Der chinesische Raupenpilz (Cordyceps sinensis), vereinfacht auch „Cordyceps“ genannt, ist ein in Raupen parasitär lebender Pilz. Er wird seit Jahrtausenden als Heilpilz und natürliches Aphrodisiakum geschätzt. Erfahre hier alles Wichtige über den Raupenpilz, seine Inhaltsstoffe und mögliche Anwendungen.

Übrigens: In unserem Podcast findest Du zu unserem heutigen Thema eine spannende Episode – viel Spaß beim Reinhören!

 

Was ist der Cordyceps?

Der chinesische Raupenpilz (Cordyceps sinensis) ist sicherlich einer der interessantesten Heilpilze. Er lebt parasitär in einer Raupenart und kommt nur in den Hochebenen des Himalajas (Tibet, Nepal, China, Bhutan) in Höhen von 4000 bis 5000 Metern vor.

Er befällt die Raupe und wächst in ihr. Irgendwann gräbt sich die Raupe in die Erde ein und stirbt. Aus ihrem Kopf wächst anschließend der Fruchtkörper.

Seit Jahrtausenden wird der Cordyceps gesammelt und aufgrund seiner Wirkungen geschätzt. Seit etwa 50 Jahren weiß man, wie er ohne Wirt in einem Bioreaktor gezüchtet und geerntet werden kann. Das macht die Sache nicht nur günstiger, sondern auch wesentlich appetitlicher.

 

Die Geschichte des Cordyceps

Man nimmt an, dass das Sammeln und Verkaufen des Raupenpilzes etwa 20 bis 30 % der landwirtschaftlichen Produktion von Tibet ausmachen. Es gibt dort Sammlerfamilien, die ihren gesamten Lebensunterhalt damit bestreiten.

Die erste Beschreibung des Cordyceps geht auf die Beobachtung tibetischer Yakhirten zurück. Ihnen fiel auf, dass die Yaks auffällig wach, energetisiert und erregt wurden, wenn sie von diesem Pilz naschten. (Das erinnert mich an die Geschichte des Kaffees.)

Als die Hirten selbst von diesen seltsamen Raupenpilzen aßen, bemerkten sie diesen Effekt auch bei sich. Schnell verbreitete sich die Kunde, und der Cordyceps wurde in der chinesischen Medizin populär.

Heute ist der getrocknete Raupenpilz Teil einer jeden guten Apotheke in China. Er wird dort für seine entgiftende, vitalisierende, anregende und aphrodisierende Wirkung geschätzt. Da die Produktion jedoch begrenzt und die Nachfrage sehr hoch ist, kostet der Raupenpilz entsprechend viel – beim Kauf wird sein Gewicht mit Gold aufgewogen.

In Pulver- oder Extraktform gibt es den Cordyceps bei uns glücklicherweise günstiger und außerdem ohne Raupen: Er wird im Bioreaktor gezüchtet und geerntet. So kann ihn sich jeder leisten, um von ihm zu profitieren.

 

Gesundheitliche Wirkungen

Was kann man sich vom regelmäßigen Verzehr des Pulvers oder Extrakts erhoffen?

 

5 Vorteile aller Heilpilze

  1. Stärkung des Immunsystems5
  2. Regulierung der Darmflora
  3. Entzündungslinderung
  4. Antitumoral6,10
  5. Darmstärkung

Zurückführen lassen sich diese gut untersuchten Effekte auf ß-Glucane und Triterpene, die alle Heilpilze enthalten. Dies trifft auch auf den Cordyceps zu. Er enthält weniger ß-Glukane als andere Pilze, aber immer noch genug.

Mehr Informationen findest Du hier: Heilpilze Wirkung.

 

Einzigartige Vorteile des Cordyceps

Die folgenden Effekte machen den Raupenpilz zu einer vielseitigen Allzweckwaffe für die Gesundheit. Sie sind aus der Wissenschaft und klinischen Erfahrungen bekannt.

 

1. Anregende und stärkende Wirkung

Cordyceps kann beim Menschen eine stärkende und anregende Wirkung erzielen. Bei den meisten tritt diese nach 5 bis 7 Tagen ein. Man wird wacher, aufmerksamer, konzentrierter und energetisierter.

 

2. Aphrodisiakum

Es ist bekannt, dass Wirkstoffe des Raupenpilzes gezielt auf die Geschlechtsorgane einwirken. Bei Männern werden die Zellen im Hoden, die Testosteron produzieren, vor freien Radikalen geschützt und zur Produktion angeregt2. Damit ist der Cordyceps ein Lebensmittel zum Testosteron steigern.

 

3. Erhöht den Energieverbrauch

Aus einer Studie mit Senioren ist bekannt, dass der Raupenpilz die Produktion der körpereigenen Energiewährung ATP um etwa 15 % steigern kann. Dies könnte auch bei Jüngeren der Fall sein.

Außerdem bewirkt der Raupenpilz eine verbesserte Bildung des braunen Fettgewebes.12 Zusammen mit einer kalten Dusche und einer gesunden Schilddrüse wird die Stoffwechselleistung weiter erhöht (s. Stoffwechsel anregen).

Bei Sportlern kann der gesteigerte Energieverbrauch zu einer Leistungserhöhung beitragen.

 

4. Muskelaufbau

Mehr Energie, bessere Durchblutung, mehr Testosteron – Sportler profitieren durch einen gesteigerten Muskelaufbau.

 

5. Abnehmen

Da er den Energieverbrauch steigert und den Stoffwechsel anregt, unterstützt er alle, die nachhaltig und schnell abnehmen möchten. Der Raupenpilz ergänzt somit unsere Liste der Supplements zum Abnehmen.

 

6. Potenzförderung

Testosteronsteigerung und Schutz der Leydig-Zellen im Hoden des Mannes bedeuten auch eine gesteigerte Potenz.2 Frohe Kunde für jeden, der in den nächsten Jahren Nachwuchs bekommen möchte. Auch bei Frauen wird die Fruchtbarkeit gefördert, weil das hormonelle Gleichgewicht wiederhergestellt wird.

Infografik Raupenpilz

7. Durchblutungsförderung

Die Durchblutung wird nachhaltig gefördert, Nährstoffe können besser bis in die entlegensten Winkel des Körpers transportiert werden.

Ideale Ergänzung: rote Beete, Spinat, Judasohr und Eichhase.

 

8. Entgiftung über Leber und Niere

Der Cordyceps regt die Entgiftung der Leber und Niere an und ist laut chinesischer Medizin ein gutes Tonikum.9 Außerdem werden Leber und Niere vor freien Radikalen geschützt.

 

9. Antiviral

Die Cordycepinsäure hemmt die Replikation (Vermehrung) von Viren und ist damit ein potentes antivirales Naturmittel.7 Reishi und Schmetterlingstramete zeigen diese Wirkung ebenfalls.

 

10. Antiatherosklerotisch

Der Raupenpilz schützt die Blutgefäße, indem er die Bildung atherosklerotischer Plaques hemmt.8

 

11. Antibakteriell

Auch eine antibakterielle Wirkung ist bekannt. Besonders effektiv wirkt er auf E. coli.4

 

12. Adaptogen

Der Cordyceps ist in vielerlei Hinsicht ein klassisches Adaptogen. Das heißt, er hilft dem Körper, sein natürliches Gleichgewicht wiederherzustellen und Stress zu kompensieren. Daher auch die anregende Wirkung bei Erschöpfung und Müdigkeit – er gibt dem Körper, was er in solchen Momenten braucht.

Dies sind die wichtigsten bekannten Vorteile und Wirkungen des Cordyceps. Sie machen ihn zu einem interessanten Heilpilz und sind Grund dafür, warum er sich so vielseitig einsetzen lässt. Diese Vorteile sind wissenschaftlich gut beschrieben.

Nun zur Praxis: Wann bietet sich die Einnahme an?

 

Orangefarbene Cordyceps militaris in großen Einmachgläsern mit Nährlösung

Cordyceps militaris in Reinkultur

 

Mögliche Anwendungen des Cordyceps

Basierend auf klinischen Erfahrungen und dem Wissen um seine Vorteile sind viele Anwendungen des Cordyceps bekannt. Im Fall folgender Zustände bietet sich die Einnahme an3,11,13:

  1. Erschöpfung
  2. chronische Müdigkeit
  3. Stress
  4. Burn-Out
  5. Entzündungen
  6. Schilddrüsenerkrankungen
  7. Testosteronmangel
  8. Potenzprobleme
  9. Viraler Infekt
  10. Herz-Kreislauf-Probleme
  11. Durchblutungsstörungen
  12. Hepatitis
  13. Muskelaufbau
  14. Depressionen
  15. Libidomangel
  16. Nierenerkrankungen
  17. Erhöhte Blutzucker- und Blutfettspiegel
  18. Wechseljahresbeschwerden (v. a. nächtliches Schwitzen)

Diese möglichen Anwendungen sind gut beschrieben, aber durch welche Inhaltsstoffe kommen sie zustande?

 

Inhaltsstoffe des Cordyceps

Die Inhaltsstoffe des Cordyceps sind gut erforscht. Im Vergleich zu anderen Heilpilzen sind es einige wenige, auf die die wichtigsten Effekte zurückgeführt werden können.

ß-Glukane sind in allen Pilzen enthalten, nicht nur im Cordyceps. Besonders hervorzuheben ist, dass die ß-Glukane aus Pilzen (ß-1,3-1,6) effektiver sind als diejenigen, die aus Getreide stammen (ß-1,3). Das bedeutet, sie aktivieren das Immunsystem stärker und bereits in geringerer Dosis. Daher wirkt sich eine geringe Menge Pilze – gleichmäßig und längerfristig konsumiert – so positiv auf das Immunsystem aus.

Weitere erwähnenswerte Inhaltsstoffe 14:

  • Cordycepinsäure
  • Cordycepin
  • Adenosin
  • Galaktomannan
  • Vitamin A, E, K1, B1, B2, B12
  • Campeasterol
  • Sitosterol
  • Daucosterol
  • Ergosterol (Pro-Vitamin D2)
  • aktive Peptide wie Cordymyn, Myriocin)
  • Melanin

 

Interessante und nennenswerte Studien

Es gibt zahlreiche Reagenzglasstudien sowie Studien an Mäusen oder Menschen, die die antiviralen und stärkenden Effekte des Raupenpilzes aufzeigen.

Eine Studie aus dem Jahr 2016 erweist sich in diesem Zusammenhang als besonders erwähnenswert. Sie zeigt die adaptogene Wirkung des Cordyceps und wie er dem Körper zum Gleichgewicht verhilft.

In dieser Studie erhielten Studienteilnehmer 2 Gramm Cordyceps-Extrakt täglich.1 Eine Hälfte der Teilnehmer litt an Hashimoto Thyreoiditis (Autoimmunerkrankung mit Schilddrüsenunterfunktion), die andere Hälfte an Morbus Basedow (Autoimmunerkrankung mit Schilddrüsenüberfunktion).

Nach 24 Wochen wiesen alle Teilnehmer weniger Symptome und Autoantikörper auf. Es zeigte sich, dass sich die Schilddrüsenleistung der Hashimoto-Teilnehmer steigerte, während sich die Schilddrüsenleistung der Basedow-Teilnehmer senkte.

In beiden Gruppen waren Ungleichgewichte von Immunzellen wieder zu einem natürlichen Gleichgewicht zurückgekehrt.

Kurzum: Der Pilz gab jedem Teilnehmer das, was er brauchte, je nach Zustand der Schilddrüse.

 

Wie wird der Cordyceps angebaut?

In der Natur kommt der Raupenpilz nur in Raupen vor. Wir können heute glücklicherweise auf Pulver und Extrakte aus Bioreaktor-„Züchtung“ zurückgreifen. Dafür wird der Stamm Cs4 verwendet.

Dabei wird der Pilz in einem Bioreaktor mit Substrat gemischt. Das Substrat ist eine wässrige Lösung, die das Raupeninnere simuliert. Der Pilz wächst im Reaktor als Myzel und bildet kurz vor der Ernte die charakteristischen Fruchtkörper.

Cordyceps sinensis in Petrischale mit Laborutensilien auf Tisch im Hintergrund

Cordyceps im Myzelstadium in der Petrischale bei Hifas da Terra

Bei der „Ernte“ werden Myzel und Fruchtkörper vom Substrat getrennt, getrocknet und extrahiert.

 

Cordyceps kaufen – ein Überblick über die besten Produkte

Die meisten auf dem Markt verkauften Cordyceps-Produkte sind gestreckt oder gefaked. Das gilt besonders für solche auf Amazon, wo mit Packungspreisen von 20 € und weniger geworben wird. Daher ist es wichtig, einen Heilpilzanbieter zu finden, dem man zu 100 % vertrauen kann.

Ich arbeite mit der spanischen Firma „Hifas da Terra“ zusammen. Diese Firma baut in Galizien (Spanien) seit über 20 Jahren Heilpilze unter streng biologischen Bedingungen an. Die Produktion (auch die des Raupenpilzes) habe ich mir im Juli 2019 angesehen, deshalb vertraue ich dieser Firma.

Wer gerne hoch dosiert und möglichst sofort vom Cordyceps profitieren möchte, dem empfehle ich das Mico Cord. Darin befinden sich 70 Kapseln mit reinem und hoch dosiertem Cordyceps Extrakt:

Mico_Cord_Hifas_WB

 

Zusammenfassung – Raupenpilz (Cordyceps sinensis)

Der Raupenpilz (Cordyceps sinensis) ist ein sehr interessanter Pilz, der für seine anregende, entgiftende, vitalisierende und aphrodisierende Wirkung bekannt ist. In der Natur kommt er nur in Raupen vor, in Höhen von 4000 bis 5000 Metern im Himalaja.

Ein gutes Produkt mit Pulver oder Extrakt (wie das Mico Cord) ist teurer als die Billigprodukte, die auf Amazon zu finden sind (die obendrein in den meisten Fällen gefaked sind). Ich empfehle die Produkte der Firma Hifas da Terra.

Hast Du weitere Fragen zum Cordyceps? Würdest Du gerne etwas ergänzen? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

 

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  2. Hsu, C. C., Y. L. Huang, S. J. Tsai, C. C. Sheu, and B. M. Huang. “In Vivo and in Vitro Stimulatory Effects of Cordyceps Sinensis on Testosterone Production in Mouse Leydig Cells.” Life Sci 73, no. 16 (Sep 5 2003): 2127-36. https://dx.doi.org/10.1016/s0024-3205(03)00595-2.
  3. Illana Esteban, C. “[Cordyceps Sinensis, a Fungi Used in the Chinese Traditional Medicine].” Rev Iberoam Micol 24, no. 4 (Dec 31 2007): 259-62. Cordyceps sinensis, un hongo usado en la medicina tradicional china.
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  12. Qi, G., Y. Zhou, X. Zhang, J. Yu, X. Li, X. Cao, C. Wu, and P. Guo. “Cordycepin Promotes Browning of White Adipose Tissue through an Amp-Activated Protein Kinase (Ampk)-Dependent Pathway.” Acta Pharm Sin B 9, no. 1 (Jan 2019): 135-43. https://dx.doi.org/10.1016/j.apsb.2018.10.004.
  13. Qin, P., X. Li, H. Yang, Z. Y. Wang, and D. Lu. “Therapeutic Potential and Biological Applications of Cordycepin and Metabolic Mechanisms in Cordycepin-Producing Fungi.” Molecules 24, no. 12 (Jun 14 2019). https://dx.doi.org/10.3390/molecules24122231.
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