Ich war ein durchschnittlich „gesundes“ Kind. Gesund im klassischen Sinne, hatte zweimal jährlich eine Grippe und wurde von Ärzten stets als gesund eingeschätzt. Meine Ernährung? Klassisch gesund, mit viel gesunder Milch und Vollkornprodukten (*Ironie*). Aber wirklich gesund war ich nie.
Meine Nase war immer zu, ich hatte sehr schlimmes Restless-Legs-Syndrom, schlief schlecht und war früh wenig erholt, und war in der Schule sehr unkonzentriert…
Besonders mit den Schlafproblemen besuchte ich über Jahre hinweg sicherlich über ein Dutzend verschiedener Ärzte, war ein paar Mal in einem Schlaflabor. Ich wurde auf Depressionen, auf Tumore und verschiedenste Dinge getestet, bekam diverse Mittelchen verschrieben, um besser zu schlafen.
Aber es tat sich nichts. Nicht ein Arzt fragte mich nach meiner Ernährung oder testete Allergien, keiner fragte, ob ich Sport trieb oder viel an der frischen Luft war, oder nach meiner üblichen Schlafroutine und nach den Dingen, die Schlaf wirklich beeinflussen. Das musste ich mir selber beibringen (siehe hier gesunder Schlaf).
Inhaltsverzeichnis
Mein langer Weg zur Gesundheit
In den letzten 7 Jahren hatte ich eine unruhige und holprige Fahrt. Mit vielen Auf’s und Ab’s habe ich Schritt für Schritt mehr über gesunde Lebensführung gelernt, mehr über meinen Körper, viel ausprobiert; und nach und nach meine Gesundheit so weit verbessert, dass ich mich heute mit breiter Brust als gesund bezeichnen kann.
In diesen 7 Jahren war ich kein einziges Mal krank, mit meiner Gesundheit, Lebensgefühl und mentalen Leistungsfähigkeit geht es stetig bergauf.
Heute möchte ich Dir zeigen, welche Schritte bei mir dazu geführt haben, dass ich heute so bin, wie ich bin und darauf stolz sein kann. Es soll Dir zeigen, dass auch Du das schaffen kannst – dazu benötigst Du lediglich den Ehrgeiz, mehr über gesunde Lebensführung und vor allem über Dich zu lernen, und das auch anzuwenden.
Ich zeige Dir, was bei mir funktioniert hat – in diesem Beitrag und in allen anderen Beiträgen auf dieser Seite findest Du Hilfestellungen, die Dir helfen werden, phänomenal gesund zu werden und eine Gesundheit zu erlangen, die Du nicht für möglich gehalten hättest.
Meine 9 Schritte zu Gesundheit und Leistungsfähigkeit
Ich behaupte nicht, bereits am Ende meiner Reise angelangt zu sein. Das Leben ist ein steter Lernprozess, ich werde wahrscheinlich nie ausgelernt haben. Ich werde immer mehr über meinen Körper erfahren, und mich immer weiter verbessern können, wenn ich das will.
Doch jetzt bin ich in einem Punkt angelangt, wo ich über die letzten Jahre ein Resümee ziehen und dies gerne weitergeben möchte.
Es ist mir wichtig, auf SchnellEinfachGesund persönliche Informationen über meine Gesundheit weiterzugeben, transparent zu wirken und zu zeigen, dass alles möglich ist.
Die folgenden neun Zwischenschritte haben mir geholfen, zu einer sehr guten und nachhaltigen Gesundheit zu kommen:
1. Regelmäßiger Sport
Es beginnt seicht: Als Teenager war ich Leistungssportler, nach einer Knieoperation wurde diese Karriere jäh beendet. Erst mit Anfang 20 begann ich wieder, regelmäßig und vor allem artgerechten Sport zu treiben. Damit meine ich mehrmals wöchentlich Laufen an der frischen Luft und mit Vibram Barfußschuhe* (s. barfuß laufen), Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht (funktionell, z.B. Liegestütze), viel Bewegung in der freien Natur.
Mit diesem artgerechten und nachhaltigen Sportprogramm konnte ich trotz damals Arthrose im Knie einen Halbmarathon unter 2 Stunden zu laufen.
2. Paleo-Ernährung
Mit der Paleo Ernährung, auch als Steinzeiternährung bekannt, lernte ich eine Ernährungsform kennen, die Sinn machte, durchführbar war und gesundheitlich die wahrscheinlich größte Auswirkungen für mich hatte. Seit sechseinhalb Jahren bin ich bekennender Anhänger der Steinzeiternährung.
Warum ist die Paleo-Ernährung so effektiv? Weil sie die Nährstoffe, die in den Körper fließen, maximiert und gleichzeitig alle potentiellen Reizstoffe und Giftstoffe (zu denen auch Zucker, Getreide und Milchprodukte gehören), meidet.
Damit betanke ich meinen Körper endlich mit dem Treibstoff, den er von Natur aus braucht.
3. Vitamin D
Ich hatte schon immer Winterdepressionen, soweit ich zurückdenken kann. Und wahrscheinlich auch schon immer Vitamin D Mangel. Ich lernte über Vitamin D und die wichtigen Auswirkungen von Vitamin D auf die Produktion von Glückshormonen, einen gesunden Darm und ein aktives Immunsystem.
Ich begann, 5000 I.U. Vitamin D täglich zu supplementieren, von Oktober bis April. Das war vor 4 Jahren. Seitdem habe ich keine Winterdepressionen mehr, und wie Du im hinterlegten Beitrag über Vitamin D nachlesen kannst, wirkt es sich im ganzen Körper positiv aus.
4. Schilddrüse
In meiner Familie sind Schilddrüsenerkrankungen häufiger anzutreffen. Ich hatte mein ganzes Leben lang eine Schilddrüsenunterfunktion, die die Ärzte nicht wirklich ernst nahmen. Im Nachhinein eine der Ursachen für viele vor allem mentale Probleme in meiner Kindheit, die mich behinderten.
Im Buch “Das Handbuch zu Ihrem Körper“* von Chris Michalk lernte ich sehr viel über die Schilddrüse und was sie an Nährstoffen benötigt. Ich begann, Algen und diverse Nährstoffe (Vitamin B, Selen, Zink) zu supplementieren, und hatte meine Schilddrüsenhormone innerhalb eines halben Jahres am oberen Limit. Und fühlte mich bombastisch. Das ist jetzt 3 Jahre her.
5. Allergien
Ich hatte schon immer eine chronisch verstopfte Nase, Nebenhöhlenentzündung, gereizte Schleimhäute, gereizte Muscheln, alles. Auch schon zwei Operationen an der Nase hinter mir.
Die HNO-Ärzte maßen immer nur Allergene wie Pollen, Katzenhaare und Schimmelpilze und fanden dort auch viele Allergien. Behandelten diese auch entsprechend, etwa mit einer Hyposensibilisierung. Aber dass Nahrungsmittel auch Allergene sind und wahrscheinlich noch stärker als Schimmelpilze zu allergischen Reaktionen führen können, daran dachte niemand.
So machte ich letztes Jahr ein Nahrungsmittel-Allergietest von Lykon für 100 € und fand heraus, dass ich eine Allergie gegen diverse Nahrungsmittel hatte, wie Bananen, Honig, Eier, Dinkel, Milch, Haselnüsse. Einige davon hatte ich schon länger im Verdacht, jetzt wusste ich wirklich Bescheid.
Ich stellte meine Paleo-Ernährung noch einmal um, und seitdem sind die allergischen Symptome weitaus weniger. Nicht 100 % weg, aber weitaus weniger. (Tatsächlich ist die chronische Nasennebenhöhlenentzündung und -infektion mit MRSA eine meiner letzten großen Baustellen).
6. Meditation
Ich habe in meinem Kopf einen großen lustigen Affen, der ständig in die Hände klatscht. Der lenkt mich gerne von den wirklich wichtigen Dingen ab, und ich konnte ihn mein gesamtes Leben nur mäßig kontrollieren. Bis ich zur Meditation kam:
Vor 3 Jahren probierte ich erstmals die App Headspace aus, 10 Minuten am Tag Meditation… Kann doch nicht so schwer sein, oder? Nach nur einer Woche fühlte sich mein Kopf wie neu an, der Affe klatschte nicht mehr so laut oder gar nicht mehr, ich konnte meine Gedanken einfacher sortieren und kontrollieren.
Seit 3 Jahren meditiere ich fast jeden Tag, habe meine inneren Gedankenströme besser im Griff, und bin wesentlich stressresistenter und entspannter geworden. Das Beste: Meditieren lernen ist super einfach!
7. Adaptogene
Ginkgo, Ashwagandha, Reishi, Cordyceps und andere Adaptogene und Superfoods habe ich in den letzten Jahren immer mehr schätzen und lieben gelernt. Sie unterstützen eine gesunde Konzentration, Fokus, sind gut für Immunsystem & Stoffwechsel und dürfen in meinem Alltag nicht mehr fehlen.
Sie schützen auch vor den Herausforderungen und Stressoren des Alltags – wie Elektrosmog, Stress und Umweltgifte.
8. Kaffee-Entzug
Ich werde in stressigen Phasen relativ schnell kaffeesüchtig, mein Körper gewöhnt sich dann sehr schnell dran. Ich liebe Kaffee, zeitgleich hasse ich ihn, wenn er mich abhängig macht.
Vor 2 Jahren begann ich, einen regelmäßigen Kaffee-Entzug zu machen, immer eine Woche alle 4-6 Wochen. Nach einer Woche ist der Gewöhnungseffekt an Kaffee wieder bei 0, in dieser Woche ist nur ein wenig Grüntee und Schwarztee erlaubt.
Wichtig dabei: Viel Stressreduktion und Meditation, gesunder Schlaf, Sport an der frischen Luft, und Sonnenlicht direkt am Morgen.
Seitdem trinke ich auch deutlich weniger Kaffee, an vielen Tagen gar keinen mehr, wenn überhaupt eine Tasse am frühen Nachmittag. Frühmorgens eigentlich gar nicht mehr, da mich Tee besser und längerfristig wacher macht.
Versteh mich nicht falsch: Kaffee ist gesund und sehr lecker, aber ich vertrage ihn nur in geringen Mengen. In großen Mengen macht er mich auf Dauer eher müde und träge.
9. Magnesium
Seit Jahren beobachtete ich, dass ich nach dem Mittagessen (häufig meine erste Mahlzeit des Tages) Fresskoma habe, egal wie wenig oder viel, wie gesund oder ungesund das Mittagessen ist. Generell nach Hauptmahlzeiten. Nach verschiedenen Eigenexperimenten kam ich zum Schluss, dass ich einen Mangel an Magensäure haben könnte. Ich begann vor den Hauptmahlzeiten Betain-HCl* zu nehmen, quasi künstliche Magensäure. Und Schwupp war auch dieses Thema wortwörtlich gegessen.
Nach ein paar Gesprächen und mehr Internet-Recherche erfuhr ich dann, dass ein Magnesiummangel eine wichtige Ursache für Fresskoma und einen Mangel an Magensäure sein kann. Magnesium hatte ich bis dahin immer wieder auf dem Schirm und es auch gelegentlich ergänzt, aber unterschätzt. Besonders, da ich fast jeden Tag Sport treibe, viel trinke, und den ganzen Tag über “Denksport” treibe, ist mein Magnesium-Bedarf – wie ich herausgefunden habe – gegenüber 400mg “Tagesbedarf” erhöht. Die Handvoll Brokkoli oder Spinat täglich reicht dafür nicht aus.
Ich begann, innerhalb weniger Tage meine Magnesium-Speicher zu füllen (eine Kapsel â 100mg alle 60min.), bis mein Körper abgesättigt war (das merkt man daran, dass der Stuhl weicher wird). Mit dem Magnesiummangel ging mein Fresskoma, das Nachmittagsloch, der erhöhte Kaffeebedarf und gelegentliche Leistungstiefs beim Sport von einer Woche auf die andere weg. Alle 4-5 Monate mache ich diese “Magnesium-Kur” erneut, ansonsten ergänze ich seitdem mit 400-500mg täglich. Dabei habe ich mich für das Edubily Magnesium* entschieden, ein sehr hochwertiges Präparat.
Rückblickend: Bei dem Magnesiummangel lag in den letzten Jahren und in meiner Kindheit ein Grund, warum ich in der Schule oder an diversen Arbeitsstätten oft so unkonzentriert schien. Ich war schlichtweg müde vom Essen. Das glaubt einem nur leider niemand, der es nicht selber schon einmal erlebt hat 🙂
Zwischenfazit
Das war sie, meine kleine Reise und Einblick. Ich hoffe, Dir damit Motivation geben zu können, Deine Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Nur die wenigsten Ärzte verstehen wirklich etwas von gesunder Ernährung, Lebensführung, gesundem Schlaf, Nährstoffen. Der einzige Mensch, der wirklich über Deine Gesundheit entscheidet, bist Du!
Es kann manchmal ganz schnell gehen, oft sind es nur Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen. Viele Punkte bei mir waren auch nur Kleinigkeiten, die sich jedoch mit der Zeit aufsummiert und im Nachhinein einen gigantischen Unterschied ausgemacht haben.
Die meisten Menschen sind ihr Leben lang in einem Trott und wissen gar nicht mehr, wie es sein kann, wirklich gesund, glücklich und leistungsfähig zu sein. Das bemerken sie erst, wenn sie mal etwas Neues probieren oder etwas grundlegend anders machen. Ich war schon immer neugierig und experimentierfreudig, und es hat sich im Nachhinein sehr bewährt.
Auf dieser Seite findest Du weitere zahlreiche Tipps und Tricks, wie Du genau das erreichen kannst. Wie Du die Ursachen für Deine Probleme erkennst, beseitigst und durch gesunde Faktoren ersetzt.
Ich hoffe, dass auch Du diese Reise antrittst und an ein Ziel gelangst!
Fazit – Die neun Punkte, die bei mir einen Unterschied ausgemacht haben
Folgende Faktoren haben in den letzten Jahren meine Gesundheit von unterdurchschnittlich zu phänomenal verändert und mich auf vielerlei Weisen zu einem neuen Menschen:
- Regelmäßiger und artgerechter Sport
- Paleo Ernährung
- Vitamin D
- Meditation
- Gesunde Schilddrüse
- Nahrungsallergien beseitigt
- Weniger Kaffee und regelmäßiger Kaffee-Entzug
- Adaptogene
- Magnesium*
Diese Artikel könnte Dich auch interessieren:
- Rote Beete – So gesund ist die rote Power-Knolle!
- Epigenetik – Deine Gesundheit hast Du selbst in der Hand
- Richtig atmen – Das missachten die meisten Menschen!
- Knoblauch
- Ingwer
- Chlorella
- Leinsamen
Martin Auerswald ist studierter Biochemiker, Ernährungsberater, Mikronährstoffberater und Autor.
Seine Lebensmission ist es, Menschen dabei zu unterstützen, ein gesundes, glückliches und erfülltes Leben zu führen. Mit seinen Beiträgen, seiner Gesundheitsplatform SchnellEinfachGesund.de, Podcast und Kongressen erreicht er jedes Jahr mehrere Millionen Menschen.