Nahrungsergänzungsmittel – Sinnvoll oder gefährlich? (+ Worauf ist zu achten?)

von Martin Auerswald, M.Sc.
Veröffentlicht: Zuletzt bearbeitet:
Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll auf Tisch in weißen Porzellanschälchen

Nahrungsergänzungsmittel sind in alle Munde. Tatsächlich sind sie in jedem zweiten Haushalt in Form von Tabletten, Kapseln, Ölen oder Tropfen zu finden. Aufgrund dieser Entwicklung stellen sich berechtigte Fragen: Sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll oder eher gefährlich? Und worauf ist beim Kauf und Konsum zu achten? Antworten findest Du im folgenden Beitrag!

Passend zum Thema haben wir eine Episode in unserem Podcast. Du kannst sie Dir hier anhören:

 

Was sind Nahrungsergänzungsmittel?

Laut Definition sind Nahrungsergänzungsmittel speziell aufbereitete Lebensmittel, die die normale Ernährung ergänzen, oder Stoffe oder Auszüge (Extrakte) aus ihnen. Folglich stellen sie nicht die Grundlage einer gesunden Ernährung dar, sondern eine Ergänzung.

Alle Nahrungsergänzungen haben Folgendes gemein: Sie enthalten wichtige Nährstoffe, z. B. Vitamine, Mineralien oder sekundäre Pflanzenstoffe wie Antioxidantien. Diese Stoffe stecken auch in unseren Lebensmitteln; in Nahrungsergänzungen liegen sie allerdings in deutlich höheren Konzentrationen vor. Da unsere Ernährung nicht immer ausgewogen ausfällt, stellen Nahrungsergänzungen eine Möglichkeit dar, den Körper dennoch mit den Nährstoffen zu versorgen, die er benötigt.

Es gibt verschiedene Arten von Nahrungsergänzungsmitteln: Sie können pflanzliche, tierische oder sogar synthetische Stoffe enthalten. Dank des technologischen Fortschritts wird die Auswahl stetig größer – für den Verbraucher jedoch auch unübersichtlicher.

Ergänzungen sind frei verkäuflich. Du kannst sie in Apotheken, im Internet, in Supermärkten oder Drogerien erwerben. Der Verkauf ist nicht an Instanzen wie Mediziner oder Apotheker gekoppelt. Genau wie Lebensmittel kannst Du Nahrungsergänzungen ganz nach Belieben erwerben. Nach Belieben einnehmen solltest Du sie allerdings nicht.

Oftmals bestimmen festgesetzte Höchstmengen, wie viel von bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen werden darf. Dies dient der Vermeidung etwaiger Überdosierungen und somit dem Konsumentenschutz. So im Fall von Mikronährstoffen.

Für viele Ergänzungen werden jedoch lediglich Empfehlungen veranschlagt. Zum Beispiel für Extrakte. Für sekundäre Pflanzenstoffe und Vitalpilze gibt es keine fixen Höchstmengen, da die Extrakte aus der ganzen Pflanze bzw. dem ganzen Pilz gewonnen werden. Überdosierungen sind hier nahezu unwahrscheinlich.

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Nahrungsergänzung gibt es in verschiedenen Formen…

 

Nahrungsergänzungsmittel vs. Arzneimittel

Im Rahmen medizinischer oder alternativer Behandlungen werden Nahrungsergänzungsmittel häufig eingesetzt. So beruht die Orthomolekularmedizin fast ausschließlich auf der Gabe bestimmter Nährstoffe. Auch im Kontext der konventionellen Medizin werden Präparate mit Omega 3-Fettsäuren, Coenzym Q10 und Vitamin D immer öfter verschrieben.

Nahrungsergänzungen sind jedoch klar von Arzneimitteln abzugrenzen. Letztere haben konkrete, wissenschaftlich beschriebene Wirkungen und sind meist auf isolierte Einzelstoffe zurückzuführen. Die EU kontrolliert penibel, was ein Arzneimittel und was ein Nahrungsergänzungsmittel ist. Mehr noch: Sie kontrolliert sogar, was über das jeweilige Mittel gesagt werden darf.

Dementsprechend sind für bestimmte Nährstoffe sogenannte Health Claims (gesundheitsbezogene Aussagen) definiert, die Hersteller zum Zweck der Produktwerbung verwenden dürfen. Ein Beispiel:

„Vitamin C unterstützt eine normale Immunfunktion.“ – dies ist ein zugelassener Health Claim, der für Werbung verwendet werden darf.

„Vitamin C beugt Krebs vor.“ – dieser Health Claim ist hingegen nicht zugelassen, insbesondere Hersteller dürfen ihn nicht verwenden.

 

Wer prüft die Qualität und Sicherheit der Mittel?

Da Nahrungsergänzungsmittel zu den Lebensmitteln zählen, gelten im Vergleich zu Arzneimitteln andere Bestimmungen. Die Verantwortung für die Sicherheit der Mittel liegt bei den Herstellern und Vertretern. Gemeldet wird ein Nahrungsergänzungsmittel beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Dort wird lediglich registriert, welche Inhaltsstoffe auf dem Etikett angegeben sind. Die Behörden kontrollieren jedoch auch stichprobenartig, ob die Angaben korrekt sind.

Strenge Testverfahren und Prozesse zur Qualitätssicherung müssen demnach nicht durchlaufen werden. Deshalb ist die Qualität der im Handel verfügbaren Produkte nicht immer gesichert. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, sich eigenverantwortlich mit dem Thema auseinanderzusetzen und die Produkte eines seriösen Anbieters zu wählen.

In Magazinen für Nahrungsergänzungsmittel werden Vergleiche und Tests verschiedener Hersteller veröffentlicht. Daraus wird ersichtlich, dass es Hersteller von Nahrungsergänzungen gibt, die höhere Qualität und strengere Kontrollen gewährleisten. Eine der höchsten Qualitätsstufen ist das GMP-Siegel. Es steht für „gute Herstellungspraxis“ und ist mit Pharmaqualität vergleichbar.

Zusammengefasst: Es gibt gute und weniger gute Hersteller, und es gibt qualitativ hoch- und minderwertige Produkte. Die Kunst besteht nun darin, transparente, vertrauenswürdige Hersteller und hochwertige Produkte ausfindig zu machen.

Im Folgenden möchte ich Dir einige Kriterien nennen, die Dir Deine Suche erleichtern und die Du beim Kauf zurate ziehen kannst.

Chemikerin prüft Laborbericht

Ohne Qualitätskontrolle leidet die Produktsicherheit.

 

Achte auf diese Kriterien bei der Auswahl von Nahrungsergänzungsmitteln

Wie erkennst Du ein qualitativ hochwertiges Nahrungsergänzungsmittel bzw. einen guten Hersteller?

  • Transparenz
  • Kundenservice
  • Firmensitz in Deutschland (oder zumindest in Europa)
  • solider Internetauftritt
  • echte Kundenbewertungen (z. B. Trustedshops)
  • chemische Produktanalysen
  • chemische Reinheitsanalysen
  • realistischer Preis
  • Preis-Leistungs-Verhältnis (keine zu großen oder zu kleinen Produktpackungen)
  • klar definiertes Produkt mit definierten Inhaltsstoffen (kein „Lichtwasser“ oder „Magic Slim Kapseln“)

Zwei Mikronährstoff-Hersteller, die wir bei SchnellEinfachGesund gerne empfehlen, sind Naturtreu* und Edubily*. Wenn es um Vitalpilz-Extrakte geht, ist unserer Meinung nach die Firma Hifas da Terra* die richtige Adresse.

Du suchst einen guten CBD-Öl-Hersteller? Wir empfehlen Hempamed*.

Alle genannten Hersteller (sowie alle weiteren, die wir unter „Empfehlungen“ gelistet haben) erfüllen die Qualitätskriterien. Ihre Produkte sind von hoher Qualität und weisen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auf. In Bezug auf ihre Produkte kannst Du Dir sicher sein, dass es sich um sichere und hochwertige Nahrungsergänzungen handelt.

 

Sind Nahrungsergänzungen natürlich?

Per Definition sind Nahrungsergänzungsmittel Stoffe, die in Lebensmitteln vorkommen – das können nun einzelne Inhaltsstoffe wie z.B. Nährstoffe wie Magnesium oder Jod sein, oder Extrakte aus Pflanzen oder Vitalpilzen.

Viele Nahrungsergänzungen sind also natürlich, etwa bei getrockneten, pulversierten oder extrahierten Nahrungsmitteln.

Manche Nahrungsergänzungen jedoch, besonders wenn es sich um Mikronährstoffe und Vitalstoffe (z.B. Coenzym Q10, Alpha-Liponsäure) handelt, sind natürlich, aber nicht direkt aus Nahrungsmitteln. Sie stammen dann häufig aus chemischer oder biotechnologischer Produktion und sind naturidentisch.

Insofern: alle Nahrungsergänzungen sind natürlich, aber nicht alle kommen direkt aus Lebensmitteln – was manchmal einfach Praxisgründe hat. Und sicher sind nicht alle Nahrungsergänzungen auch gut für uns – orientiere Dich also gerne an den Empfehlungen hier auf SchnellEinfachGesund, um gute und sinnvolle Ergänzungen zu bekommen, die auch zu Dir passen.

 

Fördern Nahrungsergänzungsmittel die Gesundheit?

Man ist sich einig darüber, dass die Beseitigung eines Nährstoffmangels sinnvoll ist. Außerdem wird es als sinnvoll erachtet, bestimmte Vitalstoffe oder Extrakte zur Erreichung bestimmter gesundheitlicher Zielsetzungen zu nutzen, z. B. zur Blutzuckerregulation, Immunstärkung und Verdauung.

Nun pauschal zu behaupten, dass Nahrungsergänzungsmittel die Gesundheit fördern, wäre jedoch vermessen, denn es gibt einige Aspekte und Entwicklungen zu berücksichtigen:

  1. Nicht alle Nahrungsergänzungsmittel werden eingehend auf Schadstoffe oder ihre Unbedenklichkeit hin untersucht.
  2. Aktuell stürmen günstige Anbieter aus China und Indien den Markt für Extrakte. Dort fallen die Qualitätskontrollen allerdings weniger streng aus.
  3. Zudem beobachte ich als Unternehmensberater im Naturheilkundesektor immer häufiger, dass „nicht drin ist, was draufsteht“.

Ergo: Nahrungsergänzungen können die Gesundheit fördern – sofern das richtige Produkt ausgewählt wird.

Von daher ist es das A und O, einen Hersteller auszuwählen, dem man vertrauen kann und der nicht mit unseriösen Werbebotschaften arbeitet. Alle Hersteller und Ergänzungen, die wir hier vorstellen, wurden von uns getestet und für gut befunden. Damit möchten wir Dir die Suche und Auswahl erleichtern.

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Nahrungsergänzung kann und soll keine gesunde Ernährung ersetzen, sondern lediglich Mängel ausgleichen, die dennoch bestehen.

 

Wer braucht Nahrungsergänzungsmittel?

Grundsätzlich bietet sich die Einnahme von Nahrungsergänzungen an, wenn gezielt die Gesundheit untestützt werde nsoll und/oder wenn ein Mangel festgestellt wird und nicht durch gesunde Ernährung beseitigt werden kann.

Das gilt beispielsweise für Präparate, die das für Knochen und Immunsystem wichtige Vitamin D liefern. Vitamin D wird im Körper durch Sonneneinstrahlung produziert; nur ein kleiner Teil kann über die Nahrung aufgenommen werden. Während der dunklen Jahreszeit leiden viele Menschen an einem Mangel. Aus diesem Grund kann sich die Einnahme als sinnvoll erweisen.

Im Optimalfall sollte ein Nährstoffmangel jedoch ohne Ergänzungen ausgeglichen werden. In der Theorie ist das durchaus möglich. Sollte z. B. ein Vitamin-D-Mangel vorliegen, würde das bedeuten, vermehrt in die Sonne zu gehen. Sollte ein Magnesiummangel vorliegen, empfiehlt es sich, mehr grünes Gemüse zu verzehren. Stellst Du allerdings fest, dass die alleinige Umstellung der Ernährung nichts nützt, können Nahrungsergänzungen Abhilfe schaffen. Sie liefern Deinem Körper die benötigten Bausteine.

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Ergänzungen, das heißt, sekundäre Pflanzenstoffe, Extrakte, Proteinpulver, Ballast- und Vitalstoffe, können außerdem sinnvoll sein, wenn Du bestimmte Zielsetzungen verfolgst. Ob nun im Fall einer chronischen Erkrankung, im Zuge der Prävention oder zur Unterstützung der Leistungsfähigkeit – für jede Zielsetzung gibt es bewährte und wissenschaftlich gut untersuchte Ergänzungen, von denen Du profitieren kannst.

Die Einnahme von Kreatin ist beispielsweise im Leistungssport üblich, Ginkgo-Extrakt dient zur Förderung der Konzentration und ein guter Reishi-Extrakt kommt der Stärkung der Immunabwehr zugute.

Nur bitte bedenke stets: Wähle ein gutes Präparat und passe die Einnahme an individuelle Faktoren an. Das heißt, achte auf aktuelle Mängel, gesundheitliche Zielsetzungen und die richtige Dosierung.

 

Schlusswort – unsere Mission

Wir von SchnellEinfachGesund bemühen uns nach Kräften, Aufklärungsarbeit zu leisten, dabei möglichst neutral zu bleiben und wissenschaftlich zu arbeiten (dafür haben wir auch einen wissenschaftlichen Beirat). Entsprechend hoffe ich, dass Dir der Beitrag geholfen hat, einzuschätzen, ob Nahrungsergänzungen sinnvoll oder gefährlich sind. Außerdem hoffe ich, dass Du nun weißt, worauf beim Erwerb eines geeigneten Präparats zu achten ist.

Noch Fragen offen? Melde Dich gern und jederzeit bei uns!

 

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