Probiotika werden gern empfohlen, da sie zu mehr (Darm-)Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit beitragen.
Erfahre hier, was es mit Probiotika auf sich hat.
Hör Dir doch passend dazu folgende Episode aus unserem Podcast an:
Was sind Probiotika?
Das Wort Probiotika setzt sich aus den folgenden Bestandteilen zusammen: lateinisch pro (= für) und altgriechisch bios (= Leben). Damit bilden sie das Antonym zu Antibiotika (= gegen das Leben).
Probiotika sind Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel, die nützliche Mikroorganismen enthalten. Letztere kommen zum Großteil lebendig im Dickdarm an und siedeln sich dort an.
Übrigens beherbergt Dein Dickdarm circa 30 bis 40 Billionen Mikroorganismen, die zusammen mit der Darmschleimhaut ein Gesamtgewicht von circa 2 kg aufweisen. Die Darmflora, also die Gesamtheit der Mikroorganismen in unserem Darm, ist ein eigenständiges Organ und für unsere Gesundheit unabdingbar.
Welche Funktion haben Probiotika?
Darmbakterien sind sehr nützlich für Deine Gesundheit, da sie einen wichtigen Teil der Verdauungsarbeit übernehmen. Sie vergären unverdauliche Faserstoffe (Ballaststoffe) und gewinnen daraus wertvolle Moleküle. Außerdem beugen sie Darminfekten vor.
Probiotika stärken unsere Darmflora und unterstützen unseren Körper dabei, Nährstoffe aufzunehmen und schädliche Stoffe zu eliminieren. Sie verdauen die Nahrungsbestandteile, die nach der Reise durch den Dünndarm noch übrig sind. Hauptsächlich sind dies Ballaststoffe, Fettsäuren oder Kohlenhydrate, die ihnen als Energielieferanten dienen.
Eine gut ausgebildete Darmflora unterstützt die folgenden Prozesse:
- Produktion von Vitaminen wie B12 und K2
- Bildung von Enzymen zur Abwehr schlechter Bakterien
- Kommunikation mit Immunzellen (wichtig für eine funktionierende Immunabwehr)
- Verdrängung schädlicher Bakterien
- Bildung von metabolisch wertvollen Stoffen wie kurzkettigen Fettsäuren (bedeutsam für die Stoffwechselgesundheit)
- Bildung von Hormonen, die im ganzen Körper wirken
Apropos schädliche Bakterien: Auch sie können sich in unserem Darm ansiedeln und Infektionen verursachen. Mit Probiotika kann dem vorgebeugt werden, da sie die Plätze besetzen, die andernfalls schlechte Bakterien okkupieren.
Bei Reizdarmsyndrom und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ist das Gleichgewicht zwischen guten und schlechten Darmbakterien gestört.
Brauchen wir Probiotika?
Eine berechtigte Frage, die sich skeptische Leser an dieser Stelle stellen dürfen: Brauchen wir Probiotika wirklich?
Ja, im 21. Jahrhundert schon. Lass es mich erklären:
- Wir leben heute immer hygienischer und steriler. Wir kommen nur noch selten mit Mikroorganismen in Kontakt, die eigentlich unsere Darmflora aufbauen.
- Unsere Darmflora verändert sich ständig, mit jeder Mahlzeit, an jedem Tag. Jene ist darauf angewiesen, dass es einen beständigen Nachschub an gesunden Mikroorganismen gibt, da im Dickdarm ein ständiges Kommen und Gehen herrscht.
- Wenn ein Baby geboren wird, kommt es in der Vagina der Mutter das erste Mal mit Mikroorganismen in Kontakt – Milchsäurebakterien. Diese bilden das Grundgerüst für die Darmflora des Babys. Muttermilch enthält ebenfalls einige Mikroorganismen und Ballaststoffe, die wichtig sind. Durch sterile Fläschchennahrung kann sich das Mikrobiom des Babys nicht wirklich ausbilden und eine Probiotikakur erfordern.
- Kinder erkunden ihre Umgebung mit allen Sinnen und stecken sich ständig etwas in den Mund. Früher war auch das ein wichtiger Teil zur Ausbildung von Immunsystem und Darmflora. Heutzutage spielen Kinder aber immer seltener draußen und kommen seltener mit Mikroorganismen in Kontakt.
- Als es noch keine Seife und Desinfektionsmittel gab, kamen auch Erwachsene ständig mit Mikroorganismen aus der Natur und ihrer Umgebung in Kontakt. Das war eine wichtige Quelle für Probiotika (allerding auch für Krankheitserreger).
- Jahrtausendelang hat der Mensch Lebensmittel fermentiert und damit haltbar gemacht. Kefir, Kombucha, Sauerkraut, Joghurt sind nicht nur konservierte Lebensmittel, sondern eben auch reichhaltige Quellen für Milchsäurebakterien. Diese Lebensmittel sind heute die Ausnahme in unserer Ernährung und wenn sie konsumiert werden, handelt es sich um industriell hergestellte Produkte.
Probiotika begleiten uns unser ganzes Leben hindurch und waren immer Teil unserer natürlichen Umgebung. Seit unsere Babys, Kinder und wir in künstlichen Umgebungen leben – in Hochhäusern, Büros, Wohnungen mit Teppichböden – und nur noch wenig Zeit in der Natur verbringen, kommen wir seltener mit ihnen in Kontakt. Umso wichtiger, über die Ernährung nachzuhelfen.
Nun: Welche Wirkungen zeigen Probiotika, wenn wir sie regelmäßig zuführen? Was kannst Du Dir davon erhoffen?
10 Wirkungen von Probiotika auf einen Blick
Welche Wirkungen zeigen Probiotika und machen sie für die Gesundheit und Wohlbefinden so wichtig?
#1 Gute Bakterien für Deine Darmflora
Probiotika enthalten gute Darmbakterien und unterstützen Deinen Körper beim Aufbau einer gesunden Darmflora. Gute Darmbakterien sind die Mieter, die Du gerne in Deinem Darm unterbringen möchtest.
Sie halten Mietnomaden in Form von schlechten Bakterien fern und belohnen Dich mit ihrer fleißigen Verdauungsarbeit. Zu viele schlechte Bakterien können zu Verdauungsproblemen, psychischen Beschwerden und Allergien führen.1
#2 Hilfe bei Verdauungsproblemen
Verdauungsprobleme entstehen oft, wenn unsere Nahrung unzureichend verwertet wird und infolge dessen Gärungsprozesse stattfinden. Es sind viele gute Bakterienstämme vonnöten, um die verschiedenen Faserstoffe zu verwerten, die wir mit der Nahrung aufnehmen.
Außerdem bilden sie Enzyme zur Verdauung von anderen Nahrungsbestandteilen. Der Lactobacillus casei produziert zum Beispiel das Enzym Laktase, das die Verwertung von Milchzucker steuert und einer Laktoseintoleranz oder Blähungen vorbeugt.2
#3 Chronische Entzündungen reduzieren
Unser Darm hat eine Oberfläche von 200 bis 300 Quadratmetern. Deshalb bietet er eine große Angriffsfläche für schädliche Erreger und Giftstoffe aus der Umwelt.
Probiotika helfen beim Aufbau der Darmbarriere, indem sie als Wächter in und vor der Darmschleimhaut lokalisiert sind. Sie halten schlechte Bakterien fern und eliminieren einen Großteil an Umweltgiften.
Akute und chronische Entzündungen haben ihren Ursprung oft im Darm. Studien zeigen, dass Probiotika bei Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und Reizdarm wirksam sein können.3,4
#4 Stärkung des Immunsystems
Einige Studien zeigen, dass Probiotika die Produktion von Antikörpern und das Wachstum von Immunzellen fördern. Über eine Stärkung der Darmbakterien tragen sie zu einer erhöhten Produktion von IgA-Antikörpern, T-Lymphozyten und Killerzellen bei, die für eine effektive Immunabwehr wichtig sind.5
#5 Hilft bei Lebensmittelunverträglichkeiten und -allergien
Eine schlechte Darmflora kann dazu beitragen, dass sich Lebensmittelunverträglichkeiten und -allergien ausbilden. Wenn Entzündungen unserer Darmschleimhaut vorliegen, kann es zu Fehlreaktionen unseres Immunsystems kommen.
Probiotika liefern wichtige Bakterien für eine optimale Verwertung von Nahrungsbestandteilen. Lactobacillus reuteri ist besonders wertvoll, um Allergien vorzubeugen.
Doch auch bei Entzündungsreaktionen durch Laktoseunverträglichkeit können sie hilfreich sein, wie eine Studie belegt.6
#6 Unterstützt die Gewichtsabnahme
Probiotische Bakterienkulturen können dazu beitragen, dass überschüssige Fettsäuren nicht im Körper eingelagert, sondern über den Stuhl ausgeschieden werden.7
Mehrere Studien zeigen, dass Probiotika die Gewichtsabnahme im Rahmen einer Diät signifikant unterstützen. In einigen Studien zeigte sich ein bis zu 50 % höherer Gewichtsverlust.8,9
#7 Schönere Haut
Unser Darm ist unmittelbar mit unserer Haut verbunden (Darm-Haut-Achse). Probiotika tragen über die Stärkung des Darms und die Reduktion von Entzündungen zu einem schönen Hautbild bei.
Krankheiten wie Akne, Schuppenflechte oder Neurodermitis stehen oft in Verbindung mit einer schlechten Darmflora.10
Aber auch kleinere Übel wie Pickel, Hautunreinheiten und Mitesser sind mitunter Folge eines ungesunden Darmmileus.
#8 Wiederaufbau nach Antibiotika
Antibiotika werden eingesetzt, um Infektionen durch schädliche Erreger in unserem Körper zu besiegen. Sie sind eine effektive Waffe in der Intensivmedizin. Leider werden Antibiotika viel zu häufig eingesetzt.
Neben schlechten Bakterien greifen sie auch gute Bakterien an und zerstören die Darmflora. Nach einer Therapie mit Antibiotika solltest Du deshalb Probiotika zu Dir nehmen, um Deine Darmflora schnellstmöglich zu stärken.
#9 Psychische Gesundheit
Unser Darm ist über die Darm-Hirn-Achse auch für unsere psychische Gesundheit wichtig.
Ein großes Studienreview hat gezeigt, dass Probiotika zu einer Reduktion von depressiven Verstimmungen führen können.11
#10 Unterstützt bei vielen Erkrankungen (Diabetes, Autoimmunerkrankungen)
Über die Optimierung unseres Stoffwechsels und die Reduktion von Entzündungen können Probiotika dazu beitragen, dass sich unsere Gesundheit verbessert.
Studien haben gezeigt, dass sie bei Erkrankungen wie Diabetes, Neurodermitis oder Morbus Chron wirksam sind.4,5,10,12
Deshalb sind Probiotika einer der wichtigsten Tipps, die wir in unserem Diabetesprotokoll oder Neurodermitisprotokoll geben. Diese kannst Du auf unserer Gratis-Seite kostenlos herunterladen.
Probiotische Lebensmittel oder Probiotika als Nahrungsergänzung?
Wie Du siehst, sind Probiotika ein wirklich effektiver Gesundheitstipp, der leicht umzusetzen ist.
Probiotische Lebensmittel sind schon immer Teil der menschlichen Ernährung, entweder indem wir gegärte Nahrung gegessen haben oder sie durch Fermentation haltbar gemacht haben. In beiden Fällen bilden sich zahlreiche probiotische Kulturen.
Beispiele sind:
- Joghurt
- Kefir
- Apfelessig
- Sauerkraut und anderes milchsauer eingelegtes Gemüse
- Kimchi
- Kombucha
In unserer heutigen Ernährung sind diese Lebensmittel nicht mehr typisch und werden nur noch vereinzelt gegessen.
Alternativ können deshalb Probiotika in Form von Nahrungsergänzungsmitteln genutzt werden. Sie enthalten eine Vielzahl unterschiedlicher Bakterienstämme, die unser Darm benötigt.
Wir nutzen als Zusatzversorgung das Produkt „Florazauber“ von Naturtreu, in denen zahlreiche Bakterienkulturen enthalten sind.
- Lactobacillus plantarum
- Lactobacillus reuteri (antiallergisch)
- Saccharomyces boulardii (Hefestamm, der vor Darminfekten schützt)
- Streptococcus thermophilus (verdauungsfördernd)
- Bifidobacterium lactis
- Bifidobacterium longum (stoffwechselanregend)
- Bifidobacterium infantis (stärkt die Darmschleimhaut)
Es geht auch ohne Nahrungsergänzung – doch wenn Du häufiger an Darmproblemen leidest und probiotische Lebensmittel nicht regelmäßig Teil Deiner Ernährung sind, könnte das Probiotikum “Florazauber” von Naturtreu für Dich einen Versuch wert sein.*
Fazit
Deine Darmgesundheit sollte eine hohe Priorität für Dich haben. Sie ist entscheidend für Energie, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden.
Probiotika sind eine wichtige Säule für einen starken Darm.
Wenn Du mehr über Darmgesundheit erfahren möchtest, schau Dir gern unser Darmprotokoll an.