Meditation – Alle Vorteile auf einen Blick

von Martin Auerswald, M.Sc.
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MEDITATION. Stell Dich mal an einem normalen Samstagnachmittag in eine gut besuchte Fußgängerzone: An den Wochenenden quellen die Fußgängerzonen Deutschlands über vor Menschen. Stress pur. Dabei kann es auch ganz anders gehen…  Wie wäre es, von all dem hektischen Treiben um Dich herum nicht beeinflusst zu werden? Wie wäre es, wenn Du Dir zufrieden lächelnd Deinen Weg bahnst, während es alle anderen um Dich herum eilig haben? Und was wäre, wenn dazu nur ein klein wenig Übung, 10 Minuten täglich, nötig ist? Würdest Du Meditation dann eine Chance geben?

 

Meditation?

Kaum eine Technik wird so stark unterschätzt wie Meditation. Kaum eine Technik hat so vielfältige und positive Wirkungen auf Geist und Körper, kaum eine Technik kann das Leben so verändern.

Und gegen kaum eine Technik gibt es so viele Vorurteile wie gegen Meditation.

Zugegeben, auch ich hatte bis vor etwa 3 Jahren meine Vorurteile.

Bis ich es ausprobiert habe und verblüfft war, wie viel besser ich mich durch ein paar ganz simple Übungen fühlte.

 

Meditation – Was ist das eigentlich?

Unter Meditation versteht man Achtsamkeits– und Konzentrationsübungen, durch die sich der Geist beruhigen und sammeln soll. Sie kann aber auch zur Bewusstseinserweiterung verwendet werden. Die angestrebten Bewusstseinszustände werden, je nach Tradition, unterschiedlich und oft mit Begriffen oder Phrasen wie Stille, Leere, Einssein mit Körper und Geist, im Hier und Jetzt sein oder frei von Gedanken sein beschrieben.

 

Meditation – Wer hat’s erfunden?

Die Frage, wer mit Meditation zuerst begonnen hat, wird nicht gestellt, weil die meditative Praxis seit jeher Teil der menschlichen Kultur war. In jeder Kultur weltweit, in jeder Geschichtsepoche, haben die Menschen bestimmte meditative Praktiken angewandt:

  • Religiöse Menschen beten und gehen dabei in sich, oft verbunden mit repetitiven Gebeten wie dem Vaterunser. Eine meditative Praxis.
  • Manche Menschen gehen gerne in den Wald spazieren/joggen, um der Natur zu lauschen oder frei den Gedanken nachhängen zu können. Eine meditative Praxis.
  • Die junge Bäckerin, die liebevoll 20 Minuten lang den Sauerteig knetet, um ihn fluffig zu machen meditiert
  • Die japanische Teezeremonie ist im Grunde eine Meditation.
  • Die Kampfkunst Taijiquan ist im Grunde eine Meditation.
  • Der Pianist, der jeden Morgen nach dem Aufstehen Bach’s „Wohltemperiertes Klavier“ spielt, meditiert.
  • Der buddhistische Mönch … den muss ich nicht erklären 🙂
  • Viele Menschen üben meditative Praktiken aus, ohne groß darüber nachzudenken. Der Unterschied ist, ob man es bewusst macht oder nicht.

Du siehst, Meditation ist Teil der menschlichen Kultur. Sie hat nichts mit spirituellem Woowoo oder Esoterik zu tun.

Als Teil der Morgenroutine, um Dich auf den kommenden Tag einzustimmen, eignet sich eine Meditation perfekt – viele Menschen machen das schon unterbewusst richtig.

Anmerkung: Bitte unterscheide zwischen Meditation zur Entspannung und Trance/Ekstase, die einem Ritus entsprechen.

Zitat-Bild mit jungen Mann, der auf Blumenwiese liegt Zitat-Bild mit jungem Mann, der auf Hügel meditiert

 

Was wird Meditation bei Dir bewirken?

Keine Angst, Du als Mensch, als Persönlichkeit, bleibst derselbe. Aber Deine Stresswahrnehmung und Deine alltägliche Einstellung, Dein Gemütszustand, Deine Lebensfreude, wird sich sehr zum Positiven verändern.

Dazu ein kleines Schaubild:

Du sitzt an einer Autobahn, auf der viele Autos vorbeifahren. Es gibt kleine, schnelle Autos. Es gibt große, laute LKWs, die alles blockieren. Es gibt aber auch bunte, lustige Hippie-Camper, aus denen Scott McKenzie’s San Francisco schallt.

Diese Autos sind Deine Gedanken. Sie alle fahren an Dir vorbei und buhlen um Deine Aufmerksamkeit. Normalerweise rennst Du ihnen nach und lässt Dich von ihnen ablenken. Du kommst nicht zur Ruhe, bist gestresst.

Durch Meditation verändert sich das Ganze:

Die Autos fahren vorbei, hupen, sind laut und bunt, aber Du sitzt nur da und beobachtest sie lächelnd. Du lässt Dich nicht groß von ihnen ablenken oder beeinflussen, und auf keinen Fall rennst Du ihnen nach. Wie entspannend, oder?

Das macht dann auch den großen Unterschied am Samstagnachmittag. Während alles um Dich herum hetzt und laut ist, bekommst Du das zwar mit, aber Du lässt Dich davon weder beeindrucken noch beeinflussen. Der Stress prallt von Dir ab wie ein Gummiball von einer Betonwand.

PS: Wie Du meditieren lernen kannst, erfährst Du hier (meditieren lernen).

Mann, der auf Steg mit Blick auf See und Berge sitzt

Die Vorteile von Meditation im Überblick:

 

Weitere Vorteile von Meditation

In einem Satz: Um ein gesünderes, glücklicheres und entspannteres Leben zu führen 🙂

Denn zwei wichtige Wirkungen des Meditierens sind: Es schüttet massiv Glückshormone aus und senkt gleichzeitig massiv Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin8-11. Und das sowohl mit sofortiger als auch mit nachhaltiger Wirkung. Deine ganze Stimmung/Lebenseinstellung wird sich ändern, wird entspannter sein. Nicht entspannter im Sinne von „1969 Hippie-Style mit Campingvan und Blumen im Haar“, sondern wirklich stressresistenter und … reifer.

Gesundheitlich hält Meditation ein paar entscheidende Vorteile bereit:

Was wird sich außerdem in Deinem Leben verändern ? Vgl. dazu8-11

  • Der Stresspegel sinkt nachhaltig7,13
  • Die Wahrnehmung mit allen fünf Sinnen nimmt zu
  • Beziehungen zu geliebten Menschen werden erfüllender9
  • Das Gedächtnis wird besser1-2
  • Du wirst zufriedener im Leben
  • Du wirst optimistischer
  • Du wirst empathischer, mitfühlender
  • Du wirst selbstbewusster
  • Du wirst dankbarer
  • Du wirst emotional kontrollierter

Alles Dinge, Fähigkeiten, Charaktereigenschaften, die Du gerne hättest, oder?

Was sich gleichzeitig verbessern wird:

  • Geistige Abwesenheit und Tagträumen (s. Zeit sparen)
  • Sozialangst (Angst vor Menschen oder Menschenansammlungen)
  • Depressionen5

Infografik über die Vorteile von Meditation

Um alle Vor- und Nachteile kurz zusammenzufassen: Du wirst glücklicher, ausgeglichener und umgänglicher.

Ist es nicht wert, dafür etwas zu opfern? Was, wenn ich Dir sage, dass Du mit nur 10 Minuten täglich genau diese Ziele erreichst? Klingt zu gut, um wahr zu sein, oder?

 

Eine kleine Aufgabe: Achtsamkeit

Nach diesen beeindruckenden Punkten bleibt nur noch eins: Action!

Bevor ich Dich also mit einigen einfachen, aber effektiven Meditationstechniken vertraut mache, habe ich eine kleine Aufgabe für Dich: Achtsamkeit. 10 Minuten täglich. Für die nächsten 7 Tage. Mehr nicht.

Bis dahin hast Du die Grundlagen in Sachen Meditation schon kennengelernt, etwas ausprobiert, und kannst Dich auf ein paar super spannende Techniken freuen, die ich Dir dann vorstellen werde.

Drei Gummibälle mit bunter Füllung in Nahaufnahme auf Spiegeluntergrund

Wie geht Achtsamkeit?

Du nimmst Dir 10 Minuten am Tag Zeit. Du gehst an einen Ort Deiner Wahl (Sofa, Parkbank, U-Bahn), und sitzt oder stehst dort still. 10 Minuten lang. Und dann konzentrierst Du Dich mit allen 5 Sinnen auf alle Eindrücke, die in diesem Moment auf Dich eindringen:

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  • Was riechst Du um Dich herum? Sind da verschiedene Gerüche?
  • Was hörst Du? Wen hörst Du? Menschen, Tiere, den Wind?
  • Was fühlst Du? Spüre Deinen Atem, spüre Deine Füße auf dem Boden, die Kleidung auf Deiner Haut.
  • Was schmeckst Du? Ist Dein Mund trocken, feucht?
  • Was siehst Du? Was passiert um Dich herum? Achte auf jedes Detail.
  • Zusatz: Beobachte Deine Gedanken. Verdränge nervige, unnötige Gedanken und konzentriere Dich auf das Hier und Jetzt.

Nimm Dir die Zeit und beobachte, was passiert, wie sich Dein Gemütszustand dabei verändert, wie Stress und Müdigkeit abfallen. Versuche es wenigstens dreimal während der nächsten Woche.

Meditation geht einfach so – zwischendurch – eignet sich aber auch sehr gut als Teil einer Morgenroutine.

Wenn Du nach diesen drei Übungen, die Du wirklich konzentriert und unvoreingenommen absolviert hast, nichts Positives an Dir beobachten kannst, darfst Du Meditation als esoterischen Kram abtun.

Wenn Du aber merkst, was es bewirkt, wie sich Dein Gemütszustand wirklich verändert und Du Dich besser fühlst, dann genieße diese 10 Minuten, mache sie zu einem täglichen Ritual.

PS: Wie Du richtig meditieren lernen kannst, erfährst Du hier (meditieren lernen).

Wenn Du möchtest, kannst Du eine geführte 5 Minuten Dankbarkeitsmeditation durchführen. Diese haben wir für Dich aufgenommen (abonniere gern auch unseren Kanal, um die Meditation jederzeit wiederzufinden):

 

Fazit – Meditation verändert das Leben zum Guten

Meditation ist ein Begriff, der Achtsamkeits- und Bewusstseinsübungen zusammenfasst. Sie ist seit jeher Teil der menschlichen Kultur – in allen Kulturen auf der Erde.

Meditation wird meist als Esoterik abgetan, kann aber in Wahrheit Dein Leben fundamental verbessern: Du wirst entspannter, ausgeglichener, reifer, stressresistenter und in vielerlei Hinsicht auch gesünder.

Teste diese Achtsamkeitsübungen und beobachte, wie sie sich auf Dich auswirken. Gib der Meditation eine Chance! Du wirst es nicht bereuen! Alles, was dazu nötig ist, sind 10 Minuten Deiner Zeit.

Infographik zu täglicher Meditation

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Wenn Dir das gefällt, erfährst Du hier (meditieren lernen), welche verschiedenen Arten der Meditation es gibt und wie Du sie ausprobieren kannst.

 

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2 Kommentare

Emmi 13. November 2018 - 15:20

Ist es denn möglich, dass man sich mit der Meditation auch zu Familienmediation beraten lässt? Meine Freundin möchte gern mit Ihrer Familie sprechen, weiß aber nicht so recht wie sie das bewerkstelligen soll. es sind einige Probleme aufgetreten, die ich hier nicht weiter erörtern möchte, aber ich denke, dass etwas Ruhe und auch Mediation helfen könnte.

Antworten
Martin Auerswald 13. November 2018 - 19:53

Hallo Emmi, Familienmeditationen sind gut möglich 🙂 da gibt es sicher auch Berater, die sich damit näher auskennen. Kann hier aber leider keine Empfehlungen aussprechen.
Oder habe ich die Frage falsch verstanden? 🙂
Viele Grüße,
Martin

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