Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ an der Vorderseite des Halses und spielt eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit. Sie steuert nicht nur den Energieverbrauch des Körpers, sondern beeinflusst auch unsere Herzfrequenz, Verdauung, Körpertemperatur, Muskelkraft und sogar unsere Stimmungslage. Ihre Hormone wirken auf unseren gesamten Stoffwechsel.

Schon minimale Veränderungen in der Funktion der Schilddrüse, etwa durch eine hormonelle Störung wie zum Beispiel bei einer Schilddrüsenüber- oder unterfunktion, können weitreichende Auswirkungen auf das körperliche und seelische Wohlbefinden haben. Müdigkeit, Gewichtsschwankungen, depressive Verstimmungen oder Verdauungsprobleme sind nur einige der Symptome, die mit einer gestörten Schilddrüsenfunktion einhergehen können.

In einer Zeit, in der Stress, Jodmangel und Autoimmunerkrankungen zunehmen, lohnt sich ein genauer Blick auf dieses kleine, aber lebenswichtige Organ. Was genau macht die Schilddrüse? Welche Hormone produziert sie – und was brauchen wir, damit sie gesund bleibt?

Tipp: Dieser Beitrag existiert auch als Podcast-Episode. Hier kannst Du ihn herunterladen oder direkt anhören:


Was ist die Schilddrüse?

Die Schilddrüse zählt zu den kleinsten Organen des menschlichen Körpers.

Ihr medizinischer Fachbegriff lautet Glandula thyreoidea. Als Hormondrüse übernimmt sie eine zentrale Rolle im Stoffwechselgeschehen: Sie produziert lebenswichtige Hormone, die als Botenstoffe im gesamten Organismus wirken und zahlreiche Körperfunktionen steuern.

Mit einem Volumen von etwa 20 bis 30 Millilitern – vergleichbar mit der Größe einer Walnuss – liegt die Schilddrüse unterhalb des Kehlkopfes. Sie umschließt dabei sanft die Luftröhre und liegt nahe an der Speiseröhre und wichtigen Blutgefäßen.


Schilddrüse Lage und Form

Form, Größe und Lage der Schilddrüse im Körper – sie sitzt zwischen Kehlkopf und Thymusdrüse.

Die Schilddrüse besteht aus zwei seitlichen Lappen, die durch eine schmale Gewebebrücke (Isthmus) miteinander verbunden sind. Auf jedem dieser Schilddrüsenlappen sitzen die kleinen, aber wichtigen Nebenschilddrüsen. Auch wenn sich diese in Funktion und Hormonproduktion deutlich von der Schilddrüse unterscheiden, bilden beide eine funktionelle Einheit im Halsbereich.

Das Gewebe der Schilddrüse ist fein strukturiert: Die Schilddrüsenzellen sind in sogenannten Follikeln organisiert. Follikel sind winzige, bläschenartige Einheiten, die wie kleine Inseln im Gesamtgewebe liegen. In ihrem Inneren wird das Jod gespeichert und die lebenswichtigen Schilddrüsenhormone gebildet, die anschließend in die Blut- und Lymphbahn abgegeben werden.

Neben den Follikelzellen enthält das Schilddrüsengewebe auch sogenannte C-Zellen. Diese sind für die Produktion des Hormons Calcitonin verantwortlich, das eine Rolle im Kalziumstoffwechsel spielt.


Die Aufgaben der Schilddrüse im Überblick

In diesem Abschnitt erfährst Du mehr über die Aufgaben der Schilddrüse.


Jodspeicherung

Die Schilddrüse speichert und verarbeitet Jod. Zwar hat fast jedes Gewebe im Körper die Fähigkeit, Jod aufzunehmen und sogar in geringsten Mengen zu speichern, aber den Löwenanteil holt sich die Schilddrüse.

Sie benötigt es, um die Schilddrüsenhormone: Thyroxin und Trijodthyronin zu bilden.

Aktuelle Forschungen zeigen, dass die kleine Hormondrüse 10 bis 20 mg Jod speichern kann. [1] Das mag sich vielleicht wenig anhören, jedoch musst Du wissen, dass unser Tagesbedarf an Jod bei 200 bis 600 µg liegt. [2] Mit den Mengen, die die Schilddrüse speichert, kommt der Körper also eine Weile aus. Natürlich nur, sofern genug Jod über die Nahrung aufgenommen wird.

 

Schilddrüsenhormone

Die Hauptaufgabe der Schilddrüse besteht in der Produktion von Schilddrüsenhormonen. Gesteuert wird dieser Prozess durch das Hormon TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon), das von der Hirnanhangsdrüse ausgeschüttet wird. Es gibt der Schilddrüse das Signal, mit der Hormonproduktion zu beginnen.

In einem ersten Schritt bildet die Schilddrüse Thyroxin (T4), das in seiner freien Form als fT4 bezeichnet wird. Dieses Hormon wird anschließend in die Blut- und Lymphbahnen abgegeben und gelangt so in den gesamten Körper. Dort angekommen, nehmen verschiedene Gewebe fT4 auf und wandeln es mit Hilfe spezieller Enzyme – den sogenannten Deiodinasen – in Trijodthyronin (T3) bzw. freies T3 (fT3) um. T3 ist die biologisch aktivere Form der Schilddrüsenhormone und entfaltet die eigentliche Wirkung in den Zellen.

Zwar kann die Schilddrüse auch selbst fT3 produzieren, der Großteil (ca. 80%) entsteht jedoch erst im Gewebe durch die Umwandlung von fT4. Nur rund 20 % des fT3 stammen direkt aus der Schilddrüse.

Die Schilddrüsenhormone übernehmen vielfältige Aufgaben im Körper und beeinflussen zahlreiche Prozesse. Welche das sind, schauen wir uns im nächsten Abschnitt genauer an.

 

Calcitonin

In den C-Zellen (Calcitonin-produzierende Zellen, auch parafollikuläre Zellen genannt) wird das Peptidhormon Calcitonin gebildet, das eine Rolle im Calciumstoffwechsel spielt, wenn auch eine untergeordnete. Calcitonin senkt den Calciumspiegel im Blut und ist somit ein Gegenspieler des Parathormons.

 

Parathormon

Das Parathormon, auch PTH genannt, ist ein Antagonist des Calcitonins und erhöht den Calcium- und Phosphatspiegel im Blut. Das Calcium, das es dafür benötigt, gewinnt es überwiegend aus den Knochen. Aus diesem Grund ist der PTH-Wert im Fall von Osteoporose und Osteopenie meist erhöht.

In diesem Kontext ist Vitamin D erwähnenswert, da es Calcium aus der Nahrung aufnimmt und so den Calciumspiegel im Blut erhöht. Im Zuge einer Hochdosis-Vitamin-D-Therapie sollte der behandelnde Therapeut deshalb stets das Parathormon berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Knochen stabil bleiben.

Wenn über die Schilddrüse gesprochen wird, stehen in erster Linie die Schilddrüsenhormone fT4 und fT3 im Fokus. Ihre Aufgaben sehen wir uns nun genauer an.

 

Aufgaben der Schilddrüsenhormone

Die Aufgaben der Schilddrüsenhormone fT4 und insbesondere fT3 (das „aktive“ Schilddrüsenhormon) lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: Energie.

Sie regeln den Energieverbrauch, die Energiegewinnung, die Produktion von Energiehormonen, Wachstumsprozesse und unsere subjektive Lebensqualität (das heißt, wie viel Energie wir haben). Aus diesem Grund erweist sich eine Schilddrüsenunterfunktion auch als äußerst problematisch.

Die wichtigsten Aufgaben im Überblick:

  • Energieproduktion in den Mitochondrien
  • Energieverbrauch des Körpers (vor allem Grundverbrauch)
  • Vermehrung der Mitochondrien (über den Wachstumsfaktor PGC-1α),
  • Energieverteilung im Körper (Wird Fett gespeichert oder verbrannt?),
  • Bildung der Gallensäuren
  • Regulierung des Cholesterinspiegels
  • Testosteronbildung
  • Dopaminbildung
  • Regelung der Darmperistaltik
  • Wärmebildung im Körper (Thermogenese)
  • Konzentration und Fokus
  • Fruchtbarkeit bei Männern und Frauen
  • Metabolische Flexibilität (Variation der Kohlenhydrat- und Fettverbrennung)

 

Energie in Zahlen

Die Schilddrüsenhormone regeln den basalen Energieverbrauch des Körpers – sozusagen das, was wir „nebenbei“ verbrennen. Der Unterschied des Grundenergieverbrauchs zwischen einer aktiven und einer kaum aktiven Schilddrüse beträgt im Vergleich zur normalen Schilddrüsenaktivität 300 bis 500 kcal, je nachdem, wie effizient T4 in das aktive Hormon fT3 umgewandelt wird.  [3] Das entspricht dem Kaloriengehalt einer Tafel Schokolade, der jeden Tag und ganz nebenbei verbrannt wird! Faktoren wie Stress, Nährstoffmängel oder chronische Erkrankungen können diese Umwandlung blockieren. 

Einige unter uns nehmen allein beim Anblick von Kuchen zu, während andere wiederum essen können, was sie wollen. Häufig ist die Schilddrüse die Ursache dafür.

Deshalb ist eine gesunde Drüse (nicht zu aktiv, nicht zu inaktiv) ein so bedeutsamer Faktor für eine schlanke Figur.

Schilddrüse gesund Mann auf Berg vor Sonnenaufgang

Die Schilddrüse ist maßgeblich für Energie und ein positives Lebensgefühl verantwortlich

 

Schilddrüse und Nebenniere – ein starkes Team für unsere Energie

Die Schilddrüse ist zwar zentral für unseren Energiehaushalt – doch sie arbeitet nicht allein. Sie arbeitet eng zusammen mit den Nebennieren. Gemeinsam sorgen sie für unseren inneren Antrieb, regulieren Motivation, Bewegungslust und den Energieverbrauch des Körpers.

Die Nebennieren sitzen, wie ihr Name vermuten lässt, direkt auf den oberen Enden der Nieren. Dort produzieren sie eine Vielzahl wichtiger Hormone – allen voran die Glukokortikoide, wie zum Beispiel Cortisol, das eine zentrale Rolle in unserer Stressantwort spielt. Weitere bedeutende Nebennierenhormone sind Aldosteron, DHEA, Pregnenolon, Adrenalin und Noradrenalin.

In enger Abstimmung mit den Schilddrüsenhormonen beeinflussen sie die Energieverfügbarkeit – während die Schilddrüse die Energieproduktion auf Zellebene regelt, wirken die Nebennieren auf den gesamten Organismus.

Die Schilddrüse bestimmt das Tempo – die Nebennieren liefern die Kraft.

Sind beide gesund und in Balance, ergänzen sie sich perfekt und sorgen für Vitalität, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Doch diese enge Verbindung hat auch ihre Schattenseite: Ist eine der beiden Drüsen geschwächt, etwa durch chronischen Stress, Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto oder Burn-out, leidet meist auch die andere mit. So kann eine überforderte Schilddrüse die Nebennierenfunktion beeinträchtigen, und umgekehrt.

 

Die Schilddrüsenkaskade: Wie Schilddrüsenhormone gebildet werden

Bevor das aktive Schilddrüsenhormon fT3 (freies Trijodthyronin) seine Wirkung im Körper entfalten kann, läuft ein komplexer, mehrstufiger Prozess ab – eine sogenannte Hormon-Kaskade. Jede Stufe baut auf der vorherigen auf und ist essenziell für die Herstellung der Schilddrüsenhormone [1–2].


Die einzelnen Schritte im Überblick

  1. Start im Hypothalamus
    Im Gehirn produziert der Hypothalamus das Hormon TRH (Thyrotropin-Releasing-Hormon).

  2. Signal an Hirnanhangdrüse
    TRH hat direkten Einfluss auf die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) und regt dort die Ausschüttung vonTSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) an.

  3. Aktivierung der Schilddrüse
    TSH gelangt über die Blutbahn zur Schilddrüse und stimuliert dort sowohl die Hormonproduktion als auch die Aufnahme von Jod.

  4. Bildung von Thyreoglobulin
    Die Schilddrüsenzellen beginnen, das Eiweiß Thyreoglobulin herzustellen – eine Vorstufe der eigentlichen Schilddrüsenhormone.

  5. Jodaufnahme und -aktivierung
    Jodid (die anorganische Form von Jod) wird über den sogenannten Natrium-Jodid-Symporter in die Schilddrüsenzellen aufgenommen. Dort wird es mithilfe von Wasserstoffperoxid zu aktivem Jod oxidiert.

  6. Hormonentstehung im Follikel
    Das aktivierte Jod bindet an Tyrosinreste im Thyreoglobulin - dabei entstehen die Schilddrüsenhormone fT4 (freies Thyroxin) und in geringerer Menge auch fT3 (freies Trijodthyronin).

  7. Umwandlung und Freisetzung
    fT4 wird entweder direkt ins Blut oder in die Lymphe abgegeben - oder im Körpergewebe mithilfe von Deiodinasen zu fT3 umgewandelt, der aktiven Form des Hormons.

  8. Rückkopplung der Regulation
    Sobald ausreichend fT3 im Blut vorhanden ist, hemmt es die weitere Ausschüttung von TSH in der Hypophyse - ein klassischer negativer Rückkopplungsmechanismus, der für ein hormonelles Gleichgewicht sorgt. 


Schilddrüse Hormon Kaskade

 

Erkrankung der Schilddrüse: Wenn die Schilddrüse aus dem Gleichgewicht gerät

Wie wichtig die Schilddrüse für unsere Gesundheit ist, zeigt sich besonders dann, wenn sie aus dem Takt gerät. Kommt es zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), verlangsamen sich Stoffwechsel, Energieproduktion und viele Körperprozesse – Müdigkeit, Gewichtszunahme und Antriebslosigkeit sind typische Beschwerden. Patienten einer Unterfunktion der Schilddrüse frieren häufig, leiden vermehrt unter Verstopfung, Konzentrationsproblemen und haben oft eine depressive Verstimmung. Unbehandelt kann eine Hypothyreose langfristig Herz-Kreislauf-Probleme oder einen unerfüllten Kinderwunsch verursachen.

Das Gegenteil passiert bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren, was sich in Nervosität, Gewichtsverlust oder Herzrasen äußern kann. Hinzu kommen häufig Schlafstörungen, Zittern, Schwitzen sowie eine erhöhte Reizbarkeit oder innere Unruhe. Normalerweise ist eine Schilddrüsenüberfunktion gut behandelbar – doch unbehandelt kann sie in Einzelfällen zur thyreotoxischen Krise führen.

Auch die Ernährung kann bei beiden Funktionsstörungen eine unterstützende Rolle spielen. In den nachfolgenden Artikeln erfährst Du, welche Nährstoffe besonders wichtig sind – und worauf Du besser verzichten solltest:

Eine der häufigsten Ursachen für eine Schilddrüsenunterfunktion ist Hashimoto-Thyreoiditis – eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die eigene Schilddrüse angreift. Auch Morbus Basedow, eine weitere Autoimmunerkrankung, führt zu massiven hormonellen Veränderungen – in diesem Fall meist zu einer Überfunktion.

Mehr zu den einzelnen Schilddrüsenerkrankungen, welche Symptome auftreten und was Du konkret tun kannst, liest Du in unseren Artikeln:

  1. Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Ursachen, Symptome und Therapie
  2. Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
  3. Die Rolle der Ernährung bei Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto
  4. Ernährung bei Schilddrüsenüberfunktion: Wie Nährstoffe Deine Schilddrüse unterstützen
  5. Hashimoto-Thyreoiditis: Ursachen, Symptome und Therapie
  6. Autoimmunerkrankung der Schilddrüse: Morbus Basedow - Ursachen, Symptome und Therapie

Du möchtest gerne Kinder haben, jedoch leidest du an einer Schilddrüsenunterfunktion? Dann kann folgender Artikel für Dich interessant sein: 

Erkrankungen der Schilddrüse und Kinderwunsch: Was bei Schilddrüsenproblemen (Schilddrüsenunterfunktion und Schilddrüsenüberfunktion) vor, während und nach der Schwangerschaft wichtig ist.


Wie häufig sind Schilddrüsenerkrankungen in Deutschland?

Leider viel zu häufig. Allein an Hashimoto-Thyreoiditis leiden 4 bis 8 Millionen Deutsche, von Morbus Basedow sind 1 Million Menschen betroffen. Heiße und kalte Knoten werden bei jedem vierten Deutschen gemessen [4]. Mit Schilddrüsenunterfunktionen (Hashimoto mit eingerechnet) haben immerhin 10 bis 15 Millionen zu kämpfen. [5]

Die Schilddrüse ist ein Sensibelchen. Fühlt sie sich nicht wohl, reagiert sie empfindlich. 

Wir Menschen haben uns sehr weit von unserem natürlichen Selbst, unserer natürlichen Ernährung sowie Lebensführung entfernt. Chronische Entzündungen, Infekte, Stress und eine ungesunde Ernährung sind für die meisten von uns zum Alltag geworden. Deshalb spielt die Ernährung so eine entscheidende Rolle für die Gesundheit Deiner Schilddrüse. Mehr hierzu findest du in folgendem Artikel.

Die Schilddrüse ist im weitesten Sinne auch ein Fortpflanzungsorgan, das die Fruchtbarkeit und Fortpflanzung regelt (über die Regulation anderer Hormone und den Energieverbrauch). Wenn sie sich nicht wohlfühlt, geht sie in einen Energiesparmodus, da sie denkt, dass wir uns in einem Überlebenskampf befinden.

Das macht sie im Grunde nur zu unserem Besten. Das Problem ist, dass sie nicht weiß, dass wir keiner akuten Gefahr ausgesetzt sind. Hier kollidieren die menschliche Biologie und unsere moderne Lebensführung.

Wenn wir jedoch lernen, was der Schilddrüse guttut und was nicht, können wir dieses Wissen nutzen, um unsere Schilddrüse so gesund wie möglich zu machen.

Gemüse, Fleisch und Nüsse auf Holztisch

Die Grundlage für eine gesunde Schilddrüse: Eine gesunde Ernährung.


Schilddrüsentests und Diagnosen

Wenn der Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung besteht – etwa aufgrund von Symptomen wie Erschöpfung, Gewichtsschwankungen oder Nervosität – stehen mehrere diagnostische Verfahren zur Verfügung. Sie geben Aufschluss über Struktur, Funktion und Hormonlage der Schilddrüse. Die wichtigsten Untersuchungsmethoden im Überblick:


1. Ultraschall (Sonografie)

Der Ultraschall ist ein schmerzfreies, schnelles Verfahren, mit dem der Arzt Größe, Form und Gewebestruktur der Schilddrüse beurteilen kann.

  • Vergrößerung spricht häufig für eine Schilddrüsenunterfunktion. Eine sicht- oder tastbare Vergrößerung der Schilddrüse wird als Struma oder Kropf bezeichnet. Sie kann durch Jodmangel, eine Unterfunktion oder auch gutartige Knoten entstehen. Mithilfe des Ultraschalls lassen sich Form, Volumen und mögliche Auffälligkeiten wie Zysten oder Knoten genau beurteilen.
  • Verkleinerung und Inhomogenität können Hinweise auf Hashimoto-Thyreoiditis oder andere Autoimmunprozesse liefern.
    Auch Knoten oder Zysten lassen sich per Ultraschall sichtbar machen.

2. Blutuntersuchung

Ein einfacher und sehr aussagekräftiger Schilddrüsentest ist die Bestimmung der Blutwerte. Dabei werden folgende Parameter überprüft:

  • TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon)
  • fT4 (freies Thyroxin)
  • fT3 (freies Trijodthyronin)
    Zusätzlich können bestimmte Nährstoffwerte (z. B. Eisen, Selen, Vitamin D) sowie Schilddrüsen-Antikörper (bei Verdacht auf Autoimmunerkrankungen) gemessen werden.

 Ausführliche Infos dazu findest Du im Artikel: „Schilddrüse: wichtige Schilddrüsenwerte bei Schilddrüsenunterfunktion und Überfunktion"


3. Szintigrafie

Mit einer Schilddrüsenszintigrafie lässt sich die Funktion des Gewebes beurteilen. Dabei wird radioaktiv markiertes Jod oder Technetium verabreicht, das sich in der Schilddrüse anreichert.
So können:

  • Heiße Knoten (überaktive Bereiche)
  • Kalte Knoten (wenig oder nicht aktive Areale)
  • sowie Tumorverdacht erkannt werden.
    Die Szintigrafie wird vor allem bei unklaren Knoten oder Überfunktionen eingesetzt.

4. Radiometrie / Joadaufnahme-Test

Bei diesem Test trinkt der Patient eine geringe Menge radioaktiv markiertes Jod. Mithilfe computergestützter Bildgebung wird die Schilddrüse anschließend in 3D dargestellt. Auch hier lassen sich kalte und heiße Knoten sowie mögliche Tumore gut sichtbar machen.


5. Feinnadelbiopsie (nur bei Bedarf)

Wenn ein Knoten verdächtig erscheint, kann eine Gewebeprobe entnommen werden. Im Labor wird dann unter dem Mikroskop untersucht, ob es sich um gutartige Veränderungen oder bösartige Zellen handelt.



Fazit – Alles über die Schilddrüse

Die Schilddrüse ist eine bedeutende Schaltstelle, wenn es um Deine Energie, Deinen Stoffwechsel und Deine Gesundheit geht.

Sie ist äußerst sensibel – aber wenn Du weißt, was sie braucht und was ihr schadet, kannst Du sie optimal unterstützen.

Falls Du Dich intensiver mit dem Thema Schilddrüse beschäftigen möchtest, dann lies gern weitere Beiträge, die wir auf SchnellEinfachGesund dazu veröffentlicht haben.

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Wie sind Deine Erfahrungen zu diesem Thema? Würdest Du gerne etwas ergänzen oder mitteilen? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

 


  1. Smyth, P. P. A. (2022b). Narrative review: iodine—thyroidal and extrathyroidal actions. Annals Of Thyroid, 7, 4. https://doi.org/10.21037/aot-21-28
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  3. Thyroid Dysfunction Impact on Basal Metabolic Rate: A Retrospective Cross-Sectional Study. (2025). International Journal Of Current Pharmaceutical Review And Research, 17(3), 1523–1528. https://impactfactor.org/PDF/IJCPR/17/IJCPR%2CVol17%2CIssue3%2CArticle257.pdf?utm_source=chatgpt.com
  4. Hu, X., Chen, Y., Shen, Y., Tian, R., Sheng, Y. & Que, H. (2022). Global prevalence and epidemiological trends of Hashimoto’s thyroiditis in adults: A systematic review and meta-analysis. Frontiers in Public Health, 10. https://doi.org/10.3389/fpubh.2022.1020709
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  7. Izabelle Wentz: Hashimoto im Griff: Endlich beschwerdefrei mit der richtigen Behandlung. VAK; Auflage: 3 (15. Dezember 2015).
  8. Dr. Datis Karrazian: Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto anders behandeln: Wenn Sie sich trotz normaler Blutwerte schlecht fühlen. Die 22 Muster der Schilddrüsenunterfunktion. VAK; Auflage: 7 (17. März 2016).
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