Wie entsteht eine Sommergrippe und was ist die beste Behandlung?

von Martin Auerswald, M.Sc.
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Sommergrippe Titelbild

Bei warmen Temperaturen von Husten, Schnupfen oder Fieber geplagt zu werden, ist anstrengend und kann einem den Sommer ruinieren. Denn während alle anderen das schöne Wetter genießen, musst Du das Bett hüten und Dich erholen. In diesem Beitrag findest Du wichtige Informationen darüber, wie Du eine Sommergrippe behandeln kannst – nachhaltig und ohne Antibiotika.

 

Symptome einer Sommergrippe sind typisch für eine Erkältung

Eine Sommergrippe bezeichnet eine Erkältung, die ähnliche Symptome ausbilden kann wie die Wintervariante.

Zu den Sommergrippe Symptomen gehören:

  • Husten
  • Schnupfen
  • Heiserkeit
  • Halsschmerzen
  • Ohrenschmerzen
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Erbrechen

Häufig kommt es auch zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Durchfall. Die Auslöser für die Sommergrippe sind Erkältungsviren, die sich bei hohen Temperaturen wohlfühlen und verbreiten. Selten steckt hinter der Erkrankung ein Influenzavirus, welches die echte Grippe (üblich im Winter) verursacht. Für die Sommergrippe sind eher Rota- und Noroviren verantwortlich.

 

Achtung – Nebenhöhlen freihalten!

Aus einer Sommergrippe kann sich leicht eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) oder Bronchitis entwickeln – vor allem, wenn sich zäher Schleim in den engen Gängen der Nebenhöhlen staut oder die Erreger in die Bronchien wandern. Eine Sinusitis erkennst Du an Druckschmerzen im Gesicht, eine Bronchitis an zunächst trockenem Husten, der mit der Zeit produktiv (mit zähem Auswurf) wird. Alles zur Behandlung einer Sinusitis und Bronchitis hier.

Von einer chronischen Sinusitis bin ich selbst seit mehreren Jahren betroffen – es wurden multi-resistente Keime nachgewiesen, die ich aktuell nicht loswerde, mit einer gesunden Ernährung, Naturheilmitteln wie Heilpilzen und Quercetin und täglichen Nasenduschen mit Salzwasser aber kontrollieren kann.

Eine chronische Nebenhöhlenentzündung erhöht das Risiko für systemische Infekte, Allergien, Schnarchen, Schlafapnoe und somit Einbußen in Schlaf- und Lebensqualität. Bitte nicht unterschätzen.

Sommergrippe behandeln mit Ingwer und Honig

Ingwertee mit Honig und Zitrone ist ein Klassiker, der sich bewährt hat.

 

Ansteckung und Dauer einer Sommergrippe

Obwohl im Sommer reichlich frisches Obst und Gemüse verfügbar und die Temperaturen warm sind, breiten sich manche Erkältungsviren aus. Woran liegt das?

Ist das Immunsystem geschwächt, überwinden Viren leicht die Abwehrbarrieren und infizieren den Körper. Das kann durch die Hitze der Fall sein, jedoch gibt es noch andere Gründe.

Unterschiedliche Gründe können dazu führen, die häufigsten sind:

  1. Klimaanlagen: trocknen die Schleimhäute aus, sodass diese durchlässiger für Krankheitserreger werden.
  2. Zugluft: der Körper kühlt schnell aus, Viren haben dann ein leichtes Spiel.
  3. Feuchte oder verschwitze Kleidung: auch das führt zu einer Unterkühlung.
  4. Sonne und Hitze: belasten den Körper und schwächen die Immunabwehr.
  5. Schnellere Vermehrung von Mikroorganismen und Viren durch hohe Temperaturen.

Daneben wirken sich Sommer, in denen die Tage mal kühl und regnerisch und dann wieder heiß und trocken sind, nachteilig auf das Abwehrsystem aus, wenn Du nicht entsprechend Dein Immunsystem stärkst.

Hast Du Dich mit einer Sommergrippe angesteckt, beträgt die Krankheitsdauer etwa eine Woche. Danach sind die Symptome meist weitestgehend vorbei.

 

Ruhe und warme Getränke: Tipps zur Behandlung einer Sommergrippe

Auch wenn es im Sommer besonders schwerfällt: gönne Dir ein paar Tage Ruhe. So kann sich Dein Immunsystem darauf konzentrieren, die Eindringlinge wirksam zu bekämpfen. Nimm Dir die Zeit, schlafe ordentlich, entspanne Dich, tue Geist und Seele etwas Gutes mit einem schönen Buch und schlafe die Erkrankung aus.

Trinke dazu ausreichend – an heißen Tagen mindestens zwei bis drei Liter. Strukturiertes Wasser ist dabei ebenso empfehlenswert wie Kräutertee und Ingwertee.

Tipp: Reduziere kalte Getränke! Die Kälte senkt die Widerstandskraft der Schleimhäute. Besser ist es, wenn Du lauwarme Flüssigkeiten trinkst, zum Beispiel Wasser mit einem Spritzer Zitronensaft, etwas frischem Ingwer und Honig. Damit unterstützt Du den Abtransport von zähem Schleim und führst Dir wertvolle Vitamine zu.

 

Weitere Tipps, mit denen Du eine Sommergrippe behandeln kannst

Sehen wir uns ein paar weitere Tipps an, mit denen Du eine Sommergrippe behandeln kannst:

 

Vitamin C und Zink

Zur Vorbeugung ist Vitamin C etabliert – es ist erwiesen, dass eine Erkältung mit Vitamin C schneller überstanden ist. Etwa 2-3  Tage sind realistisch. In der Drogerie gibt es günstige Vitamin C-Kapseln, mit denen Du hier nachhelfen kannst. 1-3g reines Vitamin C täglich (alle paar Stunden ein Gramm) unterstützen Deine Abwehrkräfte beim Kampf.

Zink erhöht dabei die Wirksamkeit von Vitamin C und stärkt Deine Abwehrkräfte zusätzlich. Vitamin C erhöht außerdem die Aufnahmerate von Zink in den Körper und beide wirken zusammen auf Dein Immunsystem. 20 mg täglich gelten dabei als optimal, im Krankheitsfall (für maximal 4 Tage) auch bis zu 50 mg täglich.

 

Cystein (NAC/ACC)

Die Aminosäure Cystein wirkt zusammen mit Vitamin C für Dein Immunsystem. Es ist der Flaschenhals bei der Bildung von Glutathion, dem Master-Antioxidans Deines Körpers.

Außerdem wirkt es sehr stark schleimlösend. Cystein kennst Du vielleicht als ACC-Hustenlöser – Du bekommst es in jeder Apotheke. Ich empfehle im Faller einer Sommergrippe 3g Acetylcystein täglich, immer zusammen mit Vitamin C.

 

Nasen- oder Rachenspülungen mit Salzwasser

Dies hält die Schleimhäute feucht und geschmeidig und transportiert alten Schleim und Mikroorganismen nach draußen. Außerdem entfernt es Pollen und Schimmel, welche die Schleimhäute zusätzlich unnötig reizen können und Allergien auslösen. Die beste Zeit ist abends, direkt vor dem Schlafen.

 

Wadenwickel bei Fieber

Eine Methode aus der Naturheilkunde hat sich als sehr wirkungsvoll herausgestellt: Der gute alte Wadenwickel. Wickle Deine Waden dazu mit einem nassen Handtuch (heißes Wasser) ein und umwickle dies zusätzlich mit einem trockenen Handtuch, um die Hitze zu konservieren. Dazu empfiehlt sich Lindenblütentee, um den Körper zusätzlich zum Schwitzen anzuregen.

 

Hustensaft

Hustensaft hilft ebenso. Du kannst auf fertige Produkte zurückgreifen, oder Dir mittels folgendem Rezept Dein eigenes Hustensaft-Rezept zusammenstellen:

  • 1 Liter starker Salbeitee
  • 5 Tropfen ätherisches Eukalyptusöl
  • 2 EL guter Honig (oder Manuka Honig im Krankheitsfall)
  • 1 TL gemahlener Ingwer
  • Prise Salz
  • 30 ml schwarzer Holundersirup
Sommergrippe behandeln mit frischen Beeren

Im Sommer wachsen viele Naturheilmittel bei uns und sind maximal reif und gesund.

 

Immunstärkende Lebensmittel

Was Du während der Sommergrippe (und darüber hinaus) an Nahrung aufnimmst, entscheidet über Dein Immunsystem, Deine Darmgesundheit und Deine Schleimhäute. Es entscheidet im Grunde, wie schnell Dein Immunsystem die Krankheitsauslöser bekämpft, beseitigt und sich regeneriert.

Folgende Lebensmittel wirken sich vorteilhaft aus und unterstützen Dich dabei:

  1. Ingwer
  2. Knoblauch
  3. Kurkuma
  4. Zwiebelgewächse
  5. grünes Gemüse wie Brokkoli, Spinat
  6. Frische Kräuter
  7. Kräutertee wie Pfefferminztee, Kamillentee
  8. Olivenöl
  9. Rote Beete
  10. Probiotisches wie Naturjoghurt
  11. Hagebutten (gemahlen)
  12. Heilpilze: Cordyceps, Mandelpilz (Agaricus) und Reishi – ich empfehle Hifas da Terra-Extrakte
  13. Essbare Wildkräuter wie Löwenzahn und Spitzwegerich
  14. Apfelessig
  15. Knoblauch
  16. Frische Beeren

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Gut schlafen

Wer weniger als 7 Stunden pro Nacht schläft, ist öfters krank und erholt sich langsamer – Studien zufolge steigt das Krankheitsrisiko um das Dreifache, wenn Du weniger als 7 Stunden pro Nacht schläfst, im Vergleich zu 8 Stunden.

Im Krankheitsfall sollten es eher 8 Stunden oder mehr pro Nacht sein. Achte neben einem gesunden Schlaf auch auf eine gute Schlafhygiene.

 

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Stressreduktion

Stress in jeder Form sabotiert Deine Gesundheit. Besonders bei einer Sommergrippe empfiehlt es sich, Stress zu meiden, wo möglich. Schlaf gut. Versuche Meditation (s. meditieren lernen). Übe Dankbarkeit und positive Glaubenssätze und trainiere sie besonders in dieser Zeit.

 

Natur und Sonne

Wenn die Kraft reicht, unternimm einen kleinen Spaziergang in den nächsten Wald. Die Farbe Grün, die Gerüche, Geräusche, Erdung und frische Luft senken Stress und stärken Dein Immunsystem.

Sonne wirkt sich in jedem Fall positiv auf Deine Gesundheit aus: Nicht nur töten die Infrarotstrahlen der Sonne Krankheitserreger ab – auch die Durchblutung und die zelluläre Energiegewinnung werden angeregt.

Tipps bei einer Sommergrippe Infographik

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Fazit – Sommergrippe behandeln

Damit Du in Zukunft von einer Sommergrippe verschont bleibst, achte darauf, Deine Hände regelmäßig mit Wasser und Seife gründlich zu waschen. Weiterhin ist es ratsam, nasse Badesachen oder verschwitzte T-Shirts sofort zu wechseln und statt einer Klimaanlage morgens und abends durchzulüften. Halte Dich möglichst nicht in der prallen Sonne auf und setze regionales Gemüse und Obst auf Deinen Speiseplan. So verminderst Du die Chance, Dich anzustecken.

Eine kurze Zusammenfassung der besten Tipps, mit denen Du eine Sommergrippe behandeln kannst:

  • Vitamin C
  • Nasenspülung
  • Wadenwickel
  • Hustensaft
  • Immunstärkende Lebensmittel
  • Gut schlafen
  • Stressreduktion
  • Natur
  • Sonne

Was sind Deine besten Tipps gegen die Sommergrippe? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

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