid-haltige Zahnpasta, aber allein schon die mechanische Pflege mit der Bürste übernimmt bereits einen Großteil der Aufgaben.

Regelmäßiges Zähneputzen sollte selbstverständlich sein.
Ölziehen für die Mundhygiene
Als Ergänzung zum Zähneputzen ist Ölziehen sehr gut: Ich persönlich wende es an, wenn mir die Zähne wehtun. Meist ist das der Fall, wenn zu viel Schokolade oder Bonbons im Spiel sind. Was alle Lichtjahre mal vorkommt?
Beim Ölziehen nimmst Du ein pflanzliches Öl in den Mund und ziehst es etwa 10 Minuten durch die Zähne. Bakterien werden durch das Öl von den Zähnen gelöst und abgetötet. Nach etwa 10 Minuten spuckst Du das nun trübe Öl aus und spülst mit viel Wasser nach.
Ich empfehle dafür Olivenöl, Hanföl oder Leinöl.
Tipps für eine bessere Mundhygiene
Kommen wir jetzt zu ein paar schnellen, aber wichtigen Tipps für eine bessere Mundhygiene. Es sind keine allzu großen Überraschungen, aber müssen gemacht werden, um eine gute Mundgesundheit zu gewährleisten – ein Leben lang:
#1 Wenig bis kein Zucker
Industriezucker sollte nur selten konsumiert werden – in der Form von Gebäck, Süßigkeiten, Brotbelag, Bonbons, gesüßte Getränke.
#2 Viel trinken
Zuckerfreie Getränke spülen den Mund durch und hinterlassen keine klebrigen Reste, an denen sich die Bakterien laben können.
#3 Nährstoffe für gesunde Zähne und einen antibakteriellen Speichel
Durch eine gesunde Ernährung und Ergänzung sollte Dein Körper ausreichend mit Magnesium, Kalzium, Vitamin D3, Vitamin K2 und Bor versorgt sein.
#4 Zungenschaber
Ich schabe mir früh und abends die Zunge, mit einem ayurvedischen Kupfer-Schaber. Sehr zu empfehlen.
#5 Kräuter
Koche mit frischen Kräutern und genieße häufiger mal einen Kräutertee. Wirkt leicht antibakteriell und regeneriert die Schleimhäute.

Kräuter sind nicht nur sehr gesund und lecker, sondern auch oft kostenlos.
#6 Mache gelegentlich Ölziehen
Dies unterstützt das Zähneputzen ausgezeichnet.
#7 Nichtraucher?
Hoffentlich! Denn Zigarettenrauch sorgt nicht nur für Zahnbelag, sondern greift auch die Schleimhäute und Speicheldrüsen an, die maßgeblich die „Mundflora“ regulieren.
#8 Kaugummis kauen
Ohne Zucker, dafür mit Menthol. Besser als Bonbons und regt den Speichelfluss an.
#9 Vorsorge
Gehe 1-2-mal jährlich zum Zahnarzt und sorge dafür, dass Schäden oder Entzündungen frühzeitig erkannt werden.
#10 Zahnreinigung
Die meisten gesetzlichen und privaten Krankenkassen bezahlen 1-2-mal jährlich eine professionelle Zahnreinigung. Nutze sie.
#11 NICO’s
Hattest Du Weisheitszahn- oder Wurzelbehandlungen, die nicht sauber verlaufen sind? Könnte sich daraus eine Kiefer-Osteonekrose (NICO) entwickelt haben? Schmerzen betroffene Stellen? Sprich Deinen Zahnarzt darauf an – mittels bildgebender Verfahren kann man das schnell herausfinden
#12 Füllungen raus
Hast Du Amalgam-Füllungen oder andere Metalle in den Zähnen, die da von Natur aus nicht sein sollten? Sprich mit Deinem Zahnarzt über alternative Möglichkeiten … und wie Du die Schwermetalle aus Deinem Mund heraus bekommen könntest. Denn die Schwermetalle “lecken” nicht nur in den Körper, sie beeinträchtigen auch die Mundhygiene.

Kann den Mundraum und den Körper auf Dauer Probleme bereiten: Amalgamfüllungen.
Das waren die wichtigsten Tipps für die Mundhygiene. Kein Hexenwerk. Aber wichtig und muss gemacht werden. Eine gute Mundhygiene ist ebenso wie eine Körperhygiene ausschlaggebend, für die Mundgesundheit, einen gesunden und frischen Körper … und ein erfrischendes Auftreten.
Wie sieht es mit Zahnseide und Listerine aus?
Es gibt keine wissenschaftliche Studie, die zeigt, dass Zahnseide wirklich hilft. Daher möchte ich mich hier nicht festlegen. Manche nutzen es und fühlen sich wohl damit, manche nicht.
Mit Mundspülung a la Listerine ist es da schon anders: Wenn Du das nutzen möchtest, dann nimm bitte ein Produkt ohne Alkohol. Denn Alkohol schädigt die Schleimhäute und könnte zu viele Bakterien abtöten. Was wiederum einen Pilzbefall begünstigen könnte.
Ein Naturkosmetik-Produkt sollte bevorzugt werden, da auf künstliche Zusätze, Farb- und Konservierungsstoffe verzichtet wird.

Kann, muss aber nicht. Wenn, dann als Naturkosmetik und ohne Alkohol.
Fazit – Mundhygiene ist einfach und wichtig
Eine gute Mundhygiene ist grundlegend für einen gesunden Körper. Es sind nur wenige Dinge, auf die man wirklich achten solltest. Aber ähnlich wie das tägliche Zähneputzen, muss auch der gesamte Mundraum gepflegt werden.
Es geht auch ohne teure Pflegeprodukte – es sind gesunde Gewohnheiten, die auf Dauer den Unterschied machen können. Viel trinken, wenig Zucker, Ölziehen, zur Vorsorge gehen …
Ich hoffe daher, dass Dir dieser Beitrag dabei hilft, dass Du ein Leben lang etwas von Deinen Zähnen hast. Denn die Zähne sind ein Gewebe, die wirklich für die Ewigkeit gemacht sind – und das härteste Material in unserem Körper.
Habe ich einen wichtigen Tipp vergessen? Teile es mir bitte in den Kommentaren mit!
- Abbass, M. M. S., N. AbuBakr, I. A. Radwan, D. Rady, S. El Moshy, M. Ramadan, A. Ahmed, and A. Al Jawaldeh. „The Potential Impact of Age, Gender, Body Mass Index, Socioeconomic Status and Dietary Habits on the Prevalence of Dental Caries among Egyptian Adults: A Cross-Sectional Study.“ F1000Res 8 (2019): 243. https://dx.doi.org/10.12688/f1000research.17892.1.
- Muller, A., and K. Hussein. „Meta-Analysis of Teeth from European Populations before and after the 18th Century Reveals a Shift Towards Increased Prevalence of Caries and Tooth Loss.“ Arch Oral Biol 73 (Jan 2017): 7-15. https://dx.doi.org/10.1016/j.archoralbio.2016.08.018.
- Verhulst, M. J. L., B. G. Loos, V. E. A. Gerdes, and W. J. Teeuw. „Evaluating All Potential Oral Complications of Diabetes Mellitus.“ Front Endocrinol (Lausanne) 10 (2019): 56. https://dx.doi.org/10.3389/fendo.2019.00056.
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