Joghurt herstellen – Einfach, schnell und gesund

von Martin Auerswald, M.Sc.
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Die Idee hinter SchnellEinfachGesund ist, möglichst einfache, praktikable und erprobte Gesundheitstipps zu geben. Es gibt neben Leinsamen nur wenige Nahrungsmittel, die ich pauschal empfehle, die nicht viel kosten, lecker sind und gesund. Joghurt ist so ein Beispiel. Jedoch ist der beste Joghurt der, den man selber herstellt. Erfahre hier, warum ich Joghurt so mag und wie Du Joghurt herstellen kannst.

Du möchtest Joghurt herstellen – Aber was ist Joghurt genau?

Joghurt und die meisten Nahrungsmittel sind für uns selbstverständlich geworden, aber die Kenntnis darüber, wo unsere Nahrung wirklich herkommt und wie sie zubereitet wird, verschwindet leider allmählich. So auch beim Joghurt herstellen:

Joghurt entsteht, wenn man Milch mit Milchsäurebakterien mischt und sie über Nacht an einen warmen Ort stellt. Milchsäurebakterien vergären den Milchzucker (Laktose) in Milchsäure, CO2 und andere Dinge, vermehren sich, und produzieren dabei viele gesunde Stoffe. Milchsäurebakterien fühlen sich bei etwa 50 °C am wohlsten, also so warm wie unter einer laufenden Heizung. Oder in einer Joghurtbereiterir?t=schnelleinf04 21&l=am2&o=3&a=B000FMQDW2*.

Das sage ich, weil mich etwas an konventionellem Joghurt sehr stört:

 

Warum ist billiger Joghurt nicht so gut wie selbst gemachter?

Die einen würden jetzt sagen, Joghurt ist Joghurt und bleibt auch Joghurt.

Jedoch ist es so, dass besonders die billigen und industriellen Joghurts (die Hausmarken der Supermärkte) nur 4 Stunden bei 50 °C fermentieren. 4 Stunden sind gerade so ausreichend, um ein wenig Geschmack und Konsistenz zu bekommen, die an Joghurt erinnert. Mit dem gesunden und probiotischen Joghurt, der entsteht, wenn Du selber welchen herstellst, hat das nichts gemein.

Denn Du würdest, wenn Du ihn selber herstellst, den Joghurt herstellen – heißt 10-12 Stunden fermentieren lassen. Das bedeutet, nach 10-12 Stunden ist kaum noch Milchzucker enthalten, dafür aber sehr viel mehr Milchsäure und andere gute Stoffe. Und ein Vielfaches mehr probiotische Milchsäurebakterien. In etwa 100.000-mal mehr Milchsäurebakterien als beim industriellen Billigjoghurt.

Natürlich gibt es auch hochwertige Marken wie Landliebe oder Weihenstephan, achte hier bei gekauftem Joghurt darauf, dass er stichfest ist. Das ist ein gutes Indiz dafür, dass er lange genug gären durfte.

 

Ist Joghurt gesund?

Milch als Nahrungsmittel halte ich für kritisch, da die meisten Menschen Milch nicht vollumfänglich vertragen und nur die wenigsten davon wissen. Wird Milch jedoch fermentiert, etwa zu einem probiotischen Nahrungsmittel wie Joghurt, verändert sich das Ganze:

Die vielen Reizstoffe wie Laktose, Casein (Milchprotein) und Wachstumshormone werden abgebaut, Milchsäurebakterien reichern sich an; die produzieren übrigens auch Vitamine.

Die Milchsäurebakterien überleben teilweise die Magen-Darm-Passage und landen im Dickdarm. Dort siedeln sie sich an, verdrängen Krankheitserreger und produzieren viele gesundheitsförderliche Stoffe. Ein wahres Detox Lebensmittel also 🙂

Außerdem ist das Kalzium (ein Mineralstoff) im Joghurt einfacher für den Körper aufzunehmen als in Milch, das Protein ist bekömmlicher, es sind mehr Vitamine enthalten, sprich:

Gut gemachter Naturjoghurt ist auf jeden Fall gesund.

Jedoch ist es wichtig, auf eine gute Marke zu achten oder in aber selber herzustellen. Ich persönlich bevorzuge letzteres 🙂

 

Joghurt Kalorien

Ein Becher Joghurt mit etwa 250 ml enthält 160 kcal, so viel wie 1,5 Bananen. Das ist nicht sonderlich viel, Joghurt ist daher eher ein guter Snack (s. gesunde Snacks), ob allein oder mit anderen zusammen, und sättigt gut.

 

Mit Joghurt abnehmen?

Besonders Frauen schwören auf Joghurt als Snack oder zu den wichtigen Mahlzeiten, um für eine sättigen Wirkung zu sorgen, den Darm zu beruhigen und um einen Abnehmeffekt zu bekommen.

Als Teil einer gesunden Diät (s. schnell abnehmen oder Atkins Diät) kann Joghurt daher selbstverständlich dazu verwendet werden, um abzunehmen. Ich halte Joghurt dafür sogar für geeigneter als Milch oder den meisten Käse.

Kombiniere ihn mit Leinsamen und einer ansonsten gesunden Ernährung mit viel Bewegung an der frischen Luft, Bewegung im Alltag, Muskeltraining, hochwertigem Kaffee und gutem Schlaf, und Du kannst durchstarten!

Zu den genannten Themen findest Du hier interessante Beiträge: Paleo Ernährung, Abnehmen ohne Diät, Liegestütze Challenge, Gesunder Schlaf, Kaffee gesund

 

Enthält Joghurt Zucker?

Diese Frage kommt auch häufig, da Laktoseintoleranz sehr verbreitet ist. Ich selber vertrage Laktose auch nicht – Daher trinke ich auch keine Milch.

Selbst gemachter Naturjoghurt jedoch vertrage ich einwandfrei. Warum? Ich fermentierte ihn 10-12 Stunden, in dieser Zeit haben die Milchsäurebakterien genug Zeit, die Laktose restlos zu verdauen und zu Milchsäure umzubauen. Laktose ist bei einem gut und lange hergestellten Naturjoghurt (selbst gemacht oder gekauft, von einer guten Marke) nicht mehr enthalten.

Beim konventionellen Joghurt aus der Hausmarke für zehn Cent pro Becher ist garantiert noch genug Laktose enthalten, um bei Dir für warme Südwinde zu sorgen, wenn Du verstehst, was ich meine.

Besonders bei selbst gemachtem Joghurt (in Anschluss) hast Du also nichts zu befürchten.

 

Joghurt herstellen – Eine Anleitung

Warum? Weil Joghurt herstellen Spaß macht, weil es auf Dauer günstiger ist als teure Markenprodukte zu kaufen (die jedoch auch gut sind), und weil die Zubereitung viel Spaß macht.

Du benötigst dazu eine Joghurtmaschine (Joghurtbereiter*), was 20 € Anschaffungskosten bedeutet. Darin enthalten ist ein isoliertes Gefäß, das konstant bei 50 °C gehalten wird, und 6-8 Gläser, in die der Joghurt abgefüllt wird. Ein Joghurtbereiter* ist theoretisch unkaputtbar, meine habe ich schon seit nun fünf Jahren.

Wie?

 

Du benötigst: Joghurtbereiter*, Topf, 1 l Bio-Milch, 1-2 EL Joghurt als Starterkultur (Weihenstephan oder Landliebe).

SEVERIN Joghurtbereiter, Inkl. 7 Portionsgläsern à 150 ml, Memo-Skala, JG3516, weiß/grau
  • Praktischer und kompakter Joghurtbereiter mit 7 Portionsgläsern à 150 ml für leckeren selbstgemachten Joghurt morgens und unterwegs
  • Idealer Genuss für zwischendurch – Perfekte Portionsgröße dank Joghurtgläsern mit 150 ml Füllmenge (optional auch erhältlich als Zusatzgläser), Verschließen der Portionsgläser durch Deckel mit Drehverschluss
  • Optimales Gelingen dank konstanter Temperatur (voreingestellt), Leichte Handhabung durch Ein- und Ausschalter, Praktischer Memo-Skala
  • Jetzt bestellen und schon morgen selber Joghurt herstellen!

 

 

Anmerkung: Wenn Du Milch komplett meiden möchtest (aus Gesundheitsgründen, oder weil nicht Paleo), kannst Du auch Nussmilch oder Kokosmilch und normalen Joghurt als Starterkultur verwenden. Nussjoghurt oder Kokosjoghurt ist nicht ganz so leicht herzustellen und benötigt 2-3 Durchgänge, bis sich die Milchsäurebakterien umgewöhnt haben. Oder Du gehst in einen Bio-Supermarkt und schaust nach Kokos-/Nussjoghurt. Etwas teurer, aber eine bessere Starthilfe. Das Produkt ist genauso lecker 🙂

Schritt 1: Spüle die Joghurtmaschine* und die Gläser mit heißem Wasser aus.

Schritt 2: Gib die Milch und 1-2 Esslöffel Joghurt (Weihenstephan oder Landliebe) in den Topf und erhitzte das Ganze unter ständigem Rühren.

Schritt 3: Wenn die Joghurtmilch Körpertemperatur erreicht hat, nimm den Topf von der heißen Platte und fülle die Joghurtmilch in die bereitgestellten Gläser ab.

Schritt 4: Deckel auf die Gläser, alle Gläser in die Joghurtmaschine*, und Maschine Anschalten.

Schritt 5: Stelle die Joghurtmaschine an einen ruhigen Ort und lasse sie 10-12 Stunden fermentieren. Stelle die fertigen Joghurtgläser dann in den Kühlschrank.

Guten Appetit!

Anleitung mit sechs Schritten zur Joghurt-Herstellung als Infografik

Kleines Upgrade: Griechischen Joghurt herstellen

Diesen Joghurt herstellen? Unbedingt? Er ist wesentlich cremiger und macht länger satt, da mehr Fett enthalten ist. Nimm dazu ausgehend von der obigen Anleitung statt 1l Milch 800ml Milch und 200ml Bio-Sahne und führe das Rezept wie empfohlen durch.

Du durftest nun das erste Mal selber Joghurt herstellen! Wenn es Dir wie auch mir so viel Spaß macht und Du auf Dauer wirklich Geld und Zeit sparen kannst, wirst Du das auch Jahre später nicht mehr missen wollen.

Du wirst merken, dass der selbst gemachte Joghurt nicht nur viel besser schmeckt, er tut auch Deinem Körper besser, da mehr gesunde Stoffe und mehr Milchsäurebakterien enthalten sind bei als bei jedem anderen gekauften Joghurt.

Die Joghurtgläser kannst Du übrigens auch sehr gut als Snack unterwegs mitnehmen.

 

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Fazit – Joghurt herstellen ganz einfach

Joghurt herstelln kannst Du, wenn Milchsäurebakterien, Milch und Temperaturen von 40-50 °C zusammenkommen. Joghurt ist, wenn gut hergestellt, sehr bekömmlich und auch Laktoseintolerante können ihn essen.

Die Milchsäurebakterien siedeln sich im Dickdarm an, vertreiben Krankheitserreger, bauen Ballaststoffe ab und produzieren dabei viele gesunde Nebenprodukte.

Die Herstellung von Joghurt macht viel Spaß, ist günstig und schnell und Du bekommst ein leckeres und gesundes Naturprodukt.

Wenn Dir der heutige Beitrag gefallen hat, würde ich mich sehr freuen, denn Du ihn mit Freunden oder auf Facebook teilen würdest.

Hast Du Anmerkungen zu diesem Beitrag? Würden Dich bestimmte Themen in Zukunft interessieren, über die ich vielleicht schreiben könnte?

Lass es mich in den Kommentaren wissen 🙂

 

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17 Kommentare

Lena 11. April 2018 - 10:41

Hallo Martin,
ich war schon immer joghurtverrückt und habe gestern zum ersten mal dein Rezept ausprobiert. Ich könnte ein Glas nach dem anderen pur auslöffeln. Einfach nur lecker. Danke dafür und mach weiter so. 🙂

Martin Auerswald 11. April 2018 - 12:57

Hey Lena,
Das sind genau die Sachen, mit denen niemand rechnet und die doch jeden Tag besser machen 🙂 Danke für Deinen Kommentar und hau rein!
Gruß Martin

Hana 6. November 2018 - 16:57

Hi Martin,

vielen Dank für das Rezept, hab ich schon die Joghurtmaschine bestellt.

Alfred Steinigen 12. Januar 2019 - 17:50

Hallo Martin mein Name ist Alfred Steinigen 87 Jahre.Bin durch Zufall auf Deinen Link gestoßen. Toll was mich da durch Dich alles an Gesundheit verbessern kann,wer braucht sie nicht.Bin sehr gluecklich Dich gefunden zu haben.Meine Frage ist:Kannst Du mir das Rezept von den Kokosmilch-Joghurt geben!!..??Besten Dank im voraus lb.Gruesse Alfred

Martin Auerswald 14. Januar 2019 - 21:50

Hallo Alfred,
Schön Dich hier begrüßen zu können 🙂
Für Kokosjoghurt musst Du im Grunde klassische Milchsäurebaktieren auf ihr neues Substrat umgewöhnen. Verwende Rahmjoghurt mit 10% Fett (im Supermarkt) als Ausgangssubstrat und gib davon 100ml in 1l Kokosmilch. Setze damit wie im Beitrag erwähnt den Joghurt an. Es wird ein paar Durchläufe dauern, bis daraus richtig stichfester Kokosjoghurt entsteht. Verwende immer 200ml Kokosjoghurt (auch wenn er noch flüssig ist, die Bakterien sind drin) + 800ml Kokosmilch für jeden neuen Durchgang und lasse ihn 10-12 Stunden fermentieren (statt üblicherweise 8 Stunden).
Ich hoffe, das hilft Dir weiter 🙂
Viele Grüße und weiterhin frohes Lesen,
Martin

Rosmarie Huber 21. Februar 2019 - 22:35

Hallo Martin, möchte auch mein eigener Joghurthersteller werden, hierzu meine Frage : Kann ich nach der ersten Herstellung meinen eigenen Joghurt als Grundlage für neuen Joghurt verwenden oder bräuchte ich jedes mal wieder den industriellen Joghurt ? Ich freu mich drauf und freundliche Grüße

Martin Auerswald, M.Sc. 21. Februar 2019 - 23:19

Hallo Rosmarie,
Ganz genau das kannst Du machen 🙂 Das spart auf Dauer Zeit und Geld, wenn Du immer die aktuelle Joghurtkultur zum Ansetzen einer neuen nehmen kannst.
Viele Grüße,
Martin

Simone 6. Mai 2019 - 16:14

Hallo Martin,
ich habe ein paar mehr Fragen an Dich. Und zwar habe ich eine Unverträglichkeit auf den Milcheiweiß und ernähre mich grundsätzlich nur von Schaf-/Ziegenmilch bzw-Joghurt bzw.Dinkel/Buchweizenmilch.
Weißt du ob man durch die eigene Herstellung von Joghurt, wie du Sie oben beschreibst, auch den normalen Kuhmilch Joghurt vertragen könnte? Denn letztendlich heißt es immer dass der Zucker abgebaut wird, aber verändert sich auch die Zusammensetzung des Milcheiweißes und wird dann verträglicher?
Und hast du das ganze schon einmal mit Ziegen-bzw Schafsjoghurt ausprobiert?
Und die letzte Frage ist, was ist der Unterschied wenn ich den Joghurt mit einer Joghurtmaschine oder mit Milchkefirknollen mache?
Vielen herzlichen Dank. Ich bin gespannt auf deine Antwort.
Liebe Grüße
Simone

Martin Auerswald, M.Sc. 7. Mai 2019 - 21:17

Hallo Simone,
Vielen Dank für Deine Frage! Bei der Joghurtherstellung werden die Proteine zwar in ihrer 3D-Struktur verändert, aber dadurch nicht bekömmlicher gemacht. Jedenfalls nicht, wenn Du eine Milcheiweiß-Unverträglichkeit hast. Der Milchzucker wird überwiegend abgebaut, das Eiweiß bleibt weitgehend erhalten. Mit Ziegenmilch habe ich schon öfters Joghurt gemacht, ja. Sollte mit Schafsmilch genauso funktionieren. Wichtig ist, dass Du als Ausgangssubstanzen Ziegenjoghurt/Schafjoghurt nimmst, wenn möglich aus dem Biomarkt, und mit Ziegenmilch/Schafmilch ansetzt. Du kannst auch Kuhmilch-Joghurt-Bakterien auf Ziege oder Schaf “umtrainieren”, aber das dauert ein paar Durchgänge. Also lieber einmal zum Biomarkt und den Joghurt als Starterkultur gekauft.
Die Frage, ob Joghurt oder Milchkefir, liegt ganz bei Dir 🙂 Kefir ist wieder ein wenig anders in seiner Zusammensetzung und Geschmack als Joghurt. Milchkefir habe ich auch schon mit Ziegenmilch gemacht, schmeckt auch sehr lecker. Hier würde ich Dir raten, selbst zu entscheiden – was schmeckt Dir besser? Was verträgst Du besser? Ist beides gut – Du kannst auch gerne beides herstellen und jeden Tag ein Gläschen Joghurt und ein Glas Milchkefir trinken – wie Du magst 🙂
Ich hoffe, das beantwortet Deine Fragen.

Viele Grüße,
Martin

Anna 9. Juli 2019 - 10:36

Hallo Martin,
vielen Dank für diesen tollen Beitrag und deine wertvollen Tipps. Was für Milch nimmst du? Vollmilch oder H-Milch und wäre Rohmilch eine gute Idee?
Viele Grüße
Anna

Martin Auerswald, M.Sc. 9. Juli 2019 - 22:26

Hallo Anna,
Ich nehme Bio-Vollmilch. Wenn Du an Frischmilch gelangst, dann greif zu 🙂 aber in der Regel ist das in Deutschland schwer, da es gesetzlich untersagt ist, Rohmilch kommerziell zu verkaufen (leider).
Viele Grüße,
Martin

Lena 26. November 2020 - 14:18

Hallo Martin, Ihr Interview beim Fermentationskongress hat mir sehr gut gefallen. Da ich ganz neu auf dem Gebiet bin hätte ich Fragen zur Joghurtzubereitung. Ihrem Interview habe ich entnommen, daß es 10-12 Std. ausreicht um Joghurt lactosefrei zu machen. Wird dann Lactose voll abgebaut? Im Netz kann man nachlesen, daß die Zubereitungszeit 24 Std. betragen sollte. Frage: 12 Std. oder 24 Std.?
Meine zweite Frage betrifft die Milch? Gilt 12 Std. Zubereitungszeit auch für H-Milch? Oder betrifft das ausschließlich Bio-Milch. Und was ist mit lactosefreier Milch? Können Sie diese für Joghurtzubereitung empfehlen?
Danke
LG
Lena

Martin Auerswald, M.Sc. 27. November 2020 - 14:57

Hallo Lena,
8 Stunden reichen völlig aus, bei 10-12 Stunden kann es auch schnell mal “käsig” werden. Die Laktose wird in dieser Zeit zu etwa 85 % abgebaut – der Großteil, aber nicht völlig.
Bei mehr als 12 Stunden ist der Joghurt nicht mehr stichfest, das entspricht dann eher Buttermilch. Hat nichts mehr mit Joghurt an sich zu tun, aber wäre so gut wie laktosefrei.
Da ist es tatsächlich effektiver, von vornherein laktosefreie Milch zu verwenden. Das funktioniert auch, es kann jedoch sein, dass die Kulturen 1-2 Durchgänge brauchen, ehe sie sich an die laktosefreie Milch gewöhnt haben.
Liebe Grüße,
Martin

Siggi 14. Dezember 2019 - 16:02

Hi wie weiß ich wann die Milch im Topf heiß genug ist ? Wann gebe ich die Früchte und den Honig zu. Nach dem aufwärmen der Milch, oder mit der Milch zusammen bevor ich sie aufkoche ?
Lg. De Kölsche Jung?

Martin Auerswald, M.Sc. 15. Dezember 2019 - 2:23

Hallo Siggi,
Du kannst ein Thermometer verwenden (40-50°C) oder es nach Gefühl machen, wenn die Milch handwarm ist. Das sind dann in etwa 40 °C 🙂
Früchte und Honig solltest Du erst hinzugeben, wenn der Joghurt bereits fertig und verzehr-fertig ist.

Viele Grüße,
Martin

Edith Wuthe 5. Mai 2020 - 14:27

Hallo Martin,
in dem von dir empfohlenen Joghurtbereiter steht, wenn man keine H-Milch verwendet, solle man die Milch zuerst kurzzeitig auf ca. 90 Grad erhitzen und dann auf ca. 40 Grad abkühlen lassen. Gehen dann nicht wieder wichtige Nährstoffe der Milch verloren? Wird der Joghurt auch ohne vorherige Erhitzung auf 90 Grad fest oder wird die Arbeit der Bakterien dann evtl. durch andere noch vorhandene gestört? Würde mich interessieren, bevor ich es das erste mal ausprobiere.

Martin Auerswald, M.Sc. 6. Mai 2020 - 11:11

Hallo und danke für die Frage,
Darauf muss ich rein rechtlich hinweisen, da Rohmilch in Deutschland offiziell nicht zugelassen ist.
Der Joghurt wird auch ohne Erhitzen fest, ja. Beim kurzzeitigen Erhitzen gehen die Nährstoffe der Milch nicht verloren, es kann jedoch sein, dass der Joghurt dann nicht so stichfest und cremig wird.
Liebe Grüße,
Martin

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