Was macht Ingwer so scharf?

von Martin Auerswald, M.Sc.
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Ingwerknolle ganz und aufgeschnitten mit geriebenem Ingwer auf Holzlöffel

Ingwer gehört zu den gesündesten Lebensmitteln auf diesem Planeten und sollte in keiner Küche fehlen. Egal, ob als Ingwertee, als Gewürz, als Teil eines Currys oder zum Marinieren – die gelbe Knolle lässt sich vielseitig und lecker zubereiten.

Doch was macht Ingwer so scharf? Ist dieselbe Substanz wie in Chili dafür verantwortlich oder etwas anderes? Das klären wir in einem kurzen Überblick!

 

Was macht Ingwer so scharf?

Kräuter, Gewürze und Knollen wie Ingwer enthalten hunderte Inhaltsstoffe. Ein paar davon sind wissenschaftlich gut untersucht und können daher für ihr jeweiliges Aroma und einen guten Teil der Gesundheitswirkungen verantwortlich gemacht werden.

Bei Ingwer sind es nicht die Ballaststoffe oder bestimmte Eiweiße, die ihn so scharf machen. Es sind die ätherischen Öle. Gingerol, Shagaol und Peradol sind die drei häufigsten und am besten erforschten ätherischen Öle im Ingwer und machen ganze 3 % der Masse einer frischen Ingwerknolle aus.

3 % sind eine ganze Menge. Das erklärt auch, warum der Geschmack so intensiv ist.

 

Warum ist Ingwer so scharf?

Ätherische Öle stammen in 99 % der Fälle aus der chemischen Klasse der Terpene, die auch als Aromaten bezeichnet werden. Aktuell gibt es über 8000 beschriebene und bekannte Terpene, und sie alle werden aus dem gleichen Baustein aufgebaut: Isopren.

Isoprene finden zusammen, verknüpfen sich auf verschiedene Weisen und erhalten bestimmte funktionelle Gruppen wie etwa Schwefel, Sauerstoff oder Mineralstoffe. Wenige Modifikationen erlauben hier tausende Möglichkeiten.

Durch die Größe und die funktionellen Gruppen der Terpene werden die aromatischen Eigenschaften eines Lebensmittels bestimmt: Geruch und Geschmack.

Die ätherischen Öle im Ingwer binden aufgrund ihrer chemischen Form an Rezeptoren in Deinem Mundraum, die das Signal „scharf“ weiterleiten. Ingwer ist demnach nicht scharf, vielmehr aktivieren seine Inhaltsstoffe lediglich das Signal „scharf“ an den Geschmacksrezeptoren.

Teeglas mit Ingwer und Zitronen-Scheiben auf Holzbrett

Ingwertee heizt ordentlich ein

Scharf ist eine Information. Sie sagt Deinem Körper 3 wesentliche Dinge:

  1. Verdauung aktivieren: Scharfe Speisen und Getränke fördern die Verdauung, die Bildung von Gallensäuren sowie Magensäure und sie erhöhen die Darmperistaltik.
  2. Fettverbrennung: Scharfe Lebensmittel haben die Angewohnheit, die Wärmebildung des Körpers zu aktivieren. In der Traditionellen Chinesischen Medizin oder im Ayurveda werden diese Lebensmittel deshalb als „wärmebildend“ bezeichnet. Das bestätigt jeder, der schon einmal nach einer Portion Chili ins Schwitzen geraten ist. 🙂 Die Wärme resultiert zum Großteil aus der Fettverbrennung.
  3. Wärmebildung (ergänzend zum vorherigen Punkt): Fettverbrennung und Wärmebildung gehen bei scharfen Lebensmitteln Hand in Hand.

Übrigens: Wärmebildung kannst Du trainieren – etwa durch kalte Duschen –; das erhöht Deinen Energieverbrauch!

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Wie gesund ist Ingwer?

Wie gesund Ingwer wirklich ist, erfährst Du ausführlich im Übersichtsbeitrag (sehr lesenswert!): So gesund ist Ingwer wirklich – 15 unschlagbare Gründe.

Eine kurze Zusammenfassung findest Du hier:

  1. Wirkt antibakteriell
  2. Wirkt antiviral
  3. Senkt den Blutzucker
  4. Kann den Cholesterinspiegel senken
  5. Fördert die Verdauung
  6. Hilft gegen Übelkeit
  7. Nützt gegen Kopfschmerzen
  8. Kann die Konzentration steigern
  9. Steigert die Libido
  10. Erhöht das Muskelwachstum nach dem Sport

 

Fazit – was macht Ingwer so scharf?

Es sind die ätherischen Öle Gingerol, Shagaol und Peradol, die Ingwer Schärfe und Aroma verleihen. Sie sind sehr stabil und oxidieren oder verflüchtigen sich nicht so schnell wie ihre Artgenossen aus Kräutern.

Ätherische Öle senden dem Körper wichtige Signale und rufen dadurch Reaktionen hervor, die Deiner Gesundheit zugutekommen.

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