Kefir – 7 einzigartige Vorteile + Tipps zum Selbermachen

von Martin Krowicki, Dr. rer. medic.
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Kefir

Kefir – lange Zeit in Vergessenheit geraten, gewinnt das fermentierte Getränk erneut an Bedeutung und wird wieder zunehmend als gesundes Lebensmittel geschätzt.

Die gesundheitlichen Effekte von Kefir sind dabei sehr bemerkenswert, denn er stärkt das Immunsystem, unsere Knochen und unser Verdauungssystem. Nicht umsonst ist Kefir auch als das “Getränk der Hundertjährigen” bekannt.

Viele Menschen erfreuen sich deshalb daran, Kefir selbst herzustellen, was neben den gesundheitlichen Vorteilen auch ökologische Vorteile bietet und Spaß macht!

Was hinter dem säuerlichen Getränk steckt und viele wissenswerte Informationen rund um das Thema Kefir, findest Du in diesem Beitrag.  

 

Was ist Kefir?

Bei Kefir handelt es sich um ein leicht säuerliches, fermentiertes probiotisches Getränk, welches neben dem angenehmen Geschmack, eine wahre Schatzkiste voller wertvoller Inhaltsstoffe ist.

Bei Kefir sprechen wir in der Regel von Milchkefir. Eine weitere Kefirart ist Wasserkefir, auf welchen ich im Verlauf dieses Artikels weiter eingehen werde.

Zur Herstellung von Kefir aus Milch wird eine mikrobielle Starterkultur, oft als Kefirpilz oder Kefirknöllchen bezeichnet, verwendet. Diese Kultur besteht dabei eigentlich aus einer symbiotischen Kombination von verschiedensten gesundheitsfördernden Milchsäure- und Essigsäurebakterien sowie Hefen und weiteren Nährstoffen, wie verschiedenen Polysacchariden, Aminosäuren und Proteinen.

Ursprünglich gibt es Überlieferungen aus dem alten Kaukasus und Tibet, welche aufzeigen, dass schon damals die Menschen die einzigartige Wirkung von Kefir zu schätzen wussten und die Kefirkulturen pflegten und weitergaben.[1]

Heutzutage gibt es Kefir in verschiedenen Formen und Konsistenzen in den meisten Supermärkten zu kaufen. Allerdings wirst Du auch im Laufe des Artikels erfahren, dass es sehr einfach ist und deutliche Vorteile hat Kefir selbst zuhause herzustellen.  

Kefir gesund

Kefirkulturen müssen sorgsam behandelt werden. Es darf kein Metall verwendet werden, da es die Kulturen zerstören würde. Mit Holzlöffel und Plastiksieb erhältst Du den Kefir.

 

Die Inhaltsstoffe von Kefir

Für die gesunde Wirkung des Kefirs ist die Vielzahl der wertvollen Inhaltsstoffe verantwortlich. Als nennenswerte Quelle wichtiger Vitamine, Mineralien und Spurenelemente enthält er hohe Mengen von:

Weiterhin sind die enthaltenen probiotischen Mikroorganismen von großer Bedeutung. Eine Vielzahl von Bakterien und Hefen machen Kefir zu dem wohl wirkungsvollsten probiotischen Lebensmittel, welches Du zu Dir nehmen kannst.

Dabei steht der einfach herzustellende, selbst gemachte Kefir weit über dem industriell hergestellten Kefir, den Du überall kaufen kannst – Kefir selber machen ist gesünder

 

7 gesundheitliche Wirkungen von Kefir

Kefir zählt zu den Probiotika. Dabei handelt es sich um Lebensmittel, welche Bakterien enthalten, die eine gesundheitsfördernde Wirkung auf den Körper und den Stoffwechsel erzielen können.

Sie können dabei positive Auswirkungen auf die Verdauung, das Immunsystem und sogar auf die Gewichtsregulation haben.

Schon mehrmals habe ich jetzt die gesundheitsfördernden Eigenschaften des sprudelnden Getränks erwähnt. Die folgenden Wirkungen des säuerlichen Getränks sind nur ein Beispiel dafür, warum Kefir so gesund ist.  

Infographik zu Vorteilen von Kefir

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#1 Kefir stärkt das Immunsystem

Kefir beinhaltet gleich mehrere Inhaltsstoffe, die an verschiedenen Stellen deines Organismus förderlich auf Dein Immunsystem wirken können. Zum einen ist dabei der hohe Gehalt an Biotin, Folsäure und anderer Vitamine zu nennen.

Weiterhin enthält es verschiedenste Mikroorganismen, eines davon kommt speziell nur in Kefir vor. Das sogenannte Lactobacillus Kefiri unterstützt speziell im Kampf gegen schädliche Bakterien wie Salmonellen, Helicobacter pylori oder E. coli.1

Ein weiterer Inhaltsstoff, der nur in Kefir zu finden ist, ist das sogenannte Kefiran. Dieses Polysaccharid verfügt über antimikrobielle Eigenschaften und kann sogar gegen Pilzinfektionen mit Candida ankämpfen.2  

 

#2 Kefir stärkt die Knochen

Immer häufiger wird Osteoporose heutzutage zum Problem. Bei dieser Krankheit kommt es zum Abbau von Knochengewebe infolge von zu geringer Kalziumaufnahme in den Organismus. Dadurch ergibt sich eine höhere Anfälligkeit für Knochenverletzungen und Knochenbrüche.

Kefir, hergestellt aus guter Vollfettmilch, hat hierbei den Vorteil, einen hohen Anteil von Kalzium aufzuweisen.

Zusätzlich enthält er, neben Kalzium, weitere wichtige bioaktive Stoffe wie Vitamin K2 und Vitamin D. Diese Stoffe sorgen dafür, dass Kalzium besser von Deinem Körper aufgenommen wird, helfen beim Aufbau von Knochensubstanz und verbessern somit die Knochendichte.3  

 

#3 Kefir unterstützt das Verdauungssystem

Es wird uns heute mehr und mehr bewusst, dass unsere Darmflora viel bedeutsamer ist, als wir dachten. Sie arbeitet für und mit uns und dafür sollten wir sie belohnen.

Kefir, als probiotisches Nahrungsmittel, hilft dabei, gute Bakterien in deine Darmflora einzubringen. Es ist mittlerweile nachgewiesen, dass Probiotika und probiotische Lebensmittel, wie Kefir, gegen Verdauungsbeschwerden, Durchfallerkrankungen und weiteren Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, wie das Reizdarmsyndrom oder Morbus Crohn, helfen können.4

Antibiotikatherapien sind bei bestimmten Erkrankungen kaum zu vermeiden. Neben den schädlichen Bakterien zerstören diese allerdings auch einen relevanten Anteil Deiner guten Darmbakterien. An dieser Stelle ist Kefir eine gute Möglichkeit, Deine Darmflora zu regenerieren. Dadurch ist Dein Darm wieder selbst in der Lage gegen schädliche Bakterien vorzugehen.  

 

#4 Kefir kann den Kampf gegen Krebs unterstützen

Krebs gehört heutzutage mit zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Dabei kommt es zum unkontrollierten Wachstum von Krebszellen, sowie Tumorbildung.

Kefir wird eine antikarzinogene Wirkung nachgesagt. Er kann den Kampf gegen Krebszellen unterstützen. Einige Studien zeigten zerstörende Effekte auf Krebszellen bei Magenkrebs sowie Brustkrebs.5,6  

 

#5 Kefir sorgt für gesunde Haut

Unsere Haut gilt als Spiegel unseres Darms. Überall werden Dir teure Cremes angeboten, um gegen alle möglichen Hautbeschwerden vorzugehen. Ist Deine Darmgesundheit aus dem Gleichgewicht geraten, wirst Du trotz all dieser Mittelchen jedoch wenig Erfolg im Kampf gegen Deine Hautbeschwerden haben.

Eine gesunde Darmflora verringert die Aufnahme von schädlichen Substanzen aus der Nahrung. Deine Entgiftungsorgane, wie unter anderem Leber und Haut, werden entlastet. In Verbindung mit den im Kefir enthaltenen Inhaltsstoffen, kannst Du das an einer strahlenden Haut erkennen.  

 

#6 Kefir hilft gegen Allergien

Verschiedene Allergien sowie allergiebedingtes Asthma stehen in Verbindung mit Entzündungsprozessen in Deinem Körper. Das Immunsystem zeigt dabei auf bestimmte, eigentlich ungefährliche Stoffe, Überreaktionen.

Kefir mit seinen Inhaltsstoffen kann dabei helfen, die Entzündungsprozesse an der Quelle zu unterdrücken. In Tierstudien konnte dies nachgewiesen werden.7  

 

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#7 Unterstützt bei Laktoseintoleranz

Die Bakterien, welche in vielen Milchprodukten vorkommen, gelten als besonders wichtig für einen gesunden Darm sowie eine gesunde Verdauung. Allerdings haben viele Menschen Probleme die darin enthaltene Laktose (Milchzucker) zu verstoffwechseln, und müssen somit auf Milch sowie Milchprodukte verzichten.

Die im Kefir enthaltenen Stoffe, wie bestimmte Enzyme, Hefen und Bakterien verstoffwechseln einen Großteil der Laktose. Weiterhin können diese enthaltenen Enzyme, wie β-Galaktosidase, selbst nach der Aufnahme im Darm noch dabei helfen die restliche Laktose zu verarbeiten.

Diese Eigenschaften machen Kefir somit auch für viele Menschen mit Laktoseintoleranz bekömmlich.8

Möchtest Du hierbei dennoch auf Nummer sichergehen, empfiehlt es sich, den Milchkefir bis zu 36 Stunden fermentieren zu lassen, bevor Du ihn zu Dir nimmst. Oder steige direkt auf Wasser- und Kokosnusskefir um, auf welche ich im Laufe dieses Artikels näher eingehen werde.  

Kefir Infografik

 

Kefirarten

Generell gibt es drei verschiedene Arten von Kefir: Milchkefir, Kokosnusskefir und Wasserkefir. Auch wenn die verwendete Basis unterschiedlich ist, haben beide Arten ähnliche gesundheitliche Vorteile und gleichen sich in ihrem Herstellungsprozess.

Für beide Kefirarten muss Zucker in der Basisflüssigkeit enthalten sein. Das ist also entweder der in der Milch enthaltene Milchzucker im Falle des Milchkefirs oder hinzugefügter Zucker bei Wasserkefir. In beiden Fällen wird der Zucker fast vollständig verstoffwechselt und es findet Fermentation statt.  

 

Milchkefir

Milchkefir ist die bisher bekannteste Kefirart und auch Du hast sie sicher schonmal beim Vorbeigehen im Supermarkt gesehen.

Neben der klassischen Kuhmilch lässt sich auch Schafs-, Ziegen- oder Kokosnussmilch zur Herstellung verwenden. Es empfiehlt sich, auf die Qualität der Milch zu achten und Wert auf artgerechte Haltung zu legen.

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Qualitativ hochwertige Weidemilch aus artgerechter Haltung enthält weniger Giftstoffe und Antibiotika, die Dir oder Deinem Kefir schaden könnten.

Der fertige Milchkefir nach vollendeter Fermentation hat dann einen recht typischen Geschmack. Am ehesten beschreiben lässt es sich als herb, leicht säuerlich und hinterlässt ein leicht prickelndes Gefühl im Mund.

Je länger Du Deinen Kefir fermentieren lässt, desto intensiver wird dieser Geschmack und desto dickflüssiger wird das Ergebnis.

Während einige ihren Kefir gern pur genießen, kannst Du durchaus kreativ werden und verschiedene Zutaten ausprobieren. Blaubeeren, pürierte Bananen, Honig oder Ahornsirup beispielsweise können eine gute Ergänzung zu Deinem süß-säuerlichen Getränk sein.

Außerdem kannst Du Kefir zu allen möglichen verschiedenen Rezepten hinzufügen. Du kannst ihn zum Backen verwenden, zu Deiner Lieblingssuppe dazugeben, anstatt normaler Kuhmilch in Dein Kartoffelpüree einrühren. Deiner Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt.  

 

Kokosnusskefir

Welcher Kefir ist der beste

Kokosnusskefir

Kokosnusskefir kann entweder aus Kokosnussmilch oder Kokosnusswasser hergestellt werden.

Kokosnussmilch wird aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss zusammen mit Wasser hergestellt, während Kokosnusswasser direkt die in der Kokosnuss enthaltene Flüssigkeit ist.

Die Herstellung von Kokosnusskefir läuft genauso wie die des Milchkefirs ab. Auch hier kommt es durch das Verstoffwechseln von enthaltenem Zucker durch die Bakterien und Hefen in der Kefirknolle zur Fermentation.

Kokosnusskefir enthält mehr Kohlensäure als der herkömmliche Milchkefir nach der Fermentation. Er ist zudem meist etwas süßer weist einen etwas milderen Geschmack auf.

Kokosnusskefir enthält immer noch alle gesundheitlichen Vorteile der Kokosnussmilch sowie des Kokosnusswassers in Verbindung mit den Vorteilen des Kefirs.  

 

Wasserkefir

Im Gegensatz zu Milchkefir hat Wasserkefir einen viel milderen Geschmack sowie eine dünnere Konsistenz.

Als Grundlage hierfür wird in der Regel Zuckerwasser oder Fruchtsaft verwendet. Die anschließende Fermentation läuft ähnlich der des Milchkefirs ab.

Auch bei der Verwendung von Wasserkefir kannst du mit dem hinzufügen von Früchten experimentieren. Oder füge Wasserkefir zu Rezepten wie Deinen morgendlichen Haferflocken oder einem Salatdressing zu.

Besonders erfrischend ist gekühlter Wasserkefir mit frischer Zitrone und Minzblättern oder mit saftigen Gurkenscheiben.  

 

Kefir oder Joghurt – Was ist besser?

Kefir oder Joghurt

Was ist gesünder – Joghurt oder Kefir?

Du fragst Dich jetzt vielleicht, was all dieser Wirbel um Kefir soll. Joghurt hat es doch bisher auch getan.

Bei dem folgenden Vergleich der beiden, wirst Du vielleicht auch, wie ich, schnell in den Fanclub des Kefirs übertreten wollen ;D

Starterkulturen

  • Kefir: Die Starterkulturen zur Herstellung von Kefir ist mesophil. Das bedeutet die optimale Temperatur für die Fermentation ist Zimmertemperatur bis zu 30 °C. Du brauchst also nichts weiter zu tun als Deinen Kefiransatz in Deinem Küchenschrank stehen zu lassen.
  • Joghurt entsteht in der Regel durch die Fermentation mithilfe thermophiler Starterkulturen. Die optimale Fermentationstemperatur liegt bei ca. 45 °C. Für die Herstellung von Joghurt musst Du den Ansatz also erwärmen. Empfohlen wird dafür meist eine Joghurt-Maschine.

Mikroorganismen

  • Kefir enthält zwischen 10 bis 34 probiotische Bakterienstränge sowie zusätzlich zahlreiche Hefen.
  • Joghurt enthält ungefähr 2 bis 7 verschiedene Probiotika und gute Bakterienstränge.

Wirkung im Darm

  • Kefirbakterien haben die Eigenschaft, sich in Deinen Darmwänden festzuhalten und können somit Teil Deiner gesunden Darmflora werden. Weiterhin gelten diese Bakterien als aggressiv gegenüber schädlichen Bakterien, welche über die Nahrung in Deinen Darm gelangen können. Kefirbakterien sind in der Lage diese Pathogene aktiv zu bekämpfen.
  • Die im Joghurt enthaltenen Bakterien sind transient. Das bedeutet sie bleiben nur kurzzeitig in Deinem Darm. Sie helfen, nach der Aufnahme Deinen Darm aufzuräumen und liefern Nährstoffe für die bereits vorhandenen guten Bakterien im Darm, werden jedoch wieder mit ausgeschieden.

Konsistenz und Geschmack

  • Kefir ist in der Regel eher dünnflüssig und wird als Getränk verwendet. Durch längere Fermentation kann allerdings auch die Konsistenz dickflüssiger werden. Der Geschmack ist etwas herber und säuerlicher als der von Joghurt und hinterlässt ein leichtes Prickeln auf der Zunge.
  • Joghurt ist dickflüssiger und milder als Kefir und der Geschmack variiert je nach Starterkultur.

 

Welcher Kefir ist der beste?

Die Frage, welcher Kefir der beste ist, kann ich nicht in einem Satz beantworten, da alle Kefirarten ihre Vorteile haben und jeder Mensch ein anderes Empfinden hat. So spielen Geschmack oder auch Verträglichkeit eine große Rolle.

Ich persönlich empfinde den klassischen traditionellen Milchkefir mit Kulturen aus dem Kaukasus als besten Kefir. Damit erlebst Du die ursprüngliche Kefirherstellung mit den Nachfahren der uralten Kefirkulturen (der unten verlinkte Anbieter, liefert genau diese Kulturen).

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Wer jedoch auch Milchprodukte verzichten möchte, der wird wohl eher auf Wasserkefir oder Kokosnusskefir als besten Kefir schwören – wie gesagt, das ist Ansichtssache.

Fertigen Kefir empfehle ich derzeit nicht, da es zu einfach ist ihn selbst herzustellen. Wenn Du Kefir immer bestellen oder im Markt kaufen würdest, fallen zu viele Transportkosten und Plastikmüll an. Außerdem wird Kefir aus dem Supermarkt häufig pasteurisiert, wodurch die wertvollen Kulturen zerstört werden können.

Daher ist der beste Kefir auf jeden Fall: ein selbstgemachter Kefir auf Basis von Milch, Wasser oder Kokos.

Kefir herstellen

Gute Kefirkulturen kannst Du ein Leben lang erhalten.

 

Hilft Kefir beim Abnehmen?

Probiotische Lebensmittel, wie Kefir eines ist, gelten als hilfreich, wenn Du abnehmen möchtest.

Es wird berichtet, dass probiotische Bakterien dabei helfen können, das Hormon GLP-1 freizusetzen. Dieses Hormon gilt als Sättigungshormon und kann dafür sorgen, dass Du weniger Kalorien aus Deiner Nahrung aufnimmst.9

Weiterhin ist ein gesunder Darm die Grundlage für weniger Entzündungen in Deinem Körper und sorgt für einen ausgeglichenen Stoffwechsel. Dieser wiederum ist essentiell für Gewichtsverlust.

 

Mögliche Nebenwirkungen von Kefir

Generell gilt Kefir als ungefährlich und führt nur selten zu milden Nebenwirkungen. Wie bei den meisten Dingen, die gut für uns sind, ist Paracelsus auch hierbei zu zitieren: Die Dosis macht das Gift.

In moderaten Mengen ist Kefir gesundheitsfördernd. Lediglich als Kefirbeginner, braucht es etwas Zeit sich an das Getränk zu gewöhnen. Es kann anfangs zu leichten Verstopfungen, Blähungen und leichten Bauchschmerzen kommen.

Wenn Du Deinen Körper langsam daran gewöhnst und mit einem kleinen Glas pro Tag startest, wirst Du bald ohne unerwünschte Nebeneffekte die Vorteile von Kefir genießen können.

Auch wenn der Laktosegehalt in Milchkefir sehr gering ist und von den meisten gut vertragen wird, ist es nicht auszuschließen, dass Du dennoch Beschwerden empfindest, wenn Dein Körper sehr sensibel auf Milchprodukte reagiert. Falls Du Beschwerden feststellst oder Dir von vornherein unsicher bist, empfiehlt es sich, Kokosnuss- oder Wasserkefir in Betracht zu ziehen.

Für Menschen mit sehr schwachem Immunsystem, Autoimmunerkrankungen und anderen Erkrankungen des Immunsystems empfiehlt es sich, vor dem Genuss von Kefir mit einem Arzt zu sprechen.

Kefir enthält lebende Mikroorganismen, die für immunkompetente Menschen förderlich sind. Bei einem aus dem Gleichgewicht geratenen Immunsystem jedoch, ist es nicht auszuschließen, dass es zu Nebenwirkungen kommen kann.10

 

Kefir selber machen – Schritt für Schritt erklärt

Kefir selber machen

Kefir ist wohl das am einfachsten selbst herzustellende, fermentierte Lebensmittel.

 

Kefir

Kefir selber machen

Zubereitungszeit:
Nährwert 200 Kalorien 20 grams Fett
Bewertung 4.4/5
( 11 bewertet )

ZUTATEN

Um Kefir selber machen zu können, benötigst dazu nichts weiter als:

    • Eine Kefir-Starterkultur oder auch Kefirknöllchen genannt
    • Am besten gute Weidemilch aus artgerechter Haltung mit 3,5 % Fettgehalt
    • Ein Plastiksieb – wichtig! (Kein Metallsieb verwenden, der Kontakt mit Metall schädigt die Bakterienkulturen und macht sie auf lange Sicht unbrauchbar.)
    • Ein verschließbares Glasgefäß (ca. 1 bis 2 Liter Volumen) mit einer nicht zu kleinen Öffnung
    • Ein Gefäß (z.B. Bügelglas), in dem Du nach der Fermentation Deinen fertigen Kefir auffängst, auch hier empfiehlt es sich, Glas zu verwenden.

ZUBEREITUNG

Gib Deine Kefirknöllchen zusammen mit der Milch in ein verschließbares Glas. Es gilt ca. 30 g Kefirknöllchen pro Liter Milch zu verwenden.

Anschließend verschließt Du das Glas und stellst es für die nächsten 20 bis 48 Stunden in Deinen Küchenschrank. Wenn Dir danach ist oder Du das Gefühl hast Deinem Kefir etwas mehr Aufmerksamkeit geben zu wollen, kannst Du den Ansatz durchaus ein- bis zweimal täglich umrühren. Er wird es Dir allerdings auch nicht übel nehmen, wenn Du dies nicht tust. *hihi*

Nach der Fermentation wirst Du sehen, dass sich die Milch in zwei Schichten aufgetrennt hat.

Die untere durchsichtige, leicht getrübte Flüssigkeit ist die Molke. Diese enthält viele gute Aminosäuren.

Darüber befindet sich eine cremige, weiße Schicht als zuhause für Deine Milchkefirknollen mit all ihren Mikroorganismen.

Du kannst nun beide Schichten vermischen und anschließend diesen Ansatz durch ein Plastiksieb geben und die Flüssigkeit, das heißt den fertigen Kefir, in einem sauberen Glasgefäß auffangen und anschließend im Kühlschrank aufbewahren.

Die im Sieb hängen gebliebenen festen Bestandteile sind Deine Kefirknöllchen, die Du jetzt wieder in das gereinigte Glasgefäß mit Milch setzen kannst, um weiteren Kefir herzustellen.

Hast Du unser Rezept nachgekocht?
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Hiermit kannst Du direkt starten:

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Darin enthalten sind:

  • 1x Gärglas mit 946 ml Fassungsvermögen
  • 1x Deckel
  • 1x Fairment Gäraufsätz
  • 1x Bio-Kefirknollen
  • 1x Anleitung und Kefir-Guide mit vielen Rezepten und Wissen rund um die Fermentation
  • 1x Sieb
  • Gratis Zugang zur Fairment Online Akademie per Mail
  • Online Support bei Fragen

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Kefir aufbewahren

Bei guter Pflege können Dich Deine geliebten Kefirknöllchen ein Leben lang begleiten und Du kannst sie sogar Deinen Kindern vererben.

Die Knöllchen an sich wachsen nur sehr langsam. Sollten sie doch einmal zu groß werden, kannst Du einfach Teile davon abtrennen und diese dann mit in Deinen nächsten Smoothie mixen oder verschenken.

Bei Kefir gilt es nicht, je größer die Knöllchen, desto wirkungsvoller. Im Gegenteil: Es ist empfehlenswert, sie in einer moderaten Größe zu verwenden, damit auch die weiter innen liegenden Bakterien Nährstoffe erreichen und für Dich den leckeren Kefir produzieren können.

Solltest Du einmal eine Pause von der Kefirherstellung einlegen wollen, kannst Du Deinen Milchkefir problemlos 1 bis 2 Wochen in etwas 1,5 %iger Milch und Wasser im Kühlschrank aufbewahren.

Anschließend benötigt es durchaus 1 bis 2 Braudurchgänge, bis die Kefirknöllchen wieder zur vollen Leistung zurückfinden. Das ist allerdings verständlich. Wir alle kennen es, wenn es nach dem Aufwachen mal wieder etwas dauert bis man voll in die Gänge kommt. *zwinker*

 

Fazit – Ist Kefir gesund?

Alles in allem ist es sehr empfehlenswert, Kefir in Deine ausgewogene Ernährung aufzunehmen.

Neben der erstaunlich einfachen Herstellung bietet Kefir zahlreiche wertvolle Nährstoffe sowie Bakterien und Hefen, die Deinen Darm und Deine Gesundheit unterstützen.

Kefir gilt als Stärkung für Deine Darmgesundheit, unterstützt Dein Immunsystem, stärkt Deine Knochen und vieles mehr.

Die verschiedenen Arten von Kefir erlauben es sogar Menschen mit Laktoseintoleranz von seinen Vorteilen zu profitieren.

Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit und bei Genuss in moderaten Mengen ist Kefir in der Regel unbedenklich und führt nur äußerst selten zu unerwünschten Nebenwirkungen.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Kefir herstellen!

 

 

[1] Carasi, Paula; Díaz, Mariángeles; Racedo, Silvia M.; Antoni, Graciela de; Urdaci, María C.; Serradell, María de los Angeles (2014): Safety characterization and antimicrobial properties of kefir-isolated Lactobacillus kefiri. In: Biomed Res Int 2014, S. 208974. DOI: 10.1155/2014/208974.

[2] Rodrigues, Kamila Leite; Caputo, Lucelia Rita Gaudino; Carvalho, Jose Carlos Tavares; Evangelista, Joao; Schneedorf, Jose Mauricio (2005): Antimicrobial and healing activity of kefir and kefiran extract. In: International journal of antimicrobial agents 25 (5), S. 404–408. DOI: 10.1016/j.ijantimicag.2004.09.020.

[3] Chen, H-L; Tung, Y-T; Chuang, C-H; Tu, M-Y; Tsai, T-C; Chang, S-Y; Chen, C-M (2015): Kefir improves bone mass and microarchitecture in an ovariectomized rat model of postmenopausal osteoporosis. In: Osteoporosis international : a journal established as result of cooperation between the European Foundation for Osteoporosis and the National Osteoporosis Foundation of the USA 26 (2), S. 589–599. DOI: 10.1007/s00198-014-2908-x

[4] Didari, Tina; Mozaffari, Shilan; Nikfar, Shekoufeh; Abdollahi, Mohammad (2015): Effectiveness of probiotics in irritable bowel syndrome: Updated systematic review with meta-analysis. In: World J Gastroenterol 21 (10), S. 3072–3084. DOI: 10.3748/wjg.v21.i10.3072.

[5] Chen, Chujian; Chan, Hing Man; Kubow, Stan (2007): Kefir extracts suppress in vitro proliferation of estrogen-dependent human breast cancer cells but not normal mammary epithelial cells. In: Journal of medicinal food 10 (3), S. 416–422. DOI: 10.1089/jmf.2006.236.

[6] Gao, Jie; Gu, Fengying; Ruan, Hui; Chen, Qihe; He, Jie; He, Guoqing (2013): Induction of apoptosis of gastric cancer cells SGC7901 in vitro by a cell-free fraction of Tibetan kefir. In: International Dairy Journal 30 (1), S. 14–18. DOI: 10.1016/j.idairyj.2012.11.011.

[7] Lee, Mee-Young; Ahn, Kyung-Seop; Kwon, Ok-Kyung; Kim, Mee-Jin; Kim, Mi-Kyoung; Lee, In-Young et al. (2007): Anti-inflammatory and anti-allergic effects of kefir in a mouse asthma model. In: Immunobiology 212 (8), S. 647–654. DOI: 10.1016/j.imbio.2007.05.004.

[8] Hertzler, Steven R.; Clancy, Shannon M. (2003): Kefir improves lactose digestion and tolerance in adults with lactose maldigestion. In: Journal of the American Dietetic Association 103 (5), S. 582–587. DOI: 10.1053/jada.2003.50111.

[9] Yadav, Hariom; Lee, Ji-Hyeon; Lloyd, John; Walter, Peter; Rane, Sushil G. (2013): Beneficial metabolic effects of a probiotic via butyrate-induced GLP-1 hormone secretion. In: The Journal of biological chemistry 288 (35), S. 25088–25097. DOI: 10.1074/jbc.M113.452516.

[10] Prado, Maria R.; Blandon, Lina Marcela; Vandenberghe, Luciana P. S.; Rodrigues, Cristine; Castro, Guillermo R.; Thomaz-Soccol, Vanete; Soccol, Carlos R. (2015): Milk kefir: composition, microbial cultures, biological activities, and related products. In: Frontiers in microbiology 6, S. 1177. DOI: 10.3389/fmicb.2015.01177.

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