Pflanzliche Öle stecken voller guter Inhaltsstoffe, von denen wir in verschiedener Hinsicht profitieren können. Obendrein lassen sie sich vielseitig einsetzen: zum Zubereiten gesunder Mahlzeiten, als Nahrungsergänzungsmittel oder in Form von ätherischen Ölen bei der Aromatherapie.
Anhand von Oliven-, CBD-, Lavendel- und Hanföl möchten wir über die vorteilhaften Wirkweisen, die pflanzliche Öle besitzen, informieren und gleichsam aufzeigen, dass sich Deine Vorratskammer mit besseren Alternativen zu füllen lohnt als mit den Supermarktklassikern Rapsöl und Sonnenblumenöl.
Das Problem mit Sonnenblumen- und Rapsöl
Rapsöl verfügt über ein gutes Verhältnis zwischen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren und enthält gleichsam Vitamin E. Allerdings kommen in der Rapspflanze auch Stoffe vor, die giftig sind. So z. B. die Erucasäure. Deren Gehalt wurde inzwischen drastisch gesenkt, dennoch ist sie immer noch in geringen Mengen enthalten.
Sonnenblumenöl besteht zum Großteil aus entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren. Zwar liefert es auch Vitamin E, ein Antioxidans, das Entzündungen zu lindern vermag, aber bei Weitem nicht genug, um die schädlichen Stoffe zu kompensieren.
Pflanzliche Öle sind also nicht durchweg gesund und zu empfehlen. Im Übrigen raten wir auch von Soja-, Weizenkeim-, Maiskeim- und Traubenkernöl ab.
Vier Pflanzliche Öle im Fokus
Im Folgenden sehen wir uns einige Vertreter genauer an. Welche Inhaltstoffe machen Oliven-, CBD-, Lavendel- und Hanföl so wertvoll und wofür sind sie geeignet?
Olivenöl – ein Alleskönner in der Küche
Olivenöl ist ein praktischer Allrounder. Es kann zum Kochen verwendet werden, zum Braten, beim Backen und kalt im Salatdressing. Auch als Naturkosmetik kommt es zum Einsatz.
Doch warum ist Olivenöl so gesund? Die Forschung zeigt, dass es eine Fülle an wertvollen Inhaltsstoffen birgt, die Vorteile mit sich bringen:
- Der hohe Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren wie Ölsäure senkt den Cholesterinspiegel. Olivenöl verfügt darüber hinaus zwar auch über Omega-6-Fettsäuren, die im Übermaß Entzündungen begünstigen können, aber deren Menge ist verhältnismäßig gering und wird obendrein durch die Ölsäure kompensiert.
- Die Polyphenole (besonders Oleocanthal und Oleuropein) senken Entzündungen im Körper, regulieren den Blutdruck und wirken schmerzlindernd.
- Der hohe Vitamin-E-Gehalt unterstützt den Zellschutz. Denn Vitamin E ist das wichtigste Antioxidans in der Zellmembran und beugt somit Zellalterung vor.
Olivenöl hat noch viel mehr bemerkenswerte Eigenschaften – in unserem Übersichtsbeitrag über Olivenöl sind wir ausführlich darauf eingegangen.
Im Gegensatz zu vielen anderen pflanzlichen Ölen kann Olivenöl in guter Qualität hoch erhitzt werden. Der Gehalt an Antioxidantien ist so hoch, dass die ungesättigten Fettsäuren lange stabil bleiben und trotz Hitze nicht oxidieren.
Um Dir der positiven Eigenschaften von Olivenöl sicher zu sein, solltest Du beim Kauf auf gute Qualität achten und folglich nicht auf Billigprodukte zurückgreifen – Deine Gesundheit wird es Dir danken. Laut Stiftung Warentest schneidet auch Öl im Mittelklassesegment nicht schlecht ab; lass jedoch lieber die Finger von günstigen Hausmarken und achte auf die Prädikate „Bio“, „Extra nativ“ und im Idealfall „Herkunft aus Griechenland/Kreta“.
CBD Öl – natürliche Stütze des Nervensystems
Cannabidiol (CBD) ist eine Substanz der weiblichen Hanfpflanze. Anders als THC ist CBD nicht psychoaktiv. Der Wirkstoff löst weder einen Rausch aus, noch macht er abhängig.
Stattdessen dockt CBD an Rezeptoren des sogenannten Endocannabinoid-Systems an, einem wichtigen Teil des Nervensystems. Durch diese Interaktion kann CBD unter anderem Einfluss auf das Immunsystem und das Gehirn nehmen und dem Organismus so bei der Regulierung zentraler Körperfunktionen helfen.
Medizinisch anerkannt ist eine angstlösende, entzündungshemmende und entkrampfende Wirkung. CBD kann den Körper zum Beispiel bei Stress, Schlafstörungen und allgemeinem Unwohlsein unterstützen.
Da es sich bei CBD-Öl nicht um reines Cannabidiol handelt, sondern um ein Gemisch aus mehreren Substanzen, muss beim Kauf auf die Qualität geachtet werden.
„In Deutschland dürfen nur wenige Landwirte den sogenannten Nutzhanf anbauen, der für die Herstellung von CBD-Produkten genutzt wird. Die Züchtung ist meldepflichtig und wird sehr engmaschig kontrolliert“, erklärt die Redaktion unter cbd-oel-test.com, einer informativen Internetpräsenz über CBD-Öl, die umfassend über Hersteller, Händler und deren Angebote berichtet.
Um nicht an unseriöse Anbieter zu gelangen, wird empfohlen, die Informationen zur Herkunft kritisch zu prüfen. CBD-Öle aus biologischer Landwirtschaft innerhalb der EU von zertifizierten Unternehmen sind stets zu bevorzugen.
Ratsam sind darüber hinaus Vollspektrumprodukte mit Entourage-Effekt. Letzterer sorgt für positive Wechselwirkungen diverser Inhaltsstoffe im Öl zur Optimierung der Bioverfügbarkeit. CBD-Öl kann dauerhaft oral eingenommen werden, um sich die gesundheitsfördernden Eigenschaften zunutze zu machen.
Lavendelöl – mehr als aromatisch
Das ätherische Öl der Lavendelpflanze wurde von der Wissenschaft intensiv erforscht und kann im Alltag hervorragende Dienste leisten. Ob Bronchitis, Schlafstörungen, chronischer Stress oder Magenbeschwerden – die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig.
Lavendelöl hat eine schmerzlindernde, durchblutungsfördernde, wundheilende und antiseptische Wirkung. Hier ein kleiner Einblick in das große Anwendungsspektrum des pflanzlichen Öls:
- Schwangerschaft: Schmerzen im Nabelbereich und Juckreiz lässt sich durch Einreiben des Bauchs mit Lavendelöl vorbeugen.
- Stiche: Bei Insektenstichen hilft es gegen juckende Haut.
- Schlaf: Eine Mixtur mit verdünntem Lavendelöl zum Besprühen des Kopfkissens kann Schlafstörungen lindern und fördert gesunden Schlaf.
- Erkältungen: Bei Husten hilft ein warmes Tuch, das mit dem Öl beträufelt und auf der Brust platziert wird. Hierfür wenige Tropfen mit einem neutralen Basisöl wie Leinöl verrühren.
Ein wesentlicher Inhaltsstoff ist der Terpenalkohol Linalool, der über eine antimikrobielle Wirkung verfügt. Ein weiterer wertvoller Bestandteil ist Linalylacetat, dessen Konzentration die Heilkraft des Öls maßgeblich bestimmt.
Interessant bei Lavendelöl ist, dass es sowohl beruhigend als auch anregend wirken kann, je nach Bedarf.
Rein ätherische Varianten, die durch Wasserdampfdestillation schonend hergestellt wurden und sich durch eine hohe Bioverfügbarkeit auszeichnen, sind in Apotheken und Bioläden erhältlich.
Wie bei CBD-Öl sind die Qualitätsunterschiede erheblich. Seriöse Anbieter von hochwertigen Bio-Lavendelölen sind Do-Terra und Primavera. Die Produkte sind unter anderem im Onlineshop für nachhaltige Alternativen erhältlich, der alle guten Öko-Labels führt.
Wichtig: Lavendelöl sollte ausschließlich verdünnt angewendet werden, da es sich um ein hochkonzentriertes Produkt handelt und die Haut sowie Schleimhaut reizen kann.
Hanföl – nussig und mild
Über Hanf kursieren viele Vorurteile. Das verwundert nicht, schließlich wird das psychoaktive THC (Tetrahydrocannabinol) in den weiblichen Cannabispflanzen gebildet. Doch wie anhand von CBD-Öl dargelegt, können gesunde Stoffe aus Hanf gewonnen werden.
Ein essbarer Teil der Hanfpflanze sind die Hanfsamen. Egal, ob geröstet oder ungeröstet, sie stellen eine nährstoffreiche Ergänzung des Speiseplans dar. Gibt man sie in eine Ölmühle, kann man Hanföl aus ihnen gewinnen, das sich nicht nur durch guten Geschmack auszeichnet, sondern aufgrund seiner Inhaltsstoffe auch mit gesundheitlichen Vorteilen aufwartet:
- Die darin enthaltene Ölsäure senkt bekanntermaßen den Cholesterinspiegel.
- Obwohl Gamma-Linolensäure eine Omega-6-Fettsäure ist, wirkt sie gegen Entzündungen im Körper.
- Vitamin E schützt unsere Zellen vor freien Radikalen.
- Hanföl birgt außerdem Terpene, die ihm Aroma verleihen und antioxidativ wirken.
- Darüber hinaus liefert es CBD-A. Hierbei handelt es sich um die Vorstufe von CBD, die zwar ebenfalls über entzündungslindernde Eigenschaften verfügt, aber schwächer ist als dieses.
- Hanföl weist des Weiteren ein gutes Verhältnis aus Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren auf.
Aufgrund seiner Wirkungen wird es in der kalten Küche empfohlen und eignet sich im Rahmen der Naturkosmetik. So kann es beispielsweise auf juckende und gereizte Haut aufgetragen werden (auch bei entzündlichen Hauterkrankungen), um Symptome zu lindern und ihr neuen Glanz zu verleihen.
Wichtig dabei: Das Öl gut einziehen lassen und nicht abwischen oder abrubbeln, sonst wird die Haut nur weiter gereizt.
Gibt es weitere gesunde pflanzliche Öle?
Neben den vier Ölen, die näher beleuchtet wurden, möchte ich Dich noch auf andere aufmerksam machen:
- Kokosöl: ist ein hitzestabiles Öl, das sich für Kurzgebratenes eignet und insbesondere Currys verfeinert.
- Leinöl: wird aus Leinsamen gewonnen und zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren aus.
- Schwarzkümmelöl: verfügt über einen intensiven Geschmack und hat sich obendrein bei entzündlichen Hauterkrankungen bewährt.
- Algenöl: eignet sich insbesondere für Veganer, da es eine hochwertige pflanzliche Omega-3-Quelle darstellt.
Fazit zum Thema pflanzliche Öle
Nicht jedes pflanzliche Öl ist gesund. Von Soja- und Sonnenblumenöl halten wir zum Beispiel nicht viel. Dafür umso mehr von den oben genannten. In Abhängigkeit von den Inhaltsstoffen gibt es viele verschiedene Anwendungsmöglichkeiten, die pflanzliche Öle bieten. So können in sie in der Küche zum Einsatz kommen sowie im Kontext der Nahrungsergänzung, Naturkosmetik und Aromatherapie.
Hast Du Fragen oder möchtest Du gerne etwas zum Thema pflanzliche Öle ergänzen? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!