Akute und wiederkehrende Blasenentzündungen belasten viele Menschen. In diesem Beitrag möchte ich über Blasenentzündung Prävention sprechen – was kannst Du tun, um vorzubeugen und die wichtigsten Auslöser auszuschließen?

 

Blasenentzündung im Überblick

Blasenentzündungen, auch akute Zystitis genannt, kennen die meisten Frauen, aber auch einige Männer nur zur Genüge. Es ist eine der häufigsten organischen Erkrankungen und Frauen sind durchschnittlich viermal häufiger betroffen als Männer.

Mindestens zehn von hundert Frauen bekommen eine Blasenentzündung im Jahr und noch einmal die Hälfte der übrigen im folgenden Jahr.

Ein Grund dafür ist sehr simpel und anatomischer Natur: die Harnröhre der Frau ist kürzer, und zwar ein ganzes Stück. Die weibliche Harnröhre ist nur 4 cm lang im Gegensatz zu der des Mannes, diese ist 20-25 cm lang. So kommen Bakterien schneller durch den Harntrakt in die Blase und können so häufiger zu Entzündungen führen. Die meisten dieser Blasenentzündungen sind jedoch harmlos und schnell auskuriert, oft auch ohne medikamentöse Einwirkung.

Weitere Gründe sind in den Hormonen – da Frauen hier anders aufgestellt sind, kann es beim weiblichen Geschlecht schneller zu trockenen und anfälligen Schleimhäuten kommen. Dadurch können sich leichter Bakterien im Harntrakt einnisten, außerdem kommt es dadurch gleichzeitig zu einer geringeren Konzentration antibakterieller Stoffe in den Schleimhäuten.

 

Ursachen und Symptome von Blasenentzündung

Die häufigsten Verursacher der Blasenentzündung sind Bakterien, vor allem die sogenannten Escherichia-coli-Bakterien, welche ein Teil unserer eigenen natürlichen Darmflora sind. Es gibt aber auch noch eine Vielzahl anderer Erreger, wie die klassischen Staphylokokken, Streptokokken, Klebsiellen, Proteus mirabilis oder Pilze wie Candida albicans, die eine Entzündung auslösen können.

Auch wenn Pilze, sowie Viren und Parasiten selten zu den Auslösern gehören, ist es trotzdem wichtig, diese zu erwähnen. Ebenfalls seltene, aber wichtige Auslöser sind bestimmte Medikamente, die das Immunsystem angreifen oder die Nieren und den Harnwegstrakt stark belasten. Auch Bestrahlungen zur Krebstherapie sind mögliche Auslöser, sowohl beim Mann als auch bei der Frau.

Was hierbei hervorgetan werden sollte, ist, dass es gerade bei Männern oft nicht nur zu einer Blasenentzündung, sondern auch im direkten Zusammenhang damit zu einer Prostataentzündung kommt und umgekehrt. Eine weitere Ursache für eine Blasenentzündung, vor allem für Frauen kann sehr häufiger Sex sein – dies kann die Schleimhäute reizen und so zu einer höheren Infektionsgefahr führen.

Wichtig zu erwähnen ist auch, dass die Sauberkeit des Sexualpartners hierbei eine entscheidende Rolle spielt, saubere Finger & Nägel, sowie ein sauberes Glied sind hier ein entscheidender Faktor. Des Weiteren sollte nach dem Sexualakt jegliche Flüssigkeit abgewaschen werden und die Blase entleert werden. Aber auch Schwangerschaft, Stoffwechselstörungen oder Harnstau können intrinsische Gründe für eine Entzündung sein.

 

Die Symptome sind oft weit verbreitet und bekannt

  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Häufiges Wasserlassen
  • Häufiger Harndrang
  • Erschwertes Wasserlassen
  • Nykturie (häufiges Wasserlassen in der Nacht)
  • Schmerzen in der Blasengegend bis Unterbauch
  • Tenesmus (Krampfartiges, schmerzhaftes Zusammenziehen der Blase mit starkem Harndrang)
  • Trüber / unangenehm riechender Urin
  • Verstärker Ausfluss
  • Rückenschmerzen – ähnlich einer Nierenentzündung
  • Prostataentzündung
  • Fieber
  • Drang-Inkontinenz
  • Rötlich/bräunliche Urinfarbe durch Blutbeimengung
Blasenentzündung Prävention - Frau in der Natur mit Klopapier

Ständiger Harndrang, Brennen, aber auch die ständige Angst und Unruhe sind eine Belastung für Betroffene.

 

Blasenentzündung Prävention & Behandlung

Wenn dann eine Blasenentzündung aufgetreten ist, gibt es vielerlei Möglichkeiten, eine Blasenentzündung zu behandeln – von den klassischen Hausmitteln bis zur Impfung gegen einige Erreger.

Der wohl bekannteste Tipp ist Cranberry Saft zu trinken. Dies ist ein altes Hausmittel, welches seit Jahrhunderten gegen Blasenentzündungen genutzt wird. Dieser Saft ist aber tatsächlich weniger ein Mittel, das hilft, wenn die Erkrankung schon ausgebrochen ist, als ein gutes Präventionsmittel.

Wieso es genau hilft, ist noch nicht zu 100 % bekannt, Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass es an dem roten Pflanzenfarbstoff Proanthocyanidin (PAC) liegt. Es wird vermutet, dass PAC die Flimmerhärchen der Bakterien lähmt und diese sich so nicht an Harnwegen und Blase festsetzen können.

So kann der Saft also dafür sorgen, dass die Bakterien gar nicht erst zu einer Entzündung führen.

Der beste Schutz gegen Blasenentzündungen ist grundsätzlich in der Prävention zu finden. Weitere bewährte Maßnahmen sind:

  1. Gesunde Ernährung mit reichlich Antioxidantien und Vitamin C
  2. Unterstützung der Darmgesundheit, da diese mit den Harnwegen zusammenhängt
  3. Regelmäßiges Wasserlassen – langes Anhalten vermeiden
  4. Ausreichend trinken (25-30 ml pro kg Körpergewicht und Tag als Faustregel)
  5. Vollständige Entleerung der Blase
  6. Urinieren und reinigen nach dem Geschlechtsverkehr
  7. Richtige Genitalhygiene – mit Seife, die den pH-Wert der Vagina trifft
  8. Frische Unterwäsche – mit atmenden Stoffen, wie z.B.: Baumwolle
  9. Heilpilze wie Cordyceps und Eichhase stärken die Immunabwehr und wirken antibakteriell in den Harnwegen
  10. Bärentraubenblätter-Tee
  11. D-Mannose
  12. Leinsamen (erhöhen den Estriol-Wert und feuchten die Schleimhäute an)
  13. Ausreichende Versorgung mit Zink, Vitamin A, Vitamin D und Omega 3-Fettsäuren

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Fazit – Aktive Prävention bei Blasenentzündungen

Bei einigen Frauen ist die Blasenentzündung jedoch chronisch und nicht mehr präventiv zu behandeln, hier kommen nun meist Medikamente und am häufigsten Antibiotika zum Einsatz, diese können jedoch auch starke Nebenwirkungen haben.

Viele Frauen müssen diese mehrfach im Jahr zu sich nehmen und schwächen so weiter ihr Immunsystem, welches zu einem Teufelskreis führen kann.

Seit 2004 gibt es für Frauen, die extrem anfällig für Blasenentzündungen sind, eine Impfung. Die sogenannte StroVac-Impfung enthält mehrere inaktive Bakterienstämme, sodass der Körper lernt, sich gegen die Erreger besser zur Wehr zu setzen. Ob diese Impfung jedoch den gewünschten Effekt erzielt, konnte jedoch noch nicht nachgewiesen werden, weswegen Krankenkassen diese Leistung nicht zahlen.

Es gibt einige wenige alternativ medizinische Versuche Blasenentzündungen zu behandeln. Auf homöopathischer Ebene wird hier am häufigsten das Mittel Cantharsis verwendet und es wurden bereits einige Studien dazu durchgeführt. Diese haben eine Reduktion der Häufigkeit einer Antibiotika-Einnahme aufgezeigt und zeigen somit eine mögliche Alternative für chronische Patienten.

Weiterhin werden Dir die in diesem Beitrag geteilten Tipps helfen, dauerhaft mit wiederkehrenden Blasenentzündungen zurechtzukommen und Du aktive Blasenentzündung Prävention betreiben kannst.

 

 

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