Unsere Top 6: Unterschätzte Gewürze für eine natürliche Ernährung

von Martin Auerswald, M.Sc.
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Unterschätzte Gewürze Titelbild

Wer sich gesund ernähren möchte und Getreide, Zucker, Verarbeitetes und viele Milchprodukte vom Speiseplan streicht, dem stehen gefühlt erstmal weniger Zutaten zur Verfügung. Um für Abwechslung zu sorgen und immer wieder schmackhafte Gerichte zu zaubern, ist eine gute Ausstattung mit Küchenkräutern und Gewürzen daher besonders wichtig.

Auch gesundheitlich sind Kräuter und Gewürze von Vorteil. Zusammen mit Pilzen zählen sie zu den ursprünglichsten Superfoods.

Natürlich kannst Du mit den üblichen Verdächtigen würzen: darunter Pfeffer, Thymian oder Rosmarin. Darüber hinaus gibt es aber einige besondere Kräuter und unterschätzte Gewürze, die vor allem pflanzliche Gerichte aufwerten und abrunden. Im Folgenden stellen wir Dir 6 davon näher vor.

 

Unterschätzte Gewürze und Kräuter

Wir möchten Dir gerne einige Küchenhelfer vorstellen, die Deinen Gerichten Aroma verleihen und denen ein fester Platz im Rahmen einer gesunden Küche zusteht. Um natürliche Zutaten wie Sprossen, Obst, Beeren, Pilze, Gemüse, Nüsse & Samen besser zur Geltung zu bringen, eignen sich diese Aromabomben besonders gut.

 

Hanf

Kaum jemand weiß, dass Hanf auch als Gewürz verwendet werden kann. Vor allem Hanfsalz eignet sich, um vielen Gerichten oder auch einer Kräuterbuttermischung eine feine Note zu verleihen. Besonders schmackhaft ist es im Salatdressing.

Ähnlich wie bei Thymian oder Oregano kommen dazu die getrockneten Blätter aus THC-freiem Hanf oder zerstoßene Hanfsamen zum Einsatz.

Das Gute: Hanfsalz ist nicht teurer als andere Gewürzsalze.

Im Übrigen sind auch Hanfsamen, Hanföl und CBD-Öl leckere, gesunde Lebensmittel aus der Hanfpflanze, die zunehmend Beliebtheit erfahren.

Hanfblätter vor schwarzem Hintergrund

Aus der Hanfplanze lässt sich eine Vielzahl von Produkten herstellen – so auch Gewürze.

 

Kurkuma

Kurkuma ist das Gewürz, das Currymischungen ihre typisch gelbe Farbe verleiht. Als einzelnes Gewürz schmeckt es angenehm dezent. In Verbindung mit Kreuzkümmel eignet es sich für indische Gerichte.

Wird es zusammen mit etwas Fett aus Kokosmilch, Olivenöl oder Leinöl genossen, wird die Aufnahme der gesunden Curcuminoide gesteigert.

Wer gerne eine exotische Note in seine Gerichte einbringen möchte, sollte auf Kurkuma nicht verzichten. Außerdem ist es für seine gesundheitsfördernde Wirkung bekannt. Studien zeigen eine deutliche entzündungshemmende Wirkung, die beispielsweise arthritische Beschwerden lindern kann. Außerdem regt das Gewürz die Verdauung an. Ein Grund mehr, es großzügig einzusetzen.

Immer häufiger gibt es Kurkuma nicht nur als Pulver, sondern auch frisch zu kaufen. Die Wurzel ähnelt Ingwer, der ein naher Verwandter ist. Kurkuma kann geraspelt oder in kleine Stifte geschnitten werden. Allerdings solltest Du dabei im Hinterkopf behalten, dass die gelbe Farbe besonders an weißer Kleidung haften bleibt.

Wenn Du mehr über das Gewürz erfahren möchtest, schau gern in unserem Beitrag über Kurkuma vorbei, den ich Dir hier mit verlinke.

Goldene Milch mit Kurkuma

Keine Golden Milk ohne Kurkuma!

 

Hefeflocken

Hefe ist den meisten Menschen als Backzutat und nicht als Gewürz bekannt. Hefeflocken zum Würzen unterscheiden sich aber von der Backhefe. Sie werden weniger wegen ihres Eigengeschmacks verwendet, sondern wegen ihres hohen Gehalts an Glutaminsäure.

Dabei handelt es sich um einen natürlichen Geschmacksverstärker, der zum Beispiel auch in Sojasauce, Wurst oder Käse vorkommt. Daneben enthält Würzhefe auch besonders viele B-Vitamine und auch verschiedene Mineralien und Spurenelemente sowie immunstärkendes ß-Glucan.

Sie verleiht Gemüsebrühen, Brotaufstrichen oder Pastagerichten eine besonders herzhafte Note. Idealerweise sollte darauf geachtet werden, dass es sich um Würzhefe aus biologischer Herstellung handelt, da industriell verarbeitete Hefe möglicherweise unerwünschte Zusatzstoffe enthält.

Würzhefe unterscheidet sich noch einmal von Hefeextrakt, das vielen Fertiggerichten zugesetzt wird. Hierbei handelt es sich um reines Glutamat – nicht empfehlenswert. Würzhefe jedoch ist eine gute und gesunde Ergänzung in der Küche.

 

Kala Namak

Dieses Salz aus Indien verdankt seine schwarze Farbe einem besonders hohen Schwefelanteil. Der ist auch für eine andere Eigenschaft verantwortlich, die für eine pflanzenbasierte Ernährung besonders interessant ist: Kala Namak schmeckt nach Eiern.

Für den Durchschnittsmenschen mag das eher irritierend sein. Für Veganer oder Menschen mit einer Ei-Allergie, die den Geschmack von Eiern vermissen, ist es hingegen eine willkommene Überraschung. Besonders neutrale Speisen wie Tofu erinnern, mit Kala Namak abgeschmeckt, an das gute alte Spiegelei.

Allerdings sollte vorsichtig mit diesem Gewürz umgegangen werden. Denn schon eine Prise zu viel sorgt für ein unangenehmes Schwefelaroma, das den Geschmack völlig verdirbt. Zu kaufen gibt es Kala Namak in vielen Feinkostgeschäften und im Bioladen.

 

Kardamom

Kardamom ist eine Pflanzenart aus der Familie der Ingwergewächse. Als Gewürz werden ihre Samen verwendet, die es als Kapseln oder in gemahlener Form zu kaufen gibt. Erstere sind empfehlenswerter, da sie die Aromen besser speichern und weit intensiver im Geschmack sind.

Kardamom ist ebenfalls Teil einiger Currymischungen. Es wertet herzhafte Gerichte auf und verleiht ihnen eine orientalische Note. Besonders gut macht er sich zu Fleischgerichten.

Das Gewürz eignet sich allerdings auch als Zutat in süßen Speisen, ähnlich wie Zimt. Tatsächlich ist es ein beliebtes Weihnachtsgewürz. Ein leckeres Gericht wäre folgendes:

  • Fleischdatteln in starkem Espresso über Nacht einlegen.
  • Den Espresso davor mit Zucker und einer großzügigen Menge Kardamom-Pulver würzen.
  • Die Fleischdatteln saugen sich mit dieser exotischen Mischung voll und stellen zusammen mit Naturjoghurt ein unerwartet köstliches Dessert dar.
Kardamomkapseln auf einer dunkelgrauen Oberfläche mit Holzlöffel

Die Kapseln wirken unscheinbar, aber verleihen Gerichten eine ganz besondere Note.

 

Kaffir-Limettenblätter

Kaffirlimettenblätter kommen als Gewürz vorwiegend in der thailändischen und südostasiatischen Küche zum Einsatz. Eintöpfe, Suppen und Brühen erhalten damit einen zitronigen, frischen Geschmack, der perfekt mit Kokosmilch, Gemüse, Fleisch und Meeresfrüchten harmoniert.

Das Gute an den Blättern ist ihre lange Haltbarkeit, ganz im Gegensatz zu frischem Koriander, der ebenfalls Teil der Thaiküche ist. Einmal im Asia-Laden erworben oder übers Internet bestellt, hält eine Packung 1 bis 2 Jahre, da die Blätter sehr intensiv sind und Du selten mehr als 5 davon benötigst.

Im Übrigen kannst Du die Blätter auch als Tee aufgießen.

Infographik Unterschätzte Gewürze

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Fazit zum Thema unterschätzte Gewürze

Gewürze gibt es Hülle und Fülle. Aus diesem Grund lohnt es sich, gelegentlich über den Tellerrand hinauszublicken und das Gewürzregal mit neuen zu bestücken. Unsere Empfehlung:

  • Hanfsalz
  • Kurkuma
  • Hefeflocken
  • Kala Namak
  • Kardamom
  • Kaffirkimettenblätter

Würdest Du gerne noch einen unterschätzten Kandidaten ergänzen? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!

 

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